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  • Day 16

    Maputo

    February 20, 2023 in Mozambique ⋅ ⛅ 34 °C

    Maputo. Maputo. Die Hauptstadt Mosambiks. Meine Motivation hier an Land zu gehen, war eher überschaubar. Zum Einen, weil meine bisherige Erfahrung mit den Hauptstädten wie Mombasa & Moroni eher weniger erfreulich waren, zum anderen beschrieb auch der Reiseführer Maputo als ‚nicht schön‘. Nagut, aber ich kann es dann doch nicht lassen - nur mal schauen. Ich war auf das Schlimmste vorbereitet, schlimmer als das was ich bereits gesehen habe, konnte es ja nicht werden, oder? Zum Glück behielt ich recht und es war nicht ansatzweise so schockierend wie das bereits Gesehene.
    Ich fand Maputo sogar ganz nett und würde das ‚nicht schön‘ nicht unterschreiben. Moroni ist nicht schön. Maputo hat definitiv Schönes. Ich schlenderte zunächst zum Bahnhof, der wohl Schönste ganz Afrikas. Aus der Kolonialzeit. Verdammt, wie kann es denn sein, dass wir Touristen genau das schön finden, was ‚wir‘ selber einst bauten? In Ländern mit interessanter, einzigartiger Kultur? Ich lief durch den Bahnhof und ärgerte mich über unser Verhalten, Anspruch und das Verlogene, das dahinter steckt. Es war ein schöner Bahnhof, keine Frage. Ich lief weiter und würdigte den anderen Kolonialbauten wenig Aufmerksamkeit. Nö. Ich beobachtete die Menschen, das was mir eigentlich am meisten Spaß macht um ein Gefühl für das Leben hier zu bekommen. Es muss wohl geregnet haben, denn es waren überall Pfützen. Ein paar Männer wuschen ihre Uniform mit Seife in einer dieser Pfützen direkt an der Hauptstraße. An jeder Ecke gab es Schuhputzer und viele Frauen knackten Cashews am Straßenrand und boten sie zum Verkauf an. Ohnehin wurde unglaublich viel auf der Straße verkauft. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Keiner war aufdringlich, niemand hat mich extrem belagert. Die Schere zwischen Arm und Reich habe ich aber nirgends so extrem gesehen wie hier in Maputo. Neben dieser ganzen Armut gibt es anscheinend auch Leute, die sich einen Cayenne leisten können. Mit der Sichtung von Porsches habe ich bei diesen Verhältnissen nun wirklich nicht gerechnet. Und natürlich ist der Gedanke naheliegend, dass sich nur korrupte Personen sowas hier leisten können. Ich kotze.
    Ich ging auf den Markt und war begeistert. Alles bunt. Alles da. Ich kaufte Cashews, denn die gab es hier ohne Ende. Lecker! Ich habe richtig Spaß daran in lokaler Währung zu handeln.
    Woran ich noch Spaß habe, sind Supermärkte. Dieser hier war aber ganz eindeutig ein Expat-Supermarkt, denn es gab alles. Dove, Nivea, Lindt, Ferrero, einfach alles. Nicht ganz so, was ich mir vorgestellt habe, aber Tee habe ich trotzdem gefunden.
    Also für mich war der Maputo-Besuch definitiv erfreulich.

    Zurück auf dem Schiff hieß es dann: Helau. Ich musste anscheinend erst auf dem indischen Ozean herumschippern um mal wieder Karneval zu feiern. Es gab alles, was man sich vorstellen konnte. Krapfen, einen sehr kreativen Rosenmontagszug, eine Rosenmontagssitzung und eine entsprechende Party. Viele Gäste hatten tatsächlich Kostüme dabei. Oma und ich sind jetzt nicht so die großen Karnevals-Fanatiker, haben aber dennoch bis auf die Party alles mitgemacht. Artania, Alaf!
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