Satellite
Show on map
  • Day 102

    Random Island – Fortsetzung

    May 18, 2019 in Canada ⋅ 🌧 6 °C

    Die 10 Tage auf Random Island vergehen wie im Flug. Fast täglich schmiede ich neue Pläne, wie es weitergehen soll. Mit Hund oder ohne Hund? Auto mieten, Bus fahren und/oder hitchhiken? Irgendwann kontaktiert Nick mich und möchte nun doch zum Gros Morne hitchhiken und außerdem gerne zu dem Wrack wandern, von dem ich ihm erzählt habe. Das hilft mir bei der Planung ungemein.

    Mit einem angehenden Plan lässt es sich auch auf Random Island konzentrierter an die Sache rangehen. Man muss hier sehr flexibel sein und eigenständig arbeiten können. Dafür kann man sich mit ALLEM austoben. Gefühlt machen Katy und Lloyd ALLES. In den 10 Tagen fühle ich mich nicht sicher genug, einen Wohnwagen oder ein Boot auszubauen, daher repariere ich Zäune, helfe beim Löten, und dabei, einen Zeltplatz zu schaffen. Die meisten Bäume wurden hierfür bereits gefällt und ich mache einen Teil “bezeltbar”, d.h. das alte, morsche Holz verbrennen, die restlichen Bäume ausreißen, die guten klein hacken und Stapeln. Nach 2 Tagen Scheiterhaufen ist es vollbracht: der erste Campingplatz ist geschaffen. Super schön gelegen an einem Bach. Vielleicht hab ich hier etwas mehr gearbeitet als die üblichen 25 Stunden pro Woche. Aber dafür hab ich in St. John's und Bonavista umso weniger gemacht. Und ohne Uhr lässt es sich so schwierig planen und es ist auch so verdammt lange hell, so dass man schon mal die Zeit vergessen kann.

    An einem Vormittag gehen wir zusammen Kajaken. Das ist schon toll, einfach die Straße runter zu laufen, die Kajaks zu schnappen und loszupaddeln. Es ist ein traumhafter Tag, die Sonne scheint, das Wasser ist ruhig. Pippi, eine der ACDs folgt uns. Erst schwimmt sie hinterher, aber natürlich könnte sie das nicht durchhalten. Sie wird ans Ufer zurückgeschickt, läuft dann allerdings an Land nebenher bzw. schwimmt die Abschnitte, an denen die Felsen zu steil sind. Das Wasser ist eiskalt - was für eine treue Seele!
    Als wir so die Felsen und Seesterne bzw. Riesenkrabben bestaunen, hören wir einen Wal. Wow! Ein Minke Whale (Zwergwal) zieht seine Bahnen. Was für ein toller Ausflug!

    Zusammenfassend bin ich sehr zufrieden. Die Ausflüge waren super, ich hab so viel gelernt, das ganze Grundstück von Müll befreit (so gut es ging), Bier- & Colaflaschenberge gebaut (Mann, wie viele Glasflaschen überall rumlagen!), 2 Lichtungen bezeltbar gemacht und zwischenrein viele Kinderbücher gelesen und mit Hunden gespielt. Australian Cattle Dogs sind wirklich tolle Begleiter!

    Die 10 Tage waren ein perfekter Zeitraum, um möglichst viel mitzubekommen, aber sich noch nicht zu überarbeiten. Ich war Morgens immer zu müde und Abends zu kaputt zum Laufen – wer hätte das gedacht! Durch die körperliche Arbeit fühle ich mich trotzdem nicht unfit. Auf jeden Fall waren Katy & Lloyd super cool und ich bin froh, dass ich hier einen Zwischenstopp eingelegt habe!

    Leider kann ich Dingo nicht auf meinen Tripp mitnehmen. Es ist mir zu unsicher mit dem Hitchhiken. Im Bus darf er nicht mit und auf der Fähre braucht man ne Box und nen Maulkorb. Das ich selbst noch nicht weiß, wann, wie und wo ich hin will, macht das Ganze nicht unbedingt einfacher. Und ich reise bereits mit 2 Backpacks. Wenn ich dann noch ne riesen Box in einem Arm trage und den Hund an der anderen führe – das wird dann wohl auch mir zu viel ;-)
    Read more