Montenegro
Studenci

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Travelers at this place
    • Day 81

      Hinauf zum Kloster und zwischen die Seen

      April 28, 2022 in Montenegro ⋅ ☀️ 16 °C

      Es ist nun Zeit die Küste zu verlassen und das Hinterland von Montenegro zu erkunden. Ziel ist das Durmitor Gebirge, das bis zu 2522m hohe Berge zum Wandern bereit hält und durch seine tiefen Schluchten bekannt ist. Auf dem Weg dort hin gibt es wunderschöne Highlights, die wir uns nicht entgehen lassen wollen.
      Zur Hauptstadt Podgorica fahren wir am Skutarisee vorbei. Dieser liegt zu 2/3 auf montenegrinischer Seite und zu 1/3 in Albanien. Wir bewundern erstmal nur das blaue Wasser und die Berge, da wir den See später auf der Reise mehr erkunden wollen.
      Wir parken etwas außerhalb von Podgorica, an einem atemberaubenden Ort und stehen mit Blick auf den türkisblauen Fluss Zeta, der mit großem Getöse das Schmelzwasser talabwärts bringt. Ein verlockender Sprungturm ist für Paul eine große Verführung, in das 10 Grad kalte Wasser zu springen und so die Natur aufzusaugen. Bei bestem Sommerwetter schnappe ich mir Rosi und rolle in die Stadt, vorbei am Fluss Morača, der sich wie ein kleiner Canyon in die Natur eingeschnitten hat. Seit mehreren Jahren hat die Stadt wohl eine Identitätskrise und weiß nicht, wohin die Reise geht. Sie soll sehr künstlerisch geprägt sein und eine florierende Kneipenscene haben, jedoch nicht allen gegenüber Toleranz zeigen. Mir fällt auf, dass die Stadt viel moderner wirkt, als all die anderen zuvor gesehen Städte. Mode scheint hier ein großes Thema zu sein, Frauen sehen sehr schick und weiblich aus, Männer modern klassisch. Aber etwas dazwischen, etwas buntes oder verrücktes fällt mir nicht auf. Klassische Rollen also. Auch die Kunstszene muss ich ein wenig suchen und finde sie nur an wenigen Stellen. Es gibt auffällig viele Parks und der Zugang zum herrlichen Fluss wird an vielen Stellen angeboten. Ich radel also durch die Straßen, im Sommerkleid mit guter Laune und lasse die unterschiedlichen Stile vom Osmanischen Reich, über Brutalismus und Moderne auf mich wirken. Richtig schön finde ich die Stadt nicht. Beeindruckend finde ich jedoch eine neue serbisch orthodoxe Auferstehungskirche „Hram Hristovog vaskrsenja“, erbaut 1993-2013 für die Orthodoxen Gläubigen, die einen Großteil im Osten der Stadt ausmachen. So eine Innenraumbemalung und die pompöse Wirkung habe ich noch nie gesehen. Natürlich nicht zu vergleichen mit einer Sixtinische Kapelle, eben modern und krass. Highlight dieses Stopps bleibt dennoch unser wunderschöner Stellplatz. Hier werden wir von den Nachbarn lieb begrüßt und eine ältere Frau quatscht uns ohne Punkt und Komma an. Leider verstehen wir nichts aber die Unterhaltung ist prächtig. Ich zeige ihr das BamMobil, sie ist von dem rollenden Zuhause beeindruckt und nimmt mich mit in ihr Haus. Natürlich rennen Hühner draußen rum, das Haus ist klein und spärlich eingerichtet, es gibt einen Keramik/Gusseisernen Holzofen und alles liegt ein bisschen rum. Traditionell bekomme ich Eier geschenkt und werde dann wieder hinaus gebeten. Sie kommt nochmal vorbei, um uns Kefir zu schenken und wankt dann ein wenig davon.

      Unser Weg führte uns weiter Richtung Nordwesten, um das Kloster Ostrog zu erkunden, das am Rand des Prekornica Gebirges liegt. Schon seit Wochen bin ich gespannt auf das Kloster Ensemble, dass sich über mehrere Ebenen erstreckt und war voller Vorfreude. Wir wollten nicht bis vor die Haustür fahren und suchten uns einen Wanderweg, der von der Bahnstation Ostrog über die Berge zum Kloster führen sollte. Richtig abenteuerlich war die Anfahrt zur Bahnstation und die Serpentinen, engen Straßen und Schotterwege haben Paul nun auch mit dem BamMobil zusammenschweißen lassen. Der Ausblick vom 400m hoch gelegen Parkplatz des Bahnsteigs war phänomenal und jeden herausfordernden Weg wert. Die Wanderung war ebenfalls wunderschön und führte uns durch frisch grün belaubte Buchenwälder hinauf zum Kloster, das am Ende echt viele Stufen hatte, um auf über 900m zu kommen. Das Kloster aus dem 17. Jh. war Gründungs- und Wirkungsstätte des Heiligen Vasilije und ist damit die wichtigste heiligste Stätte Montenegros. Es wurde direkt in den Felsen gebaut und thront über dem weiten Tal, dass sich langsam anfängt grün zu färben. Ein fantastischer Anblick! Zum Glück waren wir wieder fast alleine, im Sommer strömen wohl Massen zu diesem Ort und den Heiligen Gebeinen des Vasilijes. Mehrmals am Tag singen die (leider) wenig musikalischen Prediger ihr Gebet. Aus sämtlichen Ecken dröhnen die Verse aus großen Boxen und man kommt nicht umhin zuhören zu müssen. Eine interessante Erfahrung, jedoch hab ich dann doch die Muezzin Gesänge oder den Thomanerchor viel lieber.

      Nicht weit von Ostrog liegt Nikšić, eine Stadt die bereits aus dem 4. Jhr. ein geschichtliches Fundament hat. Für mich macht sie beim Durchschlendern einen amerikanischen Eindruck: breite Straßen, niedrige Häuser und Bars zum draußen sitzen. Auch eine Stadt, die man nicht unbedingt gesehen haben muss, aber die Lage an den drei Seen Krupac, Slano und Liveroviči ist traumhaft. Wir schlafen an drei Orten, um die Landschaft, die Schnee bedeckten Berge und das Wasser zu genießen und vor dem starken Wind zu flüchten. Ein Familien betriebenes Camp nimmt uns liebevoll auf und wir schließen den Hofhund sofort in unser Herz. Lessi mag uns wohl auch und begleitet uns zum Badetag an einen See, und als wir weiterfahren wollten, will sie das Mobil gar nicht verlassen. Die anderen Nächte verbrachten wir mit Blick aufs Wasser von höher gelegen Plätzen.
      Seit ein paar Tagen meldete sich auch das Mobil mal wieder, am Eingang gab es immer wieder eine Wasserpfütze, die wir nicht erklären konnten. Also wurde es Zeit, das Mobil auseinander zunehmen und die Ursache zu finden. Es stellte sich heraus, dass es der innenliegende Duschschlauch war, der ein Loch hatte und fleißig Wasser ins Innenleben des Mobils tropfte. Das hieß wieder Horizont erweitern, Baumarkt suchen und mit Händen und Füßen erklären was man möchte. Diesmal mit einer extra Herausforderung, da ohne Internet „Google Translate“ nicht funktioniert aber dafür mit viel Hilfe von Paul. Die liebevollen Menschen versuchen auch mit allem was sie haben zu unterstützen. Wir kaufen einiges im Baumarkt, werden zu einem Fachhandel geschickt, der uns vor Ort mit Utensilien und Fachwissen weiterhelfen kann. Und nach einer Weile sind auch klemptnerische Dinge ausgetauscht, trocken und funktionieren. So langsam ist alles ausgetauscht, erkundet und verstanden aber irgendwie hört es nicht auf … es tropft schon wieder an einer anderen Stelle aber auch das wird behoben werden 😁💪🏼🛠

      An die hupenden Autos kann ich mich immer noch nicht so recht gewöhnen aber es ist einfach eine Geste der Begrüßung, des Zuspruches, zum Danke sagen oder der zwischenmenschliche Kommunikation, also hupen wir jetzt auch ständig und fühlen uns dazugehörig.
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    • Day 30

      Nikšić

      May 16, 2023 in Montenegro ⋅ 🌧 15 °C

      Niksic ist einfach mal komplett anders als Podgorica. Viel moderner und sauberer. Fast schon zu normal 😅.
      Aber es regnet weiterhin jeden Tag und Besserung ist nicht in Sicht. Dafür nutze ich die Küche hier und koch mir jeden Tag was leckeres und Kaffee zum aufwärmen gibt's auch.
      Mini Trekkingtour hab ich trotzdem machen können.
      https://www.komoot.de/tour/1119240572?ref=avs&a…
      Immerhin ist alles sehr schön grün und die Vögel zwitschern wie verrückt. Am Ende der Tour musst ich leider umkehren und den gleichen Weg zurückgehen, da der Weg von Hunden versperrt waren, die ihr Revier verteidigt haben 😬 Hunde sind hier leider echt ein Problem und wird wohl in Albanien nicht besser werden.
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    • Day 28

      Regentage

      May 14, 2023 in Montenegro ⋅ 🌧 15 °C

      Da das Wetter einfach nicht besser wird, bin ich jetzt einfach mit dem Zug in die nächst größere Stadt Niksic gefahren. Die Zugfahrt verlief durch die mit Regenwolken durchzogende Berge. Leider waren die Fenster so verschmiert, dass ich nichts aufnehmen konnte.
      Angekommen bin ich direkt ins Hostel. Bin übrigens grad der einzige Gast bisher und hab erstmal wieder alles für mich 😅Dann schau ich mir mal die Stadt an und warte mal ab wie sich das Wetter weiter entwickelt.
      Bleibt es so kühl werd ich wohl erstmal zurück an die Küste, dort ist es ein wenig wärmer.
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    • Day 76

      Neues Land, neues Glück

      March 28, 2022 in Montenegro ⋅ ☁️ 13 °C

      Das Ende in Bosnien wurde etwas kostenintensiver. Wir gerieten in eine Polizeikontrolle und mussten 50 € Strafe bezahlen und beim Grenzübertritt nach Montenegro auch noch einmal 100 €, weil wir uns in Bosnien nicht registriert hatten. -.- ziemlich unnötig :DRead more

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