• Burgoyne's Cove (19.05.19)

    2019年5月19日, カナダ ⋅ ☁️ 3 °C

    Nach dem späten Frühstück um 11 Uhr (mit Kindern geht bekanntlich alles etwas langsamer voran) fährt Lloyd mich zu Nick, bzw. Daphne. Ich werde bei seinem Wwoofing-Projekt, einem Retreat übernachten können und heute möchten wir noch die Wanderung zu dem abgestürzten Flugzeug machen.

    Die Geschichte in Kürze:
    Am 17. März 1953 brechen einige US-amerikanische Langstreckenbomber 'B-36 "Peacemaker"' von den Kanaren Richtung Nordamerika (Maine, US) auf, mit der Mission, die US-amerikanische Luftabwehr zu testen. Die 'Convair B-36 „Peacemaker“' war mit sechs Propellern und Kolbenmotoren der größte jemals von der US Air Force geflogene Bomber.

    Die zuerst gestartete Maschine kommt aufgrund des Wetters vom Kurs ab, schafft es nicht über die Bergkette und stürzt am 18. März nördlich von Burgoyn's Cove ab. Alle 23 Insassen sterben. Das komplette Wrack (ntaürlich ohne die Aufzeichnungswerkzeuge und Waffen und der Teile, die ggf. von Touristen entwendet wurden) liegt noch verteilt in den Bergen. Soweit ich das verstanden habe handelte es sich um eine geheime Mission. Es sollte getestet werden, ob Kriegsflugzeuge unbemerkt in amerikanisches Hoheitsgebiet eindringen können, wenn sie unterhalb des Radars fliegen, also unterhalb von 500 Fuß (also unter etwa 153 m!!). Nach Eindringen in den Luftfahrtraum sollte die Maschine aufsteigen und vorbestimmte Ziele ansteuern. Nur der Pilot kannte das Ziel der Mission und navigiert wurde mit Sextanten und der Wettervorhersage.

    Nachdem die erste gestartete B36 nicht am Zielort eintraf, trat ein Aufklärungsflugzeug die Suche nach der Vermissten B36 an. Nach ergebnisloser Suche trat die Maschine den Rückflug an, erreichte aber nie die Basis und wurde als vermisst erklärt. Bis heute wurde die Maschine nicht aufgefunden.

    Wir starten die Wanderung bei leichtem Nieselregen. Es soll ein 45-minütiger Fußmarsch zum Wrack sein. Der Einstieg ist sehr matschig, die Wanderung ist ein Traum und das Wrack ist beeindruckend. Als ich die kleinen Wege zu den einzelnen Teilen laufe, denke ich darüber nach, wie es wohl für die Besatzung war. Vermutlich ging alles ganz schnell.

    Ich denke an meinen Autounfall. Ich hatte danach keine Erinnerung mehr an den Unfall. So, als wäre ich nicht dabei gewesen. Nur die Albträume und Verletzungen waren Beweise, dass ich im Auto saß. Nicht mal, dass wir uns mehrmals überschlagen haben wusse ich noch. Nachdem ich allerdings aus dem Fenster des seitlich liegenden Autos klettern musste, war das eine logische Erklärung.

    Als ich in Alaska auf einer Schotterstraße selbst mal fast die Kontrolle über mein Auto verloren hab, waren die Sekunden auch nur gefüllt mit Reagieren. Das Adrenalin beherrscht den Körper, der Instinkt übernimmt.

    Ich werde immer sehr nachdenklich, wenn ich an solche Orte komme. Wie schnell das Leben vorbei sein kann...
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