Montenegro
Ćurevac

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Travelers at this place
    • Day 7

      Durmitor Ring

      June 26 in Montenegro ⋅ ☁️ 21 °C

      Am Morgen lacht die Sonne, vereinzelte Wolken und etwas Wind. Das perfekte Wetter für den Durmitor-Ring. Dies ist eine schmale Panoramastraße, die über eine Länge von knapp achtzig Kilometern durch das Durmitorgebirge führt. Das Massiv erhebt sich über eine ausgedehnte Hochebene und 48 Berge sind höher als zweitausend Meter. Der Durmitor-Nationalpark kann sich mit einigen Superlativen schmücken: tiefste Schlucht Europas, höchste Gipfel der Region und – das sagen jetzt wir – größtmöglicher WOW-Faktor.

      Die Route fährt man am besten gegen den Uhrzeigersinn, heißt es. Zwar sagt keiner warum, aber am Ende wissen wir es. Zunächst geht es auf einer kleinen Straße aus dem Ort hinaus, vorbei an Einfamilienhäuschen und saftigen, blühenden Wiesen. In der Ferne schimmert das kahle Gestein des Dinarischen Gebirges. Nach einigen Kilometern erreichen wir einen Sessellift der auf den Berg Mali Stuoc hinaufgeht, hier ist also im Winter gewiss ein wenig Trubel. Heute jedoch, an einem Wochentag Ende Juni, sind wir fast allein auf dem Ring unterwegs. Links blicken wir hinunter zum höchst gelegenen Dorf des Balkans, dem kleinen Weiler Bosaça auf knapp 1600 Metern Höhe.
      Der erste Pass zwischen Mali Stuoc und Veliko Stuoc mit einer krönenden Sendeantenne liegt auf 1950 Metern. Wenig später erreichen wir einen Aussichtspunkt an der Taraschlucht. Die tiefste Schlucht Europas und nach dem amerikanischen Grand Canyon die zweittiefste Schlucht der Welt ist seit 1980 Weltnaturerbe und misst 1333 Meter vom Rand bis zur Talsohle.

      Jetzt erreichen wir einen weiteren Fluss, den wir wie die Tara nur mit vorsichtigen Blicken und noch vorsichtigeren Schritten am Wegesrand tief dort unten mit seiner türkisblauen Wasseroberfläche blinken sehen. Dies ist die Sušica-Schlucht, aber wie gesagt Vorsicht, es ist keinerlei Sicherung vorhanden. Jeder Schritt am Rande der Felskante könnte der Letzte sein.
      Nun senkt sich die Strecke langsam hinunter, an einer Bergflanke aus rötlichem Fels. Die Straße muss hier sehr mit Bedacht gefahren werden, denn eine Menge bröselige Felsbrocken unterschiedlicher Größe bedecken die Fahrbahn. Nicht einfach, aber dank fehlendem Gegenverkehr steht uns die ganze Straßenbreite zur Verfügung. Einige Spitzkehren später begrüßt uns auf der Talsohle der kleine See Sušica Jezero. Wasser ist im See leider keins mehr vorhanden, denn das Gewässer vertrocknet jeden Sommer vollständig. Letztes Jahr als wir im Mai hier waren, war der See noch vollständig mit Wasser gefüllt.

      Um die Mittagszeit erreichen wir Ranko und Stanica Mitrić, sie betreiben nahe des Weilers Nedajno in 1500 Metern Höhe ein kleines Gasthaus inmitten einer sanften Landschaft. Sanft ist es jedoch nur bis zur Abrisskante zum Sušica-Canyon, der sich neben dem Grundstück, teilweise nur wenige Meter neben der Straße, wild in die Tiefe wirft.

      Familie Mitrić öffnet das Gasthaus mit dem grünen Blechdach von Mai bis Oktober – in dieser Zeit unterstützt durch die Tochter, die im Winter in Podgorica lebt. Doch nicht immer wohnte Familie Mitrić in dieser Abgeschiedenheit. Bis vor einigen Jahren lebten sie in Plužine. Ranko arbeitete in der „Elektrodenfabrik Piva” und Stanica in der dortigen Gastronomie. Als die staatliche Fabrik im Jahr 2011 schloss, schafften sie sich ein neues Auskommen in dem Haus im Piva-Gebirge, das sie ohnehin schon besaßen.
      Wir lassen uns auf der Terrasse nieder.
      Für Mittagessen steht uns noch nicht der Sinn, schließlich gab es heute morgen zum Frühstück wieder die leckeren Speisen von Slavica mit Hüftgoldgarantie.
      Das Gasthaus bietet kleine, einfache Zimmer und die Möglichkeit zum Campen. Familie Mitrić hält einige Kühe, Schweine, Hühner und bewirtschaftet einen kleinen Garten. So ziemlich alles, was hier auf den Tisch kommt, stammt aus eigener Herstellung und Zubereitung. Okay, Kaffee kann man hier nicht anbauen, aber zubereitet wird der Kaffee ganz traditionell: türkisch in kleinen Kännchen gekocht.

      Nedajno mit den verstreut auf saftigen Almen liegenden Häusern hat rund fünfzig Einwohner. Doch nur zwei Handvoll Menschen bleiben auch im Winter hier oben. Sie haben sich daran gewöhnt, im Herbst riesige Mengen Vorräte anzulegen. Im Winter fällt eine Menge Schnee. Drei Meter, gerne auch mehr. Diejenigen Einwohner, die ihre Häuser im Winter nicht verlassen, sind über Monate abgeschnitten von der Außenwelt. Die exponierte Lage bringt es sogar mit sich, dass es auch im Sommer zu Schneefällen kommen kann, wenn feuchte Luftmassen von der Adria auf die kalten Kontinentalströme treffen. Die Durchschnittstemperatur wird im Juli mit Maximum +15°C und Minimum +7°C angegeben.
      Die Wiesen blühen in wunderschönen Farben, mal satt gelb, dann wieder in leuchtendem Lila. Kleinere Herden Kühe durchstreifen die Almen, die sich über sanfte Hügel ziehen. Krumme Zäune hindern die Tiere, ihre zugewiesene Weide zu verlassen. Dramatische Gebirge kündigen sich in der Ferne an. Schneefelder überziehen die schattigen Hänge der Berge. Die meist einspurige Straße windet sich unmerklich höher hinauf.

      Beim kleinen Dorf Trsa ist Durmitor-Ring-Halbzeit. Vierzig Kilometer liegen hinter uns. Kaum zu glauben: nur vierzig Kilometer! Wir biegen auf die P14 ab. Hier ändert sich nach wenigen Kilometern die Szenerie grundlegend.
      Hohe Berge ragen vor uns auf. Zwei einsame Haarnadelkurven später erklimmen einen kleinen Hügel, der mit Enzian, Sedum, verschiedenen Gräsern und widerstandsfähigen Hochgebirgspflanzen bewachsen ist.

      Die Straße ist schmal und nur durch Felsen und lose Steine begrenzt. Am Horizont taucht nun der Prutaš mit seinen 2393 Metern auf, ein Berg mit hohem Wiedererkennungswert. Seine senkrecht verlaufenden Gesteinsrinnen machen ihn absolut unverwechselbar.
      Wir befinden uns im Todorov Do, zu Deutsch Todors Tal. Die Straße zieht in respektvollem Abstand vor dem Prutaš vorbei und verlässt das Tal über einen Sattel daneben.

      Schließlich stellt sich uns in der Ferne der Doppelgipfel Sedlena Greda (2.227 Meter) ins Blickfeld, ein untrügliches Zeichen, dass der Sedlo-Pass immer näher rückt. Der „Sattel der Götter” (Sedlo = Sattel) wie der Berg auch genannt wird, ist von saftigen Almen umgeben, die in den kurzen Sommermonaten von unzähligen Schafherden beweidet werden. Überall ziehen Hirten mit ihren Schafen über die Hochalmen, begleitet von großen Hunden. Gelegentlich sieht man krumme Staketenzäune, mit denen die Schafe nachts eingepfercht werden, und einfache Schutzhütten für die Hirten.

      Auf der Passhöhe des Sedlo-Passes. Wow, das haut einen glatt aus den Latschen! Erstens dieser Ausblick und zweitens der Wind! Der Blick schweift viele Kilometer voraus und bleibt an einem weit aufragenden, markanten Felskegel hängen. Der Berg Stožina (1.905 Meter) wurde nach seiner Form benannt: Heuhaufen.

      Das grüne Tal, durch das wir anschließend kurven, nennt sich Pošćenska Dolina. Wir sind geflasht, denn diese gigantischen Landschaften hatten wir so nicht erwartet. Nicht so überwältigend, so ursprünglich und wenig besucht.

      Gut, dass wir der Empfehlung folgten und die Runde entgegen des Uhrzeigersinns fahren. Dadurch baut sich die Intensität der Landschaft kontinuierlich auf und strebt auf dem Höhepunkt der Hochgebirgslandschaft des Sedlo-Passes zu.
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    • Day 177

      Aussichtspunkt "ĆUREVAC"

      June 13, 2023 in Montenegro ⋅ ☁️ 15 °C

      Heute ging es auf die "Panorama-Straße #2" um das "DURMITOR-Gebirge" - einer Ringstraße von ca. 70 km, die bis auf ca. 1900 mtr üNN heraufführt.

      Wir lassen uns wieder von der "IZI.travel"-App leiten - die Erläuterungen entlang der Strecke sind echt klasse.

      Schon kurz nach dem Start gilt es auch schon wieder anzuhalten - eine kleine Wabderung führt zu dem Aussichtspunkt "ĆUREVAC", von dem man - gutes Wetter vorausgesetzt - einen super Blick in die TARA-SCHLUCHT hat. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit .... 😪😪😪😪

      Die TARA-SCHLUCHT ist mit einer Tiefe von bis zu 1333 mtr die tiefste Schlucht Europas und nach dem Grand Canyon die zweittiefste weltweit.

      Aber trotz der nicht ganz so tollen Sicht konnten wir den Blick genießen!!!
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    • Day 4

      Zabljak: Curevac (Tschurevats)

      June 9, 2022 in Montenegro ⋅ 🌧 14 °C

      Nachdem der Regen gegen halb vier abgenommen hat er wage ich eine kleine Tour zum Curevac, einem Aussichtspunkt auf einer Höhe von 1625 m, von wo man einen tollen Blick auf die Tara-Schlucht haben soll. Hier sieht man auch am tiefsten in die Schlucht, bis zu 1000 m.
      Der Weg führt auf einer geteerten Straße entlang, Verkehr ist jedoch keiner. Ich kürze aber ab und nehme den direkten Waldpfad. Jedoch hört der urplötzlich auf. MapsMe ist ratlos 🤔😁. Ich auch. Also gehe ich quer in Richtung Straße was ziemlich anstrengend und zeitaufwendig ist. Den Vorsprung durch den Wald habe ich verspielt 😵🫣. Nach 5 Minuten bin ich auf der lang ersehnten Straße und laufe weiter in Richtung Aussichtspunkt
      Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen 👏👍, das Cape lasse ich aber an, da es ziemlich abgekühlt hat. Die letzten 1000 m verlaufen wieder auf einem sehr schmalen Pfad. Nach 19 m bin ich wieder klitsch nass ab den Knien und Ellbogen abwärts, da sehr viele nasse Äste bis fast auf den Boden herab hängen.
      Nach 1,5 h bin ich endlich oben. Die Aussicht ist spektakuläre, auch wenn das Wetter nicht so prickelnd ist. Lange bleiben ich nicht, da mir beim stehen bleiben schon etwas kühl wird. Nasse Klamotten, etwas Wind und alles bei 10 °C. Eigentlich schade....😔🥴.
      Für den Rückweg nehmen ich jetzt gleich die Straße und mache noch einen Schlenker zum "Durmitor Viewpoint", der sich unvermittelt vor mir platziert - cool👍. An einem Schrottplatz komme ich auch noch vorbei 😁🤣.
      Nach 3 Stunden bin ich wieder im Städtchen und wärme mich in einem Restaurant bei einer Gemüsesuppe und Salat auf + Bierchen 🍻. Die Suppe sieht alles andere als appetitlich aus, aber schmeckt hervorragend!
      Jetzt freue ich mich auf eine heiße Dusche 🙋🏻‍♂️.

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      Wandersteckbrief
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      Höhenmeter: 190 m
      Strecke: 15 km
      Dauer: 3 h
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    • Day 18

      Durmitor Ring und Piva Schlucht

      July 9 in Montenegro ⋅ ☀️ 22 °C

      Der Durmitorring ist eine Panorama-Straße, die durch den schönen Nationalpark führt. Durch einen Audioguide konnten wir viel über die Region und die dort lebenden Menschen erfahren. Im Winter wird es dort sehr kalt und die Menschen, die dort in den Dörfern leben komnen durch die Schneemaßen nicht mehr in die nächste Stadt. Deswegen verlassen immer mehr Menschen diese Gegend. Es gibt aber auch einige die sich bewusst dafür entscheiden dort zu bleiben und es gelernt haben sich für den Winter gut einzudecken.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Ćurevac, Curevac, Q27561816

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