• Stockholm

    19. August in Schweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Lange geht es heute Morgen auf Schleichfahrt durch das Gewirr der Schären und fordert vom Steuermann sicherlich Höchstleistung ab. So sind wir sehr früh auf den Beinen und beobachten das uns gebotene Spektakel auf der Backbordseite beim Frühstück auf Deck 12. Dort kann man sich sozusagen alles von oben anschauen. Pünktlich um 9 Uhr machen wir fest und Britta und ich sind mit die ersten, die auf Landgang gehen. Wir halten uns zunächst abseits der anderen Landgänger, wandern gleich hinauf nach Södernalm, schauen uns dort alte Holzhäuser an und genießen den Blick auf die Stadt. Dann geht’s über eine breite Brücke auf die Insel Riddarholmen, einer der Keimzellen der Stadt und weiter zum sehenswerten Bahnhof, wo wir die U-Bahn suchen, die zunächst für uns nicht leicht zu finden ist. Sie liegt - natürlich - unter dem Bahnhof. Ich hatte gelesen, dass die U-Bahn Stationen sehenswert seien, sind sie doch alle unterschiedlich künstlerisch gestaltet. Es ist der Notwendigkeit geschuldet, dass die drei Linien durch den steinigen Untergrund gemeißelt und die felsigen Bahnhöfe kaschiert werden mussten. So verfiel man auf die künstlerische Gestaltung, was der Tunnelbana den Beinamen ‚größte Kunstgalerie der Welt‘ einbrachte. Von den 90 gestalteten Haltestellen haben wir gerade einmal drei gesehen. Schade, aber viel Zeit ist ja nicht auf Landgang und es gibt so viel anderes zu entdecken in Stockholm. Wir entschieden uns, noch die Altstadt aufzusuchen. Gamla stan war jahrhundertelang die eigentliche Stadt, die auf einer Insel lag, viel kleiner als heutzutage. Auch war sie von einer Stadtmauer umgeben, von der heute nichts mehr übrig ist. Auf Gamla Stan liegt heutzutage das königliche Schloss und auch das repräsentative Parlamentsgebäude. Der Rest der mittelalterlichen Häuser verteilt sich dicht gedrängt auf der Insel. Durch die schmalen Gassen drängeln sich natürlich jede Menge Touristen - das will außer uns jeder mal gesehen haben. Der äußere, neuere Bereich von Stockholm wurde dagegen sehr autogerecht konzipiert, aber auch die schon in den 1950’gern angelegte Tunnelbana sorgt für reibungslose Verbindungen innerhalb der Stadt und zu ihren Satellitenstädten außerhalb. Gegründet im 11ten Jahrhundert, ist sie heute zu einer Millionenmetropole herangewachsen und die größte Stadt Skandinaviens. Eine so große City kann man unmöglich an einem Tag erfassen und so kehren wir voller Eindrücke auf unser Schiff zurück in der Gewissheit, dass wir auch Stockholm noch einmal besuchen werden. Doch für heute soll’s genug sein; die Annehmlichkeiten unseres Schiffs warten auch noch auf uns.Weiterlesen