• Dat Marie wird getauft

    July 27, 2024 in the Netherlands ⋅ ☁️ 21 °C

    Endlich habe ich mal ein paar Tage Zeit, die Mary besser kennenzulernen und eine Bestandsaufnahme zu machen, was alles zu tun ist.
    Ein Problem mit der Wasserversorgung hatte sich schon im April gezeigt. Aus irgendwelchen Gründen schafft es die Pumpe nicht, Druck aufzubauen. Da muss anscheinend an geeigneter Stelle nachgeholfen werden. Kennt man ja, dass trocken gelaufenen Pumpen erstmal Wasser zugeführt werden muss, damit sie wieder funktionieren.
    Ein weiteres Problem zeigt sich nun beim Strommanagement. Das Display, das alle Daten zum Zustand der Energierversorgung liefert, scheint tot zu sein. Dadurch springt der Wechselrichter bei fehlendem Landstrom nicht an und das Batterieladegerät brummt die ganze Nacht.
    Um diese Dinge werde ich mich also bis zur Überführung im Oktober kümmern müssen.
    Dringender für den Moment ist aber die Schlafsituation. Die Koje in der Heckkabine ist total schief. Nach drei unbequemen Nächten hatte ich die Schnauze voll. Zusammen mit dem feinen Herren, der zum Wochenende vorbeikam, ging ich dem Problem auf den Grund. Mit Wasserwaage und Holzleisten richteten wir die Liegefläche einigermaßen waagerecht aus. Natürlich ist auf einem Boot nichts wirklich in Waage. Aber die krasse Schieflage konnten wir immerhin beseitigen.
    Und schließlich bekam die Mary endlich ihren neuen Namen.
    Mary Read war eine legendäre englische Piratin, die sich als Frau in der rauhen Piratenwelt behauptete und die im wahrsten Sinne "ihren Mann stand", denn sie gab sich oft als Mann aus. Ihr wurde eine Affäre mit der Piratin Anne Bonny nachgesagt, mit der sie eine Weile segelte. Dem Tod durch den Strang entging sie nur knapp. Allerdings raffte sie wenig später ein Fieber dahin. Eine beeindruckende Biographie jedenfalls. Grund genug, ihren Namen auf diese Weise weiterzutragen.
    Nun ist die schöne Zeit auf dem Boot wieder vorbei. Aber bald schon komme ich zurück!
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