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- Hari 30
- Sabtu, 28 Disember 2024 2:28 PTG
- ⛅ 33 °C
- Altitud: 16 m
ThailandSamphantawong13°44’21” N 100°30’16” E
Bäng Bäng Bängkok
28 Disember 2024, Thailand ⋅ ⛅ 33 °C
Wir bleiben lange im Bett, ich hole uns Kaffee von der Küche im E. Wie schön das ist in unserem Zimmer mit dem Ausblick! Es hat bestimmt schon 30 Grad. Wie heiß das ist in dieser Stadt!
Mittag erst suchen wir unseren Suppenstand auf der Ratchawong. Seit dem frühen Morgen sind hier die Läden schon busy, der Sampheng Market in den Seitengassen der Chinatown in voller Aktion, unendlich verzweigt, unendlich unendlich.
Es ist nämlich so, tagsüber sind die regulären Geschäfte von morgens weg geöffnet, nach der abendlichen Verschnaufpause zwischen 18:00 und 23:00 starten dann die Nachtmärkte mit ihren Ständen, die dann vor den Geschäften aufgebaut sind. Alle Möglichkeiten werden auch immer voll genutzt, um irgendwie Geld zu verdienen, das jeder irgendwann irgendwie mal Geld verdienen kann, Überlebensstrategien im Schichtdienst.
Als Starter in unsere Chinatown Sampheng Explorer Tageschallenge essen wir die bisher beste Suppe dieser Reise, Wantans mit gebratenem Schweinefleisch und Schweinefleischbällchen. Bäm! Mittlerweile würzen wir auch ordentlich mit Schärfe nach, flüssig mit eingelegten Chilis oder Chilipulver. Das macht die Nase frei. Und überhaupt kämpfe ich wegen diesem blöden Stirnhöhlendings um jedes Quentchen Geschmacksempfinden. Nase wird öfter frei gemacht mit Ortiven und Tigerbalm Inhalatoren, die es an jeder Ecke gibt. Manchmal schmecke ich dann mehr oder weniger, mal muss ich mit der Nase ganz nah am Süppchen schnuppern, um die Feinheiten zu schmecken, manchmal nur zu ahnen. Das Wissen um die wahre Vielfalt und Finesse der Geschmäcker und nur die eingeschränkte Wahrnehmung ist zeitweise schon sehr frustrierend. Aber, a bisserl was geht immer!
De Samphengmarkt ist wie die meisten Ladenstraßen in Asien, in Sektionen aufgeteilt, die Sektion für Kleidung Damen, Herren, Kinder, die nächste bietet Haushaltartikel, Elektronik, in einer weiteren findet man Homedecor oder Accecoires und Schmuck und so weiter. Unfassbar viel
Plastik, unfassbar viel Trash, schrill, unnütz, knallebunt, köstlich, bezahlbar, paradiesisch, herrlich, wunderbar, we love it! Sehr süß bemühte Händler, ok, wenn man nicht kauft. Immer wichtig die Begrüßung, das Danke sehr! und der Abschied. Das Spiel von Freundlichkeit, Respekt und Höflichkeit, öffnet die Herzen und wir bekommen dafür viele Lächeln und Entgegenkommen. So klappt das für uns mit dem Spaß in den engen Gassen und mit schönen Begegnungen mit den Menschen. Nicht selten wundert und amüsiert man sich, was wir so an Motiven fotografieren, in dieser typischen peilenden, konzentrierten und verrenkten Körperhaltung beim Handyfoto machen.
Wir kaufen auch, wenn es auf unserer Bucketlist steht, oder auch nicht, dann ergänzen wir die eben spontan. Sehr geil in diesem Jahr die Auswüchse der Designvarianten der Crocs, was für kreativ wahnsinnige Modelle so angeboten werden. Hohe wolkenartige Sohlen, wulstige Ränder, ausgestattet mit diesen Croc Pins, je nach Zielgruppe. Mangahelden, kleine Symbole wie Herzen, Regenbogen, Blumen, Pac Man, Lego, Stacheln, Ketten, alles frei kombinierbar, angeboten in großen Setzkästen mit der Qual der unendlichen Auswahl. Am geilsten finde ich fertig konfektionierte schwarze Crocs mit fetten Sohlen, schwarz-silbernen Herzchen Pins, Strasssteinchen, und als Krönung silberne Panzerketten kreuz und quer, brachial süße TechnoPunk Crocs für Girlies - oder Papas, mit Schuhgröße kleiner als 40. So muss ich wohl mein Unbedingt-Haben-Will anderweitig kompensieren und es gibt genug Kram hier, um sich schnell davon abzulenken.
Zwischendrin gibt es Ecken mit Streetfood oder Obst oder frischem Granatapfelsaft, muss sein jetzt, umwerfend lecker! Frischen Guavensaft haben wir so unverfälscht und natursüß auch noch nicht getrunken, bäm, neue Superkräfte zum Weiterstöbern.
Auch wenn wir das eine oder andere erstehen staunen wir beide nicht schlecht, wie diszipliniert wir dann doch mit unserem Einkäufen sind. Aber die Erfahrung lehrt, die Summe von allem ist es, das Wesentliche, das Angebot, die Gerüche, die Geräusche, die Menschen, die Stimmung, der Rausch der Sinne, das Jetzt hier in den Gassen und Shops, das alles ist es, was wir gerade so gerne festhalten würden, mit nachhause nehmen, nie mehr loslassen. Und dann kauft man sich in dieser Sehnsucht so ein Einzeldings aus dem Ganzen heraus und spätestens im Moment des Rucksackauspackens reicht es gerade Mal noch für ein wehmütiges Lächeln in Erinnerung, bevor es in dunklen Schubladen verschwindet und schließlich auch sein letztes Glitzern verliert. Also belassen wir die vielen schönen Dinge doch lieber da, wo sie jetzt sind, nehmen sie mit auf unseren Fotos oder in unserer Erinnerung.
Auch lassen wir uns nicht vom Ausverkauf der unzähligen Weihnachtssachen zu unwiderstehlichen Schleuderpreisen verführen, egal wie geil der weiße, plüschige bling-bling Weihnachtsbaum mit Farbwechsel von Rosa zu Hellblau zu Weiß auch aussehen mag, die vielen Glitzergirlanden, die Kopfputze mit blinkenden Rentiergeweihen oder beschneiten Tannenzweigen mit Wackelsternen dran, nein, nein, wir bleiben hart. Aber im Nailshop muss es der neonpinke Nagellack sein und die Nagelschleifmaschine für Nele, oder doch noch ein paar Pins für Crocs.
Ab 17:00 fangen die ersten Händler an, einzupacken, es wird langsam Zeit sich mit den letzten gierigen Blicken von diesem Konsuminferno zu verabschieden. Wir haben nicht einmal die Hälfte des Marktes geschafft. Eigentlich wollte ich noch ein Hunderterpack Plastik Frangipaniblüten als Willkommensdeko fürs Appartement kaufen, die standen auf der Bucketlist, genauso wie ein halbes Dutzend Nylonportemonnaies, die ich so gerne auf Reisen dabei habe und deren Vorrat zuhause jetzt langsam erschöpft ist, nach vielen Jahren Reisen.
Aber genau diese Bucket List Dinge findet man auf diesen Märkten nicht, wenn danach gezielt sucht.
Was wir aber finden ist ein Chinesischer Tempel, versteckt zwischen Shops, eine Oase der Stille, bis auf die Kinder der Hausmeisterfrau, die sich im Tempel jagen, von denen sich aber auch keiner der Tempelbesucher stören lässt, um den Pferden in einem Schrein Salatopfer zu bringen, das man bei den Händlern vor dem Tempel erwerben kann. Um was bitten die wohl bei dem Pferdeschrein?
Der Markt schließt, plötzlich weicht die Hektik aus den Gesichtern, Leute sitzen in oder vor ihren Läden schnacken und sippen Feierabendgetränke oder schnabbeln an Snacks, die auf kleinen Imbisskarren durch die Gassen gezogen werden. Die Ausweichmanöver wegen Liefermopeds werden zum Sport, wir suchen unseren Weg raus aus der Enge auf die größeren, luftigeren Kreuzungen, wo sich mehr und mehr Streetfoodstände tummeln. Eine frisch aufgeschnittene Mango für jeden bitte. Augen schließen, andächtige Stille, so verstopft kann keine Nase sein, dass man dieses himmlische Aroma nicht schmeckt! Faserfreie Früchte der Götter!
Feierabend! Man spürt direkt die Erleichterung der Händler über das geschaffte Tagwerk und zugleich die drängende Energie der direkt nachfolgenden Geschäftemacher. Diese Stadt ist der Wahnsinn.
Auch wir schalten mit erschöpften Sinnen in eine Art feierabendlichen Schlendergang, entdecken um die Ecke noch Tempel Nr 2, sind aber nicht traurig, dass der bereits seine Pforten geschlossen hat. Gülden glänzen die rot-gold-bunten Drachenskulpturen auf dem Tempeldach in der Abendsonne, ist uns auch genug jetzt, nur noch große Lust auf Füße hoch im Hotelbett, Kaffee trinken und ausruhen. Zwei Stunden Pause, der Stadt beim Dämmern und kurzem Durchatmen zusehen, die Bilder sacken lassen bis 20:30.
Für das Abendentertainment haben wir uns die Soi Cowboy vorgenommen. Vor zwei Jahren, direkt nach Corona war die Meile wie ausgestorben, Heike und ich würde gerne sehen, inwieweit diese verrufene Institution wieder auferstanden ist. Dazu bringt uns die MRT wieder zur schönen Sukhumvit, quasi um die Ecke liegt die Soi Cowboy. Vorher aber würden wir gerne noch etwas essen. Schnell stellt sich heraus, dass das nicht einfach ist in dieser Ecke, wenn man keine Burger, Pizza oder überteuertes Edelthai mag. Die Restaurants, die uns locken würden, sind schon alle geschlossen, sagt Google und zeigen uns ihre Rolläden. Das Problem hier ist, dass, um von einer potentiellen Möglichkeit zur nächsten zu gelangen, meist die großen Hotelblöcke umgangen werden müssen, Hilton & Co Oberklasse und Palace & Co. Mittelklasse. Also beginnen wir die Odyssee auf der Suche nach passabler Nahrung. Es ist ein schrecklicher Ort, aber die wohl höchste Hoteldichte im wahrsten Sinne, hier tummelt sich ein Großteil der Bangkoktouristen, ein anderer bei der Nana Road.
Eine abendliche Einöde, abgesehen von der Art Bars mit der Art Männer, wie ich sie schon gestern beschrieben habe, die da sitzen und starren, betanken sich mit Mut, bis endlich ihr Viagra wirkt, um wieder einen auf Superstecher machen zu können. Eine armselige Parade bedauernswerter Geschöpfe.
Kein Imbissstand weit und breit, auch wir sind ebenfalls bedauernswerte Geschöpfe. Ein rot schimmernder Massageparlour neben dem nächsten, aufgerüschte Damen winken und weinen in die Nacht: „Massah, Massah, happy, happy!“. Nach gefühlt drei Kilometern die lauten Straßen auf und ab und hinten rum und vorne rum, ein hoffnungsvolles Licht in einer Seitenstraße. Die Menütafeln mit den Essensfotos kennen wir, aufatmen. Das Angebot ist passabel und wir finden unsere Gerichte: zerschnippelte Schweinshaxe, Stir Fried Chickenbasil mit Ei und eine Portion Morningglory dazu. Chang. Ist eher Raststättenessen Niveau, ok, aber mehr nicht. Wir sind ja schon dankbar, dass wir nicht zu Mäckes müssen.
Weniger Meter weiter biegt dann schon die Soi Cowboy ab, die Minireeperbahn von Bangkok. Rummstata! Vor den Bars mit Livemusik locken leichtbekleidete Damen mit Nummern am Dekolleté und trauriger Fröhlichkeit zum Herrengedeck im Club. Es gibt wieder einmal heftig Musiksalat auf die Ohren, hier Pop, da AC/DC, dort purer HipHop Bass. Das Ganze badet im Licht von riesigen, blinkenden Neonschildern wie Dollhouse, Cowboy2, Cockatoo usw. So flaniert man vorbei an den offenen, lauten Bars, dem quakenden Werben der Ladyboys, touchy lockenden Damenhänden, inmitten schmerbäuchiger Frauenhelden mit rosa Gesichtern, in viel zu kurzen Shorts und weißen Socken, unsicher verhakt mit ihrer gekauften mandeläugigen Eroberung, die ihm gleich ordentlich sein Pimmelchen rubbeln wird, überholt von nervös laufenden, jungen, geröteten Bürschlein, die so genre doch Mal stehen bleiben würden und so richtig auf die Möpse gucken und dann „Ja, ich will“ sagen, statt nur mit der Handycamera hektisch zu filmen. Viele junge Paare, nur mal zum Gucken, hier, ER mit verstohlenem Blick auf die Mädels, SIE mit strengem Blick auf IHN, ER zu IHR mit Für-mich-gibt’s-nur-(leider)-Dich-Blick eilends im Durchmarsch, Freundesgruppen, die schüchtern laute Witze unter sich machen, alte Soi Cowboy Haudegen, die straight wissen wo’s hingeht, viel zu junge Thaimädchen, die machen müssen, was sie nicht wollen und alte Thaidamen, denen viele Geschichten in ihren Gesichtern geschrieben stehen. Ist eigentlich jemand gerne hier?
Wir sehen uns das Treiben für die Dauer eines teuren, kleinen Chang von einer Brüstung einer Barterrasse an, neugierig sind wir natürlich schon auch, aber so richtig Spaß macht das nicht, interessant vielleicht der längere Fokus auf einzelnen Personen und wie sie in dem ganzen Treiben mitschwimmen.
Ich krame in meiner dunklen Erinnerung und frage mich, ob da früher nicht einmal zwei Gassen waren, eine für Heteros, eine für Ladyboys? Mehr lockere Party, mehr lustig, mehr gute Laune, weniger verhuscht-verkrampfte Geilheit? Ich weiß es nicht mehr.
Mein größter Irrtum des Abends aber ist, und der fällt mir jetzt erst beim Googeln auf, dass ich in meiner Erinnerung die Patpong mit der Soi Cowboy zusammengeworfen habe. Denn irgendwie habe ich auch diesen schlüpfrigen Nachtmarkt in Erinnerung, der Markt mit den echten Rolexuhren, den Lacoste Polos und den original Nikies und den Beschimpfungen der abgefuckten Händler, wenn man dann doch nichts kauft. Aber, der ist definitiv nicht hier nebenan, wie ich dachte. Mist, genau! Da hätte es auch eher lecker Essen gegeben, und war da nicht auch das pseudoheimliche Getue mit den hanebüchenen Ping Pong Shows? Vermutlich wäre der Unterhaltungswert da erheblich höher gewesen als hier in der drögen Fickificki Straße.
Um noch dorthin zu fahren, ist es jetzt leider zu spät, der Markt schließt um eins. Und die Metro noch viel früher, denn die Tore sind schon zu als wir nachhause fahren wollen.
Keines der auf der Sukhumvit angehaltenen Taxis ist bereit mit eingeschaltetem Meter die fast neun Kilometer nach Chinatown zu fahren. GrabApp checken, wegen eines angemessenen Preises als Verhandlungsbasis mit einem regulären Taxler, 255 Baht würde das kosten, zurzeit gute 7 €. Mit dem nächsten Taxler einigen wir uns dann auf 200, das passt doch, und wir kommen relativ schnell nachhause, aber erst nachdem wir uns geduldig durch den Ratchawong Nachtmarkt geschoben haben.
Bevor wir aber unsere müden Leiber betten dürfen, steht noch Rucksack packen an, flugtauglich, morgen ist unser letzter Tag in BKK und dann geht es spät abends direkt zum Flughafen.Baca lagi





















Pengembaradie cloques wären cool gewesen aber hab auch schon viel sehr schönes sausen lassen ( im nachhinein fehlts nicht. ja nur manchmaaal) . weil immer zu klein. sogar herrensachen. von diesen dingen.