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- Sep 2, 2024
- ☁️ 32 °C
- Altitude: 434 m
- ItalyBasilicateMateraParco Macamarda40°40’6” N 16°35’51” E
Matera
September 2, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 32 °C
Nachdem wir uns vormittags Alberobello angeschaut haben, sind wir gegen halb 12 in
Matera angekommen. Wir hatten einen guten Parkplatz ca. 15 fussläufig von der Altstadt entfernt. Manche Camper haben da auch übernachtet. Das war aber nicht unser Plan, da wir nach dem Städtebesuch noch möglichst weit nach Norden fahren wollten. Also war der Besuch nur für nachmittags geplant. Matera gibt es seit der Jungsteinzeit und ist eine der ältesten Städte der Welt. Anders als viele Städtchen befindet sich Matera nicht auf einem Hügel, sondern die beiden ältesten Viertel Sasso Caveoso und Barisano sind quasi trichterförmig und man kann in die Viertel hinunterschauen. Sasso heißt übersetzt Stein und so sieht die Stadt auch aus. Ein fließendes Stadtbild ..
Die Stadt war früher bis in die 50er Jahre die „Schande Italiens“ wegen der Höhlenmenschen, die dort ohne Strom und ohne fließend Wasser tatsächlich in Steinhöhlen gehaust haben. Wir haben uns eine der vielen Höhlen auch von innen angesehen und waren eher überrascht wie wohnlich es doch war und das hier mit bis zu 5 Kindern pro Höhle gelebt wurde. Bett gab es nur eines, sodass die Kinder gerne mal provisorisch in der untersten Schublade der Kommode untergebracht wurden. Allerdings haben die Familien damals auch mit allen Tieren gemeinsam dort gewohnt und dementsprechend haben sich auch Krankheiten gebildet und die Sterberate bei den Neugeborenen war bei 50%. Deswegen wurden die Menschen gezwungenermaßen umgesiedelt und in nahe gelegenen Sozialwohnungen einquartiert. Erst in den 80ern Jahren haben die Italiener den kulturellen Wert verstanden und die Höhlenwohnungen hergerichtet. Die Höhlen werden auch Sassi genannt und gehören seit 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe. Es gibt auch einige Felsenkirchen, deren Innenleben in den 70er Jahren viel beraubt wurde. Der Ort ist auch Kulisse vieler italienischer Filme und von einem weiteren James Bond. Auch noch spannend sind riesengroße unterirdische Zisternen, die sich unterhalb des Viertels Sasso Barisano befinden und bei Umbaumaßnahmen des oberirdischen Platzes eher zufällig entdeckt wurden und für die Zeit (16. Jhdt), in der sie gebaut wurden, einzigartig sind. Die Zisternen fassen 5 Mio. Liter Wasser, werden aber nicht mehr genutzt. Leider konnten wir uns das nicht anschauen, da es während der Siesta nicht geöffnet war.
Nach einem sehr interessanten Besuch und einigen Treppen und Höhenmetern sind wir wie geplant noch weiter Richtung Rom gefahren und haben uns einen Stellplatz ca. 2h vom Bolsena See entfernt zum schlafen gesucht. Wir wollten am nächsten Tag so früh wie möglich am Bolsena See ankommen, um noch genug Zeit zu haben, das Wohnmobil für die Übergabe an Petra und Norbert in einen top Zustand zu bringen. Wir freuen uns auf gemeinsame Tage am Bolsena See mit den beiden 😊Read more
Traveler Ein sehr interessanter Bericht 👍