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  • Day 72

    Fraser Island

    December 10, 2018 in Australia ⋅ ⛅ 27 °C

    K’ghari, Paradies, nannten die Butchulla-Aborigines ihre Insel. Doch sollte man sich von dem Namen nicht täuschen lassen! Auf Fraser Island leben neben den letzten reinrassigen Dingos, sechs der zehn tödlichsten Schlangen der Welt, die Fraser-Island-Tunnelnetzspinne ist die giftigste der Welt und die bis zu 3cm großen Bulldoggen­-Ameisen sind auch nicht die nettesten. Von den Tigerhaien, die wohl alles fressen, was ihnen vor die Nase kommt, sprechen wir mal nicht. Dennoch ist die Insel einzigartig und seit 1992 in der Welterbeliste der UNESCO gelistet, denn: sie ist die größte Sandinsel der Welt! Fraser Island ist eigentlich eine Sandbank von 120 km Länge und 15 km Breite und entstand durch die Ablagerung von feinstem Sand aus Zentralaustralien sowie der Ostküste. Hier findet man tiefblaue Seen, wie den aus reinem Regenwasser bestehenden Lake McKenzie, glasklare Süßwasserbäche und den einzigen Regenwald der Welt, der auf losem Sandboden wächst. Er beheimatet mit dem King Farn angeblich die älteste Pflanze. Zudem findet sich wohl auch ein über 1000 Jahre alter Baum auf dieser Insel. Die gewaltigen Bäume, die wir zu sehen bekommen, sind um die 300-500 Jahre alt. Der höchste Punkt der Insel liegt bei 250 m über dem Meeresspiegel. Zudem beheimatet sie mit dem 75-Mile Beach, den längsten Strand, der gleichzeitig als Highway für alle 4WD-Trucks genutzt wird. Und hier haben wir auch schon das Handicap, denn durch die größtenteils unter Naturschutz stehende Insel graben sich täglich unzählige Off-road Fans mit ihren Trucks und wie man lesen kann, nimmt auch die Zahl der Touristen zu. Nicht gerade förderlich für das Ökosystem würde ich sagen...

    In unserem Offroad-Bus fahren also auch wir diesen Highway eine kleine Weile Richtung Norden. Ziel ist das Maheno Schiffswrack. Bevor wir dort ankommen, machen wir noch einen kurzen Mittagsstop, um uns mit Wraps zu stärken und setzen dann die Fahrt fort. Kurz darauf sehen wir das verbliebene Oberdeck des Schiffes. Unser Guide erklärt uns, dass die restlichen 5 Decks bereits vom Sand verschluckt wurden.

    Kurz zur Geschichte des Schiffes:
    Die SS Maheno wurde von 1905-1935 als Passagierschiff genutzt und operierte in der Tasmanischen See zwischen Australien und Neuseeland. Im 1. Weltkrieg diente sie dann als neuseeländisches Lazarettschiff und wurde 1935 während eines Zyklons vor Fraser Island stark beschädigt und ist seitdem Touristenattraktion. Ich habe ein Mädel getroffen, die mir sagte, als sie vor 4 Jahren dort war, sei das Schiff noch fast komplett zu sehen gewesen. Schon interessant, wie die Natur arbeitet...
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