• Stop, Shop and go

    December 8 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C

    Es ist einfach zu schön, am Morgen auf der Veranda zu sitzen und zu frühstücken. Deshalb schaffen wir es nicht vor halbzwölf auf‘s Moped.
    Die Day Challenge heisst Jalan Tegalalang Shopping, same procedure as every time. Auf der Strasse nach Tegalalang gibt es fast alles, was wir an Sehnsucht in rucksackgerechter Größe mit nachhause nehmen können, direkt vom Hersteller. Eine erschlagende Auswahl an Accessoires für Interieur und Schnick-Schnack und erheblich günstiger als in den Shops in Ubud, die jedoch eine kleinere Auswahl anbieten.

    Schon nach wenigen hundert Metern der erste Stop. Korbwaren mit Perlen besetzt, Fünfzig Meter Muschelgebimsel, dann nach zweihundert Metern Muschellampen, Korbwaren, Lampen, nicht immer finden wir auch etwas, was unbedingt mit muss. In einem Laden mit Küchenausstattung aus Teakholz müssen wir etwas kaufen, Schneidebrett, Salatbesteck und so. Ein paar hundert Meter nichts bis zur nächsten Vollbremsung, Mission Muschelllampe, gleich gegenüber Betthimmel. 180 auf zwei Meter hätten sie da, 40 Euro. Hmm, ist ein ganz schönes Paket durch den Rest der Reise zu schleppen, haben wir auch schon mal gemacht, aber brauchen wir jetzt unbedingt so ein Moskitonetz? - als Ersatz für Lilly‘s Home, geht ja schnell mal kaputt und in Deutschland gibt es so ein Netz quasi nicht und wenn heftig teuer. Hmmm, wir müssen noch darüber nachdenken.

    Weiter, weiter, so viel zu rollern, zu bremsen, kucken, manchmal kaufen. Woodcarver, Schildermaler, Wohntextilien, shanti, shanti Yogaladen. So vergeht die Zeit und das Hüngerchen kommt. Da hilft nur noch: Baksoman! mit dem Baksomobil, eine komplette Suppenküche auf dem Gepäckträger von einem Moped. Sehr beliebt ist er, viele Kunden hat er, denen er seine Suppe in die take away Plasikbeutel abpackt. Wir schlürfen unsere scharfen Süppchen auf der hohen Bordsteinkante und schauen Straßenkino. Ein Hochgenuss für fünfzig Cent.

    Ein bisserl was geht noch auf der belebten Jalan Tegalalang und dann können wir nicht mehr und wollen nicht mehr, satt in jeder Beziehung. Nur eine schöne Muschellampe haben wir nicht gefunden, sonst sind wir happy. Rückzug durch den üblichen, stinkenden Verkehr um halbvier in die City auf die Jalan Monkey Forest, dort in ein Café. Bananashakes und Cappuchino heissen unsere Fitmacher, wieder Straßenkino. Der Film heisst Rush Hour in Monkeytown, oder: Passen zwei fette SUVs wirklich nebeneinander auf diese Straße, ohne Schrammen? Sie passen, sie fahren eh nur 15 bis maximal 25 km/h in dieser Stadt. Die Lücken davor, dahinter, dabeben werden von den unzähligen Scootern ausgenutzt, die sich durch den kollabierten Verkehr fädeln. Wie Wasser in einem kleinen Bach, das sich seinen Weg um die großen Steine sucht. Nur dass dieser Bach abartig nach Abgasen stinkt.

    Als wir uns im Synergie um die Ecke mit den weissen feuchten Waschlappen unser Gesicht und Nacken gereinigt haben, färbt ein grauer Schleier die Tücher, krass, und das jeden Tag in den Lungen und dazu die starken Zigaretten - Herzinfarkte und Schlaganfälle sind neben Lungenkrebs die häufigste Todesursache in Indonesien, die die männlichen Kandidaten im Schnitt mit 69 danieder strecken.
    Dann mal schnell raus aus die Klamotten, rinn in die knappe Buchse und rauf auf die Massageliege und alles vergessen. Hot Stones geben wir uns heute wieder mit anschließender Antiaging Gesichtsbehandlung. Zweieinhalb Stunden Frieden auf Erden, es ist schwer ein Eindösen zu verhindern um nicht irgendetwas von der Wiedergeburt zu versäumen. Und berühre mal die Haut danach, ich sage nur ‚Babypopo‘, forever young mit 60. Es ist unser letztes Mal Wellness für dieses Mal Ubud und so verabschieden wir uns entsprechend herzlich von Wayan, bis zum nächsten Mal dann in ein paar Jahren? Wer weiss.

    Hurtig, hurtig auf den Roller, halb acht ist es schon, damit wir uns nicht zu unserem Dinner verspäten, das uns zuhause kredenzt wird. Weil wir fünf Nächte bleiben lädt uns Kidem auf seine Tigerprawns Spezial ein, BBQ Prawns Butterflystyle. Ein herrlich duftendes Mahl steht auf unserem Tisch auf der Veranda, dazu gibt es scharfen Lemon-Zwiebeldip und Reis. Der Killer, superlecker! Sein Mitarbeiter hats gekocht, ein junger netter Bursche, der auch Betten macht und das Gepäck der Gäste transportiert, ich muss an Aidi denken.
    Nach dem feinen Essen gibt es endlich mal wieder meine geliebten TimTams, Schoko-Keksriegel kühlschrankgekühlt, feini, feini, feini. Die tausenden Zikaden und die millionen Frösche drehen dabei lärmtechnisch komplett durch.
    Das gemütliche Gewitter genießen wir mit einem ebenso gekühlten Bintang. Donner, Blitze und prasselnder, warmer Regen in der Nacht, ach Bali
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