Cronulla

Die Kids im Hostel haben bis in den frühen Morgen gefeiert, während ich mich schon lange vorher in mein Bett verzogen habe. Ich bin dankbar für meine Ohrstöpsel mit denen ich Musik und Stimmengewirr einfach ausknipsen kann. Allerdings hat das zur Folge, daß ich am Morgen der letzte im Zimmer bin, der vom Weckton meines Smartphones aufwacht. I' m sorry 😏🤷

Während ich frühstücke räumt die deutsch-argentinische Crew bereits Küche und Garten auf und putzt den Gemeinschaftsbereich. Für ein paar Stunden Arbeit täglich dürfen sie umsonst im Hinterhof in Zelten übernachten. Alle haben wenig geschlafen und sind gut gelaunt.

Bei der Abfahrt ist es warm und bewölkt. Ideal. Ich befahre zunächst wieder über viele km den NSW coastlinie cycle trail entlang der Küste. Das ist derselbe Weg der mich schon, ohne es zu wissen, nach Wollongong geführt hat. Gut ausgebaute Fahrradstraße. Eben. Traumstrecke. Dabei kann ich zusehen wie die Leute hier Weihnachten feiern. Man trifft Familie und Freunde am Strand unter mitgebrachten Partyzelten mit Unmengen an Essen und Getränken. Volksfeststimmung.

Irgendwann hat's dann ein Ende mit dem schönen, flachen Radweg. Berge rücken bis an die Küste und hinauf geht's, jetzt auch wieder auf der Straße. Es ist ordentlich Verkehr aber ich habe das Gefühl, daß alle entspannt sind und ich kann unbesorgt radeln.

Rast in Stanwell Park. Unmittelbar danach geht's steil hinauf zum Bald Hill und weiter in den Royal National Park. Hier ist wieder weniger Verkehr. Der Himmel ist mittlerweile wolkenlos aber ich fahre nun angenehm im Halbschatten des Waldes. Die Straße senkt sich ab und steigt erneut an auf über 200m. Das dürfte die letzte nennenswerte Erhebung vor Sydney gewesen sein. Am Himmel sehe ich Flugzeuge, die offensichtlich in Sydney gestartet sind. Bevor es nach Bundeena hinunter geht, ändert sich die Vegetation erneut und ich durchfahre jetzt niederes Buschland. Vorbei ist's mit Schatten. Aber das meiste ist ja auch bereits geschafft.

In Bundeena ebenfalls viele Menschen am Strand. Aber alles hat wegen des Feiertags geschlossen. Kein Café, keine Bar, alles zu.

Hier will ich mit der Fähre nach Cronulla übersetzen. Die hat wegen Weihnachten heute ebenfalls eingeschränkte Betriebszeiten. Das beschert mir eine zweistündige Zwangspause.

Dann kommt sie endlich um 6 Uhr abends angetuckert und bringt mich ans andere Ufer. Keine 2km später bin ich in meinem Gästehaus, praktischerweise mit Halbpension. Meine Vorräte sind nahezu aufgebraucht und heute gibt's nirgends mehr was zu kaufen.Read more