Satellite
Show on map
  • Day 39–42

    Letzte Vietnam-Destination Mui Né

    November 9, 2023 in Vietnam ⋅ ☀️ 32 °C

    Von Da Lat hatten wir eine kurvige Fahrt über zwei Pässe zurück ins flache Küstengebiet. Es war ein atemberaubender Ausblick, der sich auftat als wir die erste Passhöhe überquerten. Die Strassen waren dagegen in schlechtem Zustand. Schlaglöcher und provisorische Flickwerke liessen uns im Pfusbus durchschütteln.
    Entlang der Passstrasse weiter unten sah man vor allem Kaffeeplantagen und Bananenbäume - leider keine malerischen Reisterrassen. Der Reisanbau prägt die Landwirtschaft im flachen Gelände Südvietnams.

    Mui Né nennt sich fast der gesamte Küstenabschnitt obschon es eigentlich nur ein kleines Städtchen auf einer Halbinsel ist. Touristisch bekannt ist es nur wegen den Sanddünen und der fotogenen Fischerbucht. Ansonsten hatten wir unsere Fragezeichen. Aber der Reihe nach. Als wir in unserem Guesthouse ankamen, buchten wir gleichentags eine Sunset-Tour. Am kommenden Tag wollten wir nämlich die Zeit für Wassersport nutzen.

    Erster Stopp war ein Bach namens Fairy Stream mit klarem Wasser und sandigem Grund, indem man ca. 30 Minuten stromaufwärts zu einem Wasserfall watet. Zuerst dachten wir, es sei ein Scherz...aber nein, unser Fahrer sagte: in einer Stunde wieder zurück und Schuhe braucht man keine. Na gut. Wir marschierten los wie die Lemminge und genossen es schon bald, dass viele Touristen nach kurzer Zeit wieder umdrehten. Irgendwann hatten wir den Bach und die sandsteinige Landschaft für uns, vorbei an Kühen, unter schattigen Bäumen durch bis...hoppla! Ich in losen Morast trat und bis zur Hüfte einsank. Zum Glück konnte ich mich noch halb an einem Ast halten und mit dem anderen Bein stützen. Und wie eklig sich das anfühlte...nun ja, Bein rausziehen und im Bach abspühlen. Weiter geht's! Nach 30 Minuten erreichten wir schliesslich den Wasserfall. Wer am Rheinfall aufgewachsen ist, zwinkert diesem 'Mini-me' nett zu.

    Danach machten wir einen Fotostopp an der Fischerbucht von Mui Né auch Lang Chai genannt. Die ärmlichsten Fischerboote sahen aus wie schwimmende runde Badewannen.

    Die nächste Station waren die weissen Sanddünen. Für viel Geld wurde man entweder mit Squad oder Jeep zur höchsten Düne gefahren. Da wir beide kaum mehr Bares dabei hatten, gingen wir eben zu Fuss. Die Guides meinten zwar, das sei viel zu weit. 20 Minuten später standen wir oben. Verrückt, wie viele Asiaten kaum mehr als ein paar Meter zu Fuss gehen können/wollen. Mal auf der Düne angekommen war der Ausblick noch hübsch. Und der Sand war wirklich blendend hell und fein wie Mehl.

    Die letzte Station war die rote Sanddüne für den Sonnenuntergang. Wir hatten Glück, dass Wolkenfetzen zusätzliches Spiel in die Farben brachten.

    Am kommenden Tag startete der Morgen regnerisch. Endlich mal Abkühlung!? Von wegen! Es ist immernoch gleich warm und dazu noch feuchter. Wir warteten bis es nachliess und die Sonne wieder hervor kam. Aurelio wollte gerne surfen. Aber wo nur? Bei unserem Guesthouse wurde der Strandabschnitt mit einer Küstensicherung verbaut und Wellen hatte es eh kaum. Einheimische zeigten uns auf google maps den 'Malibu Beach'. Klingt toll, oder? Da kommen einem doch glatt Vorstellungen und Erwartungen nur schon vom Klang des Namens. Aber alles weit gefehlt! Mir kamen schon die ersten Zweifel als uns der Taxidriver an einer menschenleeren Strasse auslud. Die meisten Ressorts waren geschlossen, in Renovation oder ganz zerfallen. Und nach bald 15 Minuten fanden wir endlich einen Strandzugang...aber auch das war eine Enttäuschung: Müll, überall Müll. Natürlich kaum Menschen und schon gar keine Surfer. Uns hats damit auch gereicht und wir kehrten zum Guesthouse zurück.

    Auch am letzten Tag startete der Tag regnerisch. Wir haben es mit dem Wassersport aufgegeben und einen Chillertag daraus gemacht. Dieser endete aprupt als wir unser Guesthouse in bar bezahlen mussten. Der einzige ATM, der etwa einen Km entfernt war, funktionierte nicht. Aurelio hatte dann die Notfall-Idee, seine Thai Bath umzutauschen. Es blieb nicht mehr viel Zeit bis unser Bus kam. Letztlich war die Rettung eine Hotelangestellte (dort haben wir zweimal gegessen und die Bustickets gekauft), die ihn mit ihrem Roller bis zum übernächsten ATM fuhr! Glück gehabt und Problem gelöst!
    Read more