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  • Gün 95

    Tag 95, 228 Km/13824 Km

    2 Aralık 2024, Liberya ⋅ ☀️ 33 °C

    Auch wenn es mir nicht gut geht, starte ich am Morgen. Ich fahre die 200 Kilometer bis in die Stadt Ganta, werde mal wieder mehrfach angehalten, von der Polizei nach Pass, Geld oder Geschenken gefragt. Ich muss mehrfach aus dem Auto aussteigen und in irgendein Büro, damit irgendwelche Dinge in irgendwelche Bücher geschrieben werden. So richtig in Stimmung bin ich in meinem Zustand heute dafür nicht.
    In Ganta angekommen fahre ich zum Krankenhaus. Bevor ich die nächsten Tage im Nationalpark verbringe und der nächste Arzt kilometerweit weg ist, soll im Krankenhaus nochmal jemand prüfen, ob die Infektion und die Medikamente zusammenpassen. Außerdem steht bald die Elfenbeinküste an und ich fühle mich sprachlich doch etwas sicherer, dem Arzt meine Beschwerden in Englisch zu beschreiben.
    Im Krankenhaus muss ich mich zuerst an einem Schalter registrieren, dann zur Kasse und 5€ für den Arztbesuch zahlen. Der Arzt entscheidet, einen Bluttest zu machen, die Symptome könnten tatsächlich auch auf Malaria hindeuten, trotz der Prophylaxe. Also wieder zur Kasse und 10€ für das große Blutbild zahlen. Dann zur Blutabnahme und schließlich nochmal zum Arzt. Die stundenlange Wartezeit überbrücke ich immerhin mit Maisbrot, welches eine der Damen den Wartenden verkauft. Leider ist der Bluttest nicht nur positiv auf eine Entzündung, sondern auch auf Typhus. Die Typhusimpfung, die ich habe, stellt leider keinen hundertprozentigen Schutz dar, somit bekomme ich noch ein weiteres Antibiotikum verschrieben. Heißt für mich: Malariaprophylaxe plus Antibiotikum gegen die Entzündung plus antibiotische Salbe plus Antibiotikum gegen den Typhus. Im Krankenhaus gibt es eine Apotheke, diese hat das Typhus-Antibiotikum nicht. Ich soll in der Stadt in eine Apotheke gehen und dort das Mittel besorgen. Also mit dem Auto ins Stadtzentrum, Parkplatz suchen, in die erste Apotheke. Der Apotheker muss erstmal mit seinem Handy nachschauen, was das überhaupt für ein Mittel ist, ruft dann noch jemanden an. "Das Mittel gibt es in ganz Ganta nicht. Der Arzt soll etwas anderes verschreiben." sagt er mir. Also wieder zum Krankenhaus, anmelden, wieder zum Arzt. "Ach, da hab ich mich verschrieben!" statt Ciprofloxacin hat er Profloxacin geschrieben. Neuer Anlauf in der krankenhauseigenen Apotheke, hier schreibt man einen Preis auf das Rezept (3€). Dann rüber zur ersten Kasse, hier wird das bepreiste Rezept von Hand in eine Rechnung umgewandelt. Mit der Rechnung dann zur Kasse, da wird die Rechnung dann von Hand in einen Bezahlschein umgewandelt. Mit diesem Bezahlschein zur Apotheke, kurz warten, tada - hier Ihr Antibiotikum! Während ich warte, schieben vier Ärzte mit Ganzkörper-Schutzanzug und FFP2 Maske eine in Plastik eingewickelte Leiche durch den Gang. Der letzte Ebolafall ist immerhin 9 Jahre her. Als ich das Krankenhaus final verlasse, fliegen rund um die Bäume vor dem Krankenhaus hunderte Flughunde. Immerhin ein Wermutstropfen nach der langen Warterei.
    Nachdem die ganze Aktion vier Stunden gedauert hat, suche ich mir einen Schlafplatz in der Umgebung. Es gibt eine christliche Universität, ich frage eine der Angestellten, ob ich im Hof im Auto schlafen darf. Sie hat mit ihrem Mann ein Haus direkt auf dem Universitätsgelände und lässt mich die Nacht in ihrem Garten verbringen. Zahlen muss ich dafür nicht. Als ich ihr erzähle, dass ich heute Vormittag im Krankenhaus war, sagt sie, dass sie dazu nur abraten kann. Tatsächlich ist die Erfahrung einen Bluttest in einem Provinzkrankenhaus in Liberia zu machen eine Sache, die ich vermutlich niemals wieder vergessen werde.
    Okumaya devam et

  • Gün 94

    Tag 94, 0 Km/13596 Km

    1 Aralık 2024, Liberya ⋅ ☀️ 30 °C

    Die Antibiotika, die ich noch am Abend nehme zeigen glücklicherweise Wirkung. Die Entzündung geht deutlich zurück. Leider sind Wirkung und Nebenwirkung auf gleichem Level, gut geht es mir also nicht. Also bleibe ich einen weiteren Tag im klimatisierten Zimmer der Farm anstatt 300 Kilometer mit dem unklimatisierten Auto zurückzulegen. Die Farmer schließen um 10:00 Uhr morgens das Tor und alle Türen ab, kommen erst um 17:00 Uhr zurück. Auch wenn ich dadurch eingeschlossen bin, komme ich so wenigstens nicht auf dumme Gedanken doch zu starten. Sicherheitshalber mache ich am Nachmittag einen Malariaschnelltest, ggf. unterdrückt das Antibiotikum ein mögliches Fieber. Auch wenn das Ergebnis nicht sehr genau sein soll, ist der Test immerhin negativ. Die Entscheidung, ob es morgen weiter geht, kann somit aktuell noch nicht getroffen werden.Okumaya devam et

  • Gün 90

    Tag 90, 182 Km/13435 Km

    27 Kasım 2024, Liberya ⋅ ☀️ 29 °C

    Am Abend regnet es heftig. Nein, es schüttet regelrecht. Donner, Blitz, das volle Programm. Mit jeder Minute Starkregen schwindet meine Hoffnung, die Piste am nächsten Morgen problemlos zurückfahren zu können. Am Morgen tröpfelt es noch immer und meine beiden Reisebegleitungen brechen mit dem ersten Licht auf um mehr Zeit für die Piste zu haben. Aktuell habe ich keinen Zeitdruck und denke sogar darüber nach noch einen Tag zu bleiben und besseres Wetter abzuwarten, starte dann aber schließlich doch, immerhin sind die beiden noch nicht schlammbesudelt zu Fuß zurück gekommen. Mittlerweile ist auch die Sonne da und die Piste angetrocknet, für den Defender ist der Lehm tatsächlich kein Problem. Fahrtechnisch ziehe ich noch längst nicht alle Register, erreiche die Asphaltstraße und mache mich auf den Weg nach Liberia.
    Bei der Ausreise aus Sierra Leone läuft alles vollkommen entspannt, einer der Zöllner spricht deutsch, wurde in Deutschland ausgebildet. Er weicht nicht von meiner Seite bis seine Kollegen alles gestempelt haben, übt mit mir währenddessen deutsch. Es wird das Carnet gestempelt, meine Daten in ein Buch geschrieben. Dann der Pass, meine Daten werden in ein Buch geschrieben. Dann Kontrolle der Gelbfieberimpfung, meine Daten werden in ein Buch geschrieben. Anschließend muss ich in ein Büro, in dem man mir zeigt, wie man richtig hustet und wie man sich die Hände desinfiziert, meine Daten werden in ein Buch geschrieben. Zuletzt gibt es ein weiteres Büro, wo zum Abschluss ohne weiteren Grund meine Daten in ein Buch geschrieben werden. "Wer schreibt, der bleibt" sagt mein halbdeutscher Zöllner - ich darf jedoch ausreisen.
    Die Grenze auf liberianischer Seite ist deutlich hektischer, es ist viel Betrieb. Im ersten Büro guckt ein Beamter Tarzan auf einem Laptop und schreibt die Daten meiner Gelbfieberimpfung in ein Buch, während er seinen Blick kaum vom Bildschirm lassen kann. Entsprechend sieht sein Geschmiere in dem Buch aus. Zweites Büro, auch hier noch einmal Kontrolle der Impfung, wieder gibt es ein Buch, hier jedoch ohne Tarzan. Doppelt hält ja bekanntlich auch besser! Es gibt hier extra ein Buch 'für Leute wie mich', also für Weiße. Ich frage mich an der Stelle nicht zum ersten Mal, was mit den Büchern passiert. Es muss ganze Zimmer voll davon geben.
    Beim Einstempeln frage ich den Oberzöllner, der gerade Fußball auf einem XXL-Flachbildschirm schaut, ob ich ein Zertifikat für meinen Feuerlöscher benötige. Andere Reisende haben berichtet, dass es ohne dieses Zertifikat zu Problemen kommen kann, einer davon wurde sogar zur Strafe an einem Checkpoint am Kragen gepackt und geschüttelt. Es gibt tatsächlich ein offizielles Büro für die Prüfung des Feuerlöschers und obwohl meiner brandneu und in der EU zugelassen ist, benötige ich das Prüfzertifikat. Der Prüfer ist derart fähig, dass er den Feuerlöscher prüfen kann ohne ihn zu sehen. Die Prüfung besteht darin, mich zu fragen, ob ich einen Feuerlöscher habe. Ja = Prüfung bestanden. Das Zertifikat kostet 15€, mehr als der Feuerlöscher bei Amazon. Nach bestandener Prüfung fühle ich mich mit dem frisch geprüften Feuerlöscher deutlich sicherer als vorher und kann endlich einreisen. Ich kaufe eine SIM-Karte, 2 Gigabyte kosten 700 Liberian Dollar. Ich brauche 4 Gigabyte, der Verkäufer sagt mir, um das auszurechnen müssen wir erst zu jemandem gehen der rechnen kann. In einem Holzverschlag sitzt einer auf einem Plastikstuhl, für ein paar Cent kann man von ihm das Gewünschte im Kopf ausrechnen lassen. 2x700=1400 Liberian Dollar sind nun also für das Datenvolumen zu zahlen.
    Ich fahre in den Ort Robertsport, finde einen Platz neben einer kleinen Lodge direkt am Meer. Es gibt eine Bar und ein Restaurant, ich bestelle Abendessen für 18:00. Als sich kurz vor 18:00 noch nichts tut, frage ich nochmal nach. "Das Essen wird gerade gekocht, ist gleich fertig!" sagt man mir. "Kann ich etwas zu trinken bekommen?" "Leider nicht, der Schlüssel von der Bar ist weg." 3 Minuten später kommt einer der Herren aus dem Restaurant zu mir: "Es gibt auch kein Essen. Es hat niemand eingekauft". Willkommen in Liberia.
    Ich könnte zwar selber kochen, hab aber kaum mehr etwas verfügbar, der letzte Supermarkt war in Freetown. Also gehe ich zum Strand, frage einen der Fischer, mit dem ich am Nachmittag kurz gesprochen habe, ob er mir etwas kochen kann. Er braucht erst Geld, um einzukaufen. "Das Essen ist in einer Stunde fertig." Als er mir nach 30 Minuten Reis mit Hühnchen bis ans Auto bringt, kann ich es kaum glauben und bestelle direkt für den nächsten Tag vor. Liberia kann offenbar auch anders.
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  • Gün 279–280

    Kpatawee Wasserfall

    2 Mayıs, Liberya ⋅ ☁️ 30 °C

    Am nächsten Tag wurde Köttl auf die Probe gestellt. Wir fuhren ca. 200 km Richtung Norden zum Kpatawee Wasserfall. Direkt am Wasserfall gibt es einen sehr schönen Campingplatz.
    Die Umgebung ist dort extrem grün und ringsherum ist undurchdringbarer Regenwald, was den Campingplatz besonders macht. Wir genossen die ruhige Umgebung und die klare Luft, die wir die letzten Tagen vermisst hatten. Am nächsten Morgen machten wir eine Wanderung in der Umgebung.
    Während unseres Aufenthalts erhielten wir eine Nachricht von unserem Mechaniker aus Monrovia. Er hätte einen passenden Dieselfilter aus Nigeria angeliefert bekommen. Wir waren verwundert und ratlos zugleich. Warum hatte er uns nicht eher Bescheid gegeben, dass er einen Filter in Nigeria gefunden hatte? Unser Weg führte am nächsten Tag eigentlich genau in die andere Richtung weiter nach Norden. Nach längerem Überlegen entschieden wir uns mit dem derzeitigen Filter weiterzufahren. Das Auto lief zurzeit gut und es war nicht sicher, ob der Filter auch wirklich passte.
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  • Gün 272–279

    Neues von Schröttl & Krankenhausbesuch

    25 Nisan, Liberya ⋅ ☀️ 32 °C

    Nadine ging es bereits in der Nacht schlecht und am nächsten Tag wurde es nicht besser. Der Verdacht auf Malaria lag nahe und leider blieben die Medikamente dagegen nicht im Körper. Daher entschieden wir uns ins Krankenhaus zu fahren. Gerade als wir los fahren wollten, sprang der Motor nicht richtig an. Zwar ließ er sich starten, ging aber direkt wieder aus. Nach zahlreichen Versuchen klappte es dann eher zufällig und wir fuhren direkt in die Werkstatt. Anschließend fuhren Ramon und Nadine in ein medizinisches Zentrum. Dort wurde festgestellt, dass Nadine sich Typhus eingefangen hatte - wahrscheinlich durch verunreinigtes Trinkwasser. Sie bekam eine Infusion gegen die Dehydrierung und Antibiotika für die kommenden Tage. Köttl ging es nicht viel besser. Das Problem wollte sich die Werkstatt am nächsten Tag genauer anschauen. Netterweise konnten wir gratis in der Wohnung eines Mechanikers übernachten. Am nächsten Tag wurde der Ölfilter ein und ausgebaut und ein Ölwechsel vorgenommen. Und tatsächlich funktionierte das Starten wieder. Auch Nadine ging es wieder ein bisschen besser und so entschieden wir uns weiterzureisen. Keine 10 km von der Werkstatt entfernt, stellten wir fest, dass wir sehr viel Diesel verloren. Wir fuhren daher direkt wieder zurück zur Werkstatt. Leider war die Verschlusskappe vom Sensor des Dieselfilters undicht. Diese wurde abgedichtet und wir konnten noch am gleichen Abend wieder losfahren. Ca. 30 km außerhalb der Stadt fanden wir einen nicht allzu schönen Übernachtungsplatz. Für uns war er eher eine Notlösung, da es schon dunkel war. Dort entdeckten uns viele Einheimische und wir fühlten uns nicht wohl dort. Wir entschieden uns daher weiter zu fahren. Leider streikte Köttl in diesem Moment wieder. Das Auto ließ sich nicht starten - ausgerechnet in diesem Moment. Wir heuerten daher 3 Nachtwächter an, die Nacht auf unseren Wagen und uns aufzupassen. Für 50 US$ machten sie das natürlich gerne. Früh am nächsten Morgen kamen „Mechaniker“ aus dem nächstgelegenen Dorf. Sie rüttelten einmal hier dran einmal dort dran. Bauten den Dieselfilter aus und ein. Und tatsächlich ließ sich Köttl dann wieder starten. Wir gurkten anschließend also ein 3. Mal wieder zur Werkstatt. Monrovia ließ uns einfach nicht los! Es dauerte bis das Auto wieder funktionierte. Der Dieselfilter streikte immer wieder und ein passendes Ersatzteil konnte in Liberia nicht gefunden werden. Nach ein paar Tagen waren wir dann frohen Mutes. Nach der Reinigungen einzelner Bestandteile des Autos fuhr Köttl den gesamten Tag wieder reibungslos. Wir machten eine Testfahrt und waren optimistisch am nächsten Tag wieder zu starten. Leider hielt die Euphorie nicht lange, denn am Abend konnte Köttl nicht mehr gestartet werden. Die Stimmung war entsprechend getrübt. Am Donnerstag wurden weitere Experimente mit dem Wagen durchgeführt. Einer der Mechaniker kam auf die Idee den Filter einfach über Kopf einzubauen. Und tatsächlich ließ sich das Auto damit starten. Eine sehr afrikanische Lösung, aber immerhin fuhr das Auto. Als alles über den gesamten Tag gut lief und das Auto auch am nächsten Tag keine Probleme machte, entschieden wir uns mit dem falsch herum eingebauten Filter bis ins nächste Land, Côte d‘Ivoire, zu fahren. Dorthin bestellen wir einen Ersatzdieselfilter aus Deutschland. Drückt uns die Daumen, dass wir bis dahin ohne Beschwerden kommen!Okumaya devam et

  • Gün 271–272

    Monrovia

    24 Nisan, Liberya ⋅ ☁️ 27 °C

    Als wir den Stadtrand der Hauptstadt Liberias erreichten, wurden die Straßen schnell voller. Am Straßenrand fanden wir einen relativ großen Markt und parkten daneben. Wir waren kaum aus dem Auto ausgestiegen, als zwei Leute zu uns eilten und schneller als wir gucken konnten, eine Radkralle am Reifen anbrachten. Die beiden Männer sagten uns, man dürfe hier nicht gegen die Fahrtrichtung am Straßenrand parken. Tatsächlich dachten wir, man könne hier parken wo und wie man möchte, schließlich bekamen wir das so auch tagtäglich in Afrika vorgelebt. Diese Unverhältnismäßigkeit versuchte insbesondere Nadine den beiden Leuten mit einiger Vehemenz verständlich zu machen. Die beiden Männer schienen davon durchaus beeindruckt. Als wir dann sagten, wir würden jetzt nicht mehr auf dem Markt einkaufen wollen, lenkten die beiden ein und entfernten die Radkralle. Bei dem anschließenden Marktbesuch fiel den Typen dann ein, dass sie doch gerne etwas Geld abgreifen wollten. Die Parkkralle ging wieder dran. Am Ende musste dann ein regulärer Polizist über die Radkralle richten. Zum Glück zu unseren Gunsten.
    In Liberia wütete in den 90er-Jahren und darüber hinaus ein äußerst brutaler Bürgerkrieg, bei dem zwischenzeitlich 85% der Bevölkerung aus dem Land flüchteten. Der Tourismus ist seitdem komplett eingebrochen. Symbolisch für diese Entwicklung steht das heute verlassene Ducor Hotel, das auf einem Hügel über Monrovia thront und einst das nobelste Hotel Westafrikas war. Unter anderem zählten John F. Kennedy, Michael Jackson und die Queen zu den hochrangigen Gästen. Wir bekamen eine kleine Führung im verlassenen Hotel und genossen im obersten Stockwerk die gute Aussicht über die Stadt.
    Über die andere Seite des Hügels fuhren wir anschließend wieder herunter. Während wir uns auf der Nordseite noch vorkamen wie in einem indischen Slum, wirkte die Ostseite der Stadt recht aufgeräumt und entwickelt. Sogar gepflegte Restaurants, gut sortierte Supermärkte und einen Eisladen konnten wir hier finden. Am Abend parkten wir Köttl an einem ruhigen Strand am Stadtrand.
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  • Gün 215–218

    Mount Nimba Nature Reserve

    31 Ocak, Liberya ⋅ ☁️ 24 °C

    3 Tage Luxusurlaub! Passt nicht zum Backpacker-Urlaub? Stimmt. War auch nicht geplant. Als wir in Yekeba an dem von uns ausgewählten Hotel ankamen, war die Auskunft: "Alles ausgebucht!"
    Das hatten wir noch nie. Der Hintergrund: die Firma Arcelor Mittal erschließt hier eine neue Eisenerzmine und hat das gesamte Hotel gebucht. Weitere Hotels gibt es nicht. Nur die Ecolodge oben auf dem Berg, das Zimmer für 220 Dollar die Nacht...
    Die zweite und dritte Nacht konnten wir dann in die "Billig"-Zimmer wechseln. Waren dann n u r noch 130 Dollar pro Nacht. 😉
    Die Ecolodge ist eine richtig tolle Anlage, mit Restaurant und Pool. Die Zimmer sind kleine Häuschen, alle mit Mountain-View. War schon gut...

    Die Anreise war auch wieder ein Abenteuer. In Herbel wollten wir eigentlich per Anhalter weiterfahren. Als wir an der Straße standen, scharten sich in kurzer Zeit etliche Einheimische um uns, die wissen wollten, wo wir hinfahren, uns behilflich sein wollten, oder uns ihre MotoTaxi anboten. Da war an Trampen nicht mehr zu denken. Also zuerst mit dem MotoTaxi über eine Sandpiste, dann mit einem Sammeltaxi weiter. Damit wir nicht wieder zu viert auf der Rückbank sitzen mussten, haben wir diesmal 3 Tickets gekauft.
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  • Gün 213–215

    Gib Gummi!

    29 Ocak, Liberya ⋅ ☁️ 25 °C

    Von Robertsport sind wir nach Harbel gefahren, ca. 60 km östlich von Monrovia.
    Dort gibt es die größte Gummiplantage der Welt. Sie wird von Firestone betrieben, einer Tochter von Bridgestone.

    Die Plantage kann man besichtigen, auch wenn es keine offiziellen Führungen gibt. Einfach hingehen und nachfragen.
    Das haben wir gemacht, nur leider gab's heute einen Slow-down, sowas wie einen Streik, der Sicherheitsleute. Und daher sind vorerst keine Besichtigungen möglich, sagte man uns im Headquarter-Büro. Ce la vie...

    Daher haben wir einfach alleine eine kleine Wanderung durch die umliegenden Plantagen gemacht. Die Gummibäume waren noch recht jung, und daher noch nicht bewirtschaftet. Aber wir wollten natürlich wissen, wie das Gummi aus den Bäumen kommt. Der Eigenversuch war tatsächlich erfolgreich, siehe Foto...

    Firestone ist in Liberia einer der größten Arbeitgeber und Steuerzahler. Das Unternehmen investiert sehr viel in Infrastruktur. So wurde z.B. ein Krankenhaus gebaut, mehrere Schulen, viele Straßen, und Arbeitersiedlungen mit Häusern, die deutlich über dem durchschnittlichen Standard liegen.

    Aber auch typisch für Westafrika: der Rohstoff Kautschuk wird hier geerntet, aber nicht weiterverarbeitet, sondern direkt exportiert. Somit liegt die Wertschöpfung wieder nicht in Afrika.

    Die zwei Tage in Harbel waren auch wirklich nicht langweilig. Es gibt einen hervorragenden Supermarkt nach westlichem Standard, wo man einfach alles kaufen kann. Und in der eigentlichen Wohnstadt, in Cotton Tree, gibt es quasi eine Bar neben der nächsten. Dort haben wir das lokale Bier aus Monrovia verkostet, in 0,75 l-Flaschen 😁.
    Übrigens werden die Bierflaschen hier nicht weggeworfen (was fast zu erwarten wäre), sondern man muss sie brav in die Bar oder den Shop zurückbringen. Ein kleiner Fortschritt in Richtung Müllreduzierung.

    Als wir im Headquarter-Büro nach einem günstigen Hotel fragten und das Hotel in Cotton Tree erwähnten, ernteten wir nur ein verschmitztes Lächeln. "Ja, das ist billig...". Dazu muss man wissen, dass das einzige "normale" Hotel am Platze für eine Nacht 250 US-Dollar aufruft. Wie haben dann das Billig-Hotel für 30 $ genommen.
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  • Gün 207–210

    Robertsport

    23 Ocak, Liberya ⋅ 🌙 27 °C

    Robertsport (nicht Robert Sport 😉) war früher einmal ein angesagter Surfspot in Liberia. Nach dem Bürgerkrieg hat sich aber auch dieser Ort, wie viele andere in Westafrika, nicht wirklich erholt.

    Dabei ist es ein idyllischer kleiner Ort, mit wunderschönem langen Sandstrand.
    Wir haben uns im California Hotel einquartiert, und weil es uns so gut gefallen hat, sind wir gleich sechs Tage geblieben.
    Das Hotel gehört einem Franzosen, der hat es vor einem halben Jahr grundlegend renoviert. Für uns eines der schönsten Hotels unserer Reise. Und fließend Wasser und 24 Stunden Strom sind wir schon gar nicht mehr gewohnt.

    Unser erster Strandspaziergang führte uns im Süden zu einem Schiffswrack, das hier schon seit etlichen Jahren vor sich hinrostet. Etwa einen Kilometer weiter kamen wir zu einem Luxus Resort direkt am Strand. Eine Übernachtung kostet hier schlappe 360 US-Dollar. Allerdings waren keine Gäste anwesend, nur ein paar Mitarbeiter. Ein Bier für 3 $ haben wir uns dann aber doch noch gegönnt.

    Gästemangel ist auch in Robertsport an der Tagesordnung. Neben unserem Hotel, indem wir die einzigen Gäste waren, liegt auch eine schöne Lodge und ein weiteres Gästehaus, beide ohne einen einzigen Gast.

    Der zweite Strandspaziergang führte uns in den Norden, wo der Strand in einer Landzunge endet. Nur zwei Fischerboote haben unsere einsame Ruhe dort oben gestört.
    Als wir zurück zum Ort kam, landete gerade ein kleines Fischerboot an. Da haben wir direkt vom Boot aus einen frischen Fisch gekauft. Und der ist abends in der Pfanne gelandet. Lecker lecker...
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  • Gün 204–206

    Auf nach Liberia!

    20 Ocak, Liberya ⋅ 🌙 28 °C

    Nach drei Tagen auf der Insel haben wir uns auf den Weg nach Liberia gemacht. Zusammen mit zwei weiteren Gästen aus Deutschland, Joachim und Marisa, sind wir mit dem Taxi zur Grenze gefahren.

    Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch haben wir den Ausreisestempel aus Sierra Leone bekommen. Wir hatten nämlich kein Einreisevisum für Liberia, weil die Botschaft in Freetown über die Jahreswende geschlossen war.

    Da standen wir also im Niemandsland auf der Brücke zwischen Sierra Leone und Liberia. Wenn wir jetzt in Liberia zurückgewiesen würden, hätten wir nicht nach Sierra Leone wieder einreisen dürfen.

    Aber an der Grenze lief es dann doch sehr entspannt. Die Grenzbeamtin musste sich telefonisch bei ihrem Chef aber noch rückversichern, da ein Visum-on-arrival hier wohl nicht so üblich ist. Und sie fragte mehrmals, ob wir die Gebühr von 300 $ denn auch bezahlen könnten...
    Per E-Mail wurden unsere Reisepässe an ihre Kollegin am Flughafen Monrovia geschickt. Dort wurde das Visum dann erstellt, per E-Mail zurückgeschickt, und dann bei uns ausgedruckt. Noch einer guten Stunde war dann tatsächlich alles erledigt, und wir durften einreisen.

    Der erste Eindruck von Monrovia:
    Bis man ins Zentrum gelangt, muss man der quälend langen Hauptstraße folgen, die umsäumt von Straßenhändlern und total verstopft ist.
    Im Zentrum ist das Leben viel entspannter, als wir es erwartet hätten. Moderne Geschäfte, große Supermärkte, in denen man auch mit Karte zahlen kann, gute Straßen und wenig Müll.
    Am Abend wollten wir zum Strand gehen, sind aber in einer Sackgasse gelandet, die in einer Bar mündete. Hier hat uns gleich ein Einheimischer angesprochen. Ein sehr sympathischer Mensch, hat Agrarwissenschaften studiert, ist aber leider arbeitslos. Keine Connections zu den richtigen Stellen. Er hat uns eine tolle Location gezeigt, wo die Locals hingehen. Ein kleiner Platz am Strand mit mehreren Bars und Streetfood. Und auf ein Wasser hat er uns eingeladen. Einfach ein netter Kerl.

    In Liberia wird übrigens meistens in US$ bezahlt. Daher haben wir uns hier mit Dollars eingedeckt. Gibt's am Geldautomaten (selten) und über Money Gram (auch selten). Am häufigsten ist hier Orange Money und Western Union vertreten.
    Okumaya devam et

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