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- Apr 26, 2024, 12:08pm
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 151 m
- JapanIwateMorioka39°42’1” N 141°9’2” E
Morioka & Kakunodate
April 26 in Japan ⋅ ☀️ 22 °C
Natur pur. Stille. Frieden. Vögel. Bäume. Sakura 🌸 Sich zurück versetzt fühlen in die Kindheit, als ich nach der Schule einen Blumenkranz aus Löwenzahnblumen geflochten habe. So viel Ruhe und ein besonderes Gefühl liegt in der Luft. Wir sind vom fast Sommer in den Frühling zurückgereist. Totale Entschleunigung. Man hört Kinderlachen und zu späterer Zeit einen Flötenspieler. Ein großer und ein kleiner Bach fließen an uns vorbei & spiegeln die Schönheit der Natur ein zweites Mal. So startete unser Tag gestern an den Burgruinen in Morioka.
Nachdem wir den Tag sehr entspannt eingeläutet haben, sind wir durch die belebteren Straßen der Stadt gelaufen und haben uns hauptsächlich von den kleinen (2nd Hand) Lädchen faszinieren lassen. So spannend was man da alles sieht, wie aus Großmutters Zeiten… nur eben auf japanisch. Ein Laden erweckt besonders unsere Aufmerksamkeit: es werden zwar im Schaufenster Katzen-Tshirts präsentiert, aber hinten versteckt sich ein ganzes Kindermuseum. Der Ladenbesitzer erklärt uns auf Japanisch (wir kommunizieren ausschließlich mit der Übersetzerapp), dass er jegliches Spielzeug aus seiner Kindheit sucht, kauft & beherbergt. Und mit der größte Schatz ist ein ganz kleiner Tron-Arcadeautomat aus den 80ern. Er war so lieb und hat ihn uns vorgeführt und es ist wie man‘s aus dem Film kennt, nur mit sehr nerdiger Automatenmusik - zwei Autos fahren ein Rennen gegeneinander bis eins ausscheidet, da ihm der Weg abgeschnitten wird. Mega cool. Wieder eine Reise in die Kindheit :)))
Gegen 18:30h erreichten wir unsere neue Unterkunft. Die Wohngegend ist faszinierend: sehr alte Häuser aus dunklem Holz, viele Schreine und viel grün. Ein eigener Brunnen mit bisher dem leckersten Wasser Japans steht quasi vor der Tür. Der Besitzer, superlieb auch wenn sehr regelkonform, präsentierte uns seine Einführungsmappen zum Aufenthalt mit sämtlichen Informationen. Das Haus ist im traditionellen Stil erbaut, hat somit ganz dünne Wände & daher die vielen Hinweise zur Benutzung der einzelnen Räume und Gegenstände. „Ah Manuel, like Manuel Neuer!“ Der Besitzer guckt u.a. gerne Fußball und kann Manuels Namen somit perfekt aussprechen. Meinen erst beim zweiten Versuch, beim ersten hat er ihn auf Englisch ausgesprochen & er hat sich gefreut, dass die „Aussprache japanisch ist“, man ihn also spricht wie liest :)
Nachts haben wir supergut geschlafen, nur bis ca. 24h hat es zwischenzeitlich immer wieder „geerdbebend“ - Manu hatte einen festen Schlaf, aber ich wurde immer wieder wach davon, auch wenn es nur leicht war.
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Die Sonne scheint, die Vöglein zwitschern, man hört die Stille. So fing unser heutiger Tag an. Gegen 7:30h erreichen wir per Bus den Hauptbahnhof, um unseren Zug nach Kakunodate zu erwischen. Ca. eine Million japanischer Besucher werden die nächsten Tage üblicherweise dort erwartet, haben wir gestern gelesen, das wird spannend werden! Dennoch freuen wir uns riesig auf das Kommende. Hinzu kommt, dass heute „die Golden Week“ in Japan startet, einige Feiertage am Stück…
Wir steigen aus dem Zug aus & ein vulkanischer Schwefelgeruch kommt uns entgegen - Erinnerungen kommen hoch… Wir haben Glück: am Morgen sind wir fast die einzigen Touristen auf den Straßen und genießen die Aussicht.
Kakunodate ist historisch und landschaftlich interessant. Es gibt gut erhaltene Samurai-Häuser, von denen viele Jahrhunderte alt sind, und jeden Frühling hängende Shidarezakura-Kirschbäume. Der heutige Bezirk ist eine ehemalige Burgstadt und es sieht noch aus wie in der Edo-Zeit (17. Jhdt). Gegründet im Jahr 1620 erwuchs aus der Burg mit der Zeit ein großer Bezirk.
In eines der Samuraihäuser sind wir rein inkl. kurzer Führung. Lehrreich & cool das mal erlebt zu haben. Am Flussufer gibt es traditionelle Musik, Gesang & Tanz, wo wir etwas länger verweilten… den restlichen Mittag verbringen am besagten Flussufer an einer kilometerlangen Allee über 400 Jahre alter Kirschbäume mit mitgebrachtem Gemüse & holen uns anschließend unser Lieblingseis - das Platteis 🍦😋
Der Ort ist weltweit bekannt für „Kabazaiku“ - polierte Kirschrinde, aus der u.a. die besten Teedosen der Welt hergestellt werden. Die teuerste, die wir uns in einem Museumsshop betrachten durften, kostet knapp 3000€.
Zum Nachmittag geht es wieder nach Morioka, wo wir den Tag mit einer Yogastunde im Park & anschließend in einem makrobiotischen Restaurant ausklingen lassen wollen.
Morgen geht es weiter nach Hachinohe, ganz in den Norden der Insel. Wir sind sehr auf das Gastgeberpaar gespannt, die ihren Gästen wohl gerne ihre Stadt zeigen 🙂Read more