• Nordkappmuseet - da gehe ich rein!die Erklärungder erste PKW war 1955 am Nordkap - und machte dann von dort aus eine längere Tour als ich jetztdie "Strasse" sah damals etwa so ausnicht nur in Bodø, sondern auch hier war der letzte deutsche Kaiser. Wer hat's gewusst?der erste Tourist war ein Italiener.die schwimmenden Rentiereso ging man Fischenso sehe ich doch ein Polarlicht 😁derweil schiebt sich die Nordlys rückwärts aus dem kleinen HafenZwei Kilometer muss ich zum Vandrerhjem laufendas vis à vis einer kleinen Fischfabrik liegt (die ich geflissentlich ausblende 😉)hat alles, was mein Wanderherz gerade begehrtPale of the day (heute nicht so lecker wie sonst)

    Honningsvåg-erste (museale) Eindrücke

    August 18, 2023 in Norway ⋅ 🌬 10 °C

    Gleich am Hafen von Honningsvåg liegt das Nordkappmuseet. Wie praktisch, so kann ich gleich dem Nieselregen entfliehen. Dieses Museum ist überschaubar und regional aufgestellt. Nichts von Amundsen oder Nansen ist zu finden. Mehr darüber, wie sich die Insel Magerøya über die Jahrhunderte entwickelte. Fischfang war hier immer dominierend. Allerdings hat der Tourismus in den letzten 50 Jahren sehr an Bedeutung gewonnen. So lerne ich, dass eine Sandpiste zum Nordkap schon seit 1959 existiert, später wurde sie asphaltiert. Zeitgleich wurde die Nordkaphalle errichtet, die in den 1980gern dann wesentlich erweitert wurde. Sie kann heute mehrere 1000 (!) Besucher gleichzeitig aufnehmen. Das Nordkap soll von ca. 300.000 Menschen pro Jahr besucht werden, das macht >800 pro Tag. Wow!! Die Chance, am Kap alleine an der Weltkugel zu stehen, ist also gering.
    Dann lerne ich, dass in Honningsvåg der deutsche Kaiser Wilhelm II auch schon war. Die abendliche Recherche ergibt, dass er wohl so etwas wie ein Pionier des Fjordtourismus gewesen sein muss. Ich hab‘ meine Quelle unten verlinkt, ist interessant zu lesen.
    Dann hat das Museum mir aufgezeigt, dass auch hier die Deutsche Wehmacht schlimme Gräueltaten verübte, in dieser Region allerdings erst gegen Ende des 2. Weltkrieges. Die Wehrmacht war bereits auf dem Rückzug, als sie hier im Herbst 1944 systematisch die Orte niederbrannte. Von Honningsvåg blieb bis auf die Kirche kein Haus verschont. Im darauf folgenden Sommer war der Krieg vorbei. Honningsvåg wurde schnell mit Baracken neu errichtet, denn die Menschen mussten ja den nächsten harten Winter überstehen. Unglaubliche Geschichte!

    Nach dem Museumsbesuch geht’s zur Tourist-Information. Es gibt einiges zu klären mit dem Transfer zum Nordkap und/oder zurück. Denn so einfach ist das dieses Wochenende nicht, dort hin zu gelangen, wenn man sich keiner Gruppe anschließen möchte. Ich wäre schon dort, hätte ich einfach über Hurtigruten direkt auf dem Schiff gebucht. Auch über das Tourist-Büro wäre so etwas für morgen noch möglich gewesen. Doch einfach ist in diesem Fall nicht gut, denn ich möchte nicht mit einer Gruppe am Nordkap stehen und sagen: „oh, wie schön! Und wo gibt’s Kaffee!“ Nichts für ungut und jedem das Seine. Doch das Nordkap hat für mich nun einmal einen hohen symbolischen Wert, was vermutlich jeder, der mir folgt, verstehen kann. Auch wenn mich hierher letztendlich doch nicht die eigenen Füße getragen haben.
    Egal, morgen mehr von diesen bevorstehenden Schwierigkeiten bzw. Herausforderungen (wie es ja so schön heißt).

    Außer dem Nordkap hat der Ort nicht viel zu bieten. Ein wenig Hafen, eine kleine Galerie, ein Intersport, ein sündhaft teures Hotel, die Kirche. Das war‘s. Vermutlich, denn den Ort und seine nähere Umgebung werde ich mir morgen erst genauer zur Brust nehmen. Ich hoffe auf gutes Wetter, denn ist es schlecht, ist es hier grauslich.

    Heute suche ich nur noch meine Unterkunft auf, die etwas außerhalb liegt. Zum Vandrerhjem sind es etwa zwei Kilometer Fußmarsch - bei Nieselregen. Ich erwarte nicht viel und der erste Eindruck vermittelt auch nichts Gutes: das große, rote Gebäude liegt DIREKT neben einem Fischverarbeitungsbetrieb. Ein Sattelschlepper wird gerade mit Frischfisch beladen; es riecht recht streng nach diesem Erzeugnis. Doch drinnen werde ich warm empfangen, bekomme sofort mein Einzelzimmer, kann sogar noch Frühstück dazu buchen - und es gibt entgegen der Beschreibung nicht nur WiFi, sondern schnelles WiFi. Was will man mehr? Noch schnell zum nahen Supermarkt gesprintet und das Abendessen und Absackerbier sind geangelt. So lasse ich - beschäftigt mit FP Footprinting und Nordkap- Recherche - diesen Abend im großen Aufenthaltsraum ausklingen, mich wundernd, dass hier gar nichts los ist. Aber mir ist es recht so.

    Links:
    🔹 Honningsvåg:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Honningsvåg
    🔹 Nordkapmuseum:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nordkapmuseum
    🔹 zur norwegischen Reiselust von Wilhelm II:
    https://www.welt.de/reise/nah/article164494818/…
    🔹 DIE KIRCHE VON HONNINGSVÅG:
    https://www.visitnorway.de/listings/die-kirche-…
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