Satellite
Show on map
  • Day 3

    FliFlaFlores

    December 7, 2018 in Indonesia ⋅ ☁️ 27 °C

    Nelkenzigarettenduft in der Luft, Tauchergeschichten im rechten Ohr, Digitalenomadentastaturgeklapper im linken Ohr, weiter unten der Hafen, allgegenwärtiges Rollergeknatter, Touren- und Taucherboote spiegeln ihre vielen Lichter im nachtschwarzen Meer, ein laues Lüftchen um die Nase... Es ist schon sehr dunkel jetzt und ich sitze in der Rooftopbar vom Ciao Hostel, hilltop über den Lichtern vom kleinen Fischerort Labuan Bahdscho gesprochen, der auf den ersten Blick nur aus einer großen Einbahnstaße besteht und einem Flughafen, der bald internationalen Anschluss haben soll. Noch hört man nix von dem und noch läuft man entspannt vom kleinen Flieger übers Vorfeld in die Ankunftshalle, während man mit seinen Mitfliegern und einem wieder aufgetauten Lächeln, erleichtert über die waghalsige Kängurueinlage bei der Landung witzelt.
    Und nach dem KutaBalihalligalli war auch mein erster Eindruck: endlich entspannt.
    Ich war noch nie in einem Hostel und war schon immer neugierig, wie das so ist, im exklusiven Achtbettzimmer.
    Ich habe das Ciao Hostel bei Booking gesehen, die Rooftopbar mit dem sensationellen Blick in die Abendsonne, den Schlafsaal mit offener Fensterfront, die ruhige Lage über dem Ort. Alles wahr, dazu ein unglaublich herzlicher Empfang.
    Die Auswahl der regulären Hotels war eh unsäglich, also Hostelexperience: jetzt. Und ich bin nicht der einzige Silberrücken hier, Tauchen geht offenbar und erfreulicher Weise noch gut bis ins hohe Alter. Und deswegen sind wohl auch die meisten hier, wegen Tauchen und nicht wegen der Warane, wie ich eigentlich dachte. So viel Begeisterung über die Vielfalt der Begegnungen Unterwasser habe ich selten auf dieser mir bekannten Welt gehört. Die Warane nimmt man dann wohl eher so nebenbei mit. Die waren für mich jedoch einer der Funken, warum ich überhaupt hier bin. Aber selbst das Schnorcheln muss schon großartig sein, wann schnorchelt man schon zwischen Mantas, Schnorcheln wohlgemerkt... eh klar, was demnächst ansteht.
    Nicht nur, weil das Hostel so weit oben am Hügel liegt, bin ich nach dem routiniert großartigen Sonnenuntergangsspektakel mit weit schallendem Allah-akbar inklusive, mit dem Shuttlelaster in den Ort runter und habe mir einen Roller für die nächsten Tage gemietet, sondern weil ich auch gleich die ewige Einbahnstraße entlang rollern wollte, den stinkigen Trockenfischmarkt am Hafen besuchen und ich es einfach liebe, so durch eine neue Welt zu sausen.
    Auch wenn 90 Prozent der Insel christlich sein sollen, hier im Westen regiert der Islam. Vorbei an unzähligen kleinen Supermärkten, Shops diversen, Warungs... kaum klassische Touristenrestos, fast keine Bars... ausser, und fast schon phänomenal, so viele italienische Restaurants wie sonst nirgends. Warum? Man weiss es nicht. Isso. Richtig indonesische Hausmannskost finden und essen ist also nicht schwer hier.
    Der Ort erinnert mich sehr an das beschauliche Leben auf Pulau Weh, die kleine, superschöne Insel nördlich von Sumatra. Alles sehr einfach, freundlich erstaunt, shabby, überschaubar und herrlich unversaut, schwer indonesisch eben. Um hierher zu kommen habe ich auf Bali zwei Stunden auf den verspäteten Flieger gewartet, isshaltauchso, ist halt Indonesien.
    Dafür habe ich mir ausreichend Filme auf mein Mobile gezogen. Und vor der Flughafenprodzedur war ich noch in einem Hotel um die Ecke All you can eat Frühstücken, all fruits I was able to eat trifft es dann eher. Papaya, Dragon Fruit, Melone, Ananas, Minibananen, endless, love it. Dazu ein charmant aufgedrängtes und höfliches Rührei von der Eierbar mit zwei Eierzubereitungsprofis... Ja, und gut und lang geschlafen habe ich dann auch noch in meinem geliebten schäbigen Zimmer die Nacht vorher.
    So war das Heute, nicht viel passiert eigentlich und doch so schön!
    Read more