Ich gehe.

februar - oktober 2024
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Es gibt einen Plan.
Schließlich braucht’s
was zum Verwerfen…
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    29. September - Kiruna

    29. september 2024, Sverige ⋅ ☁️ 5 °C

    Es ist Sonntagmorgen und nach der Verabschiedung ziehe ich gegen halb zehn los. Nach einer guten halben Stunde pickt mich Ejan auf, ein Deutscher, der seit zwanzig Jahren hier lebt und mir seine Nummer gibt, falls ich im mal Dreck sitze. In der Neustadt setzt er mich ab und ich fahre mit dem Bus die paar Kilometer rüber in die Altstadt. Dann checke ich im Hostel ein, buche erst mal für zwei Tage und werde dann Stück für Stück nach Bedarf weitere Nächte buchen. Der Preis ist mit knapp unter 40 € noch im Rahmen, dafür ist ein sehr umfangreiches und gutes Frühstück inklusive neben kostenfreier Sauna und Waschmaschine.
    Am Abend kommt Lena, die Vorschullehrerin mich besuchen, wir sitzen zusammen in der Lounge und trinken ein Bier. In meinem Sechs-Bett-Schlafsaal bin ich allein, kann mich also gar nicht beschweren.
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  • 30. September - Kiruna

    30. september 2024, Sverige ⋅ ☁️ 4 °C

    Es ist Montag und Zeit für mich, in der Stadt rumzutingeln und nach Jobs zu gucken. Ich fahre also mit dem Bus die Runde, spreche in zwei Supermärkten und einer Tankstelle vor, es ist aber jeweils der Chef nicht vorrätig und ich soll wiederkommen oder bekomme die Rufnummer, um ihn direkt anzurufen. In der Neustadt frage ich direkt in einer Firma, die verschiedene touristische Sachen wie Touren mit Schlittenhunden und so weiter anbieten, sie wollen eine Bewerbung per E-Mail haben. Da kann ich mich doch gleich heute Abend oder morgen früh drum kümmern. Wie ich an der Bushaltestelle direkt neben dem großen Scandic-Hotel stehe, überlege ich mir, doch da auch gleich mal nachzufragen. Evelina, die Chefin ist heute nicht mehr da, aber morgen soll ich noch mal wiederkommen und kann mit ihr direkt sprechen. Und so geht es für heute erst mal wieder zurück in die Altstadt, ich will in einem Rote-Kreuz-Loppis (Second-Hand) mal wegen ein paar Klamotten durchgucken. Schließlich werde ich mit meinen Wandersachen bei -30 oder -40° keine große Freude haben. Den Tipp hatte mir Lena gegeben. In dem Laden finde ich zwar keine ernstzunehmenden Wintersachen, aber es gibt ein schönes rotkariertes Hemd, das wie neu ist und für einen Fünfer heute meins wird. Beim Rumstehen nehme ich zwischen all den Leuten ein Paar wahr, das miteinander deutsch, aber mit den Leuten im Laden schwedisch spricht. Das klingt für mich äußerst interessant, es scheinen Locals zu sein und so quatsche ich sie direkt an. Es ist ein nettes kurzes Gespräch mit Nina und Francisco, sie sind ausgewandert und sind gerade noch dabei, ein kleines Hotel einzurichten. Es ist zwar die halbe Strecke von hier nach Kautokeino, aber das spielt am Ende keine Rolle. Sie wollen sich überlegen, ob sie mich eventuell gegen Kost und Logis für einige Zeit gebrauchen können und wollen mir in ein paar Tagen Bescheid geben.Læs mere

  • Charlie und ich im Museumscafé. 😉
    Eröffnung der Kunstausstellung.Kunstexperten unter sich...

    1. Oktober - Kiruna

    1. oktober 2024, Sverige ⋅ ☁️ 5 °C

    Gegen elf breche ich heute morgen auf, weil ich ja im Scandic mit der Chefin sprechen will. Gut 80 m von meinem Hostel entfernt ist die Busstation von Kiruna, hier warte ich auf den nächsten Stadtbus. Als der kommt, bin ich mir nicht sicher, ob er gerade in die richtige Richtung fährt und als ich den Busfahrer frage, verneint er. Fügt aber hinzu, dass er sowieso nach dem Ende der Runde hier wieder vorbeikommt, also springe ich auf und nehme eine etwas längere Fahrt in Kauf. Bin ja schließlich nicht auf der Flucht. Während der Fahrt komme ich mit dem Fahrer Charlie sehr angenehm ins Gespräch. Wir unterhalten uns ohne Punkt und Komma, teilweise lässt er fast Leute an den Haltestellen stehen, weil wir so ins Gespräch vertieft sind. Es passt irgendwie und so werden aus den paar Metern, die ich eigentlich fahren wollte, zwei komplette Runden durch die Stadt, bis seine Schicht gegen zwei beendet ist. Er hat mir so viel erzählt, unter anderem dass er Couchsurfing in seinem Apartment anbietet und nimmt mich nach seinem Feierabend mit dem Auto mit aus der Stadt raus in ein schönes Museums-Café. Anschließend bringt er mich in die Neustadt und ich habe meinen Vorstellungstermin im Scandic Hotel. Das ist ein sehr angenehmes, kurzes Gespräch und Evelina bietet mir an, ich könnte direkt auf Probe anfangen, benötige aber ein schwedisches Bankkonto und eine Person-ID. Die ist hier in Schweden der Dreh-und Angelpunkt um alles, was man irgendwo offiziell machen möchte. Sei’s sich beim Finanzamt zu registrieren oder ein Konto zu eröffnen oder irgendwo ein Abo abzuschließen, man braucht immer die Person-ID. Ich nehme diese Information erst mal mit und werde mich morgen darum kümmern. Heute habe ich mich am späten Nachmittag, das ist gerade jetzt, mit Lena verabredet und sehe aber vor dem Aurora, das ist die örtliche Bibliothek, Ivar und ein paar Leute stehen. Um sechs eröffnet hier heute eine kleine Kunstausstellung eines samischen Malers. Da es noch eine gute Stunde bis dahin ist, trinke ich mit Lena ein Bier und wir treffen uns alle zur Eröffnung wieder. Ich als großer Connaisseur bin üblicherweise nicht derjenige, der in Museen und Kunstausstellungen anzutreffen ist, von diesen Ölgemälden hier bin ich aber absolut begeistert und freue mich, schon wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu sein.Læs mere

  • 2. Oktober - Kiruna

    2. oktober 2024, Sverige ⋅ ☁️ 0 °C

    Am Morgen sitze ich in meinem Zimmer und versuche online den Antrag für die Person-ID zu stellen. Es gibt zwei Varianten davon: Die Koordinationsnummer ist die „einfache“ temporäre, die auch nur begrenzt gültig ist. Die brauche ich. Leute, die hierher auswandern, benötigen die „richtige“ dauerhafte und müssten auch direkt bei einem Amt vorstellig werden. Die App, die ich in dem online-Verfahren zur Legitimation benötige, verlangt zwingend meinen Reisepass. Den habe ich mir zwar Anfang des Jahres noch neu machen lassen, aber ausdrücklich nicht mitgenommen, da meine Reise nicht nach Afrika oder USA geht, sondern nach Skandinavien. Der Personalausweis ist in dieser App aber einfach nicht zulässig. Und so denke ich kurz darüber nach, einen der günstigen Flüge zu nehmen und mir dieses Dokument zu Hause abzuholen. Teilweise könnte ich von Kiruna für 60 € nach Berlin fliegen. Aber nein, das ist nicht, was ich gerade will. Der Oktober ist der Monat, wo alle Winterworker hier einfallen und sich um Jobs und die ohnehin raren Wohnungen bemühen. Also möchte auch ich hier und dran bleiben. Ich entscheide mich, zu einer örtlichen Bank-Filiale zu gehen und mit denen zu sprechen, ob es tatsächlich ausschließlich mit der ID möglich ist, ein Konto zu eröffnen. Das bekomme ich dort exakt so bestätigt, aber auch den Hinweis, dass es unweit ein „Statens servicecenter“ gibt, in dem man alle offiziell zu regelnden Sachen erledigen kann. Die haben zwar gerade Mittagspause, aber für um zwei buche ich mir einen Termin und gehe so lange in der New City Hall ins Museum und Café. Während ich auf diesen kurzfristigen Termin warte, bekomme ich einen Anruf von Nina und Francisco, sie haben sich entschieden, es mit mir zu versuchen. Wenn es passt mit uns, haben Sie wohl für ein paar Wochen Arbeit für mich. Wow…. Wie stand es doch auf dem Grabstein des plötzlich verstorbenen Mathelehrers? „Damit habe ich nicht gerechnet.“ Ich bin total begeistert.
    Der Termin beim Service Center ist in einer guten halben Stunde abgehandelt, mein Antrag ist gestellt, es war hier auch mit dem Personalausweis möglich. Allerdings wird die Erstellung der ID einige Wochen in Anspruch nehmen. Na da passt es ja prima, wenn ich in Lannavaara unterkommen kann, weil wir da keinen offiziellen Kram brauchen.
    Anschließend fahre ich wieder zurück Richtung Hostel, ganz in der Nähe gibt es noch einen weiteren Second Hand Laden, in dem ich mich nach Wintersachen umsehen will. Er ist noch deutlich umfangreicher als der letzte, in dem ich war und ich finde tatsächlich eine Hose und Jacke und die zwei älteren Sami-Brüder, die diesen Laden gefühlt seit dem Tertiär betreiben, wollen sich auch für mich nach ein paar echten Winterschuhen umsehen und legen mir noch ein paar Handschuhe obendrauf. Sie haben einfach Angst, dass ich friere. Und ja, minus 45 Grad sind nix für die Badehose, da brauchts schon zwei. Da sie keine Kartenzahlung akzeptieren, werde ich einmal quer durch die Stadt zum Supermarkt fahren und dort Geld holen. Gut für mich, dass der Gratis-Busverkehr in Kiruna auch auf den Oktober ausgeweitet worden ist, da die laufende Systemumstellung nicht abgeschlossen werden konnte. Yes! Am Abend wollen die Goldjungs wegen den Schuhen nachsehen und so werde ich morgen noch einmal hergehen und mein Klamotten-Paket mitnehmen. Übrigens für nicht mal 50 € ist das tatsächlich sehr günstig.
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  • Freier Blick auf die Mine.
    Das selbe um 1910.Denkmal für die Gleisarbeiter.

    3. Oktober - Kiruna

    3. oktober 2024, Sverige ⋅ ☁️ 3 °C

    Ich möchte und muss mein Tagebuch weiterführen. Seit meiner Ankunft hier habe ich das nicht mehr gemacht, aber was hier alles so passiert und diese merkwürdig magische Stadt möchte ich einfach festhalten. Da ich Zeit habe und das nicht in der Höhle im Keller machen will, fahre ich mit dem Bus raus nach Hjalmar Lundbohmsgården, dem Café, wo ich mit Charlie schon mal war. An der Haltestelle sind ein paar Schulkinder, ein paar Mädchen sprechen mich irgendwann an und fragen, wo ich her bin und ich habe ab dann viel zu erzählen. Das ist schon sehr ungewöhnlich, in dem Alter sind sie ja eher zurückhaltend und schüchtern. Und ich frage mich auch, ob ich denn so außergewöhnlich aussehe, habe schließlich nicht mal den Rucksack auf.
    Im Café genieße ich den Blick raus über die Mine und im Westen über die verschneiten Berge. Beim Bezahlen komme ich mit der jungen Kellnerin ins Gespräch und sie erzählt mir, dass sie nur noch bis Sonntag hier arbeitet und dann ihre Stelle frei wird. Sie gibt mir die E-Mail-Adresse, so dass ich auch hier eine Bewerbung herschicken kann. Beiläufig kommen wir auch darauf, dass ein Kollege von ihr täglich von Lannavaara hier nach Kiruna zum Arbeiten gefahren kommt. Das sind immerhin 120 km eine Richtung und ist für mich äußerst interessant, um möglicherweise auf diesem Wege zwischen diesen beiden Orten hin und her zu kommen, wenn es nötig ist. Vielleicht ja schon am kommenden Sonntag, da werde ich nämlich Kiruna verlassen. Ich gebe ihr meine Nummer und bin gespannt, ob sich derjenige bei mir meldet. Anschließend laufe ich noch einen Kilometer bis runter zum Bahnhof, glotze ein wenig Erzzüge und schleiche mich dann langsam wieder zurück. Im Secondhand Laden hole ich meine Jacke und die Hose ab, Schuhe gibt es leider grad keine passenden. Am Nachmittag mache ich mir aus meinen restlichen Essensvorräten noch mal eine Klumpensuppe, hier kann ich sogar Zucker und Zimt verwenden und genieße zum letzten Mal in diesem Hotel heute Nachmittag die Sauna.
    Am Abend treffe ich mich noch mal mit Lena, es wird ja vorerst schließlich das letzte Mal sein.
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  • Ein stetiger Prozess seit 2016...

    4. Oktober - Kiruna

    4. oktober 2024, Sverige ⋅ ☀️ 3 °C

    In der Nacht wieder um kurz nach eins gab es einige Explosionen unter Tage deutlich zu hören. Der Morgen ist sehr entspannt, beim Frühstück unterhalte ich mich mit ein paar anderen Gästen, unter ihnen eine Deutsche, die nach Schweden gekommen ist, um dauerhaft hier zu arbeiten. Draußen in den Nachbarhäusern gehen die Vorbereitungen zum Abriss weiter. Gegen zwölf bin ich mit Packen fertig und checke aus, um erst mal mit dem nächstbesten Bus in die neue Stadt rüber zu fahren. Ivar meldet sich bei mir, dass auch er heute schon früher Feierabend hat und hierher kommen will. So treffen wir uns am Nachmittag in der New Cityhall, er kennt natürlich den einen oder anderen hier, es sind hauptsächlich Leute, die im Museum arbeiten oder gerade eine neue Kunstausstellung vorbereiten. Unter anderem ist Ilnur dabei, ein Tatar, der für das Museum arbeitet und zu dem wir am frühen Abend gehen. Vorher haben wir im „Systembolaget“ (nur hier gibt’s echte Alkoholika) noch Wein und Wodka gekauft und so sitzen wir später bei ihm zu Hause, unterhalten uns, rauchen zusammen, während es draußen etwas schneit und übernachten alle in Ilnurs Apartment in der alten Stadt.
    Diese Stadt und dieses Flair ist so merkwürdig faszinierend, einerseits ist es nur eine hässliche Industriebrache, andererseits diese Transformation Alte Stadt nach Neue Stadt und so viele crazy liebenswerte Leute aus aller Herren Länder. Jeder hilft jedem und irgendwie ist jeder neu hier.
    Ganz unabhängig davon habe ich heute erfahren, dass der Japaner Hiroki, der am 28. September am Nordkap zu seinem Weltrekordversuch gestartet war, leider die Tour abbrechen musste, da er sich am 1. Oktober auf eisglatter Fahrbahn heftig hingeledert hat und nach weiteren 600km einsehen musste, dass seine Verletzungen zu akut sind. So schade… Aber ich bin mir sicher, er wird das wieder versuchen, wenn er wieder kann.
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  • 5. Oktober - Kiruna

    5. oktober 2024, Sverige ⋅ ☀️ 2 °C

    Nachdem wir zusammen bei Ilnur gefrühstückt haben, gehe ich die paar hundert Meter zu Charlie. Er wartet schon auf mich und wir verbringen den Tag hauptsächlich in seiner Wohnung und natürlich das Wichtigste dort: Wir hören Country-Musik. Als absoluter Fan und Kenner dieser Szene erzählt er mir so unendlich viel, während er die eine oder andere oder noch mal andere Platte auflegt. Von seiner Wohnung im Dachgeschoss hat er einen wunderbaren Ausblick rüber auf die Mine. Am Nachmittag gehen wir eine Runde bis runter an den Bahnhof, gucken Erzzüge wie kleine Jungs, alle anderen Züge sind heute wie so oft gestrichen. Gegen sechs finden wir uns wieder bei Illnur ein, um dort mit einer Reihe anderer Leute, unter anderem einige der Winterworker Pizza zu essen, zu trinken und danach zur Bowlingbahn zu gehen. Charlie ist es zu viel, er ist müde und hat gut was intus, deswegen geht er wieder heim. Den Großteil dieser Leute hier habe ich die Woche irgendwann schon mal gesehen, es ist schwierig, all die Namen zu merken oder wer wo arbeitet oder woher ist. Es ist ein lustiger Abend bei Bowling und Karaoke bis nach Mitternacht. Dann gehe ich mit Ivar und Ilnur zusammen zurück und finde mich um eins in der Nacht in Charlies Wohnung ein. Schlafe dort auf dem Sofa direkt vor dem einzigen Fenster mit Blick auf die Mine.Læs mere

  • Ich ziehe mal wieder weiter...
    Mein Bus Richtung Lannavaara am Sonntagabend.

    6. Oktober - Kiruna > Lannavaara

    6. oktober 2024, Sverige ⋅ ☁️ -1 °C

    Wir schlafen recht lange aus, dann macht Charlie ein wunderbares Frühstück, Bohnen mit Speck und Ei. Eigentlich haben wir vor zu kochen, bleiben aber doch wieder viel zu lange beim Musikhören hängen, was aber überhaupt kein Problem ist. Am Nachmittag fühlt er sich mehr und mehr kränklich, bekommt Fieber und so streichen wir das große Kochkonzert und ich hole ihm, bevor ich mich Richtung Bus aufmache, vom Thai-Restaurant sein Abendessen. Ich kehre dort dann auf dem Weg zur Busstation noch einmal ein und treffe mich mit Lena, wir essen gemeinsam. Um 18:40 Uhr geht der Bus nach Nedre Soppero, wo mich um 20:15 Uhr Francisco abholt für die letzten zehn Kilometer. Und so steh ich um halb neun in Lannavaara. Die Deutschen aus‘m Rote-Kreuz-Laden, sie zeigen mir eine gute halbe Stunde das alte Schulhaus, meine Unterkunft. Ich bin sehr begeistert, weil es trotz Baustelle ein kleines Reich für mich ist, in dem ich alles hab, was ich brauche inklusive tollem Ausblick runter auf den Fluss und über das Dorf. Nina und Francisco haben mir in der Küche etliches bereitgestellt zum Kochen und Essen. Ich fühle mich schon jetzt sehr wohl.Læs mere

  • Ab 7. Oktober… Lannavaara

    7. oktober 2024, Sverige ⋅ ☀️ 2 °C

    Wo bin ich nun gelandet?
    Ich kann wohl sagen, am Arsch der Welt! Aber was für ein knackig wohlgeformter, wo ich immer drei mal hingucken muss oder besser gleich dranpacken will. Der Bilderbuchblick Richtung Südost aus meinem Fenster runter von diesem Hügel über das 70-Seelen-Dorf und den Fluss Lainio, im Hintergrund eine leicht hügelige Landschaft. Schon nach wenigen Tagen bezeichne ich das hier als ein Lichtspielhaus, so ziemlich jeden Morgen beginnt am Himmel ein farbliches Spektakel, das sich über den Tag wunderbar hinzieht und meistens in einem tollen Sonnenuntergang endet. Damit nicht genug wird immer mal wieder auch nachts das Tanzlicht in grün und purpur geschaltet. Schon allein um diese Umgebung bin ich so froh und dankbar, hierher gekommen zu sein. Zwanzig Kilometer westlich von hier beginnt die Esrange-Zone, fünfzig Richtung Norden ist die finnische Grenze. Es ist die Arktis, wie ich sie mir für den Winter erträumt habe.
    Und auch wenn wir hier weit draußen sind, gibt es im Ort den Handlarn, also einen Kaufmannsladen für die wichtigsten Dinge. Außerdem eine Kirche und neben einem weiteren kleinen Hotel mit Restaurant während der Wintersaison gibt es die international tätige Kristallen-Manufaktur. Skandinaviens führendes Bildungszentrum für Edelsteine, Gemmologie und Schmuckherstellung.
    Und was mache ich hier?
    Ich helfe einer deutschen Familie, das sind Nina, Francisco und der Junior Tomás, die ehemalige Schule weiter in ein kleines gemütliches Hotel umzubauen. Ein Teil davon ist im Laufe des Jahres schon geschehen, ein großer Teil steht noch an und ist für mich Herausforderung im Sinne von handwerklicher, technischer, hausmeisterlicher und organisatorischer Arbeit. Doch wohl besser als im Supermarkt oder an der Tanke irgendeinen Dulli-Job zu machen, gleichwohl ich den unter entsprechenden Umständen nicht abgelehnt hätte. Da sich das Miteinander auch sehr gut anfühlt, bin ich absolut selig mit dieser neuen Situation.
    Wer auch immer diese außergewöhnliche Gegend mit ihren vielen reizvollen Orten und besonderen Momenten selbst mal erleben möchte, ist hier herzlich willkommen: www.AILU.se
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