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  • Day 8

    Ims-O-uane

    March 3 in Morocco ⋅ 🌬 22 °C

    Gegen die Einwände der anderen argumentierte ich für den Ort Imsouane, wo wir immerhin so eine günstige Unterkunft fanden, dass es okay für alle war. Auch ergänzte seit dem Hinweg O unsere Reisecrew und es ist wirklich schön zu viert zu sein 😊
    Bereits am Ankunftsabend /Nachmittag waren dir Diskussionen über Imsouane beim Anblick der epischsten und gleichförmigsten Wellen, die wir he gesehen hatten, vergessen.
    Tom freute sich wie ein kleines Kind und obwohl wir alle etwa schwach von der Hitze waren und ich noch mit dem Magen kämpfte steckte seine Euphorie uns an, direkt Boards für den Sunset Surf auszuleihen.
    Einen Tag später probierte ich ein kürzere Hardboard und - dank unseres Airbnb Vermieters sein 6,8 er mit fortgeschrittenem Schnitt. Dabei gelang es uns allen aufzustehen und durch die teils überfordernde hohe Frequenz der anrollenden Wellen gekoppelt mit abendlicher Theorie viel Surferfahrung zu sammeln und zunehmend grüne oder zumindest halbgrüne Wellen zu nehmen. Yey!
    Etwas anderes kann man in Imsouane auch nicht wirklich machen, nachdem vor etwa 3 Wochen die Regierung zahlreiche Häuser dort dem Erdboden gleich machte. Denn die vor rund 40 Jahren dort gebauten Häuser und Hostels waren illegal erbaut worden und sanitätsanlagentechnisch überarbeitenswert...
    Das was uns als süßestes Surfer Örtchen von Freunden angepriesen wurde, war nun eine Mischung aus Baustellen(lärm), Schutt, Asche und vereinzelt stehen gebliebenen Unterkünften sowie neuen fancy Hotels.
    Meine Befragungen sämtlicher Locals, wie sie diese Entwicklung finden fiel überraschend positiv aus.
    Viele der übrig gebliebenen Shops haben aktuell weniger Konkurrenz und der Ausbau der von der Regierung geplanten Hotels verspricht reichere Reisende. Außerdem leiteten die illegal gebauten Häuser ihren Shit ins Meer, weshalb es wohl nach Regentagen in der Vergangenheit stets gesundheitsschädlich war Surfen zu gehen. Was wir anfangs nur traurig fanden, zeigte sich als komplexes Problem.
    Statt Surferparadies erlebten wir hier also ein Stück Geschichte.
    Auch veranlasste diese Entwicklung ein Gespräch mit einem französischen Journalist über das Verhalten bzw. die Erwartungen von Backpackern vs. Touristen. Auch Backpacker veranlassen den Bau solcher Fancy Hotels.
    Während es mir in Thagazout schon manchmal peinlich war, die offensichtlichsten Wege zu gehen und zu merken, wie gut der Ort auf meine Bedürfnisse als Reisende zugeschnitten, hatte ich bereits die Überlegung, dass ich als bisherige Verfechterin der Backpacker Nation mich auch nicht auf Biegen und Brechen von Touris abgrenzen muss. Man kann auch einfach mal zugeben, dass man ein Touri ist 🤣
    Und alle deutschen Backpacker oder Touris wollen es "more local, authentic, real"
    Außerdem sind manche Backpacker, die von Hostel zu Hostel reisen ähnlich wie die Hotel Touristen, sie wünschen saubere Orte, günstigen Transportmittel und billiges Essen.
    Auch sie konsumieren ein Land.
    Wollen oft immer mehr und "the best out of it."

    Vielleicht sollte ich da aufpassen, wo etwas zum Konsum wird. Und nie aufhören, die Konsequenzen meines Konsumverhaltens zu hinterfragen. Egal ob als Touri. Oder als Backpacker.
    Passend dazu:
    Most funny moments with locals
    👉🏽die Blicke unseres Airbnb Host und seiner mitzwanzigjährigen Freunde, wenn ich versuchte Homosexualität anzusprechen
    👉🏽Deren Blicke als sie meinen Zitronen - Ingwer Tee rochen, teils probierten und dann wegrannten
    👉🏽wie mir eine Muslima anvertraute, dass sie deswegen gerade fastet, weil man als Frau mit der Periode während Ramadan normal essen kann, dafür aber die Tage nachholen muss und dass sie gerade nachholt für letztes Jahr bevor am Montag das diesjährige Fasten beginnt 😉
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