• Die persönliche Gattertürsteherin

    14 lipca, Francja ⋅ ☀️ 19 °C

    Wenn ich sonst immer für Anne ein Weidetor offen halte, so war es heute ausnahmsweise mal umgedreht.

    Morgens geht es in die noch nassen Socken und Schuhe. Beim Abstieg finde ich unzählige Blaubeeren und ich nehme mir die Zeit einige zu pflücken. Anne wartet bei einer Brücke mit einem Holzgatter, dass sie für mich ganz stolz offen hält. So kurze Zeit später wiederholt es sich. Eine Rundtour, die ich mir als zusätzliche Szrecke überlegt hatte, lasse ich dann doch bleiben, da der Weg bis nach La Chapelle en-Valgaudémar doch recht lange ist und wir dort einkaufen und ggf. waschen möchten. Dort stellen wir fest, dass der Einkaufsladen gerade Mittagspause hat und die Rezeption des Campingplatzes erst ab 14 Uhr besetzt ist. Selbst finden wir keine Waschmaschine dort, weshalb wir es uns erstmal in einem Aufenthaltsraum gemütlich machen.

    Auf das Waschen verzichten wir und später beim Einkaufen finden wir leider keine Erdnussbutter. Ein Mann holt darauf Butter und Erdnussflips, die wir zusammen mischen können, aber das ist uns dann doch zu experimentell. Mit einem Thunfischsalat fürs Abendessen geht es zurück zum Campingplatz und dann an den 4 Stunden Aufstieg zum Lautier See, den wir für Heute anpeilen. Ich starte in meinem Tempo, da ich überlege, vom Colombes Pass noch auf einen 3000er zu steigen, wobei ich mich dann doch bei der Hälfte in einem erfrischenden Whirlpool wiederfinde. Erst mit Kleidung, die ich ein wenig auswasche und dann nochmal ohne Kleidung in ein kleines Becken neben einem Wasserfall.

    Wie üblich stimmen die Zeiten auf Wegweisern nicht mit der eigenen Laufgeschwindigkeit überein, aber wenn eine Hütte hinter einem Pass schneller zu erreichen ist, als der Pass selber, dann steht fest, da wurde das gleiche Schild zweimal gedruckt. Zum Glück nicht für unsere Richtung, wobei hier die Zeitangabe erst zu lange ist und die letzte viertel Stunde sich dann doch recht lange zieht. Vom Pass aus haben wir eine grandiose Sicht ins Tal und einen kleinen See etwas unterhalb, wobei der Lautier See hinter einer Kuppe versteckt ist. Ein weiterer Wanderer hat sein Zelt schon in der Nähe aufgestellt und wir finden einen tollen Platz mit einer Windschutzmauer aus Steinen mit schöner Aussicht.

    Der große Nachteil neben einem See sind unmengen an Stechmücken, die uns den ganzen Abend überfallen, wobei die meisten dabei sterben. Ohne Zelt bewundere ich einen schönen Sternenhimmel mit der Milchstraße.
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