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- Day 6
- Sunday, August 11, 2024 at 10:37 AM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 232 m
NorwayLianvatnet63°24’10” N 10°18’51” E
Gudbrandsdalsleden - det siste stykket

Dicke Regentropfen an mein Fenster klopfen. Doch nach dem zeitigen Frühstück hört es schon auf. Es kann los gehen. Und zwar mit der nördlichsten Straßenbahn der Welt zu ihrer Endhaltestelle in Lian. Dort treffe ich auf den Gudbrandsdalsleden, jenem Olavsweg, der von Oslo herauf kommt. Mehr als 600km ist er lang, bei uns wird er meist als DER Olavsweg bezeichnet, was ja falsch ist, weil es mehrere gibt. Wie alle anderen führt auch dieser Pilgerweg nach Trondheim. Und auf seiner letzten Etappe ab Liam will ich ihm nun folgen. Die übrigen Mitreisenden interessieren sich nur für den Aussichtspunkt und das obligatorische Café gleich nebenan. Keiner geht diesen Weg, man kennt das ja. So bin ich wieder ganz alleine unterwegs, mal abgesehen von ein paar Joggern, die hier und da meinen Weg kreuzen.
Auf halber Strecke komme ich am Folkemuseum „Sverres Borg“ vorbei. Das will ich mir anschauen. Früher stand hier eine Burg auf hohem Fels, heute hat sich drumherum das Museum angesiedelt mit vielen alten Gebäuden samt antikem Mobiliar und Arbeitsgeräten. Von der Burg ist leider nichts übrig, sie hätte mich am meisten interessiert.
Nach Stunden geht es weiter auf dem Gudbrandsdalsleden Richtung Trondheim. Dann kommt der Moment, den vermutlich jeder Olavspilger sehnlichst herbei sehnt: der erste Blick auf den Nidarosdom. Dort ist der Heilige Olav begraben, der in Stiklestad sein irdisches Leben auf dem Schlachtfeld aushauchte und kurz darauf heilig gesprochen wurde, weil sich wundersame Dinge ereigneten. Ich berichtete. Helden und Heilige brauchte es in jener Zeit.
Und schließlich stehe ich vor dem Dom, zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren. Seltsamerweise berührt er mich heute nicht, ich will nicht einmal in sein Inneres. Aber ich bin ja auch kein Pilger.
An der 0-ler Markierung des Olafsweges lehnt ein gewaltiger Rucksack, daneben ein junger Pilger, der seinen Weg von Oslo bis hier herauf gerade geschafft hat. Glücklich schaut er aus, auch ein wenig geschafft. Wir reden und ich erfahre, dass auch er im Radisson Blue übernachten wird, weil das Hotel kaum teurer sei als die Pilgerherberge am Dom. Da ist Pilgern doch auch Geschäft.
Es beginnt wieder zu nieseln und ich eile etwas hastig noch über die Gamble Bybro und das Touristeneckchen „Bakklandet“, um mich endlich zufrieden und erfüllt in mein kuscheliges Zimmer zurück zu ziehen. Draußen wechselt derweil Niesel in Regen.
https://www.komoot.com/de-DE/tour/1780548333?re…Read more
WildWortWechselSchön erzählt, lieber Michael.
Michael-wandertVon Dir gelernt, lieber Dieter. Vielen Dank 🤗
WildWortWechsel
Herrlich!