Satellite
Show on map
  • Day 1

    Warming up: Silverfallet

    August 12, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 14 °C

    Die STF-Grövelsjön (https://www.swedishtouristassociation.com/facil…) ist mit 65 Zimmern schon recht groß. Im Prinzip ist die Fjällstation eine bessere Jugendherberge, man trifft sich also zum Essen in einem großen Speisesaal. Entsprechend quirlig ist's beim Frühstück, obwohl sich die Gäste sehr gesittet benehmen. Man nimmt Rücksicht aufeinander, die kleinen Kinder fallen nicht weiter auf. Toll! Trotzdem - ich breche bald auf zu meiner ersten Wanderung, die mich heute nicht weit weg von der Station führen soll. Ich will mich akklimatisieren und an die Verhältnisse im Fjäll gewöhnen. Die Bedingungen dazu sind bestens, draußen scheint die Sonne, die Temperaturen sind angenehm. Das geht in den Bergen ja auch ganz anders.
    Viele Wege führen von der Station weg. Ich wähle den Weg zum See runter. Es ist der Trollweg. Viele witzige Trollfiguren säumen den steinigen Weg. Einen Brücke führt über den Grövian, dann geht's auf breiten Wegen hinauf ins Fjäll. Über mir ist der Himmel blau, neben mir blüht die Heide rot. Ich kann mein Glück kaum fassen. Still ist es und so früh sind auch kaum Leute unterwegs. Ich biege auf einen steinigen Weg ab und schon kann ich üben, auf knorrigen Wegen zu gehen. Heute noch ohne Gepäck. Dann bin ich am Wasserfall, dem Silverfallet. Dort wollte ich hin. 2019 hatte ich für ihn kein Auge mehr, wollte damals nur noch ankommen nach vielen Wandertagen, sehnte mich so sehr nach einer erfrischenden Dusche. Heute bin ich ausgeruht und kann das Wasserrauschen genießerisch in mich aufnehmen, während ich das mitgeführte Lunchpaket verputze, das ich mir morgens am Buffet zusammenstellen durfte. Großartig, die Schweden!
    Zurück geht's an einem Zaun entlang, der bis zum Horizont zu reichen scheint. Ist das der Grenzzaun zu Norwegen, das auf der anderen Zaunseite liegt? Ich erfrage es später an der Rezeption. Nein, es ist ein Rentierzaun, der 100m vor der Grenze verläuft.
    Fast schon wieder zurück an der Station wähle ich etwas übermütig den Weg, der mit roten Kreuzen markiert ist. Kurz darauf dämmert es mir, dass das wohl ein Fehler war. Ich bin auf den Winterweg abgebogen, den man im Sommer tunlichst nicht gehen sollte. So gerate ich in mooriges Gelände, die Stiefel drohen im Wasser zu versinken. Nur gut, dass es hier ein paar Tage nicht geregnet hat, so läuft die braune Brühe nicht in die Schäfte. Wäre doch blöd, gleich am ersten Tag nasse Stiefel zu haben. Das Gute an dieser Eskapade: nun weiß ich, dass die Stiefel, die mich bereits durch fast ganz Schweden getragen haben, immer noch dicht sind.
    Für den ersten Tag reicht mir die kleine Tour. Den Nachmittag lasse ich in der Station ausklingen.
    die Tour bei Komoot: https://www.komoot.de/tour/883467750?ref=aso
    Read more