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  • Day 138

    Von Sternschnuppen & Satellitien

    June 23, 2019 in Canada ⋅ 🌙 15 °C

    2 Nächte verbringe ich hier draußen auf dem Hof. Bei tagsüber 27° bzw. 28° C ist es Nachts mit 13° und 10° richtig angenehm. Die erste Nacht bin ich ein unbekanntes Objekt im Revier der Hunde und muss mich Nachts anbellen lassen, bis sich Cloey und Honey daran gewöhnt haben. Honey zerstört in der zweiten Nacht dann vor lauter Aufregung mein Zelt - nun habe ich Löcher im Netz. Schade um das viele Geld - da ist wohl flicken angesagt.

    Nacht Nummer 1 ist prima und ich schlafe bis Morgens um 5 Uhr durch. Nacht Nummer 2 ist unruhiger. Art und Cathy erzählen mir, dass es hier Wolverines gibt. Bitte was? Ich kenne das nur aus X-Men und muss erst mal googeln. Es handelt sich um den Vielfraß bzw. Bärenmarder. Diese Viecher sind wohl das Gefährlichste, was Kanada zu bieten hat, da sie im Gegensatz zu Bären und Wölfen bösartig sind und gerne angreifen. (Ich dachte solch angriffslustige Tiere gibt es nur in Australien!!) Da liegt es sich natürlich gleich viel entspannter hier im Gras. Zumal die Hunde heute drin bleiben müssen, Honey, weil sie mein Zelt angegriffen hat, Cloey, weil sie grad kein Halsband tragen kann. Nun gut. Wenn gerade diese Nacht ein Wolverine hier vorbeiläuft und mich angreift, dann muss es wohl so sein.

    Ich liege also in meinem Zelt und warte, bis es die Sterne endlich geschafft haben, den Himmel zu bevölkern. Sterne schauen an den längsten Tagen des Jahres ist wirklich kein langwieriges Unternehmen.

    Ein paar Sternschnuppen verkürzen die Wartezeit und Satelliten ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich. Es blitzt zweimal und ich frage mich, was das gewesen sein könnte. Das gleich passiert ein paar Minuten später nochmal. Ich kann es mir nur so erklären, dass Sonnenlicht auf einen Satelliten trifft und dieses reflektiert wird. Ich googel gleich mal, denn sowas hab ich noch nie gesehen:

    "[...] Zahlreiche größere Erdsatelliten können mit bloßem Auge als über das nächtliche Himmelsgewölbe ziehende Lichtpunkte beobachtet werden. [...] Die Satelliten des Iridium-Systems können mit ihren Antennenflächen das Sonnenlicht gerichtet als Iridium-Flare reflektieren und erreichen dann kurzzeitig eine scheinbare Helligkeit von bis zu −8 mag. [...] Jedoch ändern sich bei einem Teil der Objekte die Helligkeiten durch Rotation oder eine Taumelbewegung. [...]"

    Niemals hätte ich gedacht, dass mich sowas mal interessiert! :-D

    Die Sternbilder hier sind mal wieder etwas anders, meine Nightsky-App zeigt Sternbilder, die ich noch gar nicht kenne. Auf den großen Wagen und die Cassiopeia ist jedoch Verlass. Ich bin auf der Suche nach dem (Gürtel des) Orion, mein Lieblingssternbild, das in Neuseeland so hervorgestochen hat, mit dem zugehörigen Betelgeuse der dort orange auf dem Nachthimmel brannte. Allerdings bekomme ich das Sternbild nicht zu sehen. Bis der Mond um etwa 2:30 den Himmel zu sehr erhellt sehe ich zwar so viele Sterne, wie lange nicht mehr, auch die Milchstraße. Der Algonquin Park ist auch einer der besten Orte zur Sternbeobachtung in Ontario. An Neuseeland kommt Kanada bisher jedoch nicht heran.
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