• Stau auf dem Wanderweg

    July 12 in France ⋅ ☁️ 8 °C

    Da möchte man schnell in die nächste Hütte, da es immer wieder regnet, aber der Wanderweg wird noch von anderen Mitbewohnern dieser Erde genutzt, weshalb es sich dann doch verzögert.

    Den höchsten Punkt des Tages erreichen wir schon in der Früh auf dem Eychauada Pass. Anschließend geht es ins Tal nach Vallouise. Von weiter oben sehe ich, wie gerade eine Schafherde die Bergstraße entlang getrieben wird, die wir etwas später auch nehmen. Zum Frühstücken finden wir eine nette Holzbank in der Sonne mit schönem Ausblick ins Tal. Da ich mir vorgenommen habe, heute ohne Umwege dem HT zu folgen, laufen wir eine Straße entlang, bis wir auf eine mehr befahrenere Haupstraße kommen. Nach halber Strecke treffen wir einen Mann, der uns mitteilt, dass es am Fluss einen schöneren Weg gibt. Von dem weiß ich auch bescheid, weil es der offizielle GR54 ist, dem wir mehr oder weniger folgen, aber hier der HT lieber an der Straße lang geht.

    Beim Supermarkt eine begrenzte Auswahl, aber es fehlt sowieso nur ein Abendessen und etwas zum gleich naschen. In Vallouise sind heute überall Stände, an denen man frisch gebackenes Brot kaufen kann, aber da wir am Vortag eines gekauft haben, wollen wir nicht noch mehr mitnehmen. Weiter auf dem HT folgen wir einem Fluss Tal aufwärts, bis wir aufgrund von einem Hangabrutsch ins Flussbett einen Umweg laufen müssen und somit nicht mehr auf dem HT sind. Ich gebe es entgültig auf und folge einfach dem Weg der sich ergibt.

    Kurz darauf ein Wasserfall, bei dem ich mich dusche, wobei die Wassertropfen wie Nadelstiche auf meiner Haut aufprallen. Der Wanderweg nun sogar gesperrt, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Straße zu nehmen. Da für eine Weile keine entsprechende Rastmöglichkeit besteht, setzen wir uns kurzerhand neben die Straße auf einen Felsen und genießen das Mittagessen. Danach ein Mittagsschlaf, wobei immer wieder Autos vorbei fahren und eines sogar einen Meter neben uns anhält. Viel Ruhe finden wir nicht.

    Die letzten Kilometer steigen wir weiter das Tal hoch. Ein leichter Regen beginnt und wir packen uns ein. Viele Menschen sind mit Autos wohl hier hergekommen, um sich einen Hangrutsch anzuschauen, wodurch sich ein See gebildet hat. Dadurch fehlt auch eine Brücke über den Fluss, wobei es Trittsteine gibt, über die wir drüber hüpfen. Schöne Wasserfälle schmücken die steilen Berghänge und der Regen nimmt wieder zu, weshalb wir uns beeilen, zur Hütte zu kommen. Zwischendurch lässt sich hinter uns sogar ein Regenbogen erblicken. Kurz darauf begegnen wir einem Schafhüter und natürlich auch einer Schafherde, die auch dem Wanderweg folgt. So stellen wir uns erstmal hinten an und beobachten, wie die Herde langsam das Tal hochwandert. Da will man sich beeilen und steht dann im Stau, typisch.

    Bei der Hütte stellen wir fest, dass schon einige vor uns diese gefunden haben und wir beschließen uns unsere Zelte aufzustellen. Zum Abendessen geht es aber in die Stube, wo wir ein bisschen mit den anderen Wandernden erzählen, wobei niemand sonst den HT läuft. Im Dunkeln geht es zu unseren Zelten und der Tag nimmt ein Ende.
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