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  • Day 67

    Der Erlöser in den Wolken

    December 5, 2017 in Brazil ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach der wirklich kurzen Nacht mit dem Jetlag packten wir unsere Sachen und verabschiedeten uns von Maria und nahmen ein Taxi nach Copacabana, wo sich unsere nächste Unterkunft befindet. Hier treffen wir uns auch am Abend mit unserem Guide und unser Südamerika-Gruppe. Da wir aber noch ein wenig von Rio sehen wollten, blieben wir nicht lange in dem wirklich guten Hotel und nahmen - ziemlich übermüdet - ein Taxi nach Cosmo Velhe, wo wir die Wahl hatten, direkt mit der traditionellen Tram zu Christusstatue zu fahren oder mit einem Kleinbus zu einer Aussichtsplattform und anschließend zur Christusstatue. Aufgrund des wolkigen Wetters entschieden wir uns für den Kleinbus, in der Hoffnung, dass man wenigstens von dort einen guten Ausblick hat. Und so kam es dann auch. Von dort konnten wir immerhin die Stadt Rio und den umliegenden Nationalpark mit seinem Regenwald bewundern, auch wenn sich der Zuckerhut vor uns in den Wolken versteckte. Von dort ging es dann zur Christusstatue bzw. der vorliegenden Ticketstation, von der man mit einem anderen Bus nach oben gefahren wird. Aufgrund des Wetters war nicht wirklich viel los und wir könnten auch Rasch, nachdem wir uns die Ausstellung zum Nationalpark anschauten, auch hochfahren. Oben angekommen, war es aber so wolkig, dass die 30 Meter hohe Statue auf seinen 8 Meter Sockel überhaupt nicht zu sehen war. Auch der Blick nach unten zeigt erstmal gar nichts. Wir hatten die leise Hoffnung, dass es ein wenig klarer wird und so kam es dann auch. Mit ein wenig warten, blitzte die Statue zwischen den Wolken hervor und die ein oder andere Gelegenheit bot sich auch die Stadt zu sehen. Insbesondere der Blick auf die Stadt zwischen den Wolken war so ein bisschen wie im Film, wenn die Götter des Olymp auf die Menschen runterschauen. Nach einer Weile fuhren wir dann auch wieder zurück und ließen uns mit dem Kleinbus bis nach Cosmo Velhe fahren, wo wir dann ein Taxi zu den Escadaria Selaron nahmen, welche sich in Lapa befinden. Lapa ist für seine vielen Bars und Partys bekannt, die auch mal spontan mit Live-Musik auf den Straßen stattfinden. Dementsprechend finden sich auch überall Caipi Stände auf den Straßen, die wir auch zu nutzen wissen. Von anderen hatten wir bereits gehört, dass Lapa teilweise eine einzig große Party ist. So war es jedenfalls noch bis vor ca. einer Woche. Seitdem sind hier Gangs unterwegs und es ist wohl deutlich ruhiger geworden nach Sonnenuntergang. Wir schauten uns die wirklich tollen Escadaria Selaron an, die viele bestimmt noch aus dem Snopp Dogg/Pharrel Williams Song „Beautiful“ kennen. Die Story dahinter ist jedoch ein wenig traurig. Denn der chilenische Künstler hat mit den gekachelten Treppenstufen seiner verstorbenen Liebe gedacht und wurde zunächst für die Idee belächelt. Nachdem er aber auch sehr viel Unterstützung und Kacheln aus allen Teilen der Welt erhielt, schuf er etwas sehr schönes und beeindruckendes. Die Stufen sind wirklich schön und es finden sich Kacheln aus Kasachstan, Israel, Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt. Daneben sind auch kleine Geschichten darauf zu finden und er hat sehr viel Geschick und Liebe in diese Arbeit gesteckt. Wir trafen dort auch ein deutsches Diplomaten-Ehepaar, die mittlerweile seit 3 Monaten dort sind und uns ein paar Sachen über die Stadt erzählten. Von dort ging es dann mit der U-Bahn nach Copacabana und ins Hotel, wo sich unsere Gruppe, die aus insgesamt nur sechs Personen besteht Abends für ein Briefing traf. Danach gingen wir dann gemeinsam Essen. Während Steffi den Jetlag bereits überwältigt hatte, konnte Chris jedoch die halbe Nacht nicht schlafen.Read more