Surf & Discover Marokko 🇲🇦

February - March 2024
Der Plan: endlich mal wieder ein geiler Surftrip nach meiner bestandenen Examensarbeit sowie dem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr
Zwei meiner besten Freunde: "Wir haben einen 20€ Flug nach Marokko, Agadir gebucht, komm mit!" und so kam der Spaß...
Read more
  • 9footprints
  • 1countries
  • 20days
  • 52photos
  • 1videos
  • 1.0kkilometers
  • Day 1

    Life is gout in Taghazout!

    February 25 in Morocco ⋅ 🌙 18 °C

    Gerade sitze ich zufrieden auf einer unfassbar schönen, mit marrokanischen Stoffen und Teppichen ausgelegten Dachterrasse unseres Ayjal Surf Hostels und schreibe unter dem meditativen und lautstarken Meeresrauschen diese Zeilen. Übermüdet vom Schlafmangel der letzten Nächte aber mit dem Bedürfnis ein paar erste Eindrücke festzuhalten und zu Ausdrücken umzugestalten versuche ich mich gerade weder von den gesellig ein Bierchen zischenden Engländern, oder dem höchst aggressiven Hostelbesitzerkind, das um diese rumflitzt noch von den zahlreichen hier rumpurzelnden, zuckersüßen Babykätzchen abzulenken.
    Schaut man von hier hinunter zum Taghazoud Beach erblickt man tagsüber neben zahlreichen Surfern idyllische Felsen und rotorangene Kliffs, verschnörkelte Häuserecken und hipe Strandbars mit einem solchen Grad an Ranzigkeit, das Gemütlichkeit und Flair entsteht. Zwischen blauen Holzbooten liegen und schreiten Kamele und Pferde (zum Ausritt bereit) , ab und an frei streunernde Katzen oder Hunde. Schwarzer, glitzerndeTeilchen durchzieht den von kräftigen Atlantikwellen überspülten hellen Sand, der dramatischer- und paradoxerweise zusätzlich von bunten Mikroplastikteilchen, die sich wie Muscheln verteilen, geziert wird🐚

    Insgesamt verlief die Reise bis in diese Idylle extrem reibungslos und flowig. Das Flowgefühl bzw. Gespür dafür, dass man absolut auf dem richtigen Weg ist begann schon im Vorhinein, in dem sämtliche Menschen verschiedenster Kontexte uns die gleichen Orte hier empfohlen haben. Uns ist die Reisecrew aus "Lia, Leo und Tom" , was wie n Abenteuerbuch klingt, we know. Vom SIM Karten und Geldtauschen direkt am Flughafen bis zum Bus und der Entscheidung damit direkt in diesen Surf Hotspot Taghazout zu fahren über die vielen ersten und neuen Bekanntschaften war es einfach super einfach. Dabei sind Straßen und Busse stabiler und sauberer als erwartet. Menschen extrem offen und freundlich. Gute Gespräche mit vielen Touris aus Deutschland, Lettland oder Afghanistan im Flug über den Bus bis hin zu den ersten Mohammeds, die mich gerade als wir aus dem Bus purzelten spontan in der Barbersprache unterrichteten während Tom und Lia erste Essensempfehlungen von Backpackern an der nächste Straßenecke dankbar annahmen. Dort setzen wir uns direkt zu Fremden an den Tisch und bekamen weitere Tipps zu den besten Essens - und Surfverleih Optionen. Tenmirth and thanks 🙏🏽

    Taghazout ist mega easy und die Lage unseres Hostels repräsentativ für die Einfachheit und Schönheit dieses Örtchens; direkt gegenüber von einem Surfshop und einem süßen Schmuck - und Teppichladen und auf der anderen Seite geht's direkt zum Strand und einem empfohlenen Café mit Meerblick. Für 3-4€ gibt es gutes Frühstück, für 5-7€ kann man hier n Tag lang surfen und die Boards flexibel tauschen. Dabei ist bezahlen stets auf Vertrauensbasis.
    Spannend ist, dass Reisende sich vor allem Tipps geben, wie sie nicht "abgezockt" werden und local prices bekommen, wie man runterhandelt etc. Dabei finde ich das Wort "abgezockt" in Anbetracht unseres Euros und deutscher Löhne doch etwas anmaßend. Da kann man auch mal 30 statt 20dh (2-3€) bezahlen, wenn man weiß dass es an den fleißig Säfte pressenden Mohammed geht. Zumal Trinkgeld hier wiederum nicht oft angenommen wird.

    Bereits die Ästhetik des Flughafens mit den ersten Mandalas hat mich von diesem warmen und trockenen Land mit Faible für Muster, Teppiche, Mandalas, Verzierungen und colorierte Hauswände überzeugt.
    Das erste Reinspringen ins kühle Nass des tosenden Atlantiks am Surf Hauptstrand auch. Die ersten Body surfs waren auf jeden Fall schon gestern möglich. Heute wagten wir uns dann erstmals mit soft-und hardtop in die Wellen, bei denen vor allem (leider) Weißwasser angesagt ist, was aber schon mega Laune und Lust auf grüne Wellen machte. Mal sehen was der Sunset Surf bringt 🌅.
    🌯 Zum Essen gibt es (für mich persönlich zu) kleine Portionen und bislang wenig vegane Optionen, recht billige Snacks (siehe Bild) und etwas unterwürzte Tajines an jeder Ecke. Die Preise und Mohammeds Säfte sind zumindest überzeugend 🍊🍌
    Der grüßt uns übrigens an jeder Ecke, da man sich hier immer wieder sieht, der Ort ist überschaubar. Niedlich 🌇

    What we learned:

    🤙🏼Meine anfängliche Sorge nicht zu freizügig zu sein versaute ich direkt beim erstmaligen Betreten marrokanischen Bodens, bei dem ich aus Versehen mein auszog. Aber mein Tuch was ich dann überwarf wurde von dem ersten marrokanischen Reisepass Kontrolleur mir einem "Nice. Are you muslim?" kommentiert worauf ein kurzer Bekehrungsversuch folgte. Mega witzig. Zu Freizügig scheint in diesem Surfer Paradies hier auf jeden Fall auch kein sonderlich Problem zu sein 😍
    🤙🏼Die Leute und Straßenverkäufer sind entweder mega freundlich bis aufdringlich, viele sprechen deutsch oder auch etwas verpeilt und unansprechbar. Ambivalent. Noch sind wir unsicher, ob wir im den Kioskartigen Restaurants und cafes bedient werden oder es self service ist, aber grundsätzlich ist es ziemlich entspannt.
    🤙🏼Etwas skurril, dass dieser Ort alle Bedürfnisse so gut erfüllt und etwas peinlich, da es einem das Gefühl gibt so ein Klischee Touri zu sein, von denen Reisende unserer Generation sich immer so gerne abgrenzen. Aber was soll das abgrenzen, wir sind nun mal Touris 😂
    🤙🏼Am liebsten würde ich alles mit Mikrotoni dokumentieren, aber die Tom und Lia sind leider noch nicht überzeugt von ihm 🎙
    🤙🏼Das Leben ist gout Thagazout. Doch willst du Bier fahr nach Agadir 🍻
    Read more

  • Day 5

    Recap: vier Tage im Surferparadies

    February 29 in Morocco ⋅ ☀️ 22 °C

    Zwischenstand aus der Marrokanischen Steppe:

    Tag 4 im Surferparadies

    Gutes Hostel direkt am Strand, nur knallende Türen in der Nacht wegen suboptimaler Architektur und Alkoholkonsum der Briten

    Dachterrasse mit 5 Babykatzen, auf die wir uns immer fast versehentlich draufsetzten

    Erste Sonnenbrände seit Tag 1

    Erst 1,5 Heiratsanträge von reichen Marokkanern

    Erfolgreich mit Belgieren aus dem Paradies Valley getrampt. Zu dritt. Dreimal an der Polizei unbeschadet vorbei gefahren

    Keiner hat mehr Lust auf veggie Tajine und 70ct Wabbelpommes

    Aber kein verdorbener Magen, dafür leichte Erkältungssymptome innerhalb der Reisegruppe
    (das schrieb ich an Tag 3)
    Nachtrag an Tag 4: Erste Magenprobleme, Schüttelfrost - Gliederschmerzen - Höllennacht erlebt

    Praktisch bei Bauchbeschwerden, dass man hier vom Zimmer direkt in die Toilette und weiter in die Dusche purzelt und alles so nah beieinander ist

    Auf 3 von 4 Touritricks reingefallen;
    1. Namen und Deutschland als Herkunft sagen
    2. zulassen, dass marrokanische Verkäufer einem einfach das Produkt in die Tasche schmeißen und zum Kauf nötigen
    3. Geld nicht passend haben (und die anderen haben zuuuufällig 'no change'
    Immerhin handeln wir immer :)

    Andere erst einmal richtig doll genervt weil ich meinen Wecker nicht adequat aushatte. Um 8 Uhr morgens

    Interviewmodus mit Mikrotoni nervt sie leider auch ... Aber ich bin zuversichtlich, dass sie Mikrotoni Magie noch zu spüren bekommen

    🥑 🍊Smoothie statt 🍻 (außer für Briten, die fahren für Bier ne Stunde in das einzige und nächstgelegene Carrefour)

    Noch keine Gitarre in diesem Hippiemäßigen Ort gefunden 😱

    Deutsche Travellers überall

    Kostenloses Canyoning im Paradies Valley genossen
    8m Klippenspringen

    Body Board championship, die in Hanza sein sollte, nicht gefunden

    Dafür viel Müll am Strand und Dinosaurier Fußspuren
    Read more

  • Day 8

    Ims-O-uane

    March 3 in Morocco ⋅ 🌬 22 °C

    Gegen die Einwände der anderen argumentierte ich für den Ort Imsouane, wo wir immerhin so eine günstige Unterkunft fanden, dass es okay für alle war. Auch ergänzte seit dem Hinweg O unsere Reisecrew und es ist wirklich schön zu viert zu sein 😊
    Bereits am Ankunftsabend /Nachmittag waren dir Diskussionen über Imsouane beim Anblick der epischsten und gleichförmigsten Wellen, die wir he gesehen hatten, vergessen.
    Tom freute sich wie ein kleines Kind und obwohl wir alle etwa schwach von der Hitze waren und ich noch mit dem Magen kämpfte steckte seine Euphorie uns an, direkt Boards für den Sunset Surf auszuleihen.
    Einen Tag später probierte ich ein kürzere Hardboard und - dank unseres Airbnb Vermieters sein 6,8 er mit fortgeschrittenem Schnitt. Dabei gelang es uns allen aufzustehen und durch die teils überfordernde hohe Frequenz der anrollenden Wellen gekoppelt mit abendlicher Theorie viel Surferfahrung zu sammeln und zunehmend grüne oder zumindest halbgrüne Wellen zu nehmen. Yey!
    Etwas anderes kann man in Imsouane auch nicht wirklich machen, nachdem vor etwa 3 Wochen die Regierung zahlreiche Häuser dort dem Erdboden gleich machte. Denn die vor rund 40 Jahren dort gebauten Häuser und Hostels waren illegal erbaut worden und sanitätsanlagentechnisch überarbeitenswert...
    Das was uns als süßestes Surfer Örtchen von Freunden angepriesen wurde, war nun eine Mischung aus Baustellen(lärm), Schutt, Asche und vereinzelt stehen gebliebenen Unterkünften sowie neuen fancy Hotels.
    Meine Befragungen sämtlicher Locals, wie sie diese Entwicklung finden fiel überraschend positiv aus.
    Viele der übrig gebliebenen Shops haben aktuell weniger Konkurrenz und der Ausbau der von der Regierung geplanten Hotels verspricht reichere Reisende. Außerdem leiteten die illegal gebauten Häuser ihren Shit ins Meer, weshalb es wohl nach Regentagen in der Vergangenheit stets gesundheitsschädlich war Surfen zu gehen. Was wir anfangs nur traurig fanden, zeigte sich als komplexes Problem.
    Statt Surferparadies erlebten wir hier also ein Stück Geschichte.
    Auch veranlasste diese Entwicklung ein Gespräch mit einem französischen Journalist über das Verhalten bzw. die Erwartungen von Backpackern vs. Touristen. Auch Backpacker veranlassen den Bau solcher Fancy Hotels.
    Während es mir in Thagazout schon manchmal peinlich war, die offensichtlichsten Wege zu gehen und zu merken, wie gut der Ort auf meine Bedürfnisse als Reisende zugeschnitten, hatte ich bereits die Überlegung, dass ich als bisherige Verfechterin der Backpacker Nation mich auch nicht auf Biegen und Brechen von Touris abgrenzen muss. Man kann auch einfach mal zugeben, dass man ein Touri ist 🤣
    Und alle deutschen Backpacker oder Touris wollen es "more local, authentic, real"
    Außerdem sind manche Backpacker, die von Hostel zu Hostel reisen ähnlich wie die Hotel Touristen, sie wünschen saubere Orte, günstigen Transportmittel und billiges Essen.
    Auch sie konsumieren ein Land.
    Wollen oft immer mehr und "the best out of it."

    Vielleicht sollte ich da aufpassen, wo etwas zum Konsum wird. Und nie aufhören, die Konsequenzen meines Konsumverhaltens zu hinterfragen. Egal ob als Touri. Oder als Backpacker.
    Passend dazu:
    Most funny moments with locals
    👉🏽die Blicke unseres Airbnb Host und seiner mitzwanzigjährigen Freunde, wenn ich versuchte Homosexualität anzusprechen
    👉🏽Deren Blicke als sie meinen Zitronen - Ingwer Tee rochen, teils probierten und dann wegrannten
    👉🏽wie mir eine Muslima anvertraute, dass sie deswegen gerade fastet, weil man als Frau mit der Periode während Ramadan normal essen kann, dafür aber die Tage nachholen muss und dass sie gerade nachholt für letztes Jahr bevor am Montag das diesjährige Fasten beginnt 😉
    Read more

  • Day 9

    Just photos of Atlantik Hostel Essaouira

    March 4 in Morocco ⋅ ☀️ 13 °C

    ♥️

  • Day 11

    Magic of Mogador

    March 6 in Morocco ⋅ ☁️ 15 °C

    Mogador hieß die viel umkämpfte und innerhalb der Geschichte in verschiedenen Händen liegende, letztlich von den Portugiesen umbenannte Stadt Essaouira 🏙

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    vor allem nachts kommt es so vor
    Als werde Essaouira zu Mogador
    Mit ein bisschen Fantasie
    in jedem Straßenwinkel eine mordorartige Magie
    Statt geschäftiges Treiben und Trubel, menschengemachtes Rumgewusel
    Plötzlich ein mystischer Grusel
    in den plötzlich breiten und verdreckten Straßen
    Die tagsüber noch versteckte Verkaufsgassen
    Waren
    Nun kommen Katzen und Möwen in Scharen
    Die sich am Essen der Mülleimer laben
    Essen in Massen zu fassen
    Oder einander, ausgekratze Augen, aufgescheuchte Hunde, Blut rinnt durch die Fugen
    Überreste vom stinkenden Fisch
    Gräten verheißen den Tod
    Episch am Hafen auch das Licht
    Knarzende im Wind wiegend jedes Fischerboot
    Teils ein Fischer drin liegend
    Für die nächtliche Rast
    In der Ferne auf der Insel thront ein einstweiler Knast
    Hier am Müllberg am Strand hab ich tagsüber gesehen
    Wie ein Mann erbricht
    Wie ein Kind eine Krabe zerbricht
    Ihr nur aus Spaß in die Geschlechtsteile sticht
    Und einen Krebs zerbeißt
    Dabei auf die Gefühle des Tieres
    Während an der Ecke sich ein Mann ein-scheißt
    Ein tierisches Wesen ist hier recht wenig Wert
    Bleibt Mitgefühl Seebewohnern verwehrt
    sind Straßenkatzen und Hunde hingegen gepflegt und verehrt
    Dreckige Straßen und 5x am Tag geputze Hotelanlagen
    Prunk und Gestank
    Hoch- und Armut
    Eng beisamm
    Die Straßen sind organisch, wild und rough
    voll Leid und zur gleichen Zeit
    voll Lebendigkeit
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Als Kontrast dazu mal die schönsten Bilder von Nacht und Tag aus Essaouira ♥️
    Read more

  • Day 12

    Cities of Marokko 🇲🇦 Shortcap

    March 7 in Morocco ⋅ ☀️ 23 °C

    Gemäß dem Motto in der Kürze liegt die Würze fasse ich hier in Stichpunkten übersichtlich die wichtigsten Eckdaten einiger Orte zusammen, die wir mal mehr mal weniger gewollt passierten 😁
    Dabei gebe ich jeder Stadt eine 🎨 Farbe, ein paar Adjektive, hau die besten 🛏 Unterkunfts- und 🍽️Essenstipps (sofern wir dahingehend gute Erfahrungen gemacht haben ;) raus und formuliere, 👉🏽was man in der Stadt am besten macht bzw. wir gemacht haben und ggf welche Erlebnisse und Leute den Ort für mich bereicherten♥ Zum Nachreisen und Reinlesen. Enjoy!

    AGADIR
    🎨 Weiß-crème, recht sauber, modern, charakterlos, größter Markt Nordafrikas: Souk El Had, guter Ankunfts- und Angelpunkt
    🍽️ Panache mixed fruits drink, Nüsse, Arganöl, Dinge, zu denen man nicht Neinsagen konnte 😆
    👥Alain, ein ehemaliger Bierbrauer, der sich seines Lebens erfreuend mit seiner kanadischen Rente Weltreisen gönnt und spontan den Tag mit uns auf dem Markt verbrachte

    ANZA
    🎨grau-dunkelblau, klein, untouristisch, dreckig, dennoch surfbare Wellen👉🏽Surfen
    keine Body-Board Championship gefunden, dafür (vermutlich Fake) 🦕 Dinosaurier-Spuren 😂

    AWRIR
    🎨grau-orange, übersichtlich, gut für SharedTaxis Rides z.B. Richtung Paradies Valley, authentisch, local
    🍽️ Boulangerie, Orangen-Avocado Smoothie, 🥧

    PARADISE VALLEY
    🎨saftgrün und goldrot, paradiesisch, idyllisch, wunderschöne Natur, pittoresque Eseltransporte, touristisch aber nicht nervig, liebenswert
    👉🏽Kostenloses Canyoning mit Klippenspringen, Rutschen, Schwimmen und Krakseln, Fish Spa, Fotos, Freuen über die Idylle, Wandern
    🛏 Iwo in einem der süßen Läden für 10€, was wir leider nicht wussten
    🍽️Direkt beim Eingang mit Blick über das Tal n Mojito (ohne Alc)

    THAGAZOUT
    🎨Bunt, Backpackernation, alles auf einem Fleck, supersüß, super vibe, super vielseitig
    👉🏽Festquatschen auf Dachterrassen und Festhängen in der Stadt =Thagaloop 🏄🏽‍♂️ Surfen, Schlendern, Bodyboarden, Surf Skating im epischen Skate Park, Snacks essen, Gesundwerden
    🛏 Ajyal Surf Hostel, "best vibe in town" bestes Preis-Leistungsverhältnis, direkt am Hash Beach, auch süß: Tizaou Guest House
    🍽️Pizza am Marktplatz & Sunset Burgers
    🫂Tom & Lia, coole deutsche Reisende

    IMSOUANE
    🎨Grau, gelb, zerstört, ambivalent, traurig zu sehen, genialer Strand, wunderschöner Ausblick, beeindruckende Klippen
    🛏 Air bnb: Anhai House oder Tasra Hostel
    🍽️🍝 Endlich mal selbst kochen
    👉🏽Die einzige in der riesigen Bar des Tasra Hostels gewesen, dann durch das Hostel gestreunert und am Ende vom Hostelbesitzer persönlich am Pool abgesetzt worden, wo Mikrotoni und ich endlich eine Gitarre und begabte Gitarristen a la manière de Elvis Presley fanden, diese supporteten auch meine ausbaufähigen Gitarrenspiel- & Gesangsskills und gaben mir einige Biere aus🤩
    👥 Air bnb Gastgeber, der von mir Surfen lernen wollte und die Frage, wie erfahren er sei damit beantwortete, dass er seinen Neoprenanzug komplett auf links anhatte.. Und nach zwei ungestandenenWellen auf seinem viel zu krassen Hardboard zitternd und leidend zurückwollte. Und mit dem ich noch ne Party nachts hatte, bei der er und seine Freunde leider keine Rücksicht auf meine ein Stockwerk über uns nächtigenden Freunde nahmen😂
    👥O

    ESSAOUIRA
    aka"Stadt des Windes", 💨 v.a. auf dem Rooftop vom 🛏 Atlantik Hostel 👉🏽Sunrise, Sunset & Jamming auf diesem höchsten Platz der Stadt, Bummeln und Handeln in seiner schönsten Form, Kite-Surfing, auf Insel schwimmen, zum Carrefour joggen, Schlemmen, Fotografien oder Videos der malerischen Gassen, Free-Walking Tour by Miriam, die jeden künstlerischen Verkäufer der Stadt vom Fischer über Bäcker bis hin zum Teppichknüpfer als auch die gefühlt einzigen zwei queeren Menschen der Stadt kennt, Gnawa Musik
    🍽️Amlou &M'smen, Nutella-Crêpe, frisches Obst, Walnüsse und Mandeln, Edelrestaurants gönnen, Dachterrasse des Atlantik Hostels
    👥Jan, die Mitarbeiter des Atlantik Hostels

    To be continued...

    Marrakesh
    "Die rote Stadt"
    Read more

  • Day 14

    Dacia Mama

    March 9 in Morocco ⋅ ☀️ 24 °C

    Am Donnerstag startete unser Roadtrip mit einem Mietwagen, was für mich das erste Mal Mietwagen war und sich iwie sehr erwachsen anfühlte.
    Oder angefühlt hätte, wenn wir nicht die doggy Anbieter "Locationauto" gewählt hätten, die statt Büro aus einem ranzigen Auto heraus ihre Geschäfte in der hintersten Ecke des Flughafen-Parkplatzes von Marrakesch betrieben. Erwachsen auch, wenn ich nicht meinen Kreditkarten PIN vergessen hätte und eine weitere Person die vier Eigenschaften "Führerschein, Kreditkarte, Fahrskills und Lust Verantwortung zu übernehmen zugleich" erfüllt hätte. Nach einer kurzen Aufregung, Verhandlung und kleinem Aufpreis konnten wir schließlich mit mir als Fahrerin in unserem weißen, echt fancy Dacia den Trip Richtung Landesinnere starten 🚙

    Dacia Mama was born. Passagiere: Dolphi, Orca, Phytoplankton, Jelly Jay und Turtly. Ja wir fühlten uns wirklich sehr erwachsen 😁
    Dabei zeigte sich seit Beginn bereits als Vorteil solchen Reisens, dass wir Kosten, Verantwortungen und Aufgaben entspannt aufteilen konnten.
    Die manchmal herausfordernde Gruppengröße von nun 5 Personen, erwies sich als optimal. So konnten sich kleinere Gruppen mit geteilten Bedürfnissen bilden oder man sich auch getrost mal abspalten. Bei 5 Personen ist die Chance größer, dass man mit jemandem das Tempo teilt oder in einen Flow kommt, wenn die anderen mal was anderes wollen.
    Doch grundsätzlich waren unsere Sport,- Wander-, Ess- und Erlebensbedürfnisse sehr ähnlich...es gibt Gründe warum ich die anderen zu meinen besten Freunden zähle 💕

    Durch die starke Strukturiertheit und Informiertheit einiger Mitreisender war es ein leichtes mit Dacia Mama über die marokkanische Patcha Mama getragen zu werden, Unterkünfte, Nahrung und tolle Erlebnisse zu finden und folgende Orte zu erkunden.
    Dabei bereicherte unser Landschaftsarchitekt Orca mit Wissen über Flora und Fauna 🌴

    ☀️☀️☀️Shortcap Places☀️☀️☀️

    AÏT-BEN-HADDOU
    🎨Purpurrot-lehmbraun
    👉🏽Touri Kram, epische Fotos 👉🏽internationalen Frauenkampftag und oben ohne Ausblick feiern 👉🏽Landschaft aufessen wollen
    🍽️ Keine geriebenen Feigen mit Lebensmittelmotten jedenfalls, auch wenn der Ladenbesitzer mit den Worten "no problem, we eat it like this" diese demonstrativ vorkaut🤣
    🫂O und Gruppe, Ladenverkäufer der zugunsten des Touri Shop Betreibens sein Geographie-Studium im letzten Semester geschmissen hat und der auf die Frage, ob sie toxische Männlichkeit in dem Land kennen antwortete "Yes, we have strong males and strong females, but there is no toxicity here" 👫🏽 🙈

    OUARZAZATE
    🎨Lachsrot
    👉🏽Durchfahren, schöne Stadtlandschaften, Straßenlaternen & Palmen genießen
    🍽️M'smen wenn es nirgends etwas gibt (außer Kaffee und Chicken. Da Marokkaner mittags und später abends essen, gibt es nachmittags teilweise nix. Wir müssen uns rhythmisch wohl noch anpassen. Während Ramadan sind hier auch viele Läden zum Leidwesen der Touribedürfnisse und Kaffeebegehren geschlossen.

    N'KOUB
    🎨Caramelbraun
    🛏Kasbah "La Perle de Saghro Hebergement" über Airbnb oder booking.com
    🍽️Soup de N'koub, Freitags Couscous
    👉🏽Sunrise & - set vom traditionellen Kasbah, Yoga auf der Dachterrasse, Führung durch Kasbah mit Infos zur Berber*kultur
    🫂Kasbah Familie und ihre Gastfreundschaft, die uns als Teil der Familie hat fühlen lassen

    MERZOUGA
    🎨Goldorange
    👉🏽Touri -Trip, vor dem sich alle scheuen, den aber dann doch alle machen, mit Kamelritt in den Sonnenuntergang und zum "real authentic *Berber Desertcamp" 👉🏽maximal epische Bilder und Videos
    👉🏽Quadtouren-Typen und deren nicht vorhandene Langsamkeit und Naturverbundenheit vom trabenden Kamel aus belächeln 👉🏽den für Touris inszenierten Trommelkreis der Berber versuchen zu fühlen, sehr wild und witzig ums Feuer tanzen mit sensationsgeilen Touris, letztlich eine Mantra-Session draus machen 😄 👉🏽Sandboarden auf zu flachen Hügeln mit Snowboards, die viel zu große Bindungen und zu viel Bodenhaftung haben 👉🏽so tun als wäre das trotzdem cool und mit kreativen Videos das beste draus machen

    THINGIR
    🎨Rotbraun, paradiesgrün
    🛏️Étoile des Gorges
    👉🏽Todra Schlucht bestaunen 👉🏽ins Rabbithole in Form einer von Locals seit Jahrzehnten besuchten kleinen Teppichhöhle am Fels fallen und mit den Locals auf scheppern klingenden Berber*trommeln jammen 👉🏽einen 80m hohen Klettersteig besteigen 👉🏽fälschlicherweise Ramadan-Fasten weil man als ach-so-authentisch-die-Kultur-erleben-wollender Touri den Starttag missverstanden hat und umsonst auf den hohen Bergen herunwandernd hungert
    👉🏽danach Quellwasser oder endlich mal Leitungswasser trinken

    ON THE WAY
    🎨viel orange, rot, saftgrün, pastellrosa und türkis
    🛏 In Dacia Mama dösen 🍽️zu viel Süßigkeiten, weil es in den kleinen "Super"märkten am Straßenrand gefühlt nix anderes gibt 👉🏽Hörbuch hören, bei dem es mich erstaunt und erquickt, dass alle 5 Reisenden sich da auf" JETZT" von Eckhart Tolle einließen 👉🏽über dessen sehr nihilistisch klingende Betonung lachen 👉🏽Bei jedem noch so verstaubten Coca Cola Schriftzug bzw. Schild in den kleinsten und abgelegensten Dörfern jemanden hauen und "Coca Cola" rufen (passierte öfters als gelbe Autos ;) 👉🏽Bei 20 kmh und Baustellen-Schildern und keiner Baustelle weit und breit, eben nicht auf 20kmh abbremsen👉🏽Bei jeder Polizei am Straßenrand, die den Verkehr hier des Öfteren regelt, Angst kriegen (zumal viele Reisende uns berichteten, dass diese die Touris gerne mal abzocken) 👉🏽Nur einmal angehalten werden und die süßeste Begegnung mit einem sehr freundlichen und gutaussehenden Polizisten ever haben, der uns mit den Worten "Sorry for my language, I'm learning" und den in diesem Land üblichen Standard fragen "How are you, what's your name, where are you from? " begrüßte und mit einem "No need to see the papers, enjoy your trip. Nice to meet you Leo" verabschiedete 🤣 alle Angst umsonst 👉🏽Sich ein aus Grashalmen gefaltetes Kamel "for free" andrehen lassen aber aus Mitleid mit dem traurig schauenden Kind diesem ein paar Euros dafür geben 👉🏽CARaoke mit Mikrotoni

    💡 LESSON:
    Obwohl das Reisen in der mir liebsamen Gruppe sich sehr erwachsen und easy-going anfühlte, realisierten wir gegen Ende des Trips nach und nach, wie schnell wir gereist und Orte verspeist hatten. Dies äußerte sich in Erschöpftheit, improvisierten Liedern zum "bewussten Konsum nanananana" und der sich einstellenden Flow-Erlebnisse und dadurch entfesselten Kreativität, die wir in Marrakesch mit Schrumpfen der Gruppengröße und Entschleunigung des Reisestils erlebten.
    Es zeigte mir, dass ich Slow Travelling, sich mal treiben lassen oder ausgiebig reflektieren oder integrieren sehr schätze.
    Integration braucht Zeit
    Kreativität braucht Langsamkeit.
    Das ermöglicht diese Gefühle des Flows. Dies vermag die Magie des Lebens zu enthüllen, die sich für mich in der Entfesselung der Entwicklungs- und Schöpferkraft jedes Einzelnen Menschen offenbart.

    🧠 FAKTENWISSEN:
    *Berber ist eine höchstwahrscheinlich ursprünglich von 'Barberie' abgeleitete Fremdbezeichnung für eine indigene, eigene Traditionen und Bräuche aufweisende Ethnie in u.a. Marokko. Auch wenn sie sich selbst alle Berber nennen (und damit Touris locken;) und so, in meinen Augen, des Wortes wieder ermächtigen statt sich von Diskussionen über politisch inkorrekte Sprache beeinflussen oder schwächen zu lassen, lautet die Eigenbezeichnung in der hier verbreiteten Sprache Tamazight "Amazigh" ♓ das dazugehörige Symbol sieht so aus wie dieses Emoji um 90° gedreht und bedeutet "free man" und zeigt einen freien Menschen, der seine Arme ausbreitet

    FUNFACT:
    Ramadan- und frühlingszeitbedingt wurde natürlich genau in der Nacht, in der wir in der Wüste mit unserer teuren Touri-Tour schliefen, die Uhr so umgestellt, dass wir eine Stunde zu spät wach worden, und komplett den bezahlten (!) Sonnenaufgang in der Wüste verpasst haben. Wie selten dämlich 🌅 🏜 :D
    Read more

  • Day 19

    Im Sog des Souks - Marrakesch Magie

    March 14 in Morocco ⋅ ☀️ 15 °C

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Im Sog des Souks
    Kämpfen wir uns wie durch den Monsun
    Durch die Waren und Gaben und Gütermassen
    Wehen entlang auf engen Gassen
    Die nur nachts, die dreifache Breite haben
    Sehnen uns nach dreimal so breiten Straßen

    Im Sog des Souks
    Hat man nie genug
    Immer auf der Hut, brauchst du n neuen Hut,? die Brille steht dir gut, der Verkäufer macht Dir Mut, gib mir deine Hand, damit ne Frau ungefragt ein 2min.-Henna drauf tut, einer von 20 Ständen schreit ständig "try this Juice with mixed fruit"
    Ästhetischer Genuss, doch Reizüberfuss,
    Teppiche, Tassen, Teller, Schmuck, Ohr und Ringe Überflut

    Im Sog des Souks
    Dabei will ich doch nur Reize verarbeiten und Entspann
    im Hammam
    Immerhin ist Ramadan
    Da macht sich kein Mann ran
    Doch ich merk wie alle Blicke klamman
    Oft hängt ein Geschäft dran
    Ob wir Souvenirs für Mom ham?
    Dein Flug geht bald also fang an
    Ist nicht so als ob wir kein fun ham
    Doch Ich will nur ins Hammam

    Im Sog des Souks
    sitzen Touris im selben Boot
    sehen sich satt
    schleppen sich durchs Gewässer und fühlen sich schlapp,
    sehen überall leben und fühlen sich tot
    manchmal Opfer von Betrug
    Doch Verhandlungs und Verhaltenstipps von Deutschen kriegt man immerhin genug

    Im Sog des Souks
    Gilt zum Beispiel besser nicht gucken
    Oder wie Die Pferde brauchst Du Scheuklappen
    Lieber scheu sein als alles anfassen
    Sonst musst Du ungewollt Dirhams dalassen
    Ein Dirham hier ein Dirham da
    So geheh Dirhams nach und nach fort
    Dabei bewegst du dich kaum vom Fleck, vom Ort
    Und egal wo du gerade dich verwirrst und umherirrst
    Alle Wege und alle Locals führen zum Platz Djeema el-Fna💡
    Das ist "real silver" "self-made" "good price for you" ist doch klar

    Im Sog des Souks
    und des Platzes Djeema el-Fna
    Alles ratz fatz, rough und wild, Glitzer und Glamour, bunter Schatz
    Wie auf einem Rummelplatz
    Überall verrücktes Treiben
    Und wir merken wie wir fließen, uns verlaufen ständig Säfte einverleiben,
    uns verkaufen, äh nur kaufen, uns ergötzen und hier viben
    Und die Handelskultur hypen
    Obwohl alle das gleiche Angebot haben geht statt Lampen nur Geldtausch
    Ich weiß dass ich hier kein Haschisch brauch
    So wie viele anderes, was ich aus dem Moment raus trotzdem kauf
    Sind dadurch nicht im Kauf-
    Sondern wie im Drogenrausch
    Doch bei rasenden Mopeds hört der Spaß auf
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    ☀️☀️☀️Shortcap Places in Marokko ☀️☀️☀️

    MARRAKESCH
    🎨 Dunkelrot, saftiggrün, Namen: "Die rote Stadt / die grüne Stadt/ Stadt der Palmen / Stadt der Wissenschaften/ die Stadt der Freude"
    🛏 Kif kif Hostel
    🍽️ Endlich Streetfood, und ne gute Küche zum gesunden (!) Kochen 😍 endlich 🥗 Falafel und Hummus, außerdem
    1,50€ Crêpe mit 🍫 oder mit 🍫🍌 oder mit 🍫🍌🍓 und 4 Sorten 🍪🎂
    Tajina, Keine Mojitos oder andere Cocktails mit Alkohol erwarten,
    👉🏽Im Sog eingezogen werden, bummeln, schlemmen, handeln und Geld verschwenden oder spenden wollen "Remember, it's Ramadan!"

    OZOUD WASSERFÄLLE
    🎨 erdfarben, tiefgrün
    Sehr touristisch, überlaufen wenn man zur Hightime kommt, schwierig Schwimm- und Erholungsmöglichkeiten zu finden bei den Massenabfertigungsbooten, dafür wunderbare Farben, Wurzeln, Ausblicke
    👉🏽Meditativ den Wasserfall anstarren und den Massentourismus zu vergessen versuchen
    👉🏽Wenn es leerer ist: Klippenspringen, Schwimmen
    👉🏽 Auf die uns während der gesamten Reise begleiteten Frage "Wer kauft sich bei solchen Spots denn ne Hose?! "die Antwort erhalten: Ich, weil es mein letzter Tag ist und ich Panik hab, dass die Stände in Marrakesch bei Rückkehr zu haben und die somit letzte Gelegenheit nutze
    👉🏽Nicht die dort ausgesetzen Affen mit peanuts füttern oder sich Oregano von Kindern andrehen lassen
    👉🏽Oder doch Oregano 😄

    FUNFAKTS
    1. Marrakesch wie auch andere Städte ist so dermaßen zugebaut, weil es die sogenannte Schulter gibt. Ein nachträglich aufgrund von Heirat an das Familienhaus zwischen dieses und das der Nachbarn gebaute Häuschen unter dem man durchlaufen kann, was also wie auf die Schultern der nebenstehenden Häusern gebaut wird.
    2. Die Altstadt=Medina von Marrakesch sind wie viele Medina Marokkos u.a. auch Essaouiras UNESCO Weltkulturerbe und ich kann gut verstehen, warum ♥
    3. Die Koutubia 🕌 als Wahrzeichen von Marrakesch war im 12. Jh. die erste Moschee des Landes und diente allen weiteren als Role Model, war aber ursprünglich falsch nach Mekka ausgerichtet. Ups.
    Read more

  • Day 20

    Sum up Marokko - Trip, Natur und Kultur

    March 15 in Morocco ⋅ ☀️ 30 °C

    Wieder in kürzen Überthemen gebündelt, damit ihr Interessengeleitet lesen könnt 😊

    🧕Mentalität
    Zu unserer Sorge und Missgunst sieht man auf den Straßen fast ausschließlich Jungs und Männer. Entweder rauchend und Teertrinken oder Fußball spielend. Frauen und Mädels sind unterrepräsentiert, werden nach wie vor versteckt gehalten. Ein Guide erzählte, sie träfen sich mit Freunden im Hammam, während die Männer auf den Straßen rumhängen.
    Spannend, wenn man bedenkt, dass die Frauen überwiegend ihre äußerlichen Reize verschleiern, dem Mann zu gehören scheinen und Sexualität eher sündhaft oder versteckenswert betrachtet wird, eine Europäerin, die nicht komplett verdeckt ist aber nicht selten wie ein Sexobjekt behandelt wird. Die Verkäufer beherrschen Cat Calling as it's best. Kopftuch ist empfehlenswert, wenn man so nicht behandelt werden will. Und wenn man nicht direkt sieht, dass Du Europäerin bist, haben die Marokkaner es innerhalb der drei bis vier Standardfloskeln "Where are you from? Germany? Guten Tag ! 1st time Marokko?" schnell herausgefunden.
    Da sind die Weichen für eine Essenseinladung oder ein Hochzeitsangebot doch gestellt.
    Grundsätzlich sind sie den deutschen Touris aber wohlgesonnen und oft sehr herzlich gegenüber.
    Verrückt auch zu hören, dass die Frauen sich im
    Hammam treffen, wo sie - zumindest mit dem Touri programm- halb nackt von einer anderen Frau gewaschen und mit der landestypischen Seife komplett eingerieben und abgerubbelt werden. Die nicht Aussparung sonst sexuell konnotierter Zonen kam mir eher sehr fortschrittlich und tantrisch vor als konservativ vertuschend :D
    Verrückt ist auch, wie sich die Stadt und Lebensrealität während Ramadan ändert. Die so bereits reizüberflutenden Straßen Marrakeschs seien außerhalb der Fastenzeit noch wesentlich belebter, einige Shops und Stände, Hammams und Cafés haben den Monat über komplett geschlossen. Kurz vor Sonnenuntergang scheinen alle auszurasten und zum festlichen, oft im Familienkreis verbrachten Essen zu rasen. Achtung Moped-Crazyness. Hier kann man kurz vorher gute Verkaufsdeals aushandeln oder Essenseinladungen erhalten :) viele essen und trinken gegen 3 Uhr nachts nochmal, schlafen bis mittags und haben dann quasi durch die 1h- Zeitumstellung nur 6-7h bis die Sonne untergeht und das Festessen wieder beginnt. Klug, diese Zeitumstellung. A propos

    🍽️Essen
    Hier sind die Portionen grundsätzlich kleiner und ein Gericht sättigte mich und die Jungs in den seltensten Fällen. Außerdem würzen die Marokkaner* oft sehr wenig. Leider erfuhren wir erst in den letzten Tagen, in der hofften in Form von Harissa, endlich einen Brotaufstrich gefunden zu haben, dass die rötliche Paste viel zu scharf fürs Brot aber perfekt für Gerichte ist und oft zum Nationalgericht Tajine dazu bestellt wird. Der Mangel an Gewürzen kompensieren die Marokkaner* offenbar mit einem Übermaß an Zucker, drei Würfel in schwarzen oder Minztee sowie in sämtlichen erhältlichen Süßigkeiten und Joghurts, die neben Früchten meist das einzige ist, was man überall in Mini Markets, die wir Kiosks aussehen, findet.
    Immerhin erquicken die Fruchtsäfte und füllen dem Vitaminahaushalt, welcher sonst bei den sehr fettigen, fleischhaltigen und ungesunden Snacks wie Tacos, Sandwich, Pommes mal leidet. Für Veganer* ungeeignet. Wenn es dann doch mal mehr auf der Karte gibt, sollte man sich darauf nicht verlassen. Viele Gerichte sind entweder mittags schon aus (v.a. Suppe) oder nie da gewesen.
    Auf die uns immer wieder gegenseitig gestellte Frage, ist das Essen gut, bürgerte sich ein achselzuckendes "naja für 1€/1,,50€/2-3€ schon"
    "It's okay" ein. Du bist, was Du ist. Ich hab Spaßeshalber die Prozentzahlen für Diabetiker* im Jahr 2021 in Marokko für 20-79 Jährige mit denen in Deutschland verglichen: 9,1% zu 6,1%. Quelle:
    https://data.worldbank.org/indicator/SH.STA.DIA…

    🏞 Natur
    Wie das Essen sind auch die Orte oft sehr klein, neben den Dörfern sind, so etwa die überlaufenen Wasserfälle oder die Todra Schlucht, die zwar sehr beeindruckend, aber auch überschaubar sind. Das macht es praktisch, Orte zu erschließen und dann weiterzuroadtrippen und nach einiger Zeit der Trockenheit und Einöde, den nächsten faszinierender Berg, endlich wieder grüne, schöne Palmen zu erspähen. Die Strände sind oft sehr belebt aber traumhaft schön. Optimale Surfwellen. Einige Hippies im Höhlen und vor allem in der Einöde, in Gebirge oder Wüste (sehr vielseitig ja) viel Platz, aber auch Unfruchtbarkeit dafür.
    Das Land erlebt den Klimawandel übrigens sehr, etwa in Form von nah ans Meer gebauten, gefährdeten Häuschen, sodass sich politisch für "Green Energy" stark gemacht wird 💚

    🎭 Kultur
    Während meiner fast dreiwöchigen Reise durchs Land begegneten uns keine Theater, Kinos oder kulturelle Beschäftigungen. Ich realisierte, dass Kultur -ebenso wie Sport- ein Privileg und Luxus ist! Viele Menschen hier sind etwas ärmer und dementsprechend arbeitstüchtig und haben gar keine Zeit sogenannten Hobbies nachzugehen, die sportlich oder kulturell motiviert sind.
    Neben dem Jammen mit Berber*Instrumenten in Höhlen oder am Lagerfeuer, begegnete uns jedoch die Gnawa Musik. Eine Fusion aus urindigenen Befreiungsritualen und Berber*trommeln, die von den Zuschauenden für Verhältnisse eines Heilungsrituals seltsam nüchtern und anteilnahmslos rezipiert wurde.
    Dafür gibt es aber umso mehr

    🫖Verkaufskultur
    Gleiche Stände mit gleicher Ware, bei der es weniger ums Produkt zu gehen scheint als vielmehr um das Lebensgefühl, was der meist männliche Verkäufer ausstrahlt.
    Und schon Kinder, die einen Taschentücher oder Gewürze andrehen wollen und sich mit ihren Freunden im Wettkampf beatteln.
    Dabei sind sowohl Kinder als auch erwachsene Verkäufer sehr hartnäckig und würden töten für die Hose in der Farbe Deiner Wahl, wenn Du einmal Interesse für vergleichbare Hosen gezeigt hast. Erst werden alle Nachbarstände um alle Hosen gefragt, dann der ursprüngliche Preis am besten auf die Hälfte oder ein Drittel runtergehandelt.
    Einkaufen ist eher ein Erlebnis, situationsbezogen statt Resultat eines gezielten Produktsuchens. Du findest keine Sonnenbrille. Die Brille findet Dich. Gezieltheit ist auch schwierig, denn oft sind die Verkäufer entweder aufdringlich, wenn man nix haben will oder abwesend, wenn man weiß, was man haben will. Seltsame Ambivalenz. Gezieltheit ist außerdem schwierig, wenn Läden öffnen und schließen, wann sie wollen. Grundsätzlich sind die Verkäufer sehr fleißig und öffnen meist von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr abends, aber es scheinen auch viele selbstständig zu sein und sehr flexibel mit diesen Öffnungszeiten. Sie gehen wahrscheinlich mehr mit dem Flow als mit dem Plan.
    Die Straßen, die durch die Marktstände, welche tagsüber aus den Garagen schießen, und die auf ein Drittel der sonstigen Breite schrumpfen, beherbergen auch viele Werkstätten. Wie Minibüros. Viele Verkäufer sind wahre Künstler* oder zumindest Kunsthandwerker*, die auch oftmals den Produktionsweg Stolz präsentieren "take a photo, no problem!" grundsätzlich zeigt sich eine "pas de problème" Attitüde, die sehr angenehm ist und sich im Aussagen zeigt wie "You don't want to buy anything, pas de problème. We make it that cheap, pas de problème. You can't pay, pay tomorrow, pas de problème!"

    🚖Reisen
    Gestaltet sich, unabhängig von den Markteinkäufen als sehr preiswert und einfach. Das Land ist touristisch erschlossen und es gibt unendlich viele süße Orte, pittoresque Straßen, fast immer Dachterrassen und epische Aussichten. Viel fürs Auge. Perfekt für Ästhetiker, Models, Video- und Fotografen. Ich liebe die Architektur, Moscheen, Ornamente, Muster und Farben des Landes. Es gibt viel Geschichte und Traditionen zu entdecken. Selbst Stromkästen (siehe Foto 6) entzücken mit Ornamenten und stehen sinnbildlich für die Liebe zum Detail, die sich in jeder noch so ranzigen Absteige oder dreckigen Gasse dennoch zeigt.
    Außerdem super zum Surfen 🏄🏽‍♂️
    Vor allem local Busses und Tricks ermöglichen ein günstiges Reisen, auch mit Freunden oder in Gruppen Unterkünfte und Mietwagen oder Shared Taxis zu buchen, erleichtert einiges. Couchsurfing geht nicht so easy, da viele nicht antworten, aber durch direkte Gespräche trifft man schnell Menschen, die einen aufnehmen. Und falls nicht gibt es tolle Hostels in denen man immer wieder Deutsche trifft, die gerne Tipps geben. Alle wollen den Touri-Kram meiden und die "real authentic experience". Witzig nur, dass wir am Ende des Tages alle Touris oder Backpacker sind und das Land so sehr davon lebt, dass es eine real-Marokko-experience ist, das Land mit solchen Klischeetouren und Touritricks zu erleben. Aber die Deutschen sind im Durchschnitt sehr bemüht nicht tourimäßig zu sein und die Kultur tiefer zu verstehen, Sprache zu nutzen, Ramadan zu probieren. Alles in allem oft schön als Deutsche durch Marokko zu reisen. Manchmal ein Kulturschock, aber viel öfter ein Fest für die Sinne 🇲🇦

    Danke Dacia Mama und Patcha Mama für Marokko. Mein erstes Mal auf afrikanischem Boden 🌍
    Read more