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- Päivä 1
- keskiviikko 5. joulukuuta 2018
- ⛅ 4 °C
- Korkeus: 469 m
SaksaFlughafen München Franz Josef Strauß48°21’14” N 11°47’31” E
Hello Indonesia!
5. joulukuuta 2018, Saksa ⋅ ⛅ 4 °C
Wie fängt man einen Blog an? Damit, dass ich jetzt entspannt am Gate in München sitze und auf’s Boading warte? Oder lieber mit dem kleinen indonesischen Chaos, das mich die zwei Stunden davor beschäftigt hat? Das ist vielleicht unterhaltsamer.
Also gut. Sriwijayan Air sollte mich vier Stunden nach der Landung in Bali um 15 Uhr gleich nach Labuan Baia, Flores, bringen. Per Whatsapp haben sie mir mitgeteilt, dass der Flug gecancelt ist und sie mich jetzt einen Flug früher um 11 vormittags platziert haben. Blöd das.
Ich machs kurz: Zwei PNs und nur eine halbe Stunde später war ich samt eTicket per WA umgebucht auf den Nachmittagsflug einen Tag später, für lau. Das ist Indonesien, love it!
Jetzt hoffe ich, dass das mit meiner Umbuchung der Unterkunft in LB genauso easy geht. Die ungeplante Nacht in Denpasar kostet mich gerade mal 6 € und ich kann am Abend den Sunset am Strand genießen, passt : )
Und jetzt gehts los...Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 2
- torstai 6. joulukuuta 2018 klo 21.21
- ⛅ 30 °C
- Korkeus: 12 m
IndonesiaPantai Kuta8°42’47” S 115°10’18” E
Jessas
6. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Jessas, immer diese elende Fliegerei. Diesmal ja in einem Rutsch München Singapur und dann noch ein Zweistundenhüpferer nach Bali. Mit Singapore Airlines, die machen das einem schon recht angenehm, soweit man es Sardinen in der Holzklasse angenehm machen kann. Also nicht nur die Emirate können Service... Der Flug ging in die Nacht hinein bis zum Morgengrauen, und besonders schön, also wirklich sehr schön, war das leuchtende Indien von ganz weit oben, von Rajastan bis Kolkata. Indien, ach, bald auch du... Ich habe mir gleich zwei Bollywoodschinken gegeben. Aber jetzt erstmal und am Ende dieser Fliegerei, Oh mein Bali: Geld ziehen, Einreisen, Taxi, Homestay, Duschen, Schlafen. Tschak. Immer mit einem breiten Lächeln - und so ein Ventilator ist wunderbar! Noch breiteres Lächeln.
Einer der großartigen Momente einer Anreise ist für mich, wenn man aus der Flughafenairconditionwelt zum ersten Mal die Luft des Landes spürt, die Wärme, die Feuchtigkeit, den Duft, den Geruch, die Geräusche. Ein umwerfendes K.O. in der ersten Runde, großes Reiseglücksgefühl. Das hatte ich Heute, so müde kann ich gar nicht sein.
Meine Unterkunft ist Suparta Homestay, ich war da letztes Jahr auch für die ersten Nächte. Es ist für Kuta recht ruhig, sehr basic, etwas trashig, zentral, sehr alltäglich balinesisch, die Dusche funktioniert, ich mag die kleinen Welten der klassischen, balinesischen Häuser mit ihren verwinkelten, grünen, mystischen und abgeschlossenen Innenhöfen, gerade zum Ankommen. Von den unglaublich netten Menschen gar nicht zu sprechen.
Am späten Nachmittag gleich zum Strand, Sundownern, ein Bintang trinken, mit Leuten ratschen - man bleibt nicht lange allein in Indonesien - Surfanfängern im Sonnenuntergang zukucken. Kitschigst. Es ist voll voll hier diesmal, viele Menschen. Letztes Jahr war ich fast allein am Strand, der Agung hatte die Insel existenzbedrohlich leer gefegt... dieser große, elend lange Strand von Kuta rauf bis Canggu.
Und es ist Regenzeit, ich bin nur froh, dass ich Heute meine Sonnencreme dabei hatte. So viel dazu.
Ein kleiner Hunger sagt leise Hallo, aber vorher eine Simkarte organisieren, von Telekomsel sollte sie sein, so sagt man in den Blogs, und dabei gleich in den fiesen Ladengassen von Kuta verirren. Massahsch, Teksi, Teksi, look my Shop, Massahsch, need Transport? Knatter, knatter, Roller überall, egal wie eng, Autos auch, Tattoo Läden, Boutiquen, Surfshops, Pubs, einer neben dem anderen, der übliche Tourimoloch eben. Ein bisschen Thailand, aber viel sympathischer. Mein Lieblings-Ladyboy-Massageparlour ist auch noch um die Ecke. Mit den auffällig schönen und künstlichen Herrn Damen gelegentlich zu perlieren kann äusserst unterhaltsam und lustig sein und wenn ich Richtung Strand gehe, komme ich an denen einfach nicht vorbei... Do bin I dahoam.
Aber allesamt nett dabei, nicht so ein Thaihändlerabfuck.
Ich bin wieder auf Bali, ja, aber so großartig es hier ist und so viel es hier noch zu entdecken gäbe, diesmal zieht es mich weiter. Jedes Mal wenn ich gefragt werde und dann erzähle, dass ich Morgen nach Flores weiterreise, beginnen bei manchen Balinesen die Augen zu leuchten. Ich bin echt so gespannt, was da dahinter steckt...Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 3
- perjantai 7. joulukuuta 2018 klo 23.13
- ☁️ 27 °C
- Korkeus: 96 m
IndonesiaBukit Firdaus8°29’15” S 119°52’46” E
FliFlaFlores
7. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ☁️ 27 °C
Nelkenzigarettenduft in der Luft, Tauchergeschichten im rechten Ohr, Digitalenomadentastaturgeklapper im linken Ohr, weiter unten der Hafen, allgegenwärtiges Rollergeknatter, Touren- und Taucherboote spiegeln ihre vielen Lichter im nachtschwarzen Meer, ein laues Lüftchen um die Nase... Es ist schon sehr dunkel jetzt und ich sitze in der Rooftopbar vom Ciao Hostel, hilltop über den Lichtern vom kleinen Fischerort Labuan Bahdscho gesprochen, der auf den ersten Blick nur aus einer großen Einbahnstaße besteht und einem Flughafen, der bald internationalen Anschluss haben soll. Noch hört man nix von dem und noch läuft man entspannt vom kleinen Flieger übers Vorfeld in die Ankunftshalle, während man mit seinen Mitfliegern und einem wieder aufgetauten Lächeln, erleichtert über die waghalsige Kängurueinlage bei der Landung witzelt.
Und nach dem KutaBalihalligalli war auch mein erster Eindruck: endlich entspannt.
Ich war noch nie in einem Hostel und war schon immer neugierig, wie das so ist, im exklusiven Achtbettzimmer.
Ich habe das Ciao Hostel bei Booking gesehen, die Rooftopbar mit dem sensationellen Blick in die Abendsonne, den Schlafsaal mit offener Fensterfront, die ruhige Lage über dem Ort. Alles wahr, dazu ein unglaublich herzlicher Empfang.
Die Auswahl der regulären Hotels war eh unsäglich, also Hostelexperience: jetzt. Und ich bin nicht der einzige Silberrücken hier, Tauchen geht offenbar und erfreulicher Weise noch gut bis ins hohe Alter. Und deswegen sind wohl auch die meisten hier, wegen Tauchen und nicht wegen der Warane, wie ich eigentlich dachte. So viel Begeisterung über die Vielfalt der Begegnungen Unterwasser habe ich selten auf dieser mir bekannten Welt gehört. Die Warane nimmt man dann wohl eher so nebenbei mit. Die waren für mich jedoch einer der Funken, warum ich überhaupt hier bin. Aber selbst das Schnorcheln muss schon großartig sein, wann schnorchelt man schon zwischen Mantas, Schnorcheln wohlgemerkt... eh klar, was demnächst ansteht.
Nicht nur, weil das Hostel so weit oben am Hügel liegt, bin ich nach dem routiniert großartigen Sonnenuntergangsspektakel mit weit schallendem Allah-akbar inklusive, mit dem Shuttlelaster in den Ort runter und habe mir einen Roller für die nächsten Tage gemietet, sondern weil ich auch gleich die ewige Einbahnstraße entlang rollern wollte, den stinkigen Trockenfischmarkt am Hafen besuchen und ich es einfach liebe, so durch eine neue Welt zu sausen.
Auch wenn 90 Prozent der Insel christlich sein sollen, hier im Westen regiert der Islam. Vorbei an unzähligen kleinen Supermärkten, Shops diversen, Warungs... kaum klassische Touristenrestos, fast keine Bars... ausser, und fast schon phänomenal, so viele italienische Restaurants wie sonst nirgends. Warum? Man weiss es nicht. Isso. Richtig indonesische Hausmannskost finden und essen ist also nicht schwer hier.
Der Ort erinnert mich sehr an das beschauliche Leben auf Pulau Weh, die kleine, superschöne Insel nördlich von Sumatra. Alles sehr einfach, freundlich erstaunt, shabby, überschaubar und herrlich unversaut, schwer indonesisch eben. Um hierher zu kommen habe ich auf Bali zwei Stunden auf den verspäteten Flieger gewartet, isshaltauchso, ist halt Indonesien.
Dafür habe ich mir ausreichend Filme auf mein Mobile gezogen. Und vor der Flughafenprodzedur war ich noch in einem Hotel um die Ecke All you can eat Frühstücken, all fruits I was able to eat trifft es dann eher. Papaya, Dragon Fruit, Melone, Ananas, Minibananen, endless, love it. Dazu ein charmant aufgedrängtes und höfliches Rührei von der Eierbar mit zwei Eierzubereitungsprofis... Ja, und gut und lang geschlafen habe ich dann auch noch in meinem geliebten schäbigen Zimmer die Nacht vorher.
So war das Heute, nicht viel passiert eigentlich und doch so schön!Lue lisää
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- Päivä 4
- lauantai 8. joulukuuta 2018 klo 0.00
- ☁️ 27 °C
- Korkeus: 96 m
IndonesiaBukit Firdaus8°29’15” S 119°52’46” E
keeprollingrollingrolling
8. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ☁️ 27 °C
Also Achtbettzimmer liegen mir nicht so. Ich bin dann ins Zwölfbettzimmer gewechselt. Das mit ohne Fenster, mit frischer Brise statt Klimaanlage und dem tollen Blick auf den Hafen und in den Sonnenuntergang. Jedes Einzelbett hat ein Moskitonetz, was hier sehr notwendig ist und die Betten stehen so angenehm weit auseinander, dass man sich nicht in die Waschbeutel schaut.
Nach dem Frühstück, bestehend aus Obst und Scambled Eggs mit Toast und hiesigem Flores Kaffee, habe ich mir meine Zeit genommen, um die Unternehmungen für die nächsten Tage zu überlegen. Die wie immer unglaublich netten Damen und Herren vom Hostel haben mir dazu sehr hilfreiche Tipps gegeben, die mir wohl die eine oder andere Sackgasse erspart haben.
Bevor die ganze Schose etwas mehr Tempo aufnimmt, gönne ich mir erst noch ein wenig Zeit mich hier zu akklimatisieren. Das ist dann doch immer ein Sprung vom Alltag sieben Stunden nach vorne in eine komplett andere, 30 Grad wärmere Welt und der Ort hier passt für mich.
Einige Kollegen Backpacker sieht man oft always busy und von Hinten, wie sie auf ihrer Indonesien-in-drei-Wochen Autobahn sausen und sich in Wortwasserfällen mit ihren Reisestakkatos gegenseitig überschwemmen. Auch ein Konzept. Ihr kennt diese Oberschenkel, die im Sitzen gerne ständig wie Nähmaschinen rattern? Die sehe ich hier öfters bei den Reisegestressten. Da beschleicht mich manchmal der Gedanke, ob ich nicht zu wenig engagiert an diese Reisesache herangehe. Aber jeder auf seine Weise.
Und so setze ich mich dann gegen Elf auf den Roller und rolle den Flores Highway Richtung Osten, eher eine Landstraße. Am Straßenrand noch einen großen Schluck türkisfarbenes Bensin aus der Eineinhalbliterflasche in den Scooter und los. Irgendwo nach 20/25 km soll die Abzweigung zu einem Wasserfall sein.
Kurvig ist es und sehr ländlich. Kinder in Schuluniform rufen mir ihr Hello Misterrrr zu. Manche wollen, dass ich sie abklatsche, also machen wir das. Ich komme manchmal zum Stehen und es wird geredet und geratscht und Fottoo Misterrr und viel gelacht. Viele können erstaunlich gut Englisch.
Manchmal kommt ein neugieriger Erwachsener dazu. Die schon Jugendlichen coolen und posen erstmal rum, am Ende siegt dann doch die Neugier.
So rollt man vor sich hin, vorbei an Reisfeldern, fleissigen Bauern, faulen Kühen, bis die Straße ziemlich steil wird und die Kurven enger und die Natur präsenter. Es geht ordentlich den Berg rauf, durch Dörfer mit Häusern mit glänzenden, blauen Blechdächern, Minishops am Straßenrand, Baustellen, immer das unglaublich laute und schrille Lärmen der Zikaden aus dem Wald.
Km 20. Noch kein Wasserfall. Km 25, ein handgemaltes Schild. Der Wasserfall heisst zwar nicht so, wie der den ich suche, aber egal. Nur der Zustand der Straße dorthin macht mich etwas unsicher. Eine entgegenkommende Frau macht mir Mut und sagt, das ich da schon fahren kann, zwischen den Schlaglöchern und dem Schotter so. Na, wenn sie das sagt, los dann. Ich komme mir vor wie in einer Scooter Challenge bei einem Rollervideospiel, Level 53 und ich hab nur noch ein Leben übrig... Ich weiss, dass ichs geschafft haben muss, als Jungs aus einem Dorf zwischen den Bäumen auf mich zu rennen. Hey Misterrr! Am yu guide! Erst einer dann zwei, plötzlich habe ich Mitfahrer hinten drauf. Schotterweg Endboss, ich weiss Bescheid. Nach wenigen Minuten, noch mehr Kinder laufen strahlend auf mich zu: Ich habe es geschafft. Romy mit der Machete und Joey machen ihren anderen beiden Freunden klar, dass sie jetzt das Sagen haben und mich zum Wasserfall bringen. Beide Sieben, eher Acht, „Friends forever“. Die Oma am Wegesrand mit drei Zähnen segnet unseren Weg. Zu viert hüpfen sie vor mir her mit ihren Flipflops, auf schmalem, rutschigem Lehmpfad in den Wald hinein, immer quatschend. Jeder ein Superheld. Ich habe es hier immerhin mit Spiderman, Hulk, Ironman und Groot zu tun. Ich bin Ben, Ben10. Was ein Spaß! Nach einer Viertelstunde Gekletter, Gerutsche, Balancieren und Geschnatter, der Wasserfall, zwei Wasserfälle, superschön und dazu das aufgeregte Jungsspektakel. Stolzes Präsentieren, Posing, Foto Misterrr, zurück genauso. Der stillste von den Jungs nimmt mich am Ende kurz vor dem Dorf an der Hand. Ich bin etwas gerührt. Am Ende sitzt dann auch die ganze Familie vor der Hütte - oder sind es doch zwei oder drei? - und winkt und nickt uns lächelnd zu. Jetzt umringen mich auch sehr schüchterne Mädchen mit ihren Minigeschwistern auf dem Arm. Ich ordentlich lehmverschmiert und komplett nass geschwitzt, erstmal wieder Schuhe anziehen und Frisur richten. Dann Zahltag, meine Guides haben hart verhandelt, mit versteinerten Mienen, 20.000 wollen sie, und bekommen sie, klar... die haben sie sich hart verdient. Großer Jubel über die Kohle und ein herzliches Aufwiedersehen. Den Schotterweg fliege ich mehr zurück als ich ihn fahre. Großes Reiseglück.
Gewitterwolken hinter mir. Ich habe jetzt Hunger und Durst. Von einem Shop kaufe ich mir ein Bündel Minibananen, suche mir ein Plätzchen mit Aussicht und speise. Ein paar Kurven weiter ein Coffeeshop, wie passend. Wieder mit grandioser Aussicht. Links im Bild scheint die Sonne auf die weit entfernten Inseln, rechts regent es in Strömen. Hübsch. Dazu schwarzen Kaffee, also schwarz schwarzen Kaffee, ich bin erst etwas über dieses schwarze Schwarz irritiert. Er hat mich im Geschmack tatsächlich etwas an Holzkohle erinnert. Aber Hauptsache Kaffee.
Mit Donnergrollen im Rücken fahre ich dann hinunter zurück ins Tal Richtung Labuan Bajo. Links abgebogen gehts zum Strand. Sehr viel Müll, kaum erschlossen, ein paar Hotelanlagen, aber nichts besonderes. Ein neu errichteter großer Beachclub in Schiffsform, Atlantis. Die Hotelanlage dazu wird gerade nebenan gebaut. DJ Musik für Fischer, die im Wasser davor an ihren Booten herumbasteln. Ich schätze, in zehn Jahren wird das hier ganz anders aussehen, sehr erschlossen.
Zum Sonnenuntergang bin ich wieder im Hostel. Backpackergeschichten im linken Ohr, Digitalenomadentastaturgeklapper im rechten. Irgendwann trolle ich mich in mein neues Bett, spüre die Brise nach dem Gewitter und zzzzzzzzz....Lue lisää
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- Päivä 5
- sunnuntai 9. joulukuuta 2018 klo 20.43
- 🌧 27 °C
- Korkeus: 96 m
IndonesiaBukit Firdaus8°29’15” S 119°52’46” E
Caveman
9. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ 🌧 27 °C
Ich habe verschlafen, geht das überhaupt hier? Auf jeden Fall war es nach 10 als ich aufgewacht bin. Der Schlafraum war schon komplett leer. Frühstücken und dann buchen. Für Morgen und Übermorgen die Tour nach Komodo und Rinca gebucht, zu den Waranen, Schnorcheln am Manta Point und Pinkbeach, die Insel Padar mit berühmten Traveller Instagram-Ausblick, Übernachtung auf dem Schiff vor Komodo. Soll sehr nett sein und entspannt im Verlauf. Danach noch eine letzte Nacht in Labuan, dann am Mittwoch mit dem Propeller ein kurzer 35 Minuten Hopser nach Bajawa weiter im Osten, im Herzen von Flores sozusagen. Mit dem Bus würde das 10 Stunden plus dauern, ist mir definitiv zu lang. Die Busse hier sind nicht für europäische Langbeine gebaut.
Erst spät setze ich mich auf den Roller Richtung Norden von Labuan zur Gua Cemin, eine kleine Tropfsteinhöhle. Ein Straßenwirrwarr in trockener Hügellandschaft. Ich muss schon sehr planlos ausgesehen haben, denn eine Hiesige stoppt neben mir und fragt mich, ob ich vielleicht den Weg zur Höhle suche. Ich bin ihr dann auf dem Roller gefolgt und sie hat mich tatsächlich hin geführt, bis vor den Ticketcounter, entzückend!
An der Höhle war nicht viel los. Es ist ja immer so: man möchte irgendwas machen, z. B. ein Ticket kaufen und schwupps hat man ein Viertelstündchen geratscht. Klar habe ich einen Guide engagiert, Anto, der mich mit seinem Handylichtchen durch die Höhle geführt hat. „Links sehe ich einen kleinen Bambus, rechts einen großen und hier ist die Höhle...“ Mit Bauhelm gehts rein. Schon ein tolles Ding, diese Höhle, aus einem alten Riff. Sogar eine versteinerte Schildkröte klebt an der Decke und ein Fisch. Großartig auch eine tote, verdorrte Schlange, warum auch immer die da liegt. Fledermäuse an der Decke, Tropfsteine und Saunahitze - vielleicht wars der Schlange langfristig einfach zu heiss - so die Legende. Das Highlight aber ist am Ende ein Loch in der Höhlendecke, durch das in bestimmten Monaten um 10 die Sonne scheint. Der Lichtstrahl taucht den ganzen Raum in ein mystisches Leuchten, weil die glitzernden Korallenreste es reflektieren. Das funktioniert aber leider nicht in der Regenzeit, ein Handyfoto muss Heute reichen. Nach einer guten halben Stunde sind wir durch, am Eingang wartet schon eine Kindergruppe... wir plaudern noch ein Weilchen über französische Touristen. Anto bringt sich Französisch über YouTube bei, ein wirklich schlaues Kerlchen.
Weiter gehts zum Amelia Sea View, ein Aussichtshügel, noch weiter nördlich. Ein wunderschöner Ausblick in alle Richtungen. Das eine das mir auffällt ist, dass es in dieser Ecke der Insel sehr trocken ist. Das andere, dass dieser Teil der Insel wunderschöne Buchten hat, nach Westen wie nach Osten und dass bereits eine rege Bautätigkeit herrscht, deren Effekt diesen Inselteil irgendwann massiv prägen wird. Ich werde diese Entwicklung auf jeden Fall verfolgen. Ein Laster mit Bauarbeitern hält neben mir an, ich mache gerade Fotos und jeder von denen mag ein Selfie mit mir machen. Gute zehn Minuten habe ich mich wie ein Promi gefühlt. Ich brech zusammen, echt.
Ein Donnergrollen und dunkle Wolken schicken mich zurück in den Ort. Ich kaufe Snacks und Zeugs für die Tour ein und sehe mir noch einmal den Hafen und den Fischmarkt bei Tageslicht an. Eine eigene sehr spezielle und besondere Welt wie ich finde. Motorenöl und Fischgestank, grüne, algige Pfützen, Rost und Millionen von Fliegen, große und kleine Fährschiffe am großen Pier, hölzerne Fischerboote an der Mole und dazu die Menschen und ihre Geschichten in ihren Gesichtern. Männer, die zu sechst um ein paar Kisten voll mit Fischen stehen und rauchend den Preis für den Fang verhandeln. Viel Reden habe ich sie aber nicht hören.
Indonesier rauchen viel, viel zu viel und eine Zigarette ist so stark wie bei uns fünf oder mehr. Schon die Jugend raucht Kette und röchelt. Mein Mopedverleiher, dem ich am Abend den Roller zurück gebracht habe, hustet wie bescheuert, ich schätze ihn auf maximal Vierzig. Aber die Zigaretten duften gut nach Nelken.
Das Gewitter sitze ich essender Weise in Mamas Warung aus. Curryfisch mit frittierten Gemüsefladen. Lecker. Der Shuttle vom Ciao Hostel kommt fast pünktlich. Pack pack, schreib schreib, schlaf schlaf.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 6
- maanantai 10. joulukuuta 2018
- ⛅ 31 °C
- Korkeus: 104 m
IndonesiaBukit Firdaus8°29’15” S 119°52’47” E
TheRealJurassic
10. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C
Um Vier Uhr morgens weckt mich die Moschee, eigentlich wollte ich bis Halbsieben ausschlafen. Ausnahmsweise ohne Ohrenstöpsel, ohne geht das in Indonesien fast gar nicht, ausser man kommt generell mit drei bis vier Stunden Schlaf aus.
Um Halbacht werde ich mit dem Scooter zum zweitägigen Cruise abgeholt. Das Schiff ist toll, fast neu und ganz aus Holz und der Hammer: ich bekomme eine Einzelkabine mit Fan. Die Gruppe von 13 Personen ist wild aus aller Welt zusammen gewürfelt, UK, Australien, Argentinien, USA und Deutsche, klar.
Los gehts. Knatter, knatter, erster Stopp Rinca Island. Nach zwei Stunden Kennenlernen, Ratschen, Seeluft und Ausblick genießen, kommen wir am Steg vom Wildlife Reserve Rinca Island an.
Warane gibt es nur hier und auf Komodo. Eintritt ins Wildlife Reserve kostet pro Nase 290k Rupia, € 17,50. Gleich drei Guides nehmen sich unser an, jeder mit einem langen, vorne gegabeltem Stock bewaffnet. Einer erklärt uns die Verhaltensregeln und dass wir schön zusammen bleiben solllen. Erst letzte Woche haben Warane unweit vom Welcome Center ein Rind gerissen und verspiesen. Die leckeren Gerippereste ließen sie als Beweis kurz hinterm Entrée liegen.
Es ist brutal heiß, gleich am Eingang liegen fünf eindrucksvolle Tiere faul herum. Sie mögen den Geruch von Blut und den der nahen Kantine, werden aber nicht gefüttert. Wir bewundern die riesigen Echsen ehrfürchtig und ziehen weiter. Sie sind wirklich groß und wirklich zum Fürchten und unberechenbar.
Weiter über trockene Hügel durch karge, ausgetrocknete Graslandschaft. Schwitz.
Ein Weibchen sehen wir noch, das sein Gelege bewacht, sonst keine Warane mehr in der nächsten Stunde. Macht nix, wir hatten die Tiere ja und sehr schöne Panoramablicke auf die umgebenden Inseln.
Zurück auf dem Schiff gibts Mittagessen. Nasi Goreng, Nudeln, Tofu, Gemüse, lecker. Unsere Crew besteht aus drei Jungs, die das Schiff und den Service genial im Griff haben, immer cool mit Kippe im Mund. Die nächste Etappe ist Pink Beach. Ein Strand nahe Komodo, den wir nach weiteren zwei kurzweiligen Stunden Bootsfahrt erreichen. Und er ist wirklich Rosa! Aber das beste ist das Korallenriff davor, das nach wenigen Metern im klarsten Wasser beginnt. Ich habe ja schon einige Riffe beschnorchelt, aber das hier ist bisher mit größtem Abstand der maximale Superlativ, ein komplett intaktes Riff. Ich habe noch nie so dicht so viele, so bunte, so vielfältige und so große Korallen auf einem Fleck gesehen. Dazwischen bunte Schnecken, Muscheln, verschiedenste Quallen - wer hat das nur alles erfunden? Und dazu nicht weniger massenhaft bunte, vielfältige und artenreiche Fische. Der absolute Wahnsinn! Jedes Aquarium ist ein Witz dagegen, ich dachte nicht, dass es das in dieser Form geben kann, unglaublich und atemberaubend schön. Ach ja, eine Schildkröte ist als Krönung auch noch an mir vorbei gerudert. Nach einer Stunde gieriger Begeisterung und Dauerglücksgefühl werden wir zum Schiff zurück gebeten.
Eine chinesische Reisegruppe hatte gerade den Strand geentert und köstliche und groß- und fremdartige Gerätschaften zum Schnorcheln angelegt, z.B. so eine Schwimmwestenkonstruktion mit Schmetterlingsflügeln, in alarmierendem Neonorange, er kam mit den Flossen kaum ins Wasser... ja ja, die Chinesen, ein Reisevölkchen mit ganz eigenen Gewohnheiten.
Ein paar Knatterer mit dem Boot weiter kommen wir am Riesenpier vom echten Jurassic World an. Es ist kurz nach Fünf und die Ranger packen schon zusammen. Das Willkommenstor erinnert durchaus ein wenig an den Film Jurassic Park.
Da im Dschungel angeblich nichts mehr los ist, weil den Tieren im Wald um diese Tageszeit bereits zu kalt, haben wir uns am Strand herumführen lassen. Man darf nicht vergessen, die Insel ist riesig und man kann sich Tage darin verlieren, genauso wie es gut passieren kann, dass man auf dem Trail kein einziges Tier zu Gesicht bekommt. Dokumentarfilmteams bleiben mindestens sechs Monate um einigermaßen verwendbares Material zusammen zu haben. Ist halt ein Naturreservat und nicht Disneyworld.
Und so sind wir mit den zwei Riesentieren in Eingangsnähe sehr zufrieden, beide weit über zwei Meter. Archaische Dinosaurier, sehr beeindruckend und wirklich Furcht einflößend. Fotto Fotto, dazu Horrorgeschichten vom Ranger, der erzählte, wie er zusehen musste, als sein damals neunjähriger Freund von einem Waran zerfetzt wurde. Sie töten über ihren Biss mit ihrem Gift und den Bakterien in ihrem Maul. Die Opfer verenden elend, paralysiert und an Blutvergiftung. Gruselig, aber wenn man diese Tiere in Natura sieht, glaubt man das gerne. Auf dem Gelände lassen sich sonst noch Deers, Wildschweine, Affen und Büffel blicken, alles potentielles Waranfutter. Die Souvenierläden am Ausgang hatten schon eingepackt.
In der Dämmerung sind wir dann zurück zum Schiff und pünktlich zum Abendgebet wird in einer Bucht vor einem Fischerort der Anker geworfen und auf einen weiteren dramatisch schönen Sonnenuntergang mit Bintang angestoßen. Heute war der Abendhimmel Orange und dann komplett Rosa und Violett. Eine großartige und Indonesisches Abendessen und viele Traveller Geschichten im schicken Licht der LEDs. Mit der Gruppe haben sich echt die Richtigen gefunden. So viele interessante, abgedrehte und beeindruckende Reiseleben. So viel Leidenschaft, Toleranz, Respekt, Neugier und Mut, gemeinsames Bewusstsein und Lebenseinstellung, die uns alle Reisenden verbindet. Keine posenden Meilensammler dabei, Gottseidank. Eine große Familie. Großes Reiseglück. Was ein toller Tag.
Ein Teil schläft auf Deck, ein Teil in den netten Kabinen, so auch ich, mit Fan und Ohrenstöpseln.Lue lisää
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- Päivä 7
- tiistai 11. joulukuuta 2018 klo 22.40
- 🌧 27 °C
- Korkeus: 104 m
IndonesiaBukit Firdaus8°29’15” S 119°52’47” E
ChasingFlyingCarpets
11. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ 🌧 27 °C
Fünfe isses und der Schiffsmotor unser Wecker. Wir legen ab Richtung Padar Island. Frühstücksbuffet mit Toast, Marmeladen, Keksen und Bananen. Rund um die Uhr gibt es Getränke an Board, Kaffee, Tee und Wasser ohne Ende. Nach zwei Stunden Tuckern, Kaffee, Frühstück und Dösen kommt Padar in Sicht. Auf dem Weg dorthin, noch in voller Fahrt, winken uns Fischer aufgeregt zu, wir haben unser Dingi verloren ! ...noch in Sichtweite. Scharfe Wende und kleiner Umweg also.
Warum man nach Padar hinfährt? Wegen der Aussicht! Padar ist DER Instagram Selfie Spot und Shot von Flores überhaupt! Blöd nur, dass man dafür bei ca 28 Grad eine Dreiviertelstunde auf den zweithöchsten Punkt steigen muss. Vor dem Aufstieg beim Nationalparkranger wieder die Fee abdrücken, macht für Tag 2 im Park wieder 17,50. Auffe muas I, wia olle. Oben klatschnass und ausser Atem machen wir unsere obligatorischen Shots. Was Instagram nicht weiss: Der ganze Rundumblick ist wirklich fantastisch! Mit dem Dingi wieder zurück zum Schiff. Die Jungs von der Crew kennen uns langsam und der Umgang wird immer entspannter und lustiger.
Nächster Stop: Manta Point. Du kannst sie schon an der Oberfläche sehen, zumindest ihre Rückenfinne, wie sie cruisen, dutzende Tiere! Es ist Mantaray Season am Manta Point. Und wir sind das einzige Boot. Mein Gott ja, ich bin aufgeregt.
Schnorchel und Flossen an, gleich vom Boot in voller Kluft ins Wasser gesprungen.
Aus dem tiefen Türkisblau taucht auch gleich der erste Manta auf und noch einer und noch einer, ich bin umringt von riesigen, majestätisch schwebenden Wesen. Das ist real man und kein Film, unfassbar schön! Dazu die Sonnenstrahlen, die sich in der blauen Tiefe verlieren. Ich versuche einem Tier nachzuschwimmen, keine Chance, ein anderes Tier schwimmt mit weit geöffnetem Maul auf mich zu und ganz nah an mir vorbei. So friedliche, elegante Tiere.
Ein Anblick von einer anderen Welt. Eine riesige weisse Schildkröte kreuzt meinen Weg und taucht ab ins blaue Nichts. So viele Mantas an einem Ort, ich vergesse die Zeit. Die bitte anhalten. Jetzt.
Die starke Strömung zieht uns weit weg vom Boot und mit Flossen dagegen Schwimmen kostet Kraft. Nach und nach sammelt uns das Boot einzeln, erschöpft aber glückselig aus dem Wasser. Leider konnte ich keine Bilder machen. Eine Gopro muss her!
Das Mittagessen wird serviert. Leckerste indonesische Küche. Gebratener Fisch, Auberginengemüse, Tempeh, Cap Cay, Mie Goreng und Reis dazu.
Bumpy sea - der Wellengang ist so heftig, dass er so freundlich ist, unser Buffet abzuräumen, nach dem Essen, ein kleines Chaos aus fliegenden Tellern, Besteck und Essensresten. In einem harten Ritt steuert das Boot unser letztes Ziel an, Kanawa Island, keiner von uns muss dabei die Fische füttern.
Ich bin so froh, dass ich seefest bin!
Eine nette kleine Insel, Sandstrände, kristallklares, türkisfarbenes Wasser. Man könnte da auch in verkommenen Strandhütten übernachten, dazu ist es aber dann doch zu wenig Klischee, die Palmen fehlen. Das Riff davor ist teilweise kaputt, zerstört von Schiffsschrauben denke ich, Korallenbleiche ist teilweise unübersehbar, da und dort wagt auch Neues zu entstehen. Dennoch, ungebremste Exotik, eine Million bunte Fische, viele Anemonen, viele Nemos, riesige Seesterne, sogar Seepferdchen.
Wir haben gute Eineinhalb Stunden Zeit zum Schnorcheln und Chillen. Wir sind eh alle schon sonnenverbrannt und wollen nur noch Schatten. Auf der letzten Stunde an Board zieht der Himmel angenehm zu und es weht eine leichte Wohltat um die Nasen.
Der Abschied an Land ist sehr kurz, aber verbunden mit der Verabredung am Abend zum Dinner am Nachtmarkt, mein Scootershuttle wartet schon und bringt mich zurück ins Ciao Hostel.
Duschen duschen duschen. Kurz ausruhen und mit dem Shuttle wieder zurück runter in den Ort zum Nachtmarkt. Hab mein Moskitospray vergessen, das braucht man hier unbedingt, schnell noch eins kaufen. Man muss nicht die teuren Dinger von Zuhause mitbringen. Das Zeugs gibts für einen Bruchteil hier im Land.
Meine Leute habe ich schnell gefunden, viele Touristen sind es nicht hier. Bis auf die Argentinierinnen sind alle wieder dabei.
Wir suchen uns aus einem riesigen Angebot an frischem Fisch unser Abendessen aus. Grouper, Snapper, Tuna, Krabben, Langusten, Squid, ich entscheide mich für einen türkisfarbenen Korallenfisch, gegrillt mit Knoblauch. Unglaublich lecker auf den Punkt! Dazu gibt es scharfes Sambal, Sprossen-Gurken-Kohlsalat und Reis. Köstlich! Die indonesische Küche erscheint mir sehr einfach, aber dennoch sehr abwechslungsreich, jede Köchin hat ihr eigenes Rezept, in der Regel frisch zu zubereitet. Bevor man ordert kann es von Vorteil sein, ein bisschen nach der Hygiene der Küche zu schauen. Meistens aber passts. Klopf klopf klopf, in Indonesien bin ich noch nie wegen Essen heftiger erkrankt und ich bin nicht zimperlich mit der Auswahl meiner Küchen.
Leckeres Abendessen also in bester Gesellschaft. Noch mehr Geschichten, noch mehr Einblicke. Die einen fahren mit gekauften Motorrädern ganz Indonesien ab, dann Vietnam, Kambodscha, Laos, das ganze Programm, ein Köchepärchen aus Australien, zum Brüllen die zwei, wie geschaffen füreinander, ein deutsch-englisches Lesbenpaar, gepiercte Rastalocke und Rotschopf, eine wunderbare Liebesgeschichte und seit über einem Jahr unterwegs, mit sehr bangem Blick auf den Brexit. Um 21:30 ist Synchrongähnen angesagt. So bye bye for today, enjoy your life, take care and meet you again!Lue lisää
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- 🌧 25 °C
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IndonesiaWolo Pipidodo8°47’33” S 120°58’30” E
BigBigBamboo
12. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ 🌧 25 °C
Das ist, wie wenn Prien einen Flughafen hätte. Willkommen in Bajawa! Das Ciao-Shuttle hat mich in Labuan zum Flughafen gebracht, auf dem Weg nochmal Mitkomodianern zugewunken und tschak bin ich am Airport. Mit kaum ner halben Stunde Verspätung - das ist super für indonesische Flugverbindungen! - Abflug mit einem Propellerdings nach Bajawa. Die Stewardessen haben uns vor Start zur besseren Gewichtsverteilung noch schnell strategisch günstiger umgesetzt. Ja, ich vertraue Wings Air, hab ja keine Wahl.
Der Landeanflug war wie eine riesige Achterbahn, die Landung elegant. So mag ich’s. Genau zwei Gepäckstücke gabs, meines und einen Pappkarton. Auch nur zwei Taxifahrer. Ich bin eh der einzige Touri Heute. Die Taxifahrt hat recht lange gedauert, zum Glück, denn der Weg zum Ort war sehr schön. Sofort fallen mir die riesigen Bambusbüsche, naja eher Baumgruppen, also eher Bambuswälder, also Bambusgigantenwälder, auf, die links und rechts die kurvige Straße säumen. Es geht bergauf. Kühl soll es sein in Bajawa, warme Sachen soll man mitnehmen. Ich schwitze wie sau. Später kommt mir ein Jogger entgegen mit leichter Daunenjacke... kein Witz, 26 Grad wirds schon haben.
Mein Homestay heisst Madja Edelweiss und ist ziemlich bunt. Ich frage nach Touren in die umliegenden Dörfer und der heissen Quelle, wegen der man hierher kommt, neben der Natur natürlich. „Nimm nen Scooter!“ ...okee, bin ich jetzt nicht abgeneigt. Der Scooter sieht gebraucht aus, zieht aber gut, Bremsen, Reifen, Lichter OK. Etwas Schmackes im Motor ist gut bei den Bergen hier, lauter alte, kleine Vulkane drumrum und ein ganz großer, der Gunung Inerie. Nein, ich werde ihn nicht besteigen, einen anderen vielleicht.
Dann ziehe ich mich erstmal in mein Zimmer zurück und stelle meine Tour für Morgen zusammen. Ein „traditionelles“ Dorf ganz in der Nähe suche ich mir für meine ‘ Orientierungstour gleich am späteren Nachmittag aus. Der Vermieter hatte mir zur Ankunft eine labbrige Karte von 2016 in die Hand gedrückt, in der so einige Namen der interessantesten Dörfer und Hotspots stehen. Die habe ich mir in der Googlemap markiert. Einen Ort, den ich zufällig bei Google entdeckt habe, liegt in der entgegengesetzten Richtung, der ist Heute noch mein Ziel. Eine gute Entscheidung. Auf dem Weg dorthin sehe ich mir diese umwerfenden Bambusriesen aus der Nähe an. Gibts sowas auch für Zuhause? Supergeil. Und die Zikaden wieder, nicht ganz so laut, aber durchaus präsent und perfekt als Hintergrundmusik.
Es ist nochmal eine Ecke ländlicher und weniger befestigt als um Labuan herum. Vielleicht habe ich den Eindruck deshalb, weil die Häuser und Hütten oft aus Bambus gebaut sind. Naheliegend. Viele einfache Bauernhütten, Tiere laufen frei herum, Ziegen, Enten, Hühner, Katzen, noch mehr Hunde. Aber am auffälligsten ist, dass die Menschen eine ganz andere Anmutung haben als im Rest des Landes bisher. Ihre Haare sind kraus oder wenigstens sehr gewellt, die Haut ist recht dunkel und die Gesichtszüge nur im Ansatz klassisch asiatisch. Und die Häuser, sie haben sehr eigenwillige Dächer. Aufklärung bringt der liebe Loose, den ich tatsächlich ganz analog mit mir herumschleppe, eine sehr gute Ergänzung zu dem ganzen Gegoogelpopoogel. Seine Haptik und sein Gewicht gibt dem Herumirrenden ein wenig Halt und weiterführende Informationen, nicht nur bei Netzmangel. Ganz kurz hier also zu den traditionellen Dörfern in der Umgebung. Sie werden vom hier ansässigen Stamm der Ngada gebaut und bewohnt. In der Mitte des großen Dorfplatzes sind charakteristische unbewohnte, hölzerne, weibliche und männliche Ahnenhäuschen errichtet, die sich in einer Reihe gegenüber stehen, für jede Sippe im Dorf ein Paar. Den Rest könnt ihr ja gerne googeln.
Es gibt in der Umgebung hergerichtete Show-Dörfer und echte, lebendige. Beiposo Village ist eines davon, also von den benutzten, steht auch in keinem Reiseführer. Da komme ich nach meiner Bambusanbetung schließlich und endlich mal an.
Ich hatte vorher durchaus darüber nachgedacht, ob ich zum „Fremde Kulturen Kucken“ in Dörfer fahren soll. Das hat schon so ein bisschen was von Zoo. Aber zum einen meine ich, haben die Bewohner die Möglichkeit Nein zu sagen, zum anderen lasse ich mich nicht mit einem Bus ankarren und falle in einer Horde ins Dorf ein. Nein sagen Indonesier durchaus, bei aller Höflichkeit. Trotzdem bin ich erst etwas unsicher. Die Zufahrtsstraße endet genau in der Mitte vom großen Dorfplatz, drumherum in einem großen Rechteck sind die Wohnhäuser angeordnet. Da schlage ich ein, mittendrin, im Herz des Dorfes, alle Augen auf mich. Das Dorfleben erstarrt, plötzlich Stille. Aber es fallen keine Schüsse. Ein großer älterer Mann mit strengem Blick kommt aus einem der Häuser direkt auf mich zu. Ohje.
...totaler Quatsch das. Ich komme also angeknattert, viele Kinder üben vor einem Haus ihre Tänze, die Eltern sitzen vor dem Nachbarhaus und kommentieren und lachen, ab und zu gibt einer Anweisungen. Als die Kinder mich wahrnehmen, winken sie mir allesamt zu und rufen und kichern, machen aber gleich weiter mit der Tanzerei. Zwei Jugendliche kommen auf mich zu und beginnen mit ihren neugierigen Fragen. Sie können ein wenig Englisch und wollen das wohl gerne ausprobieren. Gemeinsam schlendern wir zum Dorfvorsteher, den ich mir gleich schnappe. Immerhin weiss ich soviel, dass es einen Dorfvorsteher gibt und der im Namen aller spricht, entscheidet und handelt. Den frage ich also als erstes, ob das soweit OK ist, wenn ich in ihr Dorf platze. Sein Lächeln sagt alles, er heisst mich herzlich willkommen, schüttelt mir die Hand und ich soll doch bitteschön die Kinder und das Dorf fotografieren und filmen und wie ich das alles hier in Bajawa fände und das, was da vor uns auf dem Boden ausgebreitet trocknet ist übrigens Flores-Kaffee. Und überhaupt, wo komme ich denn eigentlich her und ob ich Kinder habe und, und ich bin schon mittendrin im Geschehen und meine Zweifel ganz weit weg... Ich stelle mich zu den übrigen Erwachsenen und frage auch noch die Mütter. You are welcome auch von ihnen. Sie machen gleich ihre Witze und kichern, die Damen mit den rot bis schwarz gefärbten Zähnen. Die Kinder finden‘s eh toll, wenn sie Bewunderer haben. So beginnt meine nächste, sehr lustige, fröhliche und interessante Stunde.
Ich bekomme auch die Erlaubnis ihre Ahnenhäuser aus der Nähe anzusehen, sogar ihre Wohnhäuser. Sie erklären mir, so gut das mit Händen und Füßen geht, welche Bedeutung die Ahnenhäuser haben. Es ist sicher toll, die Feste rund um ihre Traditionen und Rituale miterleben zu dürfen. Ein Opferfest muss ein großartiges Spektakel sein. Auf dem Dorfplatz sind auch einige christliche Gräber. Die Ahnen bleiben Teil der Dorfgemeinschaft und werden da und dort als Dorfbewohner mitgezählt.
Ich finde es nach so viel Offenheit und Freundlichkeit im Gegenzug spontan passend, ihnen Bilder und Filme aus meinem Dorf zu zeigen: das Dorf, die Kirche, Berge, Seen, die Goaßlschnoizer vom Trachtenfest, die schweren Fasskutschen mit den Kaltblütern von der Wiesn - ganz großes Kino, Staunen und Lacher, immer wird gelacht. In Indonesien wird so viel so gerne gelacht, das ist wirklich ansteckend.
Nach der Tanzerei löst sich die Gruppe auf, man zieht sich in die Häuser zurück und ich fahre winkend vom Dorfplatz. Ich kreuze noch ein bisschen im Ort, beobachte den Alltag und besorge mir Wasser und Kekse.
Gleich in der Straße vom Homestay sind eine Menge Restaurants, alle leer. Ich entscheide mich für ein wild dekoriertes und LED beblinktes Resto. Das gebratene Hühnchen ist lecker. Ein Junge von etwa 12 Jahren beginnt Gitarre zu spielen, aus der Küche kommt ein Mädchen dazu, vielleicht 18, und beginnt zu singen, Ami-Pop, aber mit so viel Herz und Hingabe, und als dann der Junge im Gesang noch zum Duett einstimmt, bin ich fast sprachlos. Einfach schön. Mein Applaus motiviert die beiden zu weiteren zwei Liedern, bis der Junge lieber zocken möchte als Gitarre spielen.
Ein guter Zeitpunkt für mich, den wunderschönen Tag zu beenden.
Ich lese gerade: Eggstätt, Schnee, 70%, ...na gut.Lue lisää
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- Päivä 9
- torstai 13. joulukuuta 2018
- 🌧 27 °C
- Korkeus: 1 191 m
IndonesiaWolo Pipidodo8°47’32” S 120°58’30” E
MagicalMysteryTour
13. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ 🌧 27 °C
Gerade möchte ich mich auf den Weg zu meiner Tour machen, die ich mir Gestern überlegt hatte, als der Sohn des Hauses mich nach meinen Plänen fragt. So schlecht war ich gar nicht mit meinen Ideen, nur dass mein Highlight, Gurusina Tribal Village, in der letzten Trockenzeit abgebrannt ist, aber das andere, das ich mir ausgesucht hatte, sei sehr schön und eines würde eh reichen. Er schlägt mir aber noch zusätzlich vor, vormittags den Wawomudha Kratersee zu besuchen, das sei ein netter kleiner Hike auf einen Vulkan. ...Vulkan? Ich bin dabei! Jetzt aber los.
So klein es ist, es ist durch Bajawa ein ziemliches Hindurchgewurstel, bis man mal auf der richtigen Straße ist. Google schlägt mir noch eine alternative Route vor, die mich schneller ans Ziel bringen soll. Nehm ich doch die. Es ist die gleiche Straße die zum Trailbeginn führt, nur von der anderen Seite. Mir gefällt es hier zu fahren. An den kleinen Dörfern und Bauernhöfen in ihrer sehr schlichten, aber eigenwilligen Bauweise kann ich mich nicht satt sehen, das ganze Grünzeug finde ich eh toll. Den Riesenbambus allem
voran, wisst ihr ja, aber dann gleich der Rest der überüppigen tropischen Flora überall. Viele Foto-, Orientierungs- und Staunstopps natürlich, ich brauch immer seehr lang bis zum nächsten Ziel.
Die Straße wird dann bald zum Schotterweg, der Schotterweg zum erdigen Pfad, der Pfad zur Prüfung, immer schön nach oben... ich würde zu gerne sehen, wie hier das Googleauto fährt, der Weg ist kaum mit dem Roller zu schaffen, aber irgendwie gehts. Fast schon verantwortungslos, Leute mit dem Auto auf solche Wege zu schicken...
Der Weg führt auf dicht bewachsenen breiteren Kraterrändern an diversen erloschenen Vulkanratern vorbei, mal links einer, mal rechts. Sechs sind es an der Zahl, dicht an dicht, wie die olympischen Ringe, aber allesamt begrünt. In einem der Krater ist eine ganze Landwirtschaft mit Feldern untergebracht, sehr schön anzuschauen. Und der Bauer eben dieser Landwirtschaft taucht mit seinem Motorrad neben mir auf und deutet mir, dass ich mein Vehikel jetzt besser abstellen sollte und laufen, mit dem Roller ginge es definitiv nicht weiter. Er hat Recht, der weitere Pfad sieht übel aus und steil. Der Bauer legt mir ein Bündel Zweige auf den Sattel meines Rollers, das würde mich auf meinem Weg beschützen. Dann will er einen mit mir dübeln, ich muss leider dankend ablehnen, stoned wandert es sich in unbekanntem Terrain eher ungünstig. Er tut’s und begleitet mich zur Abzweigung zum Kratersee mit seinem
Gefährt, dann verschwindet er über das steinige, steile Pfadstück. Ich mache mich allein auf gut ausgetretenem Pfad auf zur Kraterumrundung bis der gelbe See ganz unten in Sicht kommt. Bis dorthin bin ich einmal mehr entzückt von der wunderschönen Landschaft um mich herum. Eine gute Stunde durch lichte Wäldchen, fast almenartige Wiesen, großartige Ausblicke, alles mit einem gehörigen Schuss Exotik. Kühe. Der Chemie-See ist hübsch und giftig Gelb und ein lebensunfreundlicher Nachbar für seine karge Umgebung. Ich hab keinen Bock da jetzt runterzusteigen. Genauso wie das holländische Pärchen, die mit mir als einzige Gäste im Homestay wohnen. Das Stück bis runter zum Roller erzählen uns von unseren Erfahrungen auf Flores. Auch sie sind der Meinung, dass Flores eines der letzten unberührten Paradiese ist, dessen Potential langsam erkannt wird und gerade erschlossen wird. In 10/15 Jahren wird das hier ganz anders zugehen. Noch führen dich die Menschen nur für ein Lächeln irgendwohin oder schenken dir Obst, ohne Dollarzeichen in den Augen.
Am Coffeeshop mitten im Nichts trennen sich unsere Geröllwege. Ich mag jetzt Kaffee. Eine ältere Frau, wieder mit roten Zähnen, serviert mir einen sehr leckeren Kaffee und erzählt - mit Händen und Füssen - dass auf dieser Farm in der Trockenzeit säckeweise Kaffee hergestellt wird, vom Sortieren bis zum Rösten, der rundum in den höheren Lagen wächst.
Ich rumpel weiter zurück Richtung Bajawa., dieses Mal die andere Route, die ein bisschen gnädiger ist, ein bisschen. Ich möchte am Straßenrand ein wunderschön blau glänzendes Blechdach fotografieren, ruft mich ein Mann zu sich: Banana? Ja klar, Banana! Und schon sitze ich mit dem Farmer auf einem Holzbänkchen vor dem Haus mit dem blauen Blechdach und wir essen zum Lunch gemeinsam frisch gepflückte Minibananen. Und Avocados. Und wir unterhalten uns und er zeigt mir die Unmenge an Früchten, die er anbaut.
Bananen, Avocados, Mangos, Papaya, Betelnüsse, Kaffee, Mais, Ananas, alles da. Und ich zeige ihm wieder meine Heimat. So friedlich, so zufrieden.
Ich muss fürs nächste Ziel auf die andere Seite von Bajawa in Richtung Gunung Inerië, ein imposanter und omnipräsenter Vulkankegel, über 2000 Meter hoch und jetzt in Wolken. Bena heisst das „Traditional Village“ und liegt an einem Berghang. Die Straßen dorthin, Serpentinen rauf und runter, durch Wälder mit verschiedener Vegetation, sind für sich schon traumhaft schön. Langsam ziehende, teils dichte Wolkennebel verzaubern die Wälder in eine mystische und magische Welt. Die Luftfeuchte ist sehr hoch und die Lufttemperatur angenehm, es fühlt sich an wie kühle Watte auf der Haut. Ich bin begeistert.
Das Dorf Bena ist umwerfend, unwirklich, ebenso magisch und mystisch von Nebel umgeben. Ich muss mich zu Anfang in ein Buch eintragen, einen kleinen Eintritt zahlen und bekomme zur Begrüßung einen Ikat-Schal um den Hals gelegt, den könnte ich nachher auch kaufen... Ich bin drin, ich bin der einzige Touri.
Die Erscheinung der Architektur ist für mich so eigenwillig, so ungesehen, dass es fast artifiziell aussieht, wie eine Filmkulisse. Ich bin mir nicht sicher, was jetzt authentisch und was für die Besucher inszeniert ist. Sicher ist, dass die ganze weitläufige Anlage sehr beeindruckend ist und dass sie bewohnt wird.
Viele viele Holzhäuser dicht an dicht, wieder im großen Rechteck um einen riesigen Zentralplatz gebaut, der in mehren Stufen leicht mit dem Hang aufsteigt. Charakterstiftend aber sind die hohen, schweren Schilfdächer, fast wie indische Tempel-Gopurams, die die Häuser fast zu erdrücken scheinen. Kinder spielen, Familien sitzen auf den Veranden, Ikat wird fleissig gewebt, die Stoffe hängen zum Verkauf in Bahnen vor den Häusern. Man wird von auffällig vielen wilden, alten Frauen mit großem Kopfputz begrüßt, wieder mit roten bis schwarzen Zähnen. Die pittoreske Routine ist unübersehbar, frei für den Fotoabschuss. Ich spare es mir Fotos von ihnen zu machen, ich habe bei Menschen generell eine gewisse Scham und hier empfinde ich das als ganz besonders unanständig. Morbider Ethnoporno oder was.
Nach einer guten Stunde ausgiebigen Rundwegs freue ich mich auf einen weiteren Transfer durch den Bergdschungel zum nächsten und letzten Highlight für Heute, Malanage Hotspring, Chillen und Wellnessen in der magischen Quelle. Es ist schon Vier jetzt.
Das Ding an der Quelle ist: es sind zwei. Die eine ist vulkanisch heiss, sehr heiss und ist leicht schweflig, die andere ist kalt. Die beiden fliessen in einem Naturpool zusammen. Du kannst also deine Füße im heissen Wasser wärmen und zugleich deinen Oberkörper kühlen, oder ein saunamäßiges Wechselbad nehmen oder im lauwarmen Mischimaschi chillen. Magic. Es gibt sogar ein Umkleidehäusl im sonst wilden Gelände. Ganz schrumplig sind sie schon, meine Finger. Ungern verlasse ich die Gesellschaft von lärmenden Kindern und den beiden im Wasser rauchenden supercoolen Jugendlichen, Ivan und Ari.
Der Weg Nachhause im Nebel, in der Dämmerung, im Nieselregen, im Rausch der Glückshormone.
Die Entfernungen der Bajawan Highlights spielen sich alle so im Radius zwischen 5 und 15 km ab, eine viertel bis halbe Stunde reine Fahrzeit. Am Nachmittag Heute wars ein Rundkurs.
Und noch ein Wort zu den roten Zähnen. Die kommen vom beliebten Betelnusskauen. Geriebene Betelnuss mit gelöschtem Kalk und Geschmäckern nach Wahl, das pusht und hält wach, färbt die Zähne rot bis braun bis schwarz und greift das Zahnfleisch an.
Aber an diesem Abend würde sicher kein Pusher mehr wirken...Lue lisää
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- Päivä 10
- perjantai 14. joulukuuta 2018
- ☁️ 30 °C
- Korkeus: 107 m
IndonesiaKeli Kengo8°50’2” S 121°39’2” E
FromAtoB
14. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C
Reisetag. Mit dem Paar aus Holland aus dem Homestay fahre ich Heute mit dem Shared Taxi direkt nach Moni zum Kelimutu Nationalpark. Es hat etwas länger gedauert bis der Patron des Hauses sich auf Acht oder Neun für die Abholung festgelegt hat. Halbzehn wars dann. Erste Etappe bis Ende, so heisst der größere Ort am Meer und Hub nach Moni, ein Bergdorf am Fuße des zur Zeit ruhigen Vulkans Kelimutu. 125 km sind es von Bajawa bis dahin und von dort noch einmal 55km bis Moni. Erst dreieinhalb Stunden, dann zwei Stunden prospektierte Fahrzeit, auf dem kurvigen Transflores Highway-Landstraße-Baustellenschotterweg. Ich nehme es vorweg, die Zeiten stimmen, fast.
Zu fünft sitzen wir im PKW. Die Klimaanlage wird uns vom Fahrer verweigert, also den Reisekollegen aus Holland, ich lege da nicht so viel Wert drauf. Mir ist aufgefallen, dass Klimaanlagen auf Flores in ländlichen Gegenden, also 99% von Flores, kaum in Betrieb sind, sogar eher unbeliebt, ausser bei den Touristen. Fans werden eindeutig bevorzugt, was wiederum ganz in meinem Sinne ist. Die Bergründung, die wir irgendwann viel später bekommen ist: Luft ist Natur und die Menschen aus Flores lieben die Natur.
Die Fahrt nach Ende verlief weitgehend reibungslos. Der Wechsel der Umgebung bemerkenswert, von den Bergen an die Küste, vom Wald zu Reisfeldern, Palmen und kleinen Bananenplantagen, von der Tribal Architektur zu normalen, für uns immer noch exotischen Hütten und Häusern, von angenehmer Temperatur zur Hitze, von Wolken und Nebel zu fast blauem Himmel.
Ende. Wir sollen das Auto wechseln, kein Problem eigentlich. Meine lieben Mitreisenden hatten für die erste Etappe mit dem Hostel einen Preis von 75k pro Person vereinbart, der Fahrer möchte jetzt 100k, umgerechnet 6,-€ statt 4,50€. Vince, so heisst der eine Geselle, regt sich auf, dass mit dem Patron vom Guesthouse ein anderer Preis vereinbart war und nur den ist er bereit zu zahlen. Keiner der involvierten Indonesier spricht Englisch...
To make a long story short: Holland zahlt am Ende bis Ende nur 75k. Ich habe zum ersten Mal angepisste Indonesier gesehen. Vielleicht wäre jetzt die Anmerkung angebracht, dass es den Reisekollegen nicht um den Eurofünfzig ging, es ging um die Einhaltung von Vereinbarungen und Kommunikation. Aber das kommunizierst du mal auf Indonesisch bittesehr. Blöde Sache.
(Mir wurde von Anfang an der richtige Preis genannt, nur so am Rande)
Autowechsel in ein Auto mit einem Fahrer, der am Konflikt beteiligt war. Dicke Luft. Wir müssen uns hinten im Auto zusammen quetschen, erneut Klimaanlagensperre. Zwei chinesische grandes Damenknödel steigen zu, wir sind jetzt zu sechst in dem PKW: Erstmal geht es zum Friedhof, chinesischen Opa gießen. Warten. Nach einer Viertelstunde fahren wir weiter, Kuchen Shoppen. Warten. Dann weiter Nachhause, Kuchen abliefern. Warten. Dann eine Dame ins andere Zuhause bringen. Verabschiedung. Warten. Nach mehr als einer Stunde fahren wir endlich Richtung Moni, also die Reste von uns. Stopp! Ach ja, Obst einkaufen!...
Nach weiteren zwei Stunden und 55 Kilometer weiter kommen wir endlich an.
Immerhin bringt man uns direkt zu den Palm Bungalows etwas ausserhalb. Schweigende Geldübergabe, aber reibungslos.
Moni, ein Dorf entlang der Straße auf ca 1.500 Meter. Von den vielen Holzhäusern sind ein paar wenige Unterkünfte, zwei oder drei sogar aus Stein. Ein paar Warungs (hier essen Einheimische, richtig gut!) und das Mopi-Kaffee sollte erwähnt werden, ein richtig leckeres Resto, Bar, Musikkneipe mit hammer Kaffee, sehr leckerem Essen und Zukunft.
Ich konnte die Unterkunft in Moni warum auch immer vorher nicht buchen und muss erstmal hoffen, dass noch eine Hütte frei ist bei den Palm Bungalows. Zunächst aber: Hello! und heissen Flores Kopi, dann Bungalow Kucken. Einen letzten gäbe es noch, sagt der nette Cheffe, aber...
Verry basic, verry small, backet shower and mandi - also Eimerdusche und Hocktoilette.
...Got fresh water, acdc, mosquito net, a bed and no rain inside?
Yeeeees Misterr
...Passt.
Dann schauen wir uns die Wunderkiste mal an. Eine windschiefe Minihütte aus Bambus, 2,5 x 2,5 m, sehr schräge Ausstattung, aber alles da, ausser Insekten, supergeil, also nehm ichs, für 4 Euro inkl. Frühstück. Für eine Nacht hält sie sicher noch.
Gerade zieht in die Zwillingsnachbarkiste Ina, ein, eine Deutsche, ursprünglich aus der Ukraine.
(Die übrigen 5 Bungalows sind übrigens sehr nett anzusehen)
Man redet so das Übliche zum Kennenlernen und wir kommen gleich auf die Vulkanfrage: wann geht wer wie wann auf den Kelimutu. Wir verabreden uns für später zum kleinen Dinnerbuffet, für das dem Host seine Frau sehr bekannt und empfohlen ist, um diese Frage in der Gruppe zu besprechen. Die sieben Bungalows, mehr sind im Bau, sind um einen sehr vielfältigen Gemüsegarten angelegt, den nie versiegenden Quell für frische und leckerste Veggieküche. Isso.
Ja Marie, das Hühnchen Marie aus Frankreich setzt sich noch dazu. Zu fünft werden wir uns also den Fahrer zum Parkplatz vor dem Gipfelaufstieg teilen. Wir verabreden uns für einen Start um Vier Uhr morgens, sodass wir nach dem Aufstieg den Sonnenaufgang am Gipfel erleben können und wie sich die Farben der drei Kraterseen langsam entfalten. Deshalb sind wir alle schließlich hier.
Es ist Neun, Zeit in die Kiste zu gehen, um Halbvier ist Wecken.
Indonesien ++ Moni 9 Uhr ++ heftigstes Gewitter ++ das Blechdach hält.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 11
- lauantai 15. joulukuuta 2018
- 🌧 26 °C
- Korkeus: 1 125 m
IndonesiaPegunungan Kimangbuleng8°36’57” S 122°7’6” E
ColourfulLife
15. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ 🌧 26 °C
ColourfulLife oder DerLängsteTag
Es ist Halbvier, ich hab fast sechs Stunden geschlafen und ich bin fit wie ein zzz...chrrr...zzzzzz. Inas Kiste ist noch dunkel, schläft Zehn vor Vier noch, wir wecken sie besser mal und um Punkt Vier stehen alle da wie das blühende Leben. Gut dass es dunkel ist. Der Rasta-Neffe vom Cheffe steht im Parka mit Pelzkragen vor Kälte schlotternd vor dem Auto und legt sich für die Fahrt noch eine Decke um. Ich könnt ja schon wieder zusammenbrechen über dieses Bild für Götter. Es hat so um die 18 Grad.
Auf der 40minütigen Fahrt gibts die Cuba Hits 2018 Compilation als Dröhnung, statt Kaffee.
Bäm, wir sind am Parkplatz. 150k IDR, 9€, Eintritt für den Nationalpark abdrücken uns los gehts, rauf auf den Berg, erst Stufen, dann Steig.
Ina ist jetzt wach und fängt an, mir ihr Reiseleben zu erzählen, ohne Punkt und Komma, aber sehr nett und einnehmend.
Sie ist promovierte Physikerin Mitte 30 und aus einem Jahr sind zweieinhalb Jahre Reise geworden. Dieses Mal. Ein Jahr durch Australien, dort Work and Travel, Kirschen Pflücken war für sie der beste und leckerste Job, Neuseeland, Tasmanien, 6 Monate auf dem Segelschiff als Crewmitglied für lau durch die Südsee, Französisch Polynesien, Hawaii, Divemaster gemacht, Neu Guinea, dann Indonesien von Osten nach Westen. Ihre Augen leuchten. Flores, bzw. Moni, ist für sie der erste größere Schritt zurück zu den Annehmlichkeiten der Zivilisation nach längerer Zeit. Richtige Betten, keine Tiere im Schlafraum, auch mal fließend Wasser... Für mich war Moni das reduzierteste an Annehmlichkeiten auf dieser Reise bisher. Wie weit man sich darüber hinaus noch reduzieren kann, das ist spannend zu hören und teilweise heftig. Hardcore Traveler. Ich würde sehr gerne wissen, wie weit ich meine Ansprüche für längere Zeit reduzieren könnte. Ich denke, man passt sich schnell an, sofern die Umstände zur Reiseidee passen. Ich habe die Weltreisenden als die größten Optimisten und Camäleons kennengelernt.
Ina wird zu Weihnachten wieder wegen ihrer Familie zurück in Deutschland sein. Lieber würde sie weiter reisen, in die Ewigkeit. Diese Reise hätte einen neuen Menschen aus ihr gemacht, einen Menschen den sie mag, mit einem neuen Wertesystem, in einer anderen Welt in einer anderen Dimension. Sie hat keine Ahnung wie es für sie weitergeht, weitergehen könnte. Sie weiss, dass die Reise nicht ewig gehen kann. Dann wird sie ganz still.
Es ist immernoch dunkel als wir am Gipfel ankommen. War ja nur ne gute halbe Stunde Aufstieg. Nein, wir sind keine Trekkinghelden, sonst hätten wir zweieinhalb Stunden früher starten müssen, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Gipfel zu sein. Ne ne.
In der Mitte des Gipfelplateaus ist in der Mitte ein beachtlich großes pyramidenähnliches Gebilde mit Treppen gebaut, für eine bessere Panoramasicht. An dessen unteren Stufen bauen sich die Händler auf, die uns einen Kaffee mit Ingwer zubereiten. Schmeckt sehr ungewöhnlich, bin aber kein Fan von.
Es dämmert, ein Silberstreif am Horizont, die Seen werden langsam sichtbar. Drei sind es, drei tiefe kreisrunde Seen, umgeben von steil abfallenden, felsigen Kraterwänden. Das besondere ist, dass ihr Schwefelgehalt mit den Gasen reagiert, die im See aufsteigen. Je nach dem wie hoch dann auch noch der Sauerstoff dazu in dieser Suppe ist, verändern sich die sehr intensiven Farben der Seen. Von knalle Türkis, Blau über Weiß bis Petrol bis tief Rot. Diese Veränderungen passieren jedoch langsam über Monate.
Zwei Seen liegen vor uns mit Blick in die Morgensonne. Ich muss euch nicht erzählen, wie es sich anfühlt, wenn man erlebt, wie die Farben in der heller werdenden Morgendämmerung aufwachen und langsam ihr Spiel entfalten, sich die Dimensionen der mächtigen, tiefen Krater allmählich offenbaren, der sagenhafte Blick in weite Ferne auf die nebligen Vulkanberge am Horizont. Die Kraterseen werden zu Farbtöpfen, ein grelles Türkis die einen, ein intensives Petrol der dritte im Schatten der Morgensonne. Sitzen, Staunen, Herumlaufen, Fotografieren, Kaffee, Kaffee, Ratschen, Still sein. Die Sonne wärmt langsam ordentlich und ihr Licht spiegelt aus unserem Blickwinkel die Farben weg. Wir wechseln gegen Halbneun den Standpunkt, wandern den Kraterrand entlang und bekommen so noch einmal die unwirkliche Schönheit der Seen aus anderer, entspiegelter Sicht im Licht der höher stehenden Sonne präsentiert. Man muss ja sagen, wir haben ein weiteres Mal Glück mit dem Wetter, es hat kaum Wolken am Morgen.
Für den Rückweg haben wir uns entschieden, die ganze Stecke bis Moni zurück zu laufen. Drei Stunden bei angenehm bedecktem Himmel auf schmalem Pfad durch Jurassicpark Vegetation, riesige Farne, hohe Gräser, Luftwurzeln, Blüten, deren kleine Geschwister wir nur aus der Zimmerpflanzenabteilung kennen.
Schon etwas tiefer kündigen Bananenstauden erste Landwirtschaft an. Kühe mit Kälbchen stehen unvermittelt in der nächsten grünen Nische. Hunde, viele Hunde. Einfachste Bauernhöfe, aber mit fetten Satellitenschüsseln.
Hello Miesterr! Cam, cam, Coffi, drink Coffi, cam, Miesterr! Auf dem Weg waren es sicher mehr als ein halbes Dutzend Einladungen, die wir freundlich ablehnen mussten.
Meine Gruppe ist sehr zügig unterwegs, für meinen Geschmack etwas zu zügig, ich verzichte vielleicht auf Einladungen zum Kaffee, aber nicht aufs Entdecken, Innehalten, Fotografieren. Schnell vergrößere ich den Abstand, bleibe aber lieber wenigstens auf Rufweite, falls sich mal der Weg uneindeutig gabelt, was dann tatsächlich auch der Fall war.
Marie, oh mutige Marie, du Reiseküken. Du gut behütete Tochter, frisch von der Schule, deine Stimme ist noch so leise, aber du sprudelst, mit so vielen Ideen und leuchtenden Augen hast du dich in die Welt aufgemacht, selbstverständlich vegetarisch, rankende Blüten um deinen Arm tätowiert und dein kleines Budget macht dich noch mutiger, mutig allein durch Indonesien, Australien, Neuseeland, Südamerika. Liegt alles noch vor dir. Dein selbstbewusstes Konzept und dein Idealismus lässt Ina leise Lächeln, den schlauen Schmetterling. Marie, du grüne Raupe, verliere nie deinen Mut und deinen Idealismus und deine Zuversicht, nur so geht’s, ich wünsche dir eine gute Reise! Als wäre es meine Reise.
Inas Erfahrungen sind Heute bei Marie sehr gefragt. Das Gespräch reißt nicht ab, bevor wir wieder im Guesthouse sind.
Bevor wir dort ankommen passieren wir noch so einige Dörfer, Horden neugieriger Kinder, Straßenbaustellen, wunderschöne Landschaften und Rundumblicke.
Auch wenn es bewölkt ist, wir sind alle klatschnass geschwitzt. Und plötzlich sind wir zurück. Ich sags euch, so ein Bucketshower ist großartig!
Während der Tour habe ich mit den Holländern ausgemacht, dass wir uns schon nach Mittag weiter auf den Weg nach Maumere an der Nordküste machen. Hier in Moni gibt es nicht wirklich Roller zu mieten und Fahrer mieten ist richtig teuer, alles von Privat und wenns gerade gut reinpasst. Es gibt einfach keine touristische Infrastruktur.
Kurzer herzlicher Abschied von Ina und Marie und weiter.
Unser Gastgeber shuttelt uns runter ins Dorf. Dort gehen wir Essen, im Mopi-Kopi, superlecker, davon habe ich ja schon geschwärmt. Und ohh, dieser Mangosaft...
Dann setzen wir drei uns an den Straßenrand und warten auf einen Minibus, einer von einigen, die diese Strecke bedienen und der irgendwann mal vorbeikommen soll.
Eine Viertelstunde nur warten wir. Glück gehabt. Rucksäcke aufs Dach geschmissen und ab dafür.
Der offene Hop on-hop off Bus ist eine Klapperkiste, die elegant scheppernd mit ächzender Kupplung und quietschenden Bremsen die vielen Kurven, Raufs und Runters nimmt bis wir nach zweieinhalb Stunden in Maumere ankommen. Ich blicke kaum auf, weil ich dringend meine Erzählungen loswerden muss.
Wir werden bis vor den Eingang vom Pantai Paris Hostel gebracht. Ich habe natürlich wieder nicht gebucht, aber wir sind eh die einzigen Gäste. Das Hostel hat uns Ina empfohlen. Es liegt direkt am Meer, aber kein Strand, nur Felsen. Der Dorm ist sehr großzügig aus Holz gebaut und das beste, die Doppelbetten (!) mit Moskitonetz stehen dem runden Grundriss folgend entlang der Fenster. Gefällt mir. Großzügige Gemeinschaftsbäder ausserhalb um die Ecke dazu.
Eigentlich wäre mir jetzt sehr nach Schlafen, aber ich habe noch keinen Plan für die nächste Zeit, ausser dem Wissen dass ich jetzt unbedingt an einem Strand ausruhen möchte, den ich, so wie ich mir den vorstelle, aber hier in der nächsten Umgebung nicht finden werde. Das Ding ist, die wenigen Hotels am Strand kosten richtig viel und die Budgethütten sind mir einfach zu weit weg. Ich merke, ich bin müde und bequem, ich mag jetzt echt ne kleine Pause.
Vince rät mir dafür Lombok oder Nusa Penida, eine kleinere Insel gleich bei Bali. Hatte ich letztes Jahr eh schon im Blick.
Ein bisschen hin und her überlegt, nachgelesen, in mich hineingehört. Es wird Lombok.
Flüge buchen. Das Wifi ist richtig richtig mistig hier. Das Laden dauert ewig. Skyscanner, Flüge für Morgen über Bali gefunden mit Sriwijaya Air. Direkt auf der Airline Seite gebucht, über Kreditkarte bezahlt, und tschak, Vorgang abgebrochen, keine Buchungsnummer, keine Bestätigung, nur eine Oops!-Da-ist-was-schiefgelaufen-Seite von der Airline. Naja passiert. Nochmal, same procedure, bezahlt, tschak wieder angebrochen. Same same ...Ne, oder? Ich checke meine Kreditkarte am Bankaccount, sie wurde belastet, 2 x, geile Sache. Ich will weg, ich will diese Tickets und versuche noch einen anderen Weg, separate Buchungen über die indonesische Tiket.com. Klappt!
Der ganze Unsinn hat wegen diesem mistigen Internet über 2 Stunden gedauert, ich bin total müde und genervt, aber auch noch ordentlich hungrig.
Jemand hat mir von einem Resto gleich nebenan erzählt, da gehe ich hin. Es ist eine Reggaebar mit Liveband. Die Band ist so lala, das Hühnchen ok, das Bintang rettet mich. Heimweg, Beschwerde an Sriwijaya geschrieben, Kreditkarten Stopp an Bank, Duschen, Bett, tot um 24:00. was für ein ewiger Tag.Lue lisää
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- Päivä 12
- sunnuntai 16. joulukuuta 2018
- 🌧 31 °C
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IndonesiaNanga Wetak8°38’1” S 122°15’4” E
UpUpAndAway
16. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ 🌧 31 °C
Der Herr des Hauses Pantai Paris ist ein trauriger Ritter, ein trauriger Glücksritter. Holländer, Ende 50 würde ich schätzen, ziemlich ausgemergelt, nur noch der Schatten von einem großen Traum liegt in seinem Reden und seinem Verhalten, er hält sich an seinen Zigaretten fest und lächelt mit schmalen Lippen.
Seine Frau ist eine runde Balinesin, die Chefin, die den Laden schmeisst, ein lächelnder Powerknödel.
Toller Dorm, tolle Cottages, tolle Open Air Küche, Bar, toller Garten, Kaffee-Tee-Donuts for free, Water refill. Alles da, alles Eco.
Eigentlich eine schöne Anlage, jetzt aber heruntergekommen. Das kann ja auch charmant sein, manchmal, aber es wirkt hier für mich eher resigniert und verzweifelt. Überall Häuflein von motivierten Verschönerungsvorhaben, die aber dann doch liegengeblieben sind. Einer Dauerbaustelle.
Und es war doch alles so gut in Maumere.
Bis 1992 der Tsunami kam, Tabula Rasa, selbst die Korallenriffe hat er komplett abrasiert. Davor war Maumere die Touristendestination Nr 1 von Flores, ein Tauchparadies mit seinen vorgelagerten Inseln und Riffen. Leider keine wirklich schönen Strände (mehr?). So richtig hochbekommen hat der Ort seinen Hintern nicht mehr. Die Korallen sind wieder da und angeblich so schön wie vorher, die Touristenschar aber blieb bis Heute aus. Und auf die hatte unser Mann vom Pantai Paris wohl gesetzt. Es stimmt ja auch eigentlich alles hier. Jetzt ist es so - und leer.
Ich setze mich in den schönen Garten refille meinen internen Kaffeetank, erfreue mich am leckeren Frühstück und dem weiten Blick übers Mäuerchen aufs Meer.
Lombok für Beginner checken, wo könnte mein Einstieg sein, wo die Highlights, welche Tourenvorschlägen lassen sich finden. Ich verwende weniger Tripadvisor sondern lieber die Bloggerseite von den indojunkies.com, die sind mir näher, oder discoveryourindonesia.com.
Ich beginne auf Lombok in Senggigi an der Westküste und suche mir da ein Hotel. Booking.com liefert da gerne eine gute Auswahl und gibt einen guten Überblick über die Zahl und Niveau der Unterkünfte. Darüber kann man ganz gut einschätzen, mit welcher Art von Tourismus man in der Region ungefähr zu rechnen hat.
In den Gedanken verliert sich schnell die Zeit, plötzlich ist es schon 12:30 Uhr, Packen und Zeit für den Flughafentransfer. Erst um 13:00 werden wir zur Abfertigung in die Halle rein gelassen. Ein Rasta spricht mich im Warteberich an und meint, dass er mich Gestern in der Reggaebar gesehen hätte, er sei der Sänger von der Solala Band. Ohje. Ein netter Kerl, etwas breit, aber des Englischen mächtig und unsere Fäuste treffen sich nach unserem kleinen Talk, yes man, Peace Oida.
Sobald wir in die Check-in-Halle dürfen checke ich in. Funktioniert, Bordkarten bekommen, auch das Durchbuchen vom Gepäck gleich bis Lombok.
Mein zweiter Weg ist ins Office von Sriwijaya Air. Eine ganze Stunde dauert es, bis von zwei sehr entzückenden, verschleierten Damen verstanden wurde, worum es geht, was jetzt genau schief gelaufen ist und wie wir in Kontakt bleiben können, um die Formalitäten auch ausserhalb dieses Büros zu erledigen. Gottseidank kann eine von beiden gut Englisch. Vira gibt mir dazu eben Mal ihre private WA Nummer. So funktioniert das in Indonesien : )
Es ist richtig nett, sich hier zu beschweren.
Der Flug startet. Nach heftigen Turbulenzen landen wir fast pünktlich auf Bali. Der Abschied von Vince und Luz steht an. Jetzt waren wir doch für ein paar Tage ein Team. Schön wars mit euch! Vince fliegt weiter nach Nepal, Luz nach Nordthailand.
Ich passiere den nationalen Transit, dabei fällt der Security auf, dass ich ein (kleines, schweizer) Messer im Handgepäck habe. Oops.
Ich soll doch bitte mal mitkommen, ich müsse das Ding jetzt anmelden. Ich habs kurzerhand dem jungen und erstaunten Securityguy geschenkt, damit spare ich mir die ganze Prozedur und er freut sich.
Wartehalle Gate 4. Mein Flug hat Eineinhalb Stunden Verspätung. Alle haben irgendwie Verspätung. Gate 4 wird dann noch schnell zu Gate 6 am anderen Ende vom Terminal gemacht, kurzer Schreck, kurzer Spurt, aber ich erwische den Flieger.
Taksi, Sir, Taksi! Ich schnappe mir den ersten Taksiknecht und frage ihn, was der Spaß bis Senggigi kosten soll. 15€ für eine gute Stunde Fahrt, meine Müdigkeit findets OK, wir sausen los durchs dunkle Lombok.
Der Fahrer spricht kein Englisch, ich begrüße das! Nicht mehr sprechen Heute.
Puri Bunga Beach Cottages. Ja, ja, ja, lieber Herr Rezeptionist, und schon ich bin registriert. Noch 5000 Stufen hoch, mein Rucksack wird getragen. Die Anlage liegt an einem Hang. Tür zu. Wie lange konnte ich jetzt keine Tür hinter mir zu machen?
Herrlich! Ich breite mich sehr im Zimmer aus, die Dusche ist wunderbar. Der Gecko draussen vor der Tür keckert mich mit seinem typischen E-Ohh E-Ohh E-Ohh in den Schlaf. Diesen Gecko gibts in ganz SO-Asien. Ich fühle mich fast schon wie Zuhause.Lue lisää
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- Päivä 13
- maanantai 17. joulukuuta 2018
- ⛅ 31 °C
- Korkeus: 40 m
IndonesiaKoloh Senggigi8°29’44” S 116°2’44” E
LiLaLombok
17. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C
Balkontür auf und dieser komfortable Blick aufs Meer! Guten Morgen Lombok!
Kaffee gemacht, zurück ins Bett und Pläne für den Tag geschmiedet.
Nach dem umfangreichen Frühstücksbuffet zu grauenhaftem Weihnachtsliedergedudel, raus auf die Straße, die ersten Essentials erledigen: Laundryservice suchen, ich habe keine Klamotten mehr, Roller für sechs Tage besorgen, Fähre nach Bali buchen, gleich mit Transfer nach Ubud inklusive, ich mag einfach nicht mehr Fliegen. Ich finde alles in Laufweite vom Hotel, das an der Hauptstraße liegt, aber die hört man oben fast nicht.
Ich habe mir für Heute die Tempeltour vorgenommen, die die Indojunkies vorschlagen. Hindutempel diverse auf einem Parcours rund um Mataram, eine recht große Stadt nahe Senggigi. Ich brauch noch eine neue Badehose, weil ich meine in Labuan auf der Trockenleine vergessen habe.
Tempel und Badehosenchallenge. Mataram ist nicht schön, viel Verkehr, die Tempel diverse kein Highlight, aber schöne Fotos kann man ja trotzdem machen und man bekommt viel vom Leben dort mit. Das will ich sehen. Lombok brutal. Kleine Schäden vom Erdbeben im Juli sieht man an den Tempeln, heruntergefallene Statuen, Risse in der Bausubstanz.
Die Fashionshops diverse haben keine Badeklamotten, ich wage mich ins Zentrum von Mataram, in die Epicentrum Mall, lauter Billabongs und Ripcurls, aber kein bezahlbares Sportgeschäft.
Endlich leuchten bunte Badehosen aus einem Garagenladen am Straßenrand. Es gibt echte Billabäng Badehosen mit Adidasstreifen, das Ralf Lauren Logo fehlt leider. Hier bin ich richtig, hier werde ich fündig, ich kaufe mir ein Topmodell von Rip Curl für vier Euro. Endlich wieder eine Badehose auf einer Insel mit Traumstränden, fühlt sich gut an. Die Strände finde ich auch noch, nicht Heute.
Mataram hat große breite Straßen, viele Scooter und Autos, die Straßen sind gesäumt von nicht sehr hohen Häusern mit garagenähnlichen Läden, immer wieder Warungs, viele kleine Gemischtwarenläden, ab und zu eine Moschee. Alles wirkt etwas improvisiert, angesifft, wackelig, abgenutzt, vergilbt, vermüllt, es ist laut und geschäftig, eine typische asiatische Kleinstadt eben, nur ohne Hochhäuser aber schlechter Luft. Zwischendrin Obstsaftstände. Mangosaft muss es sein, na klar. Viele kreisrunde Gesichter von Kopftüchern umhüllt. Bis auf die Luft mag ich das gelegentlich. Ich sehe abends sogar einige Jogger, besser als Rauchen. Vielleicht, na ja.
Sehr oft gibt es geschälte Ananas, von Karren, die am Straßenrand stehen. Für 70 Cent gibt es zwei. Geschmacksporno, ich sags euch. Ich habe noch nie so eine leckere Ananas gegessen! Süß, saftig, Ananasgeschmack, so wie ihn der Herrgott gemeint haben musste. Für ein paar Minuten schwebe ich.
Dann entdecke ich einen Markt, ziemlich groß, der um und in einem großen Gebäude stattfindet. Kleine Pferdekutschen warten davor, aber nicht auf Touristen. Er ist unglaublich bunt. Die Marktweiber schnattern, Gemüse, Fleisch, Fisch, es riecht spannend. Ich bekomme gekochte Erdnüsse zu probieren, sehr lecker, kaufe nach Probieren ein halbes Kilo Mangosteen, auch 70 ct, auch superlecker. Ein kleines Messer für ganzes Obst, dem ich sicher nicht widerstehen kann. Die Leute wundern sich teilweise, was ich für seltsames Zeugs fotografiere, ranzige Schilder, Müll, Fischköpfe, keine Menschen, direkt zumindest. Obwohl es fast eine Schande ist, die Geschichten in den Gesichtern der Leute nicht zu erzählen. Die spinnen, die Touristen. Zu ein paar Fotos von Marktweibern werde ich dann doch recht derbe genötigt. Sie haben Spaß, dito.
Der Markt schließt langsam, packt ein, im inneren Teil ist schon alles verschnürt, in diesem geruchsintensiven, verlassenen Labyrinth treibe ich mich mit Kakerlaken und Ratten noch ein Weilchen rum. Es ist einfach zu spannend für einen Grafiker.
Irgeneann wird mir der Geruch dann doch zuviel und mit der Dämmerung trete ich aus aus diesem Treiben. Den Sonnenuntergang am Beach habe ich einmal mehr verpasst.
Auf dem halbstündigen Heimweg setze ich mich in ein Warung am Straßenrand und esse platt gehauenes, zertrümmertes, gegrilltes Hühnchen mit Kopf noch dran. Dazu gibts drei scharfe Saucen, rohes Gemüse und Reis. Gut dass ich meine Toleranzen schon auf dem Markt herunter korrigieren konnte. Aber das Huhn schmeckt dann doch wirklich sehr gut, die Marinade machts. Die Saucen brennen zweimal. Ich bin der einzige Gast, der Sohn und Grillchef setzt sich zu mir und wir versuchen Kommunikation ohne eine gemeinsame Sprache.
Bintang in einem muslimischen Land kaufen, für den Hinterkopf: Die weit verbreiteten Indomaret und Alfamart habens nicht, aber Coco Mart hats und andere größere nicht Halal Supermärkte auch. Also fassen wir meine heutige Shoppingliste mal zusammen:
Drei Dosen Bintang
Eine Flasche Pocari Sweat
Eine kalte Dose Nescafe
Zwei Ananas
Mangosteen
Erdnüsse
Zwei Rollen Kekse
Ein Küchenmesser
Shampoo
Instantkaffee Weiss
Kopi Black
Badehose
Hab ich was vergessen für mein Glück?
Einen Teil davon gibts jetzt : )
Eine sehr gute Nacht!Lue lisää
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- Päivä 14
- tiistai 18. joulukuuta 2018
- ⛅ 30 °C
- Korkeus: 25 m
IndonesiaKoloh Senggigi8°29’44” S 116°2’42” E
10seconds
18. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Das Handy vibriert... Einundzwanzig... nein, Moment, nicht das Handy... es ist der Boden... Zweiundzwanzig... der vibriert! ...nichts wie raus hier!!... Dreiundzwanzig... Der Boden brüllt jetzt... Vierundzwanzig... es ist unsagbar laut... Fünfundzwanzig... Stehen unmöglich... Sechsundzwanzig... die Welt schüttelt sich... Siebenundzwanzig... Aufstehn, Hinfallen... Achtundzwanzig... die Welt fällt in sich zusammen... Neunundzwanzig... Aufstehn, die Erde brüllt... Dreissig.
10 Sekunden.
Eine Ewigkeit.
Dann ist es plötzlich still, für den Bruchteil einer Sekunde.
Menschen schreien, rufen, weinen. Das ist kein böser Traum, das passiert gerade, Aris Welt gibt es nicht mehr, sein Dorf gibt es nicht mehr.
10 Sekunden.
Ich habe mir für Heute Mittag zwei viel gelobte Wasserfälle, Tiu Pupus und Tiu Pituq mit Namen, und für den Nachmittag ein Bergdorf vorgenommen. Entlang der Küste Richtung Norden lassen sich auf dem Weg viele schöne Buchten und Strände entdecken, teilweise unberührt und nur Fischerboote, teilweise ganz grauenhaft mit Hotelmonstern erschlossen. Links erscheinen im Meer langsam die drei Gilis. Viele schöne Erinnerungen an die Reise mit Fynn im letzten Mai kommen mir in Erinnerung. Das war ne tolle und ganz besondere Sache, zwei Wochen mit dem Sohn die Welt entdecken!
Am linken Straßenrand unweit vom Meer fällt mir ein größeres Haus auf, aus Backstein mit Fensterrahmen aus Teakholz, super schön, sehr geschmackvoll, aber total windschief. Sicher von einem sehr ambitionierten Menschen als Boutiquehotel konzipiert.
Die Risse sind unübersehbar, es ist leer geräumt, die Möbel stehen davor zu Haufen gestapelt. Das Haus steht so gebrochen, dass es jederzeit zu kollabieren droht.
Bis hierher hat das Beben gewirkt.
Ich fahre weiter, die Schäden werden immer präsenter. Der Schutt ist vielerorts schon weggeräumt, bergeweise am Straßenrand. Manche eingestürzte Häuser stehen noch unberührt, manche provisorisch abgestützt wie auf Krücken. Auf den Bodenplatten der ehemaligen Steinhäuser wurden oft Bambus- oder Blechhütten errichtet. Nebenan stehen oft noch Zelte.
Ein erschütterndes Bild von einer erschütterten Welt. Alles zerstört. Ich kenne die Bilder von einem solchen Ereignis nur aus dem komfortabel distanzierten Blick auf die Medienberichte. Jetzt ist es wahrhaftig, real, beklemmend. Ich werde immer stiller.
Es herrscht rege Bautätigkeit, ich habe das Gefühl, dass jeder jeden unterstützt, seine Existenz, sein Leben wieder einigermaßen herzustellen. Die Straße nach Norden wurde komplett neu gebaut.
Auf der fahre ich weiter, immer tiefer in die Katastrophe. Rechts geht es zum ersten Wasserfall ab. Schon auf dem Hinweg rufen mir die Leute zu, dass der Wasserfall kein Wasser hat. Ich fahre trotzdem hin. Er ist komplett trocken. Ein sehr beunruhigender Anblick, wenn man die Insta Bilder kennt.
Der Eingangsbereich mit Ticketcounter, WC, Souvenierständen, Warungs, Coffeshops - ein Lost Place, den sich die Natur offensichtlich schon seit längerem zurückholt. Ein paar Affen. Die leeren Gebäude sind schwer angeschlagen, tiefe Risse in den Wänden, leere Fenster, wie nach einem Dinosaurierangriff in Jurassic Park (Ja, der Film hat mich beeindruckt und ich mag ihn). Der Wasserfall war ein Highlight in Nordwestlombok.
Ich fahre weiter zum nächsten Wasserfall.
An einer Abzweigung hilft mir ein Mann den richtigen Weg zu finden, er lädt mich zum Kaffee ein, wenn ich dann wieder zurück bin.
Der Eingang zum Gelände vom Wasserfall steht noch, er ist sehr asiatisch-happy-hippiemässig aus Holz zusammen gezimmert. Nicht aus Stein. Handgemalte Schilder, improvisiert inszeniert, sehr nett. Ein älterer Junge begrüßt mich gut gelaunt und geht einfach mit mir mit. Das übliche freundliche Begrüßungsritual.
Der Wasserfall, eine Abfolge von drei Kaskaden, von einem Pool in den nächsten und schließlich in einer Höhle endend. Alles bebadbar. Eine weitläufige, Anlage in wunderschönem Ambiente, Naturluxus, fast schon wildromantisch und tollem Blick.
Wenn Wasser da wäre, die Pools sind nur noch Tümpel.
Mein Guide erzählt mir, dass das Wasser seit dem Erdbeben weg ist, einfach weg.
Und es will nicht regnen, es ist doch Regenzeit. Das Dorf hat kein Wasser mehr, die Reisfelder haben kein Wasser mehr. Es ist eine zweite Katastrophe. Die Regierung schickt zwar gelegentlich Wasser, aber viel zu wenig.
Und dann ist da noch die dritte Sorge: Landslides, die hatten sie schon einmal. Das Erdbeben hat den Boden und den Fels gelockert. Wenn der Regen dann endlich kommt, wird das ganze eine schlammige, instabile Masse, die irgendwann mit ihrer zerstörerischen Kraft von den Bergen stürzt. Und der Regen wird kommen.
Wie lange schlendern wir durch das verwaiste Gelände und reden? Eineinhalb Stunden sicher. Er sucht uns noch eine Mango von den vielen Bäumen, die wir dann mit den Zähnen schälen und verspeisen. So lecker. So berührend, so ohne Filter. Irgendwann Abschied. Er holt aus dem Counter noch das übliche Gästebuch, in das man einträgt, wieviel man freiwillig abdrückt. Auf meine Frage, wer am Ende das ganze Geld bekommt, erzählt er mir, dass es für die Moschee sei. Die geben es dann zB an die Schulen weiter, für Unterricht und Essen, jetzt Wiederaufbau oder Wasser. Ein Teil davon ist natürlich sein Lohn. Aber es ist gerade sehr ruhig am Wasserfall. Ich hoffe der Regen kommt bald, hoffentlich ohne weitere Katastrophe.
Ich sehe auf mein Googlemaps für die nächste Etappe. Dummer Weise hatte ich nicht genau hingesehen und somit übersehen, dass es von hier aus gar keinen direkten Weg um den Berg herum zum Dorf am Hang des Gunung Rinjani gibt. Typisch, echt. Wenn, dann müsste ich die ganze Strecke fast ganz wieder zurückfahren, zwei Stunden bis ich da wäre. Egal, Planänderung.
An der Abzweigung von vorhin wartet schon der Mann, der mich zum Kaffee eingeladen hatte. Es ist schon Zwei Uhr, ich lass das Bergdorf Bergdorf sein und nehme seine Einladung an.
Ein freudiges Hallo und gleich Reden, viel Reden.
Er bietet mir an, dass wir zusammen eine Kokosnuss für mich schneiden gehen.
Mit einer langen Stange mit einem Messer vorne dran zeigt er mir dabei sein Land, das auch sein Supermarkt ist. Er macht mir die Kokosnuss trinkfertig und erzählt. Natürlich vom Beben. Sein Name ist Ari. Während er erzählt weicht die Fröhlichkeit aus seinem Gesicht. Dann erzählt er von seiner großen Familie, die alle auf dem selben Grund wohnen. Bruder, Schwester, Tante, Schwägerin, Nichten, Neffen, alle. Ich sehe die Bodenplatte, wo früher sein Steinhaus stand. Irgendwann baut er es wieder auf. Bis dahin leben die Familien in Bambushütten, wie die meisten. Sein Dorf ist komplett zerstört, ein Schuttberg. Das Dorf, von dem man in den Nachrichten gehört hat, dass es Tage von der Aussenwelt abgeschnitten war und Hilfe wartet? Das war es, eines von denen.
Um die 400.000 haben am 5. August ihr Zuhause verloren, fast 8.000 wurden verletzt, fast 500 Menschen sind gestorben.
10 Sekunden.
Es gab noch hunderte Nachbeben, die teilweise noch einen drauf gesetzt haben, noch mehr Zerstörung.
Wenn der Boden, auf dem man lebt, geht, arbeitet, schläft, liebt, der einen trägt, plötzlich keinen Halt mehr gibt, versucht dich abzuschütteln - was passiert dann mit deinem Urvertrauen? Wie, mit welchen Gefühlen, lebt man dann darauf weiter?
Er macht mir einen Kaffee und gibt mir rohe, weiche Kakaobohnen frisch vom Baum zu probieren. A bisserl bitter, aber essbar.
Die Kommunikation klappt, weil ich jetzt Indonesisch spreche. Echt jetzt, die Google Übersetzungsapp machts möglich, das funktioniert genial. Wir sind beide begeistert, weil wir richtig miteinander sprechen können und uns verstehen.
Es ist eine sehr herzliche und intensive Begegnung. Ich hatte erst große Bedenken in die Erdbebenregion zu fahren. Ich habe deshalb vorher gefragt. Die Einheimischen haben mir aber klar zu verstehen gegeben, dass es sogar wichtig sei, wenn wir Touristen wieder in den Norden kommen, es ist ein Signal, Hoffnung, zurück zur Normalität, Einnahmen. Ich habe das Gefühl, dass es den Leuten hier ein regelrechtes Bedürfnis ist, über die Ereignisse zu sprechen.
Ein Abschiedsselfie und auf Wiedersehen, Ari, Danke für deine Offenheit und deine Gastfreunschaft! Irgendwie sind wir beide gerührt. Ich drücke ihm ganz am Ende noch ein Geschenk in die Hand, ich hoffe er bekommt dafür ordentlich Ziegelsteine.
Ich bin mit einem dicken Kloß im Hals hierher gefahren, durch all die Trümmer, aber auch den Neubeginn, der Kloß ist immer noch da, aber ich habe jetzt das Gefühl, dass es richtig war hierher zu kommen.
Es gibt auch eine ganz andere Art von Kloß, die ich im Gegensatz zum Erlebten sehr genießen kann: Bakso. Teigknödel, groß, klein, aus Fisch, Huhn, Rind, in Suppe mit Nudeln und Gemüse. Und die gönne ich mir jetzt, bevor ich weiter Nachhause fahre. Soto Bakso, für mich DAS Indonesische Gericht. Immer anders, immer lecker, ausser am Flughafen.
Es ist später Nachmittag, ich mag noch nen Kaffee. An einen Viewpoint mit Lombok Kopi über einen Strand halte ich an. Das dramatische Licht über dem Meer und die zauseligen Palmen sind wie ein Gemälde, vor dem ich gerne eine Weile verharre.
Stop and go. Schon bei der Hinfahrt ist mir eine kleine Abfahrt zu einem ungewöhnlichem Strand aufgefallen, da biege ich jetzt ein. Eine riesige Wiese mit großzügig gestreuten Kokospalmen drauf, weit vorne der Strand, hohe Brandung, ein Surfer Beach. Nur einheimische Burschen im Wasser. Der Sand ist Schwarz, richtig Schwarz. So ein toller Kontrast zum weissen Schaum des Meeres und zum Treibgut. Ich bin begeistert und spaziere ihn lange entlang. Am Strandrand zur Palmenwiese hin wächst eine gedrungene Palmenart, ähnlich Yuccapalmen, nur dicht gewachsen wie Geschwülste, dramatisch schön. Auffallend ist, dass neben Treibgut viele verlorene einzelne bunte Flipflops herumliegen. Bunte Flipflops in schwarzem Sand. Das schreit zwar nach einem Foto, war aber kein schönes Motiv, leider.
Die Sonne geht unter. Episch. Wie immer. Ein Junge, der hier wohnt, setzt sich neben mich auf eine Holzbank - aus Treibgut - und versucht sich in Englisch. Am Ende tauschen wir Instagram-Adressen. Er liebt seinen Strand.
Als es fast dunkel ist, fahre ich endgültig in mein einziges richtiges Hotel auf dieser Reise und genieße noch einmal für eine letzte Nacht den Komfort.
PS. Die Bilder, die ich hochgeladen habe, sollen das Erlebte nicht banalisieren. Ich habe kaum Fotos von der Katastrophe gemacht, wir kennen alle diese Bilder, und die mag ich hier nicht zeigen.Lue lisää
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- Päivä 15
- keskiviikko 19. joulukuuta 2018
- ⛅ 30 °C
- Korkeus: 13 m
IndonesiaEat Tebelo8°53’21” S 116°16’36” E
GoSouth
19. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Zsammpackn, Zoin und Pfiad di Senggigi.
Großer Rucksack hinten, kleiner vorne, so bepackt fahre ich vormittags 50 km nach Kuta Beach im Süden von Lombok. Der Verkehr in Mataram ist wieder eine Prüfung, aber mittlerweile bin ich sogar in der Rush Hour auf dem Roller ziemlich sicher unterwegs.
Ich wüsste gar nicht, wie diese Art von Reiserei ohne Roller sonst gehen sollte.
Aus der Stadt raus ist die Straße recht breit und komfortabel. Ich lege mehrere Stopps ein, die Weite der Landschaft und die Reisfelder sind doch zu schön. Im Süden wird vielerorts gerade der Reis ausgepflanzt.
Je weiter nach Süden, desto trockener wird die Landschaft.
In Kuta habe ich im My Garden Cafe gebucht, erstmal zwei Nächte.
Das ist ja gerne eine sehr theoretische Sache, so mit dem Finger auf der Landkarte eine Unterkunft in einem unbekannten Ort aussuchen. Die Bilder bei Booking zeigen ja nur selten die Umgebung der Unterkunft, oft nicht ohne Grund. Ich habe mich für My Garden entschieden, weil, ich will Bambushütte und Hängematte und eine schöne Anlage und alles ist gut. Pool würde ich eh nicht benutzen.
Ich hab ja schon viel über Kuta Lombok, nicht zu verwechseln mit dem Malle-Kuta auf Bali, gehört.
Ich war sehr überrascht, wie wenig entwickelt dieses Nest noch ist, aber nicht unangenehm, ein richtiges Backpacker Impro-Ding ist das ja noch! Erwartet hatte ich eher so ein Koh Phangan Had Rin Remmidemmi, oder zumindest ein bisschen Gili Tralala. (KP und Gili T - ich hab euch beide trotzdem lieb). Bis dahin fehlen aber erfreulicher Weise noch ein paar Level, alles sehr ursprünglich und einfach noch. Very easy going, no hassle.
Und mit My Garden hab ich meinen Volltreffer gelandet. Ich bin entzückt!
Drei Bambushütten, mitten in einem üppigen Blumengarten, bepflanztes Freiluftbad mit Bambusrohr Wasserhahn, Wifi-PW: forevertourist. Lustige Chefin. Klar gibt es erste größere Hotels am Ort, die sich in offensichtlicher Bali-Ästhetik versuchen, mit Yoga Barn, consciousness und Seelenheilversprechen und so. „Vegan“ habe ich aber bisher noch nicht großgeschieben gesehen ...kommt sicher auch bald. Man befindet sich hier eher noch im Hamburger Modus.
Viele Surfshops, ein paar Boutiquen, viele Warungs und Bars. Aber wie gesagt, noch sehr basic. In der Saison geht‘s wohl schon gut ab, kein Wunder bei den hammer Stränden rundum.
Ohne Roller wäre es schwierig, die ganzen tollen Spots anzufahren. Ich suche mir für den Nachmittag den Tanjung Ann Beach aus. Die Hügel drumrum sind karg, eine Herde Wasserbüffel hatscht mir über den Weg.
Der Strand ist riesig! Viele Strohhütten mit Surfboards, Warungs und Liegestühlen.
Nix los. Ich such mir einen aus, bestelle mir ein Bier und nach wenigen Takten Meeresrauschen knacke ich weg. Oh wie schön, was ein Luxus!
Ich habe keinen Bock auf Sundowner-Spot suchen und bei der Heimfahrt ins Guesthouse kann ich die wieder einmal epischen Dimensionen des Sonnenuntergangs an den Himmelsfarben nur erahnen, der sich hinter dem Hügeln abspielt.
Der Fisch im Bananenblatt gegart war superlecker, hatte ich schon lange nicht mehr. Am Strand hatte ich bei der Hinfahrt eine Reggaebar gehört. Nach Gehör habe ich sie nach dem Essen dann auch wieder gefunden. Aus ein paar Latten zusammengenagelt, bunte Lichterketten, Rasta-Indos, ein Lagerfeuer, coole Mukke, fertig ...Olf glücklich.
Olf sehr müde, Bambushütte, Lächeln, gute Nacht!Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 16
- torstai 20. joulukuuta 2018
- ⛅ 30 °C
- Korkeus: 10 m
IndonesiaEat Tebelo8°53’32” S 116°16’27” E
BeachBoyNumberOne
20. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Nach dem Frühstück mit entzückender Blumendeko auf dem Teller schwinge ich mich auf den Scooter und steige beim traditionellen Sasak-Dorf ein paar neun Kilometer weiter wieder ab. Mal wieder ein „traditionelles Dorf“... Sasak sind die Ureinwohner Lomboks und wohnen in pittoresken Dörfern. Sofort stürzt sich vor dem Eingang ein Guide auf mich und will für die Führung 50tausend und wenn ich keinen Guide will, dann kostet mich das 20tausend nur fürs Parken. Ich nehme den Führer inkl. Parkplatz.
Ich sags gleich, es ist eine routinierte Touristenabfertigung. Der Führer mit seinem gespielten Charm ist recht lustlos beim Führen, die Häuser sind eher Verkaufsstände für gewebte Stoffe, dennoch authentisch und interessant. Genau so steht’s auch im Loose.
Die groben Holzhäuser stehen ohne Ordnung dicht an dicht, dick eingedeckt mit Stroh. 700 Leute wohnen in dem Dorf, ein geschlossener Clan, in dem seit Jahrhunderten Cousin und Cousinen verheiratet werden. Willste nach Auswärts heiraten, kostet das zwei Wasserbüffel Ablöse. In ein Schau-Haus darf man rein.
Wolle Tuch kauffe? Alle vier Meter. Bei aller Armut und Bedürftigkeit, es nervt nach dem freundlichen „Nein, vielen Dank“ beim dritten Laden, das Laden Nummer Vier und Fünf eigentlich hätten mitbekommen müssen, und ich bin nicht traurig, als die TorTour vorbei ist. Das zweite Dorf schenke ich mir. Ne ne.
Weiter geht es eine gute halbe Stunde quer über Land zum Pantai Selong. Die Kinder jubeln mir ihr Hello Misterr wieder zu, die Älteren grüßen wieder mit einem Lächeln - ich bin eindeutig aus der Tourizone raus. Sehr angenehm.
Selong Beach ist ein großzügiger Halbmond mit weissem Sand. Hunderte kleiner Fischerboote ankern in der Bucht. Eine windige Bambushütte mit Warung neben der anderen, davor eine Reihe Sonnenschirme aus Stroh mit Holzliegen oder Beanbags drunter. Das ist wohl Strand Standardausstattung.
Sunny Beachboys mit blondierten, eher orangierten, wilden langen Haaren jubeln mir entgegen und versuchen mich jeder zu seinen Liegen zu manövrieren. Ich lasse mich irgendwo auf einer Liege nieder. Mo heisst mein Beachboy, mit Vierzig schon etwas in die Jahre gekommen, aber noch frisch. Einer der wenigen, der nicht raucht.
Er spricht gutes Englisch und wir unterhalten uns über den Nachmittag immer wieder sehr nett. Schlau und richtig sympathisch.
Ich esse ausgesprochen leckeres gebratenes Hühnchen mit irgendeiner spicy Sauce aus Lombok.
Was machen Beachboys den lieben langen Tag eigentlich so? Sie lungern herum und unterhalten sich mit ältlichen Herren aus Jermany, bis sie endlich rotgesichtige Touri-Chicas mit ihrer Surferakrobatik beeindrucken dürfen, sie mit ihren Nirwana und Bob Marley Songs auf Gitarre betören und ihnen wie herumtollende Hunde im Sand zeigen, was für wilde, freie Strandkerle sie wirklich sind. Dabei werfen sie ihre gebleichten Mähnen gekonnt in den richtigen Style. Und: Hust, hust, hust. Und irgendwie sind sie das alle auch, wilde, freie Beachboys. Sind schon putzig die Jungs, ich mag sie.
Immerhin leben sie Inklusion und laden mich ein, mit ihnen und den roten Hühnern zu surfen und später auf einen Arak, den hiesigen Palmenschnaps. Den lehne ich aber höflich ab, weil selbstgepanscht und vielleicht unfreundliches Methanol drin. Man weiss es nicht.
Gegen Abend treiben die Bauern ihre Wasserbüffel über den Strand zurück zur Farm, sehr fotogen.
Sonnenuntergang, auch sehr fotogen.
Die vielen vielen Fischerboote in der Bucht machen ihre Lichter an.
Ein Lagerfeuer wird aufgebaut, glückliche Tourigirls freuen sich auf eine abenteuerliche Folklorenacht am Strand mit echten Surferboys.
Der Signore jedoch verabschiedet sich mit Faust an Faust von Mo und seinen Mannen und will gerne wiederkommen. Bei dunkelrosalila Himmel düse ich wieder über die Hügel von Lummerland zurück über’s Schlemmerland ins Schlummerland. In der Hängematte gibts noch einen Gute Nacht Trunk.
Gute Nacht!Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 17
- perjantai 21. joulukuuta 2018
- ☀️ 31 °C
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IndonesiaEat Tebelo8°53’31” S 116°16’27” E
IleOfDogs
21. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ☀️ 31 °C
So, liebe geneigte Leser, jetzt wird‘s für euch fad. Denn ihr dürft jetzt nachlesen, dass ich faul am fast leeren Strand herumlungere, Kokosnuss trinke, mal Mie Goreng esse, Hörbuch höre oder ein Bintang trinke, wegdöse und fast niemandem beim fast Nichtstun zuschaue. Ein paar Kinder, ein paar Touris, ein paar Fischer, ein paar Surfer weit draussen bei der Welle, ein paar tausend Hunde.
Die ganze Insel ist voller Hunde. Die sind ganz nett, tun nix, sind aber laut und wenn sie sich keilen mitunter ein Grauen erregendes Gequieke. Nachts sind die Hunde gefährlich, weil sie nicht selten unverrichteter Dinge über die Straßen rennen. Tagsüber bleiben sie brav am Rand und trollen sich wenn ein Auto kommt, warum auch immer.
Ich muss gestehen es fällt mir da und dort schwer, Nichts zu tun, aber auch wieder nicht. Ich war ja sehr fleissig unterwegs und Ausruhen muss auch Mal sein.
Heute ist es wieder der Tanjung Ann Beach, wieder ein 2 km umfassender Halbmond, wieder aus fast weissem Sand, wem das wichtig ist, wieder endlose Hütten und davor Strohschirme.
Für den Sonnenuntergang habe ich mir einen beliebten Spot auf einer grasbewachsenen Hügelkette ausgesucht, die den Tanjung Ann von seinem Nachbarstrand trennt. Ein bombastischer Blick, so einige nette kleine Strände und Surfspots lassen sich in den Buchten zwischen den Hügeln noch entdecken, kleine Inselchen da und dort.
Viele Indonesier und ein paar versprengte Touristen warten und sitzen zwischen haufenweise Kuhkacka, mit Blick Richtung Westen, Richtung Bali. Da regnet es in Strömen. Die dunklen Wolken verhängen leider auch den Sonnenuntergang für Lombok. Trotzdem schön, schön dramatisch. Kühe dengeln mit ihren Holzglocken auf den umliegenden Wiesen dumpf vor sich hin. Ein Idyll. Jodel.
Dann reden wir jetzt halt noch über‘s Wetter. Es ist ja Regenzeit und trotzdem habe ich kaum vom Regen erzählt, es gab während meiner Zeit auf Flores und Lombok auch keinen, fast keinen. Nachts gab es drei vier Gewitter, das wars. Morgens blauer Himmel, zum Nachmittag hat es sich gerne angenehm bewölkt.
Letztes Jahr auf Bali hat es in der zweiten Dezemberhälfte fast täglich ein bis zwei Stunden geschüttet, schön warm wie eine Dusche. Das ist auf Bali heuer wohl wieder so, von hier sieht es zumindest so aus, auf Flores und Lombok warten die Bauern immernoch sehnsüchtig auf Regen.
Zum Abendessen gibt es lecker Grillfisch. Nachdem eine ältere Händlerin mir kein Tuch verkaufen konnte, setzt sie sich zu mir und erzählt. Von ausbleibenden Touristen, schlechtem Geschäft und Trockenheit, ich bezahle ihr ein Essen und die Heimfahrt, ohne Tuchkauf. Ein Tropfen auf den heissen Stein. Die Menschen hier sind wirklich arm und ohne Touristen aufgeschmissen.
Das war Heute alles so anstrengend, dass ich unbedingt gleich und dringend in die Hängematte muss.
Mini Mart heisst übrigens die andere nicht Halal Supermarktkette, in der es Bintang gibt.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 18
- lauantai 22. joulukuuta 2018
- 🌧 32 °C
- Korkeus: 8 m
IndonesiaGunung Panggung8°53’30” S 116°1’1” E
SkyAndSand
22. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ 🌧 32 °C
Ich finde langsam Gefallen am Müßiggang. Ausser Wäsche abgeben muss ich nix. Meine Vermieterin gibt mir beim Frühstück den Tipp Tempah Beach. Das ist doch mal was, 25 Minuten und ich bin da. Die üblichen 10.000 Rupiah für den Parkplatz, 60 Cent.
Es öffnet sich ein wunderschöner, freundlicher weissee Sandstrand mit nicht ganz so vielen Hütten. Komplett leer, ich bin der einzige Gast. Ich bleibe gleich bei der ersten Hütte hängen, mit dem jüngeren Besitzer ratsche ich mich schnell fest. Ich mag eine Kokosnuss, eine Sonnenliege und ein Schnorchelset.
Er erzählt mir von Schildkröten, die hier am Strand ihre Eier legen, die er vor den Locals rettet, die gerne Schildkröteneier essen, und zeigt mir ein drei Tage altes Foto, er mit Schildkröte. Offensichtlich ein wirklich ruhiger Strand. Die Besonderheit dieses nahezu unbekannten Strandes wird mir später noch einmal bestätigt.
Trotz Welle kein Boardverleih, nur seine zwei eigenen. Korallen würde ich 50 Meter weiter draussen finden, da wo die Wellen brechen. Noch scheint die Sonne, ich schnorchel gleich los. Im Meer fällt mir die starke Strömung auf und ohne Flossen ist es doch recht anstrengend diese 50 Meter zurückzulegen, zwei vor, einer zurück.
Bis fast vor der Brandung ist es eher ein Korallenfriedhof, ich tippe auf Dynamitfischen. Dann tatsächlich ein paar Korallenstöcke, noch ganz jung und vorsichtig und spärlich gesät. Ein paar Fischchen, viele Seeigel und noch mehr Plastikmüll. Naja. Die Strömung bringt mich langsam wieder in Strandnähe. A bisserl Bewegung im Türkisblau wenigstens, auch gut.
Ich machs mir auf meiner polsterlosen Bambusliege gemütlich, man gewöhnt sich an alles, und genieße die Sonne, den Anblick vom schönen Strand, ein kaltes Wasser dazu und höre mein Hörbuch zuende.
Nach Mie Ayam Goreng, gebratenen Nudeln mit Huhn, Krabbenchips und Ei, ein Erdbeben mit 5,1 zum späten Lunch, mein Stuhl vibriert. Es geht nichts kaputt. Ich zahle umfassend, insgesamt 6 Euro, und ziehe weiter zum nächsten Strand, dem Mawun Beach. Der ist fast kreisförmig, nur ein kleiner Teil ist zum Meer offen.
Es ist ziemlich viel los da. Vor allem junge Indonesier genießen ihren freien Samstag.
Mehr Touris als sonst schauen verklärt aufs Wasser. Der Rummel wundert mich, denn das erste, was mir auffällt, ist die große Menge Müll, den ganzen Strand entlang verteilt. Flaschendeckel und Trinkhalme, Flipflops, Verpackungen...
Ich wandere um das ganze Rund nach Rechts auf die ersten Meter eines Hügels, nicht ohne einige Selfies mit Locals auf dem Weg, setze mich hin und genieße das große Ganze, die Bucht, das Meer, die Luft, das Treiben. Tief durchatmen.
Es ist schon Vier jetzt. Ich schlendere zurück und beobachte wie Kinder und Jugendliche Spaß im Meer haben, Pärchen züchtig die Romantik genießen und Touris sich über das große Ganze freuen.
Meine nächste Etappe ist das Ashanti, DAS Yoga Retreat von Kuta, ähnlich wie der Yoga Barn in Ubud, ganz oben auf einem Hügel mit bombastischer Aussicht gleich über mehrere Buchten, sehr conscious. Man bietet Freitanz zu Trommeln an und Essen für carnivore.
Auf der Restaurantterrasse bewundern mein Bintang und ich das grenzenlose Panorama. Der Sonnenuntergang ist wie Gestern wolkenverhangen.
Im Dorf kaufe ich mir zwei Ikat-Sarongs, nahezu ungemustert natürlich in Schwarz und Grau. Logisch.
Zum Abendessen gehe ich in einen local Warung, den mit den Schüsseln im Fenster, und lerne beim Essen Zusammenstellen einen Franzosen kennen. Ich setze mich zu ihm und er erzählt seine Geschichte. Er ist seit zwei Jahren auf Lombok und mit einer Balinesin verheiratet, beide Male Liebe auf den ersten Blick. Er hat ein Resto und ein Guesthouse mit ihr. Aber wenn er nicht noch einen regulären Job als Berater hätte, könnte er seinen Lebensunterhalt seit dem Vulkanausbruch auf Bali nicht mehr bestreiten. Lombok verändert sich gerade rapide, es herrscht Goldgräberstimmung. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt ins Tourismusgeschäft einzusteigen, um seinen Claim in Kuta abzustecken. Die Grundstückspreise erhöhen sich halbjährlich. Noch gehts.
Diverse Hotelketten bauen gerade, Club Med wird hier eröffnen. Die Infrastrukur wird von Verwaltungsseite geschaffen. Bauland, Straßen, eine riesen Moschee. Eine Rennstrecke für offizielle Autorennen wird gerade erschlossen. Hossa, in fünf Jahren hamwa dann ja doch Had Rin hier. Nur das Partybusiness mit dem Fullmoon, das werden die Muslime nicht zulassen.
Tschüß Kuta dann.
Ich geh in die Reggaebar. Dort werde ich gleich an einen Tisch gebeten. Ein sehr amerikanischer Slowene und sonst nur Locals. Wieder höre ich vom Potential Lomboks als offiziell hochgehandeltes Tourismusinvestment.
Wobei Simon sein kleines Süppchen kocht, kein großer Player, sehr sympathisch. Erst eigenes Wohnhaus auf großem Grundstück, später Mal Bungalows dazu.
Er erzählt mir von der Mentalität der Sasak, dem sich ändernden Umweltbewußtsein und seinem Engagement für sein Dorf. Klingt alles ganz vernünftig. Eine Geschichte war zB, dass früher alles in Bambus und Bananenblättern verpackt war und das hat man dann nach dem Auspacken einfach in den Wald geworfen. Dann kam Plastik, aber nicht die Aufklärung. Das mit dem In-den-Wald-Werfen haben sie eben beibehalten. Die Aufklärung und die Erkenntnis ihres Handelns passiert erst jetzt, durch die Traveller und engagierte Menschen wie Simon. Ihm liegen auch die Sasak am Herzen, er hilft ihnen wieder Anschluß an die Zeit zu bekommen.
Mit Martini, eine lokalen Surferlegende, habe ich mich besonders gern unterhalten. 49 und supergechillt. Und dann kam noch Martina dazu, eine ältere supernette Hippiedame aus Australien, der Barbesitzer hat dann auch noch mitgeredet und noch ein weiterer Freund von denen. Ich habe so viel über diese Insel erfahren und allesamt sind ihr schwer verfallen. So ein bisschen kann ich schon verstehen warum. Einerseits sehen sie mit einem gewissen Bangen in die vielversprechende Zukunft ihres jetzt noch authentischen und natürlichen Lomboks, andererseits scharren sie schon auch mit den Füssen und freuen sich auf ihr Stück vom Kuchen. So nett ich in die Runde aufgenommen wurde, so schwer fällt mir Abschied. Leider kein bis Morgen oder wir sehen uns in zwei Wochen, eher ein Farewell und Hati hati - take care!
Die Menschen in Indonesien sind‘s, die das Land so liebenswert machen, ganz klar.Lue lisää
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- Päivä 19
- sunnuntai 23. joulukuuta 2018
- ⛅ 30 °C
- Korkeus: 226 m
IndonesiaTukad Wos8°30’9” S 115°15’25” E
AlteLiebe
23. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Knuuutsch. Abschied von My Garden und Mini Sri, der Besitzerin, der oiden Powernudel und ihrem hustenden Franzosenfreund. Hati hati!
Backpack hinten, Daypack vorne, so gehts auch wieder die guten Eineinhalb Stunden zurück nach Senggigi. Dort muss ich um 11 meinen Roller zurückgeben und um 12 geht vom dortigen Jetty das Schnellboot nach Padangbai, Bali, geliebtes, fettes Inselchen. Zwei (letzte) Beutel mit göttlicher Ananas als Reiseproviant.
Mit 1500 PS und lauter DJ-Chart-Mukke dengeln wir über die rauhe See, an Board eine elfköpfige Familie aus Spanien, vom Oma und Opa über glückliche Eltern, zahlreiche Kinderschar bis Enkelkind. Die sind noch ganz aufgekratzt von GiliT und machen ordentlich Party. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre ich in GiliT für ein paar von Bord gehüpft, einfach zu nett da. (Mein ultimativer Hoteltipp: Guava Garden)
Delfine springen schon fast zuverlässig auf dieser Strecke in der Ferne.
Zwei Stunden Shuttle durch die Rush Hour nach Ubud. Meine Unterkunft für die nächsten zwei Tage heisst Lembah Sentosa und ist im nördlichen Ubud, gleich beim Campuhan Ridge Walk und in Laufweite zum Palast.
Ich bin entzückt von der Unterkunft. Die Bookingfotos haben wieder einmal untertrieben.
Mein dunkles Holztraumhaus hat locker 45 qm, eine Veranda und teilt sich mit einem zweiten gleich daneben einen tollen Pool. Ausserhalb daneben eine offene Küche. Der Garten mit den beiden Bungalows und dem Pool ist durch eine Holztür in sich geschlossen. In meinem Raum stehen zwei große Betten mit Moskitonetzen, das Bad im hinteren Teil ist größer als die ganze Bambushütte vorher. Der Garten ist wunderschön bepflanzt. Die ganze Anlage liegt abseits der Straße und nachts hört man nur Frösche und Gezirpe. Ich hätte es nicht genommen, wenn es nicht bezahlbar wäre: jetzt in der Hochsaison 30€ pro Nacht, sonst 17. Die Ausstattung ist einfach, trotzdem ist der Preis ein Witz. Ich find‘s genial.
Der vorher angefragte Roller wird mir vor die Tür gestellt. Gleich los. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn man sich an einem solchen Ort schon recht gut auskennt und sofort weiß wohin, zB zum Spa Termin machen. Synergie heißt meines, in der Jalan Bisma, das für annehmbare Preise konstant supergut ist. Der etwas schwule Empfangsboy kennt mich noch und sogar Fynn und wusste, dass ich letztes Jahr im Dezember auch da war - fast täglich.
Ich gehe die Straßen ein bisschen auf und ab und sehe mich um und genieße das Vertraute, das schnelle Ankommen, kein Orientierungslauf. Entspannend unspannend, aber nicht weniger schön und mit dem Blick für Details immer viel Neus zu entdecken.
Es ist unglaublich voll in Ubud, fast schon unangenehm. Die Folklore-Tanzveranstaltungen sind ausverkauft. Die Gehsteige quellen zur Dinnerzeit über. Letztes Jahr um diese Zeit waren die Straßen nahezu leer. Aber schön für die Geldbeutel der Balinesen, die haben eine sehr lange Durststrecke voller Existenzängste hinter sich!
Bali, Ubud, ein kleiner Kulturschock, nicht nur weil es so voll ist. Es ist auch die ganz andere Ästhetik, der typische Balistyle eben. Im Vergleich Riesensprünge, von Flores nach Lombok, von Lombok nach Bali. Vom Islam zum liberalen Hinduismus. Keine Kopftücher mehr, fast keine, kein Ruf des Muezzin. Lombok riecht, Bali duftet - oder stinkt. Mitten im dichten Verkehr bekommt man kaum Luft. Ist das jetzt ein Haus oder ein Tempel? Man weiss es nicht, die Tempeldichte ist atemberaubend, Insel der Götter eben. Die Reisfelder sind grüner, der Regen nasser. Ich bekomme am Abend gleich den ersten Eimer über meinen Kopf.
Aus einem anderen Blickwinkel sieht man gut, wie verstärkter Tourismus wirken kann. Kein Hello Misterr mehr, weniger Lächeln, mehr Zahlemann... im Vergleich zu Lombok schon eine Ecke heftiger, aber ich empfinde es noch nicht so abgefuckt wie in den Hotspots von Thailand. Bali kann immer noch glücklich zaubern, überall, jeden, auf jedem Niveau, keine Tricks, kein Gecheate, immer freundlich. Love it!
Den Abend genieße ich in meiner Hütte und schmiede Pläne für meinen Bali-Ubud-Tag...Lue lisää
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- Päivä 20
- maanantai 24. joulukuuta 2018
- ☁️ 25 °C
- Korkeus: 223 m
IndonesiaTukad Wos8°30’11” S 115°15’29” E
MerryBali
24. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ☁️ 25 °C
Happy Birthday, Jesus!
Am Weihnachtsmorgen gibt es nach über 13.000 km und fast drei Wochen Reise zum Kaffee endlich die leckeren Plätzchen, die Laura mir zum Abschied geschenkt hat. Was für eine kleinegroße Freude! Nur eines ist zerbröselt.
Am Vormittag möchte ich zu meinem Lieblingstempel Gunung Kawi, eine gute halbe Stunde mit dem Roller nach Norden.
Auf dem Weg liegen auch die Tegalalang Reisterrassen und noch viel besser, kilometerlang ein Laden neben dem anderen mit Handicrafts aller Art, von ganz bösen Bling Bling Souvenirs bis zu großartigen Schnitzereien und Buddhafiguren aus Lavastein. Endlich sauber Shoppen!
Nach kurzer Zeit Stop and go stelle ich jedoch fest, dass nur jeder dritte bis vierte Laden geöffnet hat.
Die Balinesen sind nämlich beschäftigt und fleissigst am Dekorieren für Galungan, das alle sechs Monate stattfindet und bei dem 10 Tage lang die Schöpfung des Universums zelebriert wird. Das bedeutet auch festlich gekleidete Menschen, Frauen körbeweise Opfergaben auf den Köpfen balancierend und viele Tempelzeremonien, nicht selten mit Gamelan Dengelmusik, sehr sehens- und hörenswert. Mit Fynn habe ich diese wunderschönen, riesigen und geschmückten Dekofahnen aus Bambus im Mai schon mitbekommen. Vor jedem Haus wird eine aufgestellt. Die Altäre vor den Häusern werden mit gelben Tüchern umwickelt.
So gebe ich irgendwann auf, nach etwas zu suchen und mache meinen ersten Stopp bei den Tegalalang Reisterrassen, den weltberühmten. Um die richtig genießen zu können, ist mir Heute zu viel Rummel. So fahre ich nach nur einem kurzen Blick weiter zum Tempel.
Der ist nahezu unbesucht, selbst die Souvenierläden davor sind geschlossen und das will was heissen!
Viele Stufen bis runter zur weitläufigen, uralten Tempelanlage in einem Tal mit einem Bach. Was diese Tempelanlage für mich zu etwas Besonderem macht ist das Wasser, das überall präsent ist und plätschert. Vor allem in einem abgeschlosseneren Teil am Fuße einer Felswand, der nur durch ein kleines Portal betretbar ist und das nur barfuß. Eigentlich ist es nur ein sehr grob aus dem Fels gehauener Rundgang mit dunklen Nischen, in denen teils alte Schreine stehen. In zwei Ecken plätschert Wasser von den hohen Felswänden auf den Boden, es ist sehr moosig und feucht. Und genau dieser Ort hat für mich eine unglaubliche, mystische Ausstrahlung, voller Energie und Frieden.
Hier setze ich mich hin und bin lange still, zufrieden und glücklich.
Der Rest der Tempelanlage ist auch absolut sehenswert, den kenne ich aber schon. Deshalb gerne wieder beim nächsten Mal. Auf dem Weg aus der Anlage möchte ich eigentlich noch eine Kokosnuss bei dem alten Mann in seinem Bambusunterstand trinken, der sich mit Fynn und mir beim letzten Mal so freundlich unterhalten hat. Leider ist er Heute entweder im Tempel oder vielleicht schon im Himmel, seine Enkelin saß auf seinem Platz.
Nach meiner Erleuchtung ist der richtige Moment für Soto Bakso, mein Suppen-Mantra, gekommen, ihr erinnert euch. Superlecker.
Eine sichere Adresse für Shopping ist das Bintang Kaufhaus unweit meiner Bleibe.
Hier gibt es im Erdgeschoss viele europäische Lebensmittel für Expats und im ersten Stock umfassend Souveniers zu Festpreisen, für alle die zu faul zum Handeln sind, aber nicht ganz billig. Auf dem Weg dorthin freue ich mich über alles, was ich vor die Augen bekomme und was Bali so ausmacht. Einen längeren Stopp lege ich bei einem kleinen bunten Markt ein und genieße die Atmosphäre.
Weniger erfreut bin ich über den Stau in Ubud, hat aber irgendwie auch was, mitten drin und ein Teil von dem Ganzen zu sein, bis auf die schlechte Luft.
Das Bintang ist diesmal eine Enttäuschung, offensichtlich haben sie seit meinem letzten Einkauf die Regale nicht mehr aufgefüllt. Keine weissen Bali-Fahnen, ausverkauft, keine Tücher in Mustern und Farben, die mir gefallen hätten.
Mit einem Pocari Sweat fahre ich bei Regen zu meinem Bungalow, mach mir einen Kaffee auf der Veranda und schwimme eine Runde im Pool. Das Plätschern des Regens, die Ruhe, sehr schön!
Um Sechs habe ich meinen Termin im Synergy Spa für meine zwei Stunden Beauty Extase. Ich mag den Laden einfach. Das Ambiente ist jetzt nicht Reispaddy, aber Preis/Leistung stimmen.
Balinesische Massage und danach eine Stunde Gesichtsbehandlung mit Kopfmassage. Mein Weihnachtsmenü gönne ich mir in der Bar Rouge, mit der sich ein französischer Architekt verwirklicht hat, samt dazugehörigem Resort. Edamane, Sushi und Chicken Teriaki zu Rot blinkendem Weihnachtsbaum und Personal mit Nikolausmützen, eine feine Sache. Nikolausmützen sind eh der heisse Scheiss zu Weihnachten bei den Asiaten.
Quaken und Zirpen sind meine Gutenachtmusik.Lue lisää
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- Päivä 21
- tiistai 25. joulukuuta 2018
- ☀️ 31 °C
- Korkeus: 10 m
IndonesiaFlughafen Denpasar8°44’46” S 115°10’6” E
KeepSmiling!
25. joulukuuta 2018, Indonesia ⋅ ☀️ 31 °C
Mein letzter Tag auf Bali, mein letzter Tag Indonesien.
Ich werde wiederkommen, deshalb starte ich nicht wehmütig in den Tag. Kaffee auf der Veranda, ein wunderschöner sonniger Morgen, Packen, Auschecken. Meinen Rucksack lasse ich in der Rezeption.
Ich fahre mit dem Roller einfach drauf los, noch einmal die Straße nach Norden mit den Läden, noch weniger haben Heute geöffnet. Es ist ruhig.
Einer jedoch weckt meine Neugier, es ist ein Geschäft, das balinesischen Schmuck und Deko aus Muscheln verkauft. Nicht so Kitschzeug finde ich, sondern richtig schöne, schlichte Gebinde und Gestecke. Besonders gut gefällt mir die Schlichtheit einer Scheibe aus weisslichen Kaurismuscheln, mit einer ausgesparten kreisrunden Mitte, die mit einem Drahtständer als Deko aufgestellt wird. Ein bisschen Sonne für Zuhause, die jeden Tag für mich scheint, und ein bisschen Meeresrauschen.
Nur wenige hundert Meter weiter hat ein Laden geöffnet, der auf balinesische Aussendeko spezialisiert ist, vor allem diese sehr speziellen Stoffschirme, die man überall in Reisfeldern, Tempeln und bei Schreinen findet, in Gelb, Weiss, Orange. Und, in diesem Laden gibt es die Balifahnen, die im Bintang ausverkauft waren,
Umbul Umbul, sie symbolisieren die Präsenz der Götter.
Ich kaufe mir gleich neun in der drei Meter Version. Sie kosten nicht einmal die Hälfte vom Bintang, nur ganze 2,40 € pro Stück! Eine Schande, der da das Handeln anfängt. Ich verstehe so manche Touristen nicht, warum die bei den eh schon oft minimalen Preisen noch wegen 20/70 Ct herumfeilschen. Man sieht das Unverständnis nicht selten in den Gesichtern der Händler. Ich rede hier nicht von den Profis auf den Touristenmärkten. Gut wenn sie hart bleiben, die Leute müssen doch von etwas leben. Ich finde das sehr ignorant, haben wir nicht mehr als genug? Ich selbst ärgere mich auch nur dann über Preisansagen, wenn ich merke, dass eine Tüte Ananas regulär 10k kostet und ich 20k zahlen soll, mal eben das Doppelte, weil ich ne lange weisse Nase habe. Da sage ich dann schon ein Wort, ein nettes, klappt meistens, oder ich lasse es und der Nächste verkauft dann eben seine Tüte.
Auf jeden Fall ist der Shoppingpart hiermit mehr als zufriedenstellend und offiziell beendet.
Ich biege in eine kleine Seitenstraße ab, die mich wieder Richtung Ubud zurück bringt. Eine Straße des Himmels, wie sich herausstellt. Die befahre ich sehr gemächlich... Die Sonne scheint am blauen Himmel, ein paar weisse Wolken dazu, Tempel - oder doch Häuser? -, wunderschön mit den Bambusbögen und gelben Tüchern dekoriert, eine Himmelsallee, Reisfelder, sattestes Hellgrün bis Dunkelgrün, üppige Pflanzen, leuchtende Blüten da und dort, Dörfer, ländliche Weite, dazwischen sehr schöne Architektur im „modernen“ Bali-Stil. Bali at its best.
Die Yoga Retreats und veganen Cafés verdichten sich, ich bin wieder in Ubud.
Ich genieße die Fahrt in der Stadt entlang der belebten Jalan Hanuman, die fast zwei Kilometer bis runter zum Monkey Forest. Auch schön. Diese fantasievolle Architektur vieler Restos und Läden muss man in dieser konstanten Dichte und Ästhetik erstmal hinbekommen. Das ist auch, was Bali unter anderen ausmacht.
In einem Bali Kopi Café entdecke ich einen richtigen Luwak. Ein wunderschönes Tier! Eine Schleichkatzenart. Die fressen gerne ganze Kaffeefrüchte und kacken die halbverdauten Bohnen wieder aus, aus denen dann der allseits prominent beworbene teure Luwakkaffee gemacht wird. Ich habe es bisher vermieden, mir das Elend dieser Tiere auf einer dueser Luwak-Kaffee-Plantagen anzusehen, trinke auch den Kaffee eben deswegen auch nicht. Umso mehr habe ich mich gefreut, dieses ausgesprochen hübsche, glückliche, aber doch eher ungewöhnliche Haustier so aus der Nähe anschauen zu können.
Ich habe Hunger und suche mir in der Nähe ein Resto mit Blick auf Reisfelder und esse Sate. Das erste und letzte Mal für diese Reise.
Gegenüber ist gleich ein Spa, ich habe noch Zeit, die Damen ebenso, und so liege ich 10 Minuten später auf der Liege und bekomme die nächste Stunde eine unglaublich entspannende und überraschend professionelle Fußreflexzonenmassage, die natürlich auch ihre knackigen Passagen hat. Unerwartet toll, das Spa. Eher wieder eines von den schnörkellosen, aber ohne diese Schnellfußmassage Liegen im Eingangsbereich. Super! Und wen es interessiert, die eine Stunde hat nur ganze 7€ gekostet, mit Welcome Saft und Farewell Tee. Heftig günstig.
Zeit für Roller Abgeben und Flughafen Transfer. Den Transport habe ich mit Beli schon Gestern ausgemacht. Beli ist der Manager vom Lembah Sentosi, recht jung und super nett.
Nur so am Rande: Wenn ihr speziell Holzhäuser als eure Unterkunft bevorzugt, dann sucht nach ‚Joglo‘, so heissen die traditionellen Holzhäuser. Ich bin nicht so der Fan von diesen gefliesten Böden der regulären Unterkünfte aus Stein. Die sind natürlich toll, wenn man auf Sauberkeit Wert legt. Kakerlaken gibts da trotzdem auch und sie können sich da weniger gut in den nicht vorhandenen Ritzen versteckt halten, Spinnen genauso. Sauberkeit ist relativ.
In Homestays, und davon gibt es hunderte in Ubud, hat man sein Zimmer in einem von diesen wunderschönen Häusern, bei denen man meinen könnte, es sind Tempel, mit den großartigen Eingangsportalen mit den Dämonenwächtern links und rechts und dem Schutzgott, der einen nach Durchschreiten empfängt. Die Gärten in diesen Häusern sind meist auch der tropische Traum, genauso wie die ornamentverzierten Terrassen und den hammermäßig geschnitzen Eingangstüren ins Zimmer. Ich habe mir bei Betreten schon oft gedacht: Und da darf ich jetzt echt drin wohnen?
Die Innenausstattung ist manchmal sehr schlicht, manchmal sehr schön. Die Bäder meist simpler Standard. Seht’s euch an auf Booking. Homestays sind oft die günstigste Variante und sehr nah am Leben der Familie, die da auch mit wohnt.
Auf der leider nur gut einstündigen Fahrt zum Flughafen haben Beli und ich ununterbrochen geratscht. Wir haben uns über unsere Ländern und Sitten ausgetauscht. Ich habe so viel erfahren über den balinesischen Hinduismus, Familienleben, Geschichten, Traditionen, Kindsein auf Bali, Handwerk, Lebenseinstellung, den Umgang mit anderen, wow. Ich habe so viel von Bali, seinen Menschen und Bräuchen gelernt, wie es kein Wikipedia kann. Das nächste Mal schnappe ich mir Beli und kutschiere mit ihm übers Land, in sein Dorf und zu anderen kleinen großen Orten auf seiner Insel. Reisen macht schlau und glücklich.
„Schenke dir jeden Morgen beim Blick in den Spiegel ein Lächeln, bewahre es dir den ganzen Tag und schenke es den anderen.“ So macht das Beli und seine Landsleute.
Ich arbeite dran.
Ein letzter tiefer Zug balinesische Wärme und Luft, eine kurze Erinnerung an den ersten lächelnden Schritt und Atemzug voller Neugier und Spannung am Beginn dieser Reise an gleicher Stelle vor drei Wochen - ich bin nicht mehr derselbe Mensch wie vor drei Wochen - dann hinein in diese spezielle Schleusenwelt der Flughäfen mit Aircon, Sicherheitskontrollen, viel zu teuren Restaurants und duftendem Dutyfree Parcour.
Spätestens wenn man fröstelnd den Pulli anzieht, weiss man, man steht wieder auf der Rampe zurück in ein anderes Leben. Die Welt draussen durch die großen getönten Scheiben, ist auf einmal schon wieder so weit weg und doch noch so nah im Herzen, wie die vielen, vielen und nochmal mehr lebendigen Erinnerungen und Erfahrungen, die man da mit hinein genommen hat.
Erinnerungen wie Blumen, die man auf einer großen bunten Wiese gepflückt hat und jetzt in eine Vase steckt, um sie sich möglichst lange zu bewahren, um möglichst viele von ihnen mitzunehmen, bevor sie irgendwann langsam doch welk werden.
Aber auch wenn sie in der Zeit etwas verblassen, nehmen kann einem diese Erinnerungen, Gefühle und dieses Glück niemand mehr.Lue lisää

























































































































