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  • Day 92

    Modern Christmas

    December 27, 2016 in Australia ⋅ ⛅ 21 °C

    Very merry Christmas! Auch wenn diese Parole einem in den Shoppingcentern um die Ohren geschmissen wird, auch wenn zahlreiche Menschen sich zu Christmas-Events weihnachtlich und mit Santamützen, Bärten und und und bewaffnet kleiden, auch wenn die Australier echt gut darin sind, weihnachtliche Paraden und Events zu erschaffen auf denen man Santa oder die Eiskönigin treffen, Lebkuchenmänchen gestalten oder kostenlos Schlittschuh fahren kann, auch wenn in der "City of Christmas" Lichtsshows kultige Gebäude in vollig neuem Licht erstrahlen lassen...fühlt sich Weihnachten hier nicht wie Weihnachten an. Insbesondere dadurch, dass die Leute sich eher über den anbrechenden Sommer freuen, anstatt bei eisigen Temperaturen und Kerzenlicht🎄 gemütlich mit der Family vorm Kamin zu sitzen fehlt es hier einfach an Besinnlichkeit. Auch weil Christmas Eve hier eher unbedeutend ist und stattdessen der 25.12 bei strahlender Sonne zelebriert wird☀️
    Obwohl es hier interfamiliäre Traditionen gibt, wie das vom 1. Dezember an tagtägliche Verstecken eines Weihnachtselfes im Haus👼 oder das Milch und Keks Anreichen für Santa, so ist es durch den religionsfernen Blick auf Weihnachten doch eher ein very modern Christmas compared to Germanys. So durfte ich beim kostenloses Krippenspiel ("Christmas Nativity"genannt) in der City ein musicalähnliches Spektakel mit Lichtshow, lautem Sound, echten Schafen Kamelen und Eseln und saltoschlagenden Hirten bewundern 💃👯
    Das ist anders, aber insbesondere mit der Family nach der Bescherung an den Strand zu gehen, habe ich sehr geschätzt. Dort wimmelte es nämlich morgens nur so von Leuten mit Santamützen🎅, Sektgläsern🍷 und Campingstühlen. Viele hatten gleich einige Outdoorspiele am Start, die es bei der morgenlichen Bescherung von Santa gab.
    Leider leert sich der Strand gegen Mittag allerdings genauso schnell, wie er sich morgens gefüllt hatte, da viele Leute zum lunch oder zur dinner vorbereitung nach hause gehen. So brachen auch wir schon nach 2 einhalb stunden Strand auf, auf dem mittaglichen Rückweg im Auto stellte ich allerdings zufrieden fest, dass ich ja schon 6h tolle Weihnachten verbracht hatte, was in Deutschland an Heiligabend ja nicht länger ist.

    Aufgrund meines Entschlusses nicht mit der Family und ihrer eingespielten Clique schottischer Freunde den Nachmittag zu verbringen, sondern stattdesssn Esther und Mikey zu treffen, brach ich nach einer Dusche mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf Richtung Esther. Tatsächlich hatten wir allerdings keine Pläne für diesen für mich so bedeutsamen Weihnachtsfeiertag. Diese Ungewissheit über den Ablauf eines so wichtigen Tages bereitete mir ein mulmiges Gefühl und vermutlich hätte ich an dieser Stelle meine biologische Familie sehr vermisst, wenn hier nicht alles so extrem anders wäre, dass mich nichts an Weihnachten zuhause erinnerte und das ganz weit weg schien. Da Kumpel Mikey aufgrund der mit der Family konsumierten Mengen an Alkohol nicht mehr der Zuverlässigste war, hörten wir erstmal nichts von ihm, beschlossen aber bei ihm zu nächtigen. Stattdessen verbrachten Esther und ich einige Zeit mit ihrer Schwester Amy und einem Autisten, mit dem Amy arbeitet, in der WG der beiden Schwestern. Der 10 jährige Autist amüsierte uns herrlich, bis er seinen Mageninhalt über den Wohnzimmerboden entleerte. Festlich ist was anderes! 😂 Und da es ihm auf den Weg zu Amy s Künstlerfreundin, die uns eingeladen hatte, nicht besser ging, fuhr Amy mit ihm heim und ließ uns bei der mehr oder wenige Fremden zurück, bei der wir eine Party erwarteten. Stattdessen empfing uns aber nur die Gastgeberin in einem Santa Claus Kostüm🎅 und ihr Ehemann.weird. Nach einem Cider und der Erkenntnis, dass Künstler oft nur von sich reden, brachen wir auf Richtung City, wo wir den immer noch unzuverlässigen Mikey treffen wolllten, der allerdings schon zuhause war. Immerhin gingen wir auf dem halbstündigen Weg in die City beim Abstecher in einem Park unserer Passion auf Bäume🌳 zu klettern nach und beobachteten bei einer von mir mitgebrachten fake Kerze und deutschen Lebkuchen die schwarzen Schwäne und unzählige Enten.
    Ein paar enttäuschte Klopfer gegen verrigelte McDonalds Türen, halbstündige Wege durch menschenleere Straßen und chaotische Busfahrten später versahen wir uns mit knorrenden Mägen (wer kann sowas schon an Weihnachten behaupten? :D ) in Mikeys Wohnung, wo wir immmerhin beim Resteessen seines Kühlschrankinhaltes, bewährter Fakekerze und gegenseitigsm Geschenkegeben ein bisschen Weihnachtlichkeit empfunden😜

    Dafür war allerdings das Familiengefühl in den letzten Tagen besonders positiv und als ich heute mit dem Gedanken an meinen morgigen Auszug in mein Zimmer kam, hatte ich das Gefühl gerade erst angekommen zu sein, als Familienmitglied. Durch die vielen neuen Spielzeuge sieht das Haus belebter und gemütlicher aus denn je. Gemeinsames Cluedospielen hat für mich eben einen schöneren Effekt als gemeinsames Sitcom schauen.
    Aber meine 3 Monate sind um, ein bereichernder Lebensabschnitt als Au Pair vorbei und ein neuer in Sicht. Als Woofer im alternativen Fremantle in einem spirituellen Shop namens "Ark of Joan". Durch 3h Arbeit täglich erwoofe ich mir in den nächsten 2 Wochen eine Unterkunft die sich Sacred Grove, spirituelles Eventzentrum nennt. Da ich bisher sehr weit nördlich vom Stadtkern gewohnt habe und die meisten Freunde nahe City, ziehe ich an die meisten näher ran. Juhuuu.
    Weitere Berichte folgen!😊

    FUNFAKT: Kein Wunder, dass die Einstellung der Menschen ggü. Fenstern hier eine andere ist und die Situation bei strahlender Sonnenschein die Fenster zu öffnen und selig seine Nase in den Wind zu strecken und den Blick schweifen zu lassen, geht hier schlecht. Denn die Fenster gehen schwerer auf als zu, die Rolläden schwieriger hoch als runter, die Moskitonetze und einbrecherabschirmenden Gitter versperren die Sicht und das Nachbarhaus vermindert einen als schön zu befindenden Ausblick 😀
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