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- Jul 20, 2023
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 1,025 m
- MalaysiaKelantanBelimbing5°36’24” N 101°31’45” E
Beim Dschungelkönig
July 20, 2023 in Malaysia ⋅ ☁️ 27 °C
Nach einer Woche an der Ostküste durchqueren wir den Royal Belum State Park gen Westen. Dieser gilt als einer der ältesten Wälder der Welt und ist zugleich der größte auf der malaysischen Halbinsel. Neben einer Vielzahl verschiedener Pflanzen und Vögel, beheimatet der Park auch größere Tiere wie Elefanten, Tiger oder Tapire. Während die letztgenannten sehr zurückgezogen leben, haben wir im Vorhinein von mehreren Leuten gehört, dass die Chance, wilde Elefanten zu sehen, gar nicht so gering sei; zumindest, wenn man, wie sie, früh morgens oder am späten Nachmittag unterwegs ist.
Für uns bedeutet der Wald wieder eine Umstellung auf weniger externe Versorgungsmöglichkeiten. Wir decken uns daher für zwei Nächte mit Instant-Nudeln ein und entstauben unseren Espresso-Kocher, der seit Australien wieder ganz unten in der Packtasche schlummert.
Kaum im Wald, beginnen wir mit der Elefantensuche. Das erste Tröten ist auch schnell vernommen. Es wiederholt sich und kommt näher - allerdings viel zu schnell und entpuppt sich dann als hupender LKW. Wir wissen gar nicht so recht, wonach wir Ausschau halten sollen. Wo leben die Elefanten? Wie nah kommen sie an die Straße und auf welche Spuren und Geräusche müssen wir achten? Immer, wenn es in den Büschen laut raschelt, suchen wir, doch entdecken nur kleine und größere Affenbanden. Neben den omnipräsenten Makaken, die wir schon aus Indonesien kennen, sind hier auch verschiedene Arten von Languren unterwegs, die elegant über Stromkabel balancieren und durch die Baumwipfel hüpfen. Elefanten entdecken wir nicht - wir müssen uns vorerst mit ihren Silhouetten auf den Warnschildern begnügen.
Nach einigen Kilometern durch die üppig grünen Straßen, bauen wir das Zelt neben ein paar heißen Quellen auf. Die Anlage wurde offensichtlich vor kurzer Zeit mit mehreren Becken neu errichtet, wirkt aber schon wieder verlassen und beginnt zu verfallen. Hier wartet die erste Dschungelprüfung auf uns: Das Wasser ist mit klebrigen Algen bedeckt und viel zu heiß für ein normales Bad. Selbst in das unterste und dementsprechend kühlste Becken kann man nicht mehr als eine Fußspitze stecken, ohne vor Hitze zu erröten. Mit Hilfe eines Topfes können wir das Wasser immerhin für eine warme Eimerdusche nutzen. Also: Dschungelprüfung bestanden.
Rund um die Quellen liegen die verstoffwechselten Spuren einer Elefantenmahlzeit. Die Dickhäuter (Fun Fact: Walhaie haben eine noch viel dickere Haut) scheinen hier gerne einmal vorbeizuschauen. Doch in der Nacht bleibt alles ruhig - wir hören lediglich ein paar entfernte Rufe aus dem Wald.
Am nächsten Morgen sind wir keine halbe Stunde unterwegs, als wir beim ersten Anstieg wieder ein Rascheln im Gebüsch vernehmen. Dieses Mal ist das Rascheln lauter - und am Straßenrand wackeln ganze Bäume. Eine Elefantenfamilie, bestehend aus zwei erwachsenen Tieren, vermutlich Weibchen, und zwei Kindern, futtert sich 30 Meter neben uns durch den Wald. Ob sie uns bemerken, wissen wir nicht - sie lassen sich jedenfalls nicht stören und klettern erstaunlich leichtfüßig am steilen Hang entlang. Nach einer Viertelstunde verschwinden sie im Wald zur langen Elefanten-Siesta und mit einem letzten Blick auf einen wackelnden Wipfel machen wir uns wieder auf den Weg; weiter nach Westen.Read more
Traveler Schmatz;)
Traveler Ohne Schweiß kein Preis...