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- 9 Haz 2024 23:33
- ☀️ 7 °C
- Yükseklik: 15 m
- İzlandaVesturlandHellissandurKeflavík64°54’41” N 23°53’27” W
... und von großen und anderen Dingen
9 Haziran, İzlanda ⋅ ☀️ 7 °C
Ich sitze auf dem Campingplatz, vor mir die Sonne und das Meer, hinter mir die Berge und der Snaefellsjökul-Gletscher und irgendwo dazwischen wir und das Lavagestein. Gestern konnten wir kurz vor Mitternacht einen wundervollen Sonnenuntergang über dem Meer vom Bett aus sehen.
Gestern haben wir uns außerdem lange mit Patrick, dem Campingplatzverwalter aus Thüringen, unterhalten. Er lebt seit 11 Jahren in Island und hat uns seine ganz eigene Perspektive auf die Insel, deren Menschen und Kultur gegeben.
Schon im Restaurant on Reykjavik ist uns aufgefallen, dass sich das Personal auf Englisch unterhielt. Tatsächlich begegnen einen immer wieder Geschichten von Menschen, die zum reisen herkommen... und bleiben oder wiederkommen. Island scheint dafür offen zu sein, hier kann man noch seinen Platz finden. Gerade der Tourismus ist im Aufbruch, vieles scheint sich hier Jahr um Jahr zu entwickeln. Die Kehrseite ist, wie so oft, dass sich die Isländer zum Beispiel auf ihren eigenen Campingplätzen nicht mehr wohl fühlen. Noch gibt es sie aber, die Orte, wo man seinen Frieden findet und fast allein ist. Wir haben sie heute entdeckt.
Auf dem Weg zu einem Leuchtturm sind wir einen Vulkankrater hinauf gestiefelt und haben hinein geschaut, um uns herum das alte Lavafeld. In eben diesem steht auch der Leuchtturm - leuchtend orange, umgeben von schwarzem Gestein und dem blauen Meer. In den Wänden der Steilküste war wieder das wilde Geschrei der brütenden Vögel zu hören. Wir haben Trottellummen gesehen, wahrscheinlich jene Vögel, die ich ganz am Anfang als pinguinähnlich beschrieben habe. Zurück ging es auf einer Schotterpiste mit einem Zwischenstopp an einem wundervollen Strand. Umgeben von schwarzen Felsen mischt sich hier der schwarze Sand mit dem gelben und glitzert wie Gold in der Sonne. Unglaublich - und noch dazu ist hier fast kein Mensch!
Mit diesen Bildern im Kopf geht es zurück nach Olafsvik, wo wir eine Schiffstour gebucht haben... naja, ich hätte es als Schiffstour bezeichnet, wenn wir nur die schöne Küste gesehen hätten, aber tatsächlich war es eine Whale-watching-Tour.
Das wollten wir beide machen und spontan hatten wir uns vor zwei Tagen entschieden, das hier zu buchen und dafür noch ein bisschen länger in der Gegend zu bleiben. Mir erschien es sehr sympathisch, dass es hier nur einen Anbieter gibt, der mit einem rücksichtsvollem Umgang mit den Tieren unter Beobachtung wirbt.
Bevor es los geht, bekommen wir über unsere sowieso schon viel zu warmen Schichten noch einen Ganzkörperanzug, der uns erstmal in der Sonne braten lässt. Später auf dem Meer werden wir froh sein! In Einerreihe bewegen wir uns geordnet aufs Boot, die Kommandos sind klar und deutlich. Dann geht es auch schon los. Die See ist relativ ruhig, aber es schaukelt und spritzt trotzdem ordentlich. Man ist gut damit beraten, sich festzuhalten. Wir quatschen ein bisschen hier und da während die Spotterin Ausschau hält. Die erste Unruhe verursacht ein kleiner Papageientaucher, der wieder mal sehr unbeholfen auf dem Wasser landet. Dann werden die ersten Finnen sichtbar. Ein kleiner Schwarm Weißschnauzendelphine tummelt sich um das Schiff herum und lässt die Beobachter von einer Seite auf die andere wechseln. Nach einer Weile erfolgt die Ansage, dass wir einen letzten Blick genießen sollen - das Schiff bleibt nie zu lange bei einem Schwarm.
Danach ist es eine ganze Weile ruhig. Wir sehen noch einmal den Leuchtturm von der Küste aus - auch toll! Von dort aus fahren wir in tiefere Gewässer und auf dem Boot breitet sich gespanntes Schweigen aus. Die Spotterin weist die Richtung und schon bald sehen die ersten ein Prusten. Insgesamt sehen wir hier 5 Pottwale, 4 davon aus nächster Nähe - wobei man auch hier sagen kann, dass sich das Schiff ruhig nähert und gebührenden Abstand hält.
Die Pottwale kommen zum Luft holen an die Wasseroberfläche und gehen dann für ca. 40 Minuten auf Tauchgang. Das machen sie in einer charakteristischen Bewegung, bei der zum Schluss immer die Schwanzflosse zu sehen ist. An dieser kann man dann auch den jeweiligen Wal erkennen. In den kalten isländischen Gewässern, die voller Fisch sind, treiben sich nur männliche Pottwale herum und sie sind immer in Gruppen unterwegs. Deshalb dürfen wir das Spektakel des Abtauchens also auch mehrmals beobachten.
Die Bilder geben nicht wieder, was wir gesehen haben und wie beeindruckend diese riesigen Tiere im offenen Meer wirken. Unsere Begleiterin macht auch nochmal deutlich, dass sie genau da hin gehören. Kaum zu glauben, dass sie immernoch, bevorzugt bei Touristen, auf den Teller kommen - genauso wie Papageientaucher. Beides wird von den Isländern selbst nicht mehr gegessen. Hier noch ein skurriler Artikel zum Thema, der mir gerade untergekommen ist: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/…
Ich selbst könnte mir die Wale sicher zu gern nochmal anschauen. In Husavik im Norden gäbe es dafür mehrere Anbieter. Wenn die Schiffe aber im Halbstundentakt fahren, dann kann man sich auch wieder fragen, was das mit den Tieren macht. So bleibt das Erlebnis heute und hier ein Einmaliges - das in guter Erinnerung bleiben wird.Okumaya devam et
Gezgin 🧜🏻♀️🥰♥️
Gezgin Wieder ein sehr schöner Bericht. Ja schade, dass die Fotos die live Beobachtung von Walen nicht ersetzen können.🤗🙋🏻♀️