Augusta

Das Handy war nicht zu finden. Alle Taschen und alle Jacken waren durchsucht. So ein Mist. Zuletzt war es beim Frühstück in Nutzung, ob es noch am Meer liegt? Wir suchten nach Bahnverbindungen, wir suchten nach Accounts, bei denen wir das Passwort ändern mussten. Am Morgen entschieden wir uns dagegen, zurück zum Frühstücksplatz zu fahren und suchten nach einem geeigneten neuen Telefon. So viel Sucherei. Aber die Sonne schien und Catania, die nächste große Stadt war nur ein paar Kilometer entfernt. Da würden wir sicher was geeignetes finden. Also los. Im 2. Elektronikgeschäft und nach der 2. Tüte Weihnachtssüßigkeiten wurden wir im inmitten der Innenstadt fündig. Der Weihnachtsmarkt war gleich um die Ecke. Er hatte uns gut mit Nervennahrung versorgt, zum Schlendern fehlte uns jedoch noch die Stimmung, denn wir mussten noch einiges erledigen. Dank Googleübersetzer bekamen wir beim dritten Anbieter eine SIM-Karte. Für 10 € und 70 GB Datenvolumen! Ob wir einfach die italienische Karte in Zukunft behalten..?
Nun konnten wir dank der vielen Daten nach und nach das Telefon einrichten. Mit Utes Hilfe gelang es uns sogar die COVID -Zertifikate neu zu bekommen, so ein Glück!
Um die Aufregung ein wenig sacken zu lassen, schwangen wir uns wieder auf die Sättel. Raus aus der Stadt und dem Trubel. Südlich der Stadt wurde es schnell grün, die Verhältnisse jedoch auch arm. Viele Häuser standen zum Verkauf, Vieles verlassen und heruntergekommen. Der Müll wurde mehr, die Laster auf den Straßen ebenfalls. Unser Picknickplatz in einem Wäldchen entpuppte sich als unheimlich mit verkohlten Bäumen und verschiedensten menschlichen und tierischen Spuren. Aber der Tag war noch jung und wir zogen schnell weiter. Die Gegend blieb leider etwas gruselig mit freilaufenden Hunden, hohen Zäunen, wenig Menschen, viel Müll. Eigentlich war uns heute nach Campingplatz, aber hier in der Gegend hatte einfach alles zu. Hinter einem Gefängnis wollten wir schließlich campen, doch als uns zwei leuchtende Augen aus der Dunkelheit anknurrten suchten wir das Weite. Wir suchten noch zwei Stunden weiter nach einem Schlafplatz, waren nun müde und geschafft. Wir hatten trotz der Strapazen des Tages noch gut Kilometer geschafft. In Augusta suchten wir nach einer Unterkunft, es war Zeit, anzukommen. Dort konnten wir zu unserer großen Freude Wäsche waschen - das war mittlerweile wirklich nötig!

63,6km; 310hmRead more