• Über die Grenze und an die Küste

    28 de octubre, Argentina ⋅ ☀️ 13 °C

    Wir haben uns alle Mühe gegeben, doch haben wir noch jede Menge Käse, Obst und Gemüse, als wir in Fray Bentos an die Grenze zu Argentinien kommen. Wir sind gewarnt worden: "Die Einfuhr dieser Dinge sowie Fleisch ist verboten! Euch wird alles abgenommen!" Dem entsprechend sind wir auf das schlimmste gefasst - Ermahnungen, Verhör, extra langes Warten - und sind froh überrascht: Die Grenze liegt nach nur 30 Minuten freundlichem Umgang mit uns in unserem Rücken und wir düsen südwärts, Buenos Aires links liegen lassend durch Farmland mit Weiden, auf denen unzählige Rinder grasen. Die Getreidefelder reichen bis zum Horizont. Erst viel später erreichen wir einen Fruchtkontrollpunkt, an dem ich alles Gemüse vorzeigen, aber nur die durch einen Frostschaden (aus Versehen mutierte der Kühlschrank zum Tiefkühler) labbrige Paprika abgeben muss. "Die matschigen Tomaten und die angefrosteten Zucchini?" "Nein, dürfen Sie behalten."
    Die Fahrt zieht sich. Alle paar 100 Kilometer steht ein Gehöft oder eine kleine Stadt ohne nennenswerte Infrastruktur. Als wir in Bahia Blanca unsere Vorräte auffüllen, sehen wir den erstaunlichsten Supermarkt der bisherigen Reise: Fast alle Artikel gibt es nur in der Maxiabpackung! Das ist verständlich: Wenn ich zum Einkaufen von Kiel bis Hamburg fahren müsste, ... .

    Wir stehen am Atlantik! Über uns tausende von Felsenpapageien, die in Höhlen in der Steilküste brüten. Ein paar Kilometer weiter beobachten wir eine riesige Seelöwenkolonie. Dann führt uns die Schotterstrasse schnurgrade durch wüstenähnliches Gelände - der Wind fegt den Sand über die Dünen. Die Weite des Buschlandes ist unermesslich.
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