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  • Day 48

    Von besonderen Momenten und Lebenskunst

    November 13, 2016, Indian Ocean ⋅ 🌙 13 °C

    In den letzten Tagen, habe ich Erfahrung mit jahrlangen Reisenden gemacht, die auf meine irritierte Frage:"Ehm...but..what's your home" überzeugt mit "The World is my home" geantwortet haben. Ist das nicht eine faszinierende Aussage, die jeden noch so eingebundenen, routinierten und gefestigten Menschen kurz ins Stocken und zum Selbsthinterfragen anregt?
    Auch bei meinen Hostelbesuchen spüre ich stets ein anderes Klima, als das für Nanny typische. In Hostels herrscht eine ganz besondere Eigendynamik, die von Gemeinschaft, Abenteuer und Entdeckerlust, aber auch von Vergänglichkeit nur so sprüht. Der Lifestyle der dort Lebenden internationalen Nation oder auch Backpacker ist geprägt von Reisefieber, Geldkalkulation und Chaos. Ich hingegen könnte mein Nanny Dasein als Abenteuer und Komfortzone zugleich bezeichnen. Egal wie aufregend, actionreich oder besonders meine Tätigkeiten (insbesondere am We) sind, weiß ich doch stets, dass ich abends sicher in meinem KingSize Bed im Haus meiner Gastfamilie lande, wo neben Familie Frakolakis, Badezimmer und ein voller Küschrank auf mich warten.
    Dennoch hier mal meine

    TOP 10: Best moments

    1.Am Freitagabend mit einem Typen spitznamens Jesus die Kunstwerke Perths auslachen und beklettern, 2 Mal den Zug nach Fremantle verpassen, stattdessen in der City bleiben und auf einem Rockkonzert die Sofas in der Ecke für ein kurzes Powernapping nutzen, um anschließend in der alternativen Bar ggü. Einen Künstler kennen zu lernen.
    2. Mit Nachbar Billy und seinem Hund und mit Bierchen und Schokokuchen bewaffnet scheinbar unerklimmbare Dünen, Buschland und den Strand erklimmen und dabei vor nichts und niemandem Halt machen, außer vor einer riesigen Schlange,die ich auf der Motorhaube sitzend shoote.
    3.Die Tatsache, dass ich beim darlington arts festival auf Nachfrage misslungene Donuts geschenkt bekomme, die viel knuspriger schmecken, als die Kaufbaren und dass ich in einer Eisdiele ein 13$ Eis durch ein wenig vorgetäuschte Sprachbarriere auf 10$ runterhandel und auf dem farmer markt in Kalamunda zum ersten Mal in den Genuss von Kangaroofleisch komme(was eig. Nicht wirklich ein Genuss ist;)
    4. Als der freundliche Busfahrer, mit dem ich wie üblich viel plaudere und der sich überraschenderweise als Deutscher herausstellt mich als letzten Fahrgast direkt vor meiner Tür absetzt, statt an der 20min. Laufweg entfernten Bushaltestelle.
    5. Als ich auf dem Darlington Art Festival mit Andrew dank seiner Connections die Chance habe, zum ersten Mal auf Kamelen zu reiten und diese entzückenden Tiere sogar füttern darf.
    6. Die Gelegenheit mit Neoprenanzug und Schnorchel ausgestattet, wilde Delfine beim Schwimmen zu bestaunen.
    7. Als ein affiger als Ammy verkleideter Andrew mich mit den pathetisch gesprochenen, gekonnt imitierten Worten "We will buil a wall" zur Donald Trump/Weltuntergangsparty bei Freundin Esther abholt. PS: Einen Tag vor der Wahl, als es noch lustig war.
    8. Als ich nach rekordzeitverdächtiger Erledigung der Hausarbeit und vorm Abholen der Kids vor deren Schule, das Familienauto für einen kleinen Abstecher in Australiens Natur und zum kurzen Wandern in fantastischer Pflanzenwelt nutze.
    9. Boldern an postkartenreifen Kletterfelsen, von denen man, im Falle des Scheiterns in paradisiches Gewässer plumpst, Felsenspringen inklusive.
    10. Als die beiden Kiddies mir ganz übermotiviert im Haushalt von Klo über Badewanne bis Waschbecken putzen usw. helfen wollen, und gerade munter saugen während ich zufrieden das Abendessen koche (was Susan aufgrund ddr Neuheit des Staubsaugers sowie des Hauses und wegen der Passion der Kinder sich gegenseitig das Gesicht abzusaugen jedoch alles andere als erfreulich findet ;)

    Wenn die beiden mir allerdings nicht gerade beim Haushalt machen helfen, habe ich erstaunlicherweise mehr Freude am Haushalt als am Babysitten,was ggf.daran liegen könnte, dass der Haushalt mich meine Musik in meiner Lautstärke hören lässt, nicht launisch oder streitlustig ist und mir nie einen der folgenden Sätze um die Ohren haut.

    TOP 5: worst sentences of the kids
    1. I don't want you here,I just want Mommy/ Daddy!
    2. I hate you!
    3. You're mean, I'm gonna tell all my friends that you're mean and that you just look nice, but you aren't.
    4.I don't want you here!
    5. Stooop waking me up. Mom never does that!

    Für einige mag das jetzt vermutlich so klingen, als wäre ich eine grausame Au Pair. All jene, die selbst Kinder haben, wissen allerdings, dass ein unter gewissen Umständen ausgesprochenes Hassbekenntnis nicht als allgemeingültige Aussage aufgefasst werden sollte. Dennoch kann es das Selbstbewusstsein einer jungen Au Pair schon etwas auf die Probe stellen.

    FUNFAKT: Ironischerweise war beim sogenannten "Swimming with wild dolphins" schwimmen verboten! Viel eher könnte man es als ein möglichst ruhiges im Wasser liegen und Delfine beobachten bezeichnen ;-)

    PS: Entschuldigt den Smileymangel.Wegen meines Handydefekts musste ich leider auf s tablet umsteigen, mit dem es mir nicht anders möglich ist.
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