• Tag 2: Asphalt frustet, Socken noch mehr

    2 mars, Portugal ⋅ ☁️ 10 °C

    Strecke: Alverca do Ribatejo - Azambuja, 31 km

    Als ich um 7 Uhr aufwachte, fühlte ich mich endlich halbwegs ausgeschlafen. Der neue Wandertag konnte kommen. Los ging es auf stark befahrenen Straßen, die nur kurz von weniger stark befahren Straßen abgelöst wurden. Gegenüber einer Pilgerin nannte ich es „mentally exhausting“, denn schönreden braucht man da gar nichts.
    Als mir dann auch noch die Polizei höchstpersönlich verbot, weiter auf dem Caminho zu laufen, dachte ich bereits, dass die Camino-Romantik anscheinend nicht nach Lissabon und seine Region vorgedrungen war. Auf meinem Umweg zeigte sich dann der Grund: Eine riesige Marathon-Veranstaltung mit hunderten von Läufern und Presse war im nächsten Ort. Es war eine klasse Stimmung, sodass ich meine Asphalt-Aversion kurzfristig verdrängen konnte.

    Doch DANN… bekam der Tag auf einmal eine unerwartete Wendung. Ich realisierte, dass ich meine Unterhose UND meine Socken im letzten Hostel liegen lassen hatte. Boa, war ich sauer auf mich selbst… Die neuen Klamotten schon wieder verlegt.
    Ich verordnete mir eine therapeutische Taxifahrt zum Hostel hin und wieder zurück, um mir zu zeigen, dass ich mich gut um meine Sachen kümmer, um dann insgesamt 45 Minuten später endlich weiterlaufen zu können.

    Das Mittagessen - wiederholt nur unter Portugies*innen - war hervorragend und kostete gefühlt nichts für die Menge und den Geschmack.

    Noch ein paar Kilometern an Reisfeldern vorbei und zack, war ich in der ersten richtigen Herberge…
    Und endlich wieder Camino-Feeling. 11 klasse Menschen, die Bock auf internationale Gemeinschaft haben. Von Korea, über Frankreich, Italien, Slovenien bis Deutschland ist alles dabei.
    Ab morgen soll die Landschaft besser werden. Ich freue mich sehr, endlich richtig drin zu sein.
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