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  • Day 132

    Durch den Sturm zur Station

    March 17 in Australia ⋅ ☁️ 36 °C

    Wir genießen noch soeben unser spätes Frühstück unter dem Pavillon in Yalgoo, da ist im nächsten Moment das Unwetter unmittelbar über uns. Seit Wochen setzt der erste Regen für die Region ein und das gleich ziemlich heftig, begleitet von einem Seitenwind, der uns in die hinterste Ecke des Unterschlupfs flüchten lässt.

    Wir warten den 20 minütigen andauernden Weltuntergang ab und checken nun erst einmal unsere Wetter-Apps, von derer wir gleich 3 verschiedene haben. Der Sturm ist größer als gedacht und wir haben nur den ersten Ausläufer mitbekommen. Weitere sind unterwegs zu uns und vor allem der Route nordwärts, der wir nun aus der geschützten Stadt heraus 70km über eine unbefestigte Staubpiste folgen sollen.

    Wir entscheiden uns nun sofort loszufahren, denn weitere Ausläufer sollen in etwa 1 Stunde ankommen und unseren Weg kreuzen. Das Zeitfenster schließt sich danach für längere Zeit und wenn es dann auf der Dirtroad genauso heftig regnet, kann es passieren, dass diese für eine gewisse Zeit kaum befahrbar wird.
    Also jetzt los…

    Die ersten Meter sind einfach, es setzt aber nach wenigen Minuten wieder leichter Regen ein. Der Untergrund ist eigentlich festes Geröll und Sand, dessen obersten paar Zentimeter sich mit dem Regen aber zu feuchtem Matsch entwickeln. Alte eingefahren Fahrspuren werden zur Leitspur und unser Auto möchte diesen nur allzu gerne folgen, egal, was wir am Lenkrad machen. Wir nehmen Geschwindigkeit raus und belassen es bei knapp 30-40 km/h. So lässt es sich noch navigieren und auch bremsen, falls das Auto nicht mehr gehorcht.

    Nach ein paar Metern wird es aber schlimmer…
    Wir halten kurz an und Aron steigt aus um die Lage zu checken. Seine Flipflops versinken direkt im Schlamm. Okay… Also werden die Differenzial-Hubs umgestellt und es geht im Allradantrieb weiter. Nun wird es einfacher und wir bleiben wieder in unserer Spur.
    Sollte es noch heftiger werden, können wir noch einiges an Luft aus den Reifen lassen um die Aufstandsfläche der Reifen von Postkartengröße auf etwa DIN-A4 Blatt zu erweitern. Dann gibt es noch die Low-Range Gänge, und und und…. Das Auto kann einiges, man muss es nur nutzen.

    Der Regen lässt schließlich nach und ab Kilometer 20 wird die Strecke wieder sehr einfach. Hier hat es noch nicht geregnet und unser Plan geht auf, dem Umwetter zuvorzukommen 😜

    Wir machen am Chinaman Rock eine kurze Pause. Der rote Monolith ragt etwa 20m über die ansonsten flache Ebene hinaus und bietet einen schönen Ausblick. Auf seiner Oberfläche haben sich ausserdem kleine natürliche Pools gebildet, die Aron nutzt um seine verschlammtem Flipflops zu reinigen und dann auch mal in echte Schuhe zu wechseln 😅

    Unser Auto hat nun seine erste kleine Feuertaufe hinter sich und ist, typisch australisch, Schlamm-Rot gefärbt!

    Der Rest der Strecke wird nun zum Kinderspiel und wir kommen in Sichtweite der Station. Beim Passieren des Eingangstors ertönt ein lauter, schriller Alarm, wie wir später erfahren werden, soll dies Dingos abhalten auf das Grundstück zu gelangen. Was sie aber noch viel mehr abhalten dürfte, erfahren wir kurz danach, denn wir werden lautstark kläffend von einem Pärchen riesiger Maremmano-Schäferhunden begrüßt und unser Fahrzeug wird nun aufmerksam begleitet…
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