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  • Day 66

    Copacobana und the girl in Ipanema

    December 4, 2017 in Brazil ⋅ ⛅ 27 °C

    Etwas zerknirscht von dem Zeitunterschied von 15 Stunden und der langen Reise wachten wir dann am späten Vormittag auf und machten uns in unserem Hostel fertig. Nach einem kleinen Plausch mit Maria, der Gastgeberin, die uns in der letzten Nacht noch glücklicherweise ein Zimmer anbieten könnte für schlappe 15€ die Nacht wollten wir heute ein wenig ruhiger machen. Wir hatten im Vorfeld über Rio gelesen und wurden auch betreffend der hohen Kriminalität hier gewarnt. Auch Maria gab uns noch ein paar Tipps auf den Weg und meinte, dass Brasilianer immer diesen Schlabberlook tragen, damit sie Dieben und Räubern gar keine Angriffsfläche bieten. Umso weniger, umso besser. Auch die Reiseführer und -portale sind voll mit Warnungen, was uns ein bisschen verunsicherte. Die ersten Schritte auf der Straße gaben uns aber auch schnell Sicherheit. Und sofern man es nicht völlig provoziert, fühlt man sich dann auch sicher. Es galt erstmal Steffi etwas zu Essen zu holen, da sie sonst unruhig und missmutig wird. Nach einem Sandwich und einem Acai Eis mit Granola, von dem wir dachten es sei vielleicht eher eine Art Joghurt (scheinbar wird es aber regelmäßig als Eis gegessen), ging es ihr dann auch gleich besser. Hier zeigte sich aber wieder ein Problem, was wir schon häufig hatten, aber einen dann doch irgendwann leicht nervt: Kommunikationsschwächen. Es gibt auch hier wieder nur wenige Leute, die Englisch überhaupt verstehen können (von Sprechen mal ohnehin abgesehen). Wir kämpften uns mit einem Portugiesisch Schnellkurs aber recht passabel durch (wir hatten uns ein paar Vokabeln eingeprägt), sodass es mit Mühen dann doch reichte. Wir schliefen in Botafogo, was eher als Residential Area gilt und auch als recht sicher einzustufen ist. Von der dortigen U-Bahnstation (U-Bahnen gelten in Rio als ohnehin sicher) ging es dann nach Copacabana. Dies ist ein Stadtteil von Rio, der den langen weißen Sandstrand mit Blick auf den Zuckerhut hat, der für die Bekanntheit Copacabanas verantwortlich ist. Das Wetter wollte aber heute nicht so richtig mitspielen und war daher sehr wolkig, was aber den hohen Temperaturen keinen Abbruch tun sollte. Also ging es dann von der U-Bahnstation in Copacabana an ebendiesen Strand. Das Wasser war angenehm und der Sand fein. Der Strand zieht sich über mehrere Kilometer und die Leute verteilten sich sehr breit, was auch am bewölkten Wetter gelegen haben kann. Wir gingen ins Wasser und blieben ein wenig am Strand liegen, bis es uns wieder zu langweilig wurde. Etwa alle 30 Sekunden kam ein Verkäufer an und wollte uns Handtücher, Selfie-Sticks, Chips oder Caipirinhas verkaufen, die er selbst an einem der vielen Strandbars abholte und weiterverkaufte. Wir gingen den Strand weiter und bis an das Ende, wo sich dann ein paar Graffiti fanden, die der Weltmeisterschaft 2014 gewidmet waren. Nach den Höhen der WM 2014 und Olympia 2016 ist Rio ein wenig abgestürzt, was sich - nach den Leuten hier - an vielen Seiten zeigt. Von dort sind es nur 10 Minuten zu Fuß nach Ipanema. Wir gingen dorthin weiter und auf einen natürlichen Felsvorsprung, der sich zwischen den Stränden befindet, wo wir die Aussicht auf die jeweiligen Strände voll auskosten konnten. Neben den vielen Caipis die überall getrunken werden, wird hier vor allem überall am Strand gekifft, sodass wir dauerhaft den Geruch von Gras in der Nase hatten. Wir kauften uns eine Kokosnuss und gingen die Promenade von Ipanema in Richtung Leblon, welches sich unmittelbar an Ipanema anschließt. Der Strand hier ist nicht so breit wie in Copacabana und es finden sich auch wesentlich weniger Verkäufer auf dem Strand. Wir gingen ein paar Kilometer und ließen uns dann mit einem Caipirinha am Strand nieder, wo wir den Wellen lauschten und uns von dort dann auf dem Weg zu einem Restaurant machten, welches uns Maria empfohlen hatte. Mit unserem Strandoutfit passten wir dort nicht unbedingt rein, aber der Keller meinte es ginge in Ordnung. Wie nicht anders zu erwarten war, sind die Leute hier allgemein sehr locker, freundlich und hilfsbereit und vor allem lebenslustig (nachdem uns diese Attribute auf der Reise wirklich häufig über den Weg gelaufen sind, wird die Umstellung auf Deutschland wohl diesbezüglich wirklich schwer). Wir bestellten traditionelle brasilianische Gerichte, so hatte Steffi ein Steak mit Käss überbacken und Chris Feijoda, das ist ein Eintopf, der mit Maniok, Gemüse, Bohnen und Reis serviert wird und wirklich unglaublich lecker war. Die Portionen hier sind allgemein ziemlich riesig und so fanden wir beide auch unsere Meister bei den bestellten Gerichten. Mit der U-Bahn ging es dann zurück nach Botafogo, wo wir dann auch bald zu Bett gingen, was jedoch nur bis 1 Uhr gehalten hat, ab da hielt uns dann der Jetlag bis fast 6 Uhr morgens wach.Read more