• Unerwarteter Trail Angel

    8月12日, フランス ⋅ ⛅ 35 °C

    Wir sitzen bei einer Kirche im Trockenen und ich überlege seit einiger Zeit, ob ich an der nächsten Haustür klingeln soll, da ich schon seit längerem auf die Toilette muss und es in Strömen regnet. Da taucht eine Frau mit Regenschirm auf und frägt uns, ob wir was brauchen...

    Wir laufen gemütlich in der Morgendämmerung los und erreichen schon bald das erste Dorf, wo wir noch andere HT Wanderer sehen. Von Weitem lässt sich schon eine markante Felsformation erblicken, die wir als nächstes anpeilen. Wie wir dort ankommen, scheint die Sonne schon mit unangenehmer Stärke. Am Rand des Berges vorbei an weiteren faszinierenden Felsformationen steigen wir langsam und dann immer schneller ab, bis wir einen schattigen Platz für unser Frühstück finden. In Roque Sainte Marguerite spricht ein älterer Franzose auf deutsch mit mir, der längere Zeit in Deutschland gearbeitet hat und gibt mir einen Tip, wo wir auf der nächsten Etappe an Wassee gelangen. Mit Anne spricht er dann französisch, wobei er doch lieber zu deutsch wechselt, wo er schonmal die Chance hat.

    Auf den nächsten Berg hoch und duech die Mittagshitze bis nach Saint Sauveur, wo wir unsere Mittagspause an der Kirche genießen, aus der kalte Luft strömt, aber leider verriegelt ist. Ein Sommergewitter zieht auf und ich flüchte aufgrund des Windes auf die andere Seite des geschützten Bereiches. Der Regen nimmt rasant zu und Donnergrollen sind in regelmäßigen Abständen zu hören. Ich fühle mich zunehmend unwohl, da ich schon seit einiger Zeit auf Toilette muss. Da taucht eine Frau mit Regenschirm auf und nachfrägt, ob wir Wasser oder so benötigen. Da stehe ich blitzschnell auf, wobei Anne vor mir schon die Frage stellt, ob ein Toilettengang möglich wäre. Daraufhin führt mich die Frau ins nächste Gebäude und zeigt mir das Badezimmer. Wie ich zurück komme, erkläre ich Anne den Weg und setze mich erleichtert hin.

    Der HT führt uns sanft den Berg rauf, wo wir die Abendsonne genießen, bis diese hinter den Bäumen verschwindet. Mit dem letzten Tageslicht steigen wir ins Tal ab, wo ich ein Haus rausgesucht habe, wobei dieses eine Ruine ist und eine Kappelle nur 1,5km weiter liegt. Im Dunkeln schauen wir uns diese an, wobei wir über ein Gatter klettern und es nach einem Privatgrundstück ausschaut. Der Verdacht verfestigt sich, wie ein junger Mann im Auto uns darauf hinweist, dass wir hier nicht erwünscht sind. Bis wir das Gelände verlassen, beobachtet er uns und ruft uns irgendwas nach. Also laufen wir weiter nach Nant und als nächstes peile ich einen Parkplatz an, bei dem sich ein Tisch befinden soll, was für mich auf einen flachen Grund hindeutet. Dort legen wir uns auf ein leicht feuchtes Wiesenstück, wobei immer wieder Menschen unweit von uns vorbei spazieren. Ab und zu werden wir von Autoscheinwerfern angestrahlt, bis wir gegen Mitternacht unsere Ruhe haben.
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