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  • Day 8

    Unsere Arbeit beginnt...

    October 18, 2016 in Nepal ⋅ ☀️ 25 °C

    Um 10 Uhr werden wir abgeholt und zu unserem neuen Domizil gebracht. Da kein befahrbarer Weg zum Haus geht, wird die letzten Meter getragen. Die Vermieter, Vater und sein Sohn, begruessen uns. Der Sohn ist auf dem Sprung und verabschiedet sich gleich wieder mit „alles weitere heute Abend“. Wir stellen unser Gepaeck im Zimmer ab und werden gleich in die Schule gebracht.
    Okay, kurzes Gespraech mit einem junge Lehrer und dann mal los. Eine Klasse wartet schon. Wir haben freien Lauf, was wir tun. Da wir uns zwischen Feiertagen befinden, muessen nur die Kinder ab Klasse 8 anwesend sein. Alle anderen haben noch bis Anfang November frei, das gilt auch fuer viele Lehrer. Sie schmeissen eine 8. Und 9. Klasse zusammen. Der kleine Raum ist voll mit geschaetzt 25 Kinder. Wir sehen in den folgenden Tagen, dass es variiert. Was machen wir? Wir stellen uns vor und erzaehlen ein bisschen etwas ueber unsere Laender. Hier und da kommen auch mal ein paar Fragen. Was heisst das in deutsch oder niederlaendisch kommt von den Maedel‘s? Fussballstars ist Thema bei den Jung’s. Es herrscht eine unglaubliche Unruhe. Wenn man jemanden direkt anspricht, kommt Panik auf, wird bei den Maedchen ganz schuechtern zu den anderen Maedchen geguckt und getuschelt und bei den Jung’s auf einen anderen Jungen gezeigt. Ich haette gedacht, hier herrscht Respekt und Ordnung, aber Pustekuchen. Wir haben Schwierigkeiten uns durchzusetzen. Nach dem Unterricht fragt uns der Lehrer wie’s war…“recht schwierig mit der Disziplin“. Er spricht uns gut zu, dass es mit der Zeit bestimmt besser wird. Auslaendische Aushilfslehrer hatten sie ganz wenige bis jetzt. Naja, wir werden sehen.
    Nach der Stunde richten wir uns unser Zimmerchen ein. Auch hier, kein Regal, kein Haken… Wir muessen uns ein System einfallen lassen. Was muss raus aus den Rucksaecken, was kann drin bleiben. Eine Ecke wird unser „Klamottenschrank“, in einer Mini-Ecke kommen alle Bad/ und Kuechenutensilien unter, jeder Rucksack bekommt seine Aufbewahrungsaufgabe. Ausserdem hatten wir uns noch eine Leine gekauft. Ein bisschen wie Camping.
    Ein Maedel des Waisenhauses (welches heute nicht in der Schule ist?) schlaegt vor uns die Umgebung zu zeigen. Wir laufen in eine Richtung, wo es ein Restaurant geben soll und viele kleine Shop’s. Nach 10 Min beginnt es aus einer dunklen Wolke an zu regnen. Wir stellen uns am Strassenrand unter ein Vordach neben einem kleinen Laden. Wir gehen davon aus, dass es nur fuer einen Moment ist. Falsch gedacht, die Wolken verdichten sich und es regnet immer mehr…. Nach einer Weile bietet uns der Laden nebenan 2 Stuehle an, wir lehnen dankbar ab, muessen uns letztendlich aber doch hinsetzen. Nach einer ¾ Stunde ist es vorbei. Wir laufen zurueck und da die Sonne wieder durchkommt, laufen wir noch etwas weiter in unserer naeheren Umgebung umher, wo es einen kleinen Supermarkt gibt und wir uns mal umschauen, was so moeglich ist. Gegen halb 5 kommen die Kinder aus der Schule. Sie gehen in eine grosse oeffentliche Schule (1400 Kinder). „Unsere“ Schule ist eine Privatschule und viel kleiner. Der Unterricht dort wird scheinbar komplett in Englisch gegeben. Eine Schulgebuehr fuer’s Jahr betraegt fuer kleinere Kinder ca. 350 und bis 600 USD fuer die groesseren Kinder.
    Die Kinder trudeln nach und nach ein. Wir versuchen ihre Namen zu verstehen und zu lernen. Nicht so einfach. Wir fragen sie, die Namen und ihr Alter aufzuschreiben. Es sind 15 Kinder von 4 bis 15 Jahre. Die „Mutter“ sowie ihr Sohn und ihre Tochter sind nicht da, sondern noch auf Familienbesuch. Eine Frau Indira schaut nach den Kindern, aber eigentlich haben die Grossen alles im Griff. Die 3 aeltesten Maedel’s kochen, morgens und abends. Die grossen Jung’s saeubern die Kueche und waschen draussen ab. Am ersten Abend unterhalten wir uns hauptsaechlch erstmal mit allen, vor allem den Groesseren. Sie haben Fragen an uns, wir Fragen an sie. Nach dem Essen bekommen wir die Buecher der Maedel’s zu sehen, in denen sie Bilder ihrer Idole und Freunde sowie Sprueche und Gruesse haben. Zum Schluss singen sie uns alle moeglichen Volks- und Poplieder. Gegen 8 Uhr ist Ruhezeit. Die Kleinen gehen ins Bett, die Grossen schauen eine indische Serie/Soap, denn es gibt einen Fernseher im Raum der Mutter. Wir sagen Guten Nacht und probieren unsere Dusche aus :)
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