• Der anstrengenste, kürzeste Tag

    September 24 in France ⋅ ⛅ 10 °C

    Nachdem alles aus mir raus ist, fehlt mir natürlich sämtliche Energie zum Wandern. Anne ging es ähnlich. Dennoch wollte ich nicht am selben Ort bleiben und so begaben wir uns dem anstrengensten Anstieg allerzeiten.

    Die Nacht nimmt fasst kein Ende, aber immerhin ist die zweite Hälfte entspannter, nachdem mein Körper alles rausgelassen hat, was ihm nicht gefällt. Ein Mann kommt morgens auf die Terrasse und nach einem "bonjour" sagt er, dass dies kein Ort zum "Squatten" ist und verschwindet wieder. Wir packen darauf zusammen und siedeln zum Bürgerhaus um, was gegenüber der Toilette liegt, bis wir uns etwas später zum Trampen aufmachen. Wir laufen die ersten Kilometer ins Tal, bis uns eine einheimische Frau mitnimmt und wir ca. 10min vor Eröffnung ankommen. 5 Minuten vor Eröffnung kommen Kunden vorbei, die anscheinend keine Zeit zum Warten haben und wieder wegfahren. Aufgrund unserer verstimmten Mägen gestaltet sich der Einkauf ein bisschen anders und es dauert, bis wir uns entscheiden, was wir haben möchte. Banane, Fromage Blanc und Apfelmus zum Frühstück, was alles bei Magenverstimmung helfen soll. Ansonsten kaufen wir relativ wenig für 4 Tage, da wir auf frisches Obst und Gemüse ansonsten verzichten und lieber dann bei kleinen Läden uns frisch eindecken.

    Auf dem Rückweg laufen wir ebenfalls die ersten Kilometer, bis wir mit zwei Autos Lescun erreichen. Dort sitzen wir noch eine Weile wieder bei der Toilette, bis wir uns entscheiden, die erste Hütte in 7km anzulaufen. Mit 700Hm und keiner Energie in weiter Ferne. Anstatt dem HT folgen wir einer geteerten Straße, die bis zu einer Unterkunft führt. Ewig windet sich die Bergstraße unendlich steil den Berg hoch und ich bin oft kurz davor mich ins Gras am Straßenrand zu legen. Endlich an der Unterkunft angekommen, bin ich sehr froh auf ein Sofa, auf dem ich ungestört ausruhen kann. Nach 2 Stunden werden wir gebeten, den Raum zu verlassen, da eine Gruppe erwartet wird und wir unangenehm riechen. Das passt zeitlich sehr gut und ich bin dankbar für die Ruhepause.

    Wir folgen dem GR10 am Berghang entlang und stoßen auf ein sehr unangenehmes Ereignis, wo ein totes Pferd in Schockstarre mitten auf dem Weg liegt. Wenig später treffe ich ein Paar, die wohl davon gehört haben und mich nach einer Alternative fragen. Am Ende des Waldes unterhalb der Hütte warte ich auf Anne und unterhalte mich mit einem jungen Herrn, der begeistert davon ist, dass ich den Hexatrek laufe. Wenig später laufen Anne und ich die letzten Meter gemeinsam hoch zur Hütte, wo es direkt eine Wasserquelle gibt und ein kleiner Raum mit Dachboden für uns Wandernden offen ist. Kurz vor dem Abendessen kommen drei Wanderer an, die sich aufgrund des begrenzten Platzes sich dazu entscheiden, ihre Zelte aufzustellen und wir behalten die Hütte für uns. Gleich nach dem Abendessen geht es gegen 19 Uhr schlafen, was uns beiden sehr entgegen kommt.
    Read more