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  • Day 1

    Abenteuer TrenItalia

    October 2, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    Ich hatte mich dazu entschlossen, auf dieser Tour einen festen Standort zu wählen, von dem ich mit dem Zug morgens zum Ausgangspunkt fahren und abends vom Zielpunkt wieder zurück kann. Das geht im Prinzip gut, denn die Route verläuft entlang der Bahnlinie Milano-Genua. Der Teufel allerdings steckt im Detail. Die Züge fahren nicht so, wie ich es bräuchte. Man muss etwas Demut entwickeln, will man mit dem italienischen Zugsystem klar kommen. Gestern bekam ich einen Vorgeschmack und heute geht es gleichermaßen weiter.
    Das Frühstück gibt es in meiner Unterkunft für mich um 8 Uhr. Üppig und lecker, es auszulassen wäre Sünde. Der Preis dafür ist heute, dass der Morgenzug bereits weg ist. Der Nächste fährt um 11 Uhr. Ich muss anmerken: pünktlich! So weit, so gut. Aber statt auf kurzem Weg nach Tortona zu fahren, muss ich nach Allessandra, um dort umzusteigen. Ein ziemlicher Umweg. In Allessandria wartet der Zug nach Pavia bereits. Der Schaffner wartet am ersten Wagen, alle anderen Türen sind geschlossen. Er will nur das Tickets sehen, der Covid-Pass interessiert ihn nicht. Das Innere des Zuges ist eine Überraschung, er gleicht einem Veteranenzuges. Doch er fährt pünktlich, lautstark dieselnd, los. Die Fahrt soll über eine Stunde dauern und bald wird mir auch klar, warum. Er hält wirklich an jeder Milchkanne. Lange vor jeder Station bremst er quietschend ab, um nach dem Halt die Gänge wieder quälend langsam hochzuschalten, bis bald darauf die nächste Station erreicht ist.
    Ein Abenteuer für sich.
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