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  • Day 118

    Bei Regen über den Haast-Pass

    January 27, 2023 in New Zealand ⋅ 🌧 17 °C

    In der Nacht hat es begonnen zu regnen und die Wettervorhersage lässt keinen Zweifel, dass das heute so bleiben wird. Einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, den Tag auszusitzen. Aber hier gibt's nix und kneifen gilt nicht. So schwinge ich mich bei leichtem Regen auf's Rad. Der gestrige heftige Gegenwind hat sich weitgehend gelegt, sodaß ich gut voran komme.

    Nicht weit von Makarora passiert man die Blue Pools. Die müssen ganz hübsch sein und man kann da auch baden. Aber bei dem Wetter ist daran nicht zu denken und ich habe auch keine Lust auf den kurzen Spaziergang, der notwendig wäre um dorthin zu gelangen. Schade. Die Straße verläuft lange Zeit fast eben, dann beginnt sie ganz allmählich anzusteigen und wird steiler. Der Haast-Pass ist aber nicht wirklich hoch und ich hatte in Makarora ja schon gut Ausgangshöhe. Nach gut 1 1/2 Std bin ich oben und lege eine Pause im Stehen ein, bei Regen versteht sich. Landschaftlich ist das, soweit man im Dunst was erkennen kann, wieder schön hier. Schade, aber wer war schon 6 Monate auf Reisen ohne daß es je geregnet hätte 🤷🏻‍♂️😏

    Nach der Passhöhe lässt der Regen nach und hört schließlich ganz auf. Schon bin ich versucht aus den Regenklamotten zu steigen als er erneut einsetzt, und immer heftiger wird. Ich lege noch 2 kurze Pausen im Stehen ein um etwas zu essen. Zwischenzeitlich bin ich nass bis auf die Haut und ich kann nicht zu lange vom Rad steigen, um nicht zu frieren. Es ist gottseidank nicht kalt aber sobald ich nicht mehr in die Pedale trete, wird's doch unangenehm.

    Die Fahrt an sich ist angenehm. Nach dem Pass fällt die Straße zunächst steil ab und wird danach flacher, Gegenanstiege halten sich in Grenzen. Es läuft. Verkehr ist spärlich und die wenigen Fahrzeuge, die mich passieren, erkennen, daß das hier kein Kindergeburtstag ist und überholen fast ausnahmslos in weitem Abstand.

    Die letzten km steigert sich der Regen weiter. Es schüttet. Als ich endlich nach Haast abbiegen bildet dort das abfliessende Wasser breite Bäche auf der Straße.

    Beim Checkin verursache ich eine Pfütze am Tresen. Das beschleunigt den Vorgang 🙂 Nach der Dusche sieht die Welt wieder gaaanz anders aus. Mir geht's wieder gut. Die Sonne kommt hervor und ich kann tatsächlich meine nassen Sachen auf der Leine im Hof aufhängen. Der Hostel-Vater spendiert mir seine alten Zeitungen mit denen ich meine nassen Schuhe ausstopfe.
    Einkaufen. Heute schon wieder eine Belohnung verdient: Salat mit Fisch. Salat gut, Fisch unterirdisch. Da helfen weder Salz noch Pfeffer. Und das am Meer!

    28.1., RUHETAG
    Nach 3 "Heftig-Tagen" (1x Berg, 1x Gegenwind, 1x Regen) folgt heute ein weiterer: heftiges Nix-Tun 😁 Haast ist hierzu der perfekte Ort. Hier verpasst man nichts. Das Hostel ist gemütlich und fast leer. Neuseeländischer Herbertsvater sehr entspannt, sogar die strenge philippinische Herbergsmutter taut auf, wenn man versucht nett zu ihr zu sein (manchmal gelingt mir das). Das Wetter hat sich vorübergehend beruhigt. Strahlender Sonnenschein. Einzelne Besuche von Sandflies enden tödlich bevor sie Unheil anrichten. Strandbesuch angedacht aber ich bin viiieel zu träge um mit dem Rad mörderische 7 km zurück zu legen. Der Schwabe nennt das in Summe "Den Herrgott en guade Ma sei lasse"
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