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- Day 123
- Saturday, June 8, 2019 at 1:54 PM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 131 m
CanadaLucifee Brook44°19’29” N 65°23’20” W
Keji NP - Tag 2 (20 km)

Es ist 2 Uhr als ich von trappelnden Minifüßen aus dem Schlaf gerissen werde. Was das wohl ist? Eichhörnchen? Sind die nicht tagsüber aktiv? Stinktier? Das würde man wohl riechen. Kojoten? Hört sich kleiner an. Gehört haben wir sie vorher. Der Uhu tönt auch noch von der Ferne. Ich bekomme erwig kein Auge mehr zu, bin ziemlich angespannt. Irgendwann überkommt mich die Müdigkeit.
Um 5 Uhr wollen wir uns den Sonnenaufgang ansehen. Ich bekomme meine Augen allerdings nicht auf und hoffe auf schlechtes Wetter. Und tatsächlich fängt es an zu regnen. Unsere Rucksäcke hängen in den Bäumen. Es gibt hierfür extra entsprechende Vorrichtungen. Ob die wohl sehr nass werden? Gott sei Dank erbarmt sich Jeremy und holt unsere Sachen aus den Bäumen.
Um 8 Uhr stehe ich auf. Mittlerweile scheint die Sonne. Die Mücken begrüßen mich freudig - sie haben Hunger. Ich auch und löffle mein Müsli und koche Tee.
Wie schön war es doch gestern in Annapolis Royal. Wir reisen einen Tag eher an und dort in der Brauerei trinke ich endlich mal ein Bier, dass richtig gut schmeckt. Ein Weißbier, also Weizenbier, wie sie es tatsächlich nennen. Mit "Bananengeschmack". Ich wollte es wegen dieser Betitelung gar nicht erst bestellen, aber neugierig war ich doch. Wirklich gelungen!!
Wir machen uns um etwa 10 Uhr auf den Weg. Heute nochmal etwa 20 km, und es soll teils durch knietiefes Wasser gehen. Die Wanderung ist noch schlimmer als am Tag zuvor. Ich weiß wirklich nicht, warum Machete oder Axt nicht als Ausrüstungsgegenstand empfohlen wurde. Oft müssen wir uns durchs Dickicht schlagen, stapfen kilometerweit sich knöchelhohes Sumpfgebiet. Manchmal sinke ich bis zum Knie ein. Die Mücken verfolgen uns weiterhin auf Schritt und Tritt und alle paar Meter, die ich nicht im Schlamm versinke, schnippe ich Zecken von meiner Hose. Nirgendwo kann man mal anhalten, es gibt keine Rastplätze am See und an den paar Zeltplätzen wimmelt es so von Mücken, dass man es keine Sekunde aushält.
Wir kommen an einen Fluss, den es zu überqueren gibt. Wunderschön ist es hier. Nur die Brücke ist nicht mehr ganz. Nun ja, es ist ein heißer Tag, da kann man schon mal durch einen Fluss waten. Gesagt getan - ein kleines Abenteuer :-)
Etwas eher als am Tag zuvor - ich glaube nach 5 Stunden - kommen wir an unserem Zeltplatz (Nr. 38) an. Und der ist der Hammer! Sehr idyllisch an einem See gelegen, mit kleiner Feuerstelle.
Wir machen uns über unsere Brotzeit her und entfachen ein kleines Feuer, bevor wir den Sonnenuntergang ansehen. Der ist wirklich einzigartig. Das Wasser des Sees ist so ruhig und spiegelglatt. Im See tollen ein paar lustige Käfer herum. Zecken scheint es auch kaum welche zu geben.
Auch die Nacht ist ohne Vorkommnisse und so schaffe ich es tatsächlich, um 4:50 aufzustehen, um zur blauen Stunde und dem folgenden Sonnenaufgang am See zu sein.Read more