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  • E1-79-DK- Vingsted Sø (29km)

    May 14, 2017 in Denmark ⋅ ☁️ 17 °C

    Aufgeben gilt nicht! (2)

    Am Morgen weckt mich das nervige Gurren zweier Tauben, die sich viel zu erzählen haben. Der Regen hat aufgehört, vor dem Shelter wabert der Morgennebel. Die Nacht war angenehm und nicht kalt.
    Ohne Frühstück breche ich auf, denn da habe ich heute eine bestimmte Idee. Im Brugsen kaufe ich frische Brötchen, damit suche ich das nahe liegende Haervejen Touristen-Centrum auf, das es in Baekke gibt. Ab acht Uhr ist es geöffnet, das habe ich schon gestern herausgefunden. Es gibt dort sogar eine Dusche, der Gedanke daran erfüllt mich mit Vorfreude.
    Der Center-Wart schließt gerade auf und begrüßt mich freundlich. Er zeigt mir den Duschraum und lädt zum Verweilen ein. Kurz darauf muss er weg - zur Arbeit - für den Haervejen ist er ehrenamtlich tätig. Gut, dass es Menschen wie ihn gibt, sie bereichern das Leben. Vertrauensvoll überlässt er mir die Räumlichkeiten und ich darf bleiben, solange ich will.
    Die heiße Dusche tut gut, das Frühstück bringt mich auf Trab. Während Smartphone und Powerbank aus zwei Steckdose Strom zapfen, inspiziere ich die kleine Ausstellung.
    Mit frischer Energie geht es weiter. Kurz hinter Baekke stoße ich auf ein Wikingergrab, das im 10ten Jahrhundert als Grabmal in Form eines 45m langes Wikingerschiff angelegt wurde. Daneben ein noch älteres Hügelgrab aus der Bronzezeit. Eisentafeln und Felssteine zeigen die Lage des ehemalige Wikingerschiffs, vom Hügelgrab herunter hat man einen guten Blick darauf. Außer Tafeln und Steinen ist allerdings nicht viel zu sehen.

    Wieder folgt die Tristesse langer Schotterpisten und Asphaltstraßen. Erst auf einer Anhöhe vor der Vejlen Ǻ (Au) wird es besser. Der Blick ins Tal lässt ahnen, was vor mir liegt: eine waldreiche Gegend und das schöne Flussdelta der Vejlen Ǻ. Unten stoße ich auf eine alte Bahntrasse, dessen Gleisbett nun als asphaltierter Wander- und Radweg genutzt wird. Auf ihm geht es viele Kilometer am Fluss entlang und endlich ist die Natur so zauberhaft, wie man es sich nur wünschen kann.
    In Vingstedt ist mein Tagesziel erreicht. Hier soll es ein Shelter geben, das ich schnell finde. Es ist schon belagert und so voll, dass ich lieber weiter ziehe. Gut, dass ich als zweite Option den einfachen Zeltplatz (primitiv teltplads) am Vingstedt Sø im Ärmel habe. Um dort hinzugelangen, muss ich allerdings noch eine Kuhweide überqueren. Dort folgen mir sehr neugierige Kühe, eine besonders kecke Gescheckte stupst mich mehrfach von hinten an.
    Auf dem sonnigen Zeltplatz steht bald das Zelt, Frischwasser gibt es in der Nähe. Der Abend verläuft ruhig und angenehm, das Wetter bleibt gut. Nur Baden kann man in dem See leider nicht, es wäre die Krönung gewesen.
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