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- Day 69
- Sunday, August 10, 2025
- 🌩️ 34 °C
- Altitude: 432 m
FranceLa Malène44°18’3” N 3°18’42” E
Wo ist das Kanu?

Da sucht man sich einen schönen Platz fürs Abendessen heraus und witzelt noch darüber, dass jemand das Kanu mitnimmt. Da schauen wir ziemlich blöd auf einen leeren Strand, wo vorher unser Kanu stand.
In der Morgendämmerung geht es los auf einem recht entspannten Wanderweg, der auch schon vor langer Zeit genutzt wurde, um am Fluss ins nächste Dorf zu gelangen. In Mont Brun laufen wir an Campingplätzen vorbei, wo sich die Kanus reihenweise stapeln. Als nächstes führt uns der HT durch Castelbrouc, ein am Felshang erbautes Dörfchen aus kleinen Steinhäusern und einer Burgruine auf einem Felsen. Das Frühstück gibt es bei einer Freizeitanlage, wo wir uns erst auf eine kleine Brettwippe setzen, wobei dies doch zu viel des Guten ist. Das letzte Stück zu Fuß nach Sainte Enimie, wo ein Kanu auf uns wartet. Eine zweitägige Kanufahrt steht an, wobei wir vorher noch Kleinigkeiten einkaufen.
Wir werden ausgestattet mit Schwimmwesten, Paddel und einer Wasserdichten Tonne ohne Garantie und bekommen eine kurze Einweisung, wo wir stoppen, um 2km flussabwärts ein neues Kanu zu erhalten. Dazwischen liegt der Pas de Sousy, der wohl nicht mit dem Kanu überwindbar sein soll. Ansonsten keine weiteren Hinweise, außer dass Biwakieren und Feuer anzünden verboten ist. Die Rucksäcke geben wir ab und verstauen Essen und bis auf das Zelt alles zum Schlafen in der Tonne. Am Strand bekommen wir ein Kanu zugewiesen und los geht es. Mit zig anderen paddeln wir die Tarnschlucht runter. Faszinierende Felsformationen prägen das Tal und Fluss gleitet vor sich hin, während wir kräftig am Padeln sind, um die ganzen Kanus vor uns zu überholen.
Sainte Chély du Tarn, ein kleines Dörfchen, verbunden mit einer hohen Steinbrücke zur anderen Seite und daneben ein Wasserfall, der über Moos wie eine Regendusche in die Tarn rieselt. Aufgrund der Menschenmassen paddeln wir schnell weiter, bis wir eine kleine "Insel" für uns zum Mittagessen finden. Wir beobachten, wie auf der anderen Flussseite ein Kanu anhält und eine Teenagerin das Ufer bis zu einem anderen Kanu hochläuft. Diese scheinen Schwierigkeiten zu haben, da der Fluss sehr wenig Wasser führt und an manchen Stellen so flach ist, dass auch ich immer wieder aussteige und es ein bisschen schiebe. Ohne Schuhe ist es unangenehm und anscheinend hat eine der Personen keine Schuhe und kann dementsprechend kaum im Fluss stehen. Wie sie alle zusammen sind, rufen sie den Kanuverleih an, wobei sie gesagt bekommen, dass sie hier nicht abgeholt werden können und noch weiter paddeln müssen.
Das nächste Dorf, Hautrives ist nur zu Fuß oder per Boot erreichbar, da es hier keine Brücke gibt. Sehr beliebt für eine Pause, vorallem wenn man Geld ausgeben möchte, was wir nicht haben. Bei La Malène legen wir an, um einen Ort für das Abendessen zu finden. Am Strand treffen wir einen Mann im Auto vom Kanuverleih, dem wir sagen, dass wir das Kanu noch benötigen. Er weist uns darauf hin, dass wir 100m weiter besser das Kanu abstellen können. Da wir aber nur zum Essen halten, lassen wir es an Ort und Stelle stehen und suchen uns einen Tisch nahe der Toiletten aus. Auf dem Rückweg scherzen wir darüber, dass das Kanu weg ist und so kommt es auch. Wir schauen den Strand an, wo wir das Kanu abgestellt haben, aber keins mehr liegt. Wir laufen etwas weiter zu dem Ort, den uns der Mann genannt hat, wo sich ein anderer Kanuverleih befindet. Anne ruft bei unserem Kanuverleih an und ich höre ein Telefon in der Nähe klingeln. Eine Frau geht ans Telefon und ich merke schnell, dass diese mit Anne verbunden ist. Wenige Minuten später haben wir alles bis auf das Kanu, wobei wir ein neues von diesem Verleih erhalten. Diese sagen uns nochmal, dass Biwakieren verboten ist.
Um die Ecke an einem Strand vorbei, wo uns Kinder freudig begrüßen, paddeln wir bis zu einer kleinen Felshöhle im Wasser, wo wir übernachten möchten. Das Kanu binden wir mit meinem Schnürsenkel am Felsen fest und packen unsere Schlafsäcke langsam aus. Bei jeder Bewegung wackelt das Kanu und es gibt keine richtig bequeme Möglichkeit, sich hinzulegen. Auf einmal taucht ein Bieber 2m neben uns auf und dann unter dem Kanu durch, bis er erschrocken verschwindet. Die Nacht wird sich wohl ein bisschen ziehen, da es definitiv kein guter Ort zum Schlafen ist.Read more
Traveler
Beeindruckende Fotos, wirklich Klasse 😍