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  • Day 702

    Roque Nublo

    December 12, 2020 in Spain ⋅ ☁️ 9 °C

    Als wir nach einer kurzen Fahrt unser Auto am fast leeren Wanderparkplatz abstellten, freuten wir uns riesig. Es schien so früh morgens noch nicht so voll zu sein und vielleicht hatten wir den Roque Nublo fast für uns alleine.

    Wir sollten Recht behalten, denn während dem kurzen Fußmarsch durch den Nadelwald begegneten uns nur zwei Trail-Läufer. So konnten wir in Ruhe noch die zwei Geocaches suchen, die auf dem Weg zum Roque Nublo versteckt lagen.

    Anschließend dauerte es nicht lange, bis der Wald etwas lichter wurde und sich dieser majestätische Felsen auf einem großen Plateau erhob.

    Dieser komplett freistehende Felsen ist durch seine charakteristische Formation eines das Wahrzeichen Gran Canarias und mit 1813 Metern Höhe gut von den vielen Straßen der umliegenden Tälern sichtbar. Es wirkt etwas unwirklich, wie er dort an einer Felsenklippe hochkant ausharrt und als letzter Monolith scheinbar der Schwerkraft trotzt. Daneben kommt man sich selbst einfach nur klein und unbedeutend vor.

    Wir verbrachten dort sehr viel Zeit. Nicht nur die Felsformation ist einzigartig, sondern auch die Aussicht ist phänomenal und man kann sich gar nicht genug daran sattsehen. Der Blick von der Felskante nach unten ins Tal, lässt einem regelrecht den Atem stocken. Es ging mehrere hundert Meter nach unten. Absicherungen wie Zäune sucht man vergebens, würde aber auch die Atmosphäre dieses einzigartigen Ortes stören.

    Wir konnten Berge mit sich darum windende Straßen sehen und selbst das Meer schien so nahe, dass wir den Wellengang beobachten konnten.

    Es kostete uns schon ein bisschen Überwindung, sich auf den kleinen vorgelagerten Felsen zu stellen, der sich direkt vor dem Roque Nublo befindet. Aber wir Beide fassten all unseren Mut zusammen und wagten es.

    Je später es wurde, desto voller wurde es am Felsen, schließlich ist es das beliebteste Ausflugziel auf Gran Canaria. Dies war für uns das Zeichen wieder aufzubrechen.

    Bevor wir uns wieder mit dem Auto auf den Heimweg machten, wollten wir noch auf der anderen Seite unterhalb des Roque Nublo durch den Nadelwald wandern. Hier gibt es einen schönen Rundweg von etwa 5km, der einen einmal um den Felsen herum führt. Das Gefühl war beinahe ein wenig heimisch, so zwischen den riesigen Kiefern. Das ist auch das tolle an Gran Canaria - die Natur ist so abwechslungsreich, dass man vom quirligen Strandleben, durch satt-grüne Oasen nach nur wenigen Metern in einem Nadelwald in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit spazieren kann.

    Wenig später fanden wir uns einige Höhenmeter tiefer an einem Aussichtspunkt nördlich an einer Steilklippe wieder. Auch von hier aus präsentierte sich der Roque Nublo in all seiner Pracht für ein paar schöne Fotos und auch der Blick an der Klippe hinunter ins angrenzende Tal war wunderschön.
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