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- Day 2
- Thursday, October 31, 2024 at 9:40 AM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 110 m
HungaryVII. Budapester Bezirk47°29’58” N 19°4’26” E
Budapest - Tag 2

Den gestrigen Tag merkten wir in den Knochen - Städtetrips sind definitiv nichts für Weicheier. Aber der Indianer kennt keinen Schmerz, sodass wir uns mit nur ein bisschen Mimimi auf dem Weg zum Frühstück machten. ‚The croissant Story‘ war unsere heutige Wahl. Was soll ich sagen: Es waren phänomenale Croissants!
Ich wählte natürlich einen Pistaziencroissant, Bianca einen mit Schokocreme. Der heutige Tag sollte ein bisschen kultureller werden, weswegen wir uns für eine free walking tour zu den Themen Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg entschieden. Die Tour ging durch das Jüdische Viertel und war genauso interessant wie schockierend. Was haben wir mitgenommen?
- Ungarn sind genauso Sissi-Fans wie ich es bin
- Der “Gulaschkommunismus” ist ein umgangssprachlicher Begriff, der die politische und wirtschaftliche Situation in Ungarn während der späten sozialistischen Ära beschreibt. Der Begriff spiegelt die relativ liberale Form des Sozialismus wider, die in Ungarn praktiziert wurde und sich deutlich unterschied. Familien mit mehr als drei Kindern haben beispielsweise eine Wohnung gestellt bekommen und die ungarische Bevölkerung durfte zweimal im Jahr Urlaub machen und sogar in den Westen ausreisen
- Die Mehrwertsteuer ist mit 27% nach Luxemburg die zweithöchste
- 80% der Stadt wurde im 2. Weltkrieg zerstört
- In Budapest sind viele ‚Stolpersteine’ zu finden. Dieses Projekt ist ein Gedenkprojekt, das an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Kleine Gedenksteine aus Messing, die in den Boden vor den letzten frei gewählten Wohnorten der Verfolgten eingelassen sind, tragen Namen und Lebensdaten der Opfer. In 22 Ländern gibt es mehr als 120.000 Stolpersteine und ist damit die größte dezentrale Gedenkstätte
- Das jüdische Ghetto war damals durch eine Mauer abgetrennt. Hier lebten 17.000 Juden in 144 Gebäuden
- 1920 war Cleveland die zweitgrößte ungarische Stadt
- Budapest hat nach wie vor eine große jüdische Gemeinde mit ca. 150.000 Mitgliedern und 25 aktiven Synagogen
- In 57 Tagen wurden 450.000 Ungarn nach Auschwitz gebracht
Wir waren nach der Tour ein bisschen überwältigt und ließen von unserem Plan noch in die Synagoge zu gehen ab. Stattdessen kamen wir einer besonderen Empfehlung nach: Wir sollten unbedingt Flodni probieren. Nachdem wir noch ein Selfie mit Sissi gemacht haben, kamen wir dieser Empfehlung nach. Flodni ist ein traditionelles ungarisch-jüdisches Schichtgebäck, welches aus mehreren Schichten dünnen Teigs, die jeweils mit verschiedenen Füllungen wie Mohn, Walnüssen, Apfel und Pflaumenmus belegt sind, besteht. Wirklich sehr lecker!
Wir schauten uns den Rest von Pest an und schlenderten durch das jüdische Viertel in Richtung Großmarkthalle. Eigentlich kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Ein Gebäude ist schöner als das andere, dabei sind es nicht mal besondere Gebäude, sondern Cafés, Hotels, Banken - wirklich verrückt! Die Großmarkthalle war sehr touristisch und hat uns eher wenig begeistert. Nur eins: Endlich konnten wir unseren Pfand abgeben, endlich funktionierte mal ein Pfandautomat. Da wir unser Hüngerchen in der Markthalle nicht stillen konnten, gönnten wir uns ein paar leckere Pelmeni, nicht unbedingt ungarisch, aber deswegen nicht weniger gut. Wir steuerten ein besonderes Café an. Ohnehin ist hier vieles alternativ und ‚vintage‘ - so auch dieses Café. Wir bestellten zwei Pumpkin Spice Latte und ruhten uns aus. Ich fand ihn wirklich widerlich und konnte ihn nicht trinken, aber das machte nichts. Wir stärkten uns nochmal mit einem süßen Baumstriezel und liefen zur Ablegestelle unseres Bootes. Eigentlich wollten wir eine Sonnenuntergangsbootstour machen, nur leider haben wir nicht auf dem Schirm gehabt, dass die Sonne bereits um 16:30 Uhr untergeht, sodass unsere Tour um 18 Uhr komplett im Dunkeln stattfand. Unsere 1-stündige Tour auf der Donau war trotzdem sehr schön. Da wir eh schon in der Stadt waren, blieben wir noch direkt hier und aßen noch ein Langos in der Streetfood-Straße. Die Stadt war voll und lebendig. Viele waren aufgrund von Halloween verkleidet und entsprechend unterwegs. Wir sahen mittlerweile auch schon gruselig aus und gingen noch in eine der legendären Ruin Bars. Die Ruin Bars in Budapest sind improvisierte Bars, die in verlassenen, oft halb verfallenen Gebäuden der Stadt entstanden sind. Sowas habe ich noch nie gesehen! Alternativ, unkonventionell und einfach ein einzigartiges Flair. Obwohl uns weder die handcrafted Cola noch die Grapefruit Limonade vom Hocker hauten, tat es die Location umso mehr. Genauso wie die 32k Schritte heute. Wir konnten nicht mehr.Read more
TravelerKlingt echt nach ner coolen Stadt 👌🏼