- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 208
- Sunday, September 1, 2019 at 2:15 PM
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 2,027 m
CanadaHagensborg52°21’25” N 126°31’12” W
Schoolhouse Mountain 2. Versuch

Es ist Freitag. Wir sind im Legion. Wie jeden Freitag ist Burgerabend. Das Ganze Valley trifft sich dort. Ich gehe bereits etwas früher, will mich mit Angie und Verena treffen. Davor maler ich mal wieder etwas. Diesmal ist der Zaun an der Reihe. In der Abendsonne ist das eine tolle Aufgabe.
Angie lebt seit einigen Jahren hier. Sie stellt mir einen ihrer Freunde vor, der praktischerweise mit im Team der Leute ist, die die Wanderwege im Tal gestalten. Wir machen gleich aus, am Sonntag zusammen zu wandern, da wir scheinbar beide etwas zügiger in den Bergen unterwegs sind, als die Masse.
Nun ist Sonntag, 6:15. Ich packe meine Sachen für die Tour, bereite die Snacks und Tee für die morgendliche Rafting Tour vor und checke die Schweizer und Briten ein. Kurz vor 8 steht Andrew parat und wir beschließen, auf den Schoolhouse Mountain zu laufen, auch wenn Regen vorausgesagt ist und die Wolken düster über dem Tal hängen.
Wir haben Glück. Die Wolken verziehen sich bald - davor bietet sich, wie schon beim letzten Mal, ein toller Blick über ein wolkenverhangenes Tal - und es wird mir fast zu sonnig, als wir den Wald verlassen. Obwohl Andrew den Weg kennen sollte verlaufen wir uns und schlagen uns querfeldein durch Wald und Dickicht. Falsch hatte ich also nichts gemacht, der Weg existiert einfach nicht. Ich habe dennoch Vertrauen in meinen Begleiter. Und mit ihm schaffe ich es tatsächlich durch das Gestrüpp - es hat auch Voreile, da wir uns durch zahlreiche Blaubeerenfelder essen - die Geröllfelder, entlang an tiefen Abgründen und über rutschige Felsen bis auf den Gipfel. Und es sind doch 2.400 Höhenmeter. Andrew meinte es wären 2.600, keiner weiß das so genau hier. Oben angekommen vergesse ich ganz, Fotos zu machen. Bis der Nebel nach gut einer Stunde kommt und uns einhüllt. Auf jeden Fall ist es so traumhaft schön dass ich einfach nur glücklich bin, nicht aufgegeben zu haben, als meine brennenden Oberschenkel nicht mehr wollten. 6 Stunden brauchen wir für den Aufstieg, etwa die Hälfte für den Abstieg.
Empfehlen würde ich die Wanderung nur Abenteuerlustigen. Die Wegfindung ist katastrophal und hat man den Weg gefunden, ist es auch kein Weg im klassischen Sinne. Eher ein Weg, wie ihn die ersten Menschen auf der Erde vorgefunden haben. Meine Arme sind komplett zerschnitten - no pain no gain kann ich da nur sagen.Read more