Festivalsommer

June 2019 - April 2024
An open-ended adventure by Leona Read more
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  • Was soll das denn?

    June 26, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 32 °C

    Eine Reise namens Festivalsommer. Ein Sommer, 2 Mädels und zahlreiche Festivals.
    Ganz nach dem Motto "Man gönnt sich ja sonst nix" habe ich meine, vor 3 Jahren ursprünglich aufgestellte Regel von maximal 2-3 Festivals pro Sommer dieses Jahr mal getrost ignoriert. Diese Regel war ursprünglich der Sorge zu sehr vom pflichttragendem Alltag, in Worten anderer "vomn Rechten Weg abzukommen". Doch mit zunehmender Einsicht, dass der rechte Weg nicht eben der sein muss, den man für einen solchen gehalten hat sowie der Ansicht, dass es kein objektives richtig oder falsch gibt und auch motiviert durch Rokky kam die Erkenntnis, ein Festivalsommer wäre eine fabelhafte Idee. Man ist schließlich nur einmal jung. Wenn nicht jetzt, wann dann?
    Der ein oder andere mag jetzt denken, "Haben die irgendwie zu viel Zeit!?" und sei stehts auf die Weisheit verwiesen, dass man Zeit nicht hat, sondern sie sich nimmt ;)

    Und so viel (Frei)zeit habe ich auch gar nicht, wenn man bedenkt, dass ich ein Sommersemester von über 30 Anwesenheitsstunden hatte und daraus folgernd 7 schriftliche Klausuren, 4 Hausarbeiten, 3 Praxisprüfungen und eine Präsentation. Und dazwischen?
    Sind vollgepackte Wochenende, die von der Arbeit oder eben Festivals erfüllt sind, wie die Lungen mit sommerlicher Lebensluft. Lebensdurst. Apropos Durst, zurück zum Thema.

    Diese Reise ist einfach für all die Abenteuer, Campingliebhaber, Musikfans, Festivalgänger, Träumer, Terminversäumer, Momentabräumer, Visionäre und Momentmillionäe, Chaoten, Philanthropen, Philosophen und Andersartige oder schlichtweg für die Lebens- und Leselustigen unter uns. Also unter euch. Es soll die Fusion, das Feel Festival und das Open Flair in Eschwege skizziert werden. Mal sehen, was sonst noch passiert ;)
    Los geht es mit der Fusion, welche eine Voranmeldung im letzten Sommer verlangt und die beschränkte Anzahl von 70.000 Tickets verlost, sodass nie sicher ist, ob man teilnehmen darf.
    Es war das erste Mal, dass wir uns angemeldet haben, doch wir hatten Glück. Abgesehen von dem etwas ungewöhnlichen und einzigartigen Prozedere verlangte die Fusion (keine Ahnung, warum sie bezogen auf ihr Artikelwort feminisiert wird, obwohl es ein Eigenname ist;) außerdem, dass ich einen Tag Uni schwänze und allen vorgaukel, ich sei auf einem Familienausflug. Naja, es meinte eben eine seeehr seeehr große Familie.... Noch verrückter ist aber, dass wir direkt an Rokkys 21. Geburtstag und demnach einer schlaflosen Reinfeiernacht auf die Fusion fahren. Beste Voraussetzungen 😂

    So, genug des Gesabbels. Ich wünsche allen mit mehr oder weniger Freizeit einen genau so fabelhaften Sommer. Peace out.
    Wir hören uns dann auf der Fusion.
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  • Fusion Festival

    July 3, 2019, Arctic Ocean ⋅ ☁️ 1 °C

    Huch, hatte ich letztens gesagt, wir hören uns VON der Fusion. Weit gefehlt, denn dort von jemandem zu hören, geschweige denn jemanden zu treffen, den man treffen möchte, ist quasi unmöglich aber dazu gleich mehr...

    100 Hektar Festivalgelände, ein ehemaliger sowjetischer Militärsflughafen, 70.000 verkaufte Dauertickets und über 80.000 Feiernde insgesamt, die alle eins zu verbinden scheint: Andersartigkeit oder zumindest eine enorme Offenheit jeglicher Andersartigkeit gegenüber.
    Denn auf der Fusion sind wirklich Menschen jeglicher Art. Einer verrückter als der andere. Und dennoch keinem Genre, keinem Schlag oder so schlimm es klingt, keiner Schublade zuzuordnen (so ungern ich von Schubladen spreche, so unvermeidlich sind sie für das einfach menschliche Einordnen seiner Umwelt. Sie sind auch wenig problematisch, wenn man sie stets wieder öffnet, finde ich :)

    WE ARE THE PEOPLE ANONYMOUSLY
    Selten hat man so viele verschiedene Menschen auf einem Festival, allerdings auch selten so wenig persönlichen Kontakt zu diesen, denn aufgrund der Masse und weil die meisten mit ihren Cliquen anreisen, connected man nicht so schnell wie auf kleineren Festivals üblicherweise. Statt persönlich und direkt ist es eher anonym innerhalb der bunten Masse, was vielleicht aber auch die Grundvoraussetzung dafür schafft, dass Leute richtig steil gehen und aus sich raus kommen.

    NO PHOTOS
    Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, was diese Steilgehmentalität begünstigt, ist das indirekte Handyverbot. Auch wenn es nirgends explizit verboten wird, sind Handys einschließlich Fotos und Videos grundsätzlich nicht gern gesehen.
    Wenn man, wie ich, dem Impuls, etwas für die private Filmschneiderei festzuhalten, nicht widerstehen kann, wird man schnell mit den feindlichen Blicken von Feiernden bestraft.
    Heutzutage absolut ungewöhnlich, tausende von Menschen und niemanden mit einem Handy in der Hand zu sehen. Es scheint nur um den Moment zu gehen. Das Jetzt zählt.

    DAS GELÄNDE
    Dem Umstand geschuldet, dass die Fusion auf einem ehemaligen Militärsflughafen stattfindet, gibt es nicht nur einen riesigen, gut strukturierten und mit betitelten Straßen vernetzten Campingplatz, sondern auch ein, am besten über die Landebahn erreichbares Festivalgelände, welches von Hangars geprägt ist. Diese Bunker, in denen vor geraumer Zeit noch Flugzeuge parkten, beherbergen heute die genialsten Orte des Geschehens. Nicht nur Bühnen mit Bunkercharme sondern auch ein einmaliges Theatervenue oder ein Kino im Retrostil mit unübtertreffbarer Akkustik.
    Eins meiner geheimen Favoriten war definitiv CLOUD COCKOO, der prunkvoll kitschige, pink lila gestatltete Bunker, in denen Cherokee (mutmaßlich ein Neologismus aus "to cheer" und "Karaoke" 🎤), Transvestiten Shows und unbeschreiblich krasser Scheiß die queere Masse erfreute. Wer gedacht hat, auf der Fusion außerhalb dieses Bunkers laufen verrückte Leute um, wird die Ausmaße der Verrücktheit in jenem Bunker nicht fassen können.
    Andere Bunker waren optimal für ranzige Hip Hop Konzerte oder mit verträumt feenhafter Deko die perfekte Pforte für ertanzbare Traumwelt.

    Auch wenn bei Tag und Nacht die Bässe wummern, ist es genial, dass das Festivalgelände nicht weit vom Camp entfernt liegt, vor allem wenn man - wie wir- direkt an der ehemaligen Landebahn 5min. von den ersten Bühnen entfernt campt, (B9) die sich bögenförmig an einer Seite des Camps aufspannen. So kommt man schnell an all die wunderbaren Orte, die einem das Gefühl vermitteln, tatsächlich in einem Wunderland für Erwachsene gelandet zu sein🌌:

    Ein Casino, wobei wir keine Ahnung haben, was darin passiert außer Musik bis 10 Uhr morgens und um 11 Uhr dann "Awakening Yoga" 😂
    Workshop Area. Eine Spielarea von kreativen Köpfen. Hippieklamottenstände. Eine Halfpipe zum Skaten direkt vor einem der Hangars. In 20-30min. Entfernung davon; ein wunderschöner Badefluss sowie das Familiencamp mit Spielplatz, Badesee, Rollschuhbahn und kleineren Shows im/am Zirkuszelt 🎪

    FOOD
    Schon traurig, dass ich diese Kategorie bei Beschreibung eines Musikfestivals vor der Musik schildere, doch erstens ist die Fusion mittlerweile eh viel mehr als ein "Musik"festival und zweitens war das Essen ehrlich gesagt mein persönliches Highlight🌟Zahlreiche kleine, liebevoll gestaltete und unkommerzielle Fressbuden locken mit größtenteils vegetarisch oder veganem und sogar fair produziertem Essen 🌯🥗🍕🍔🍠🥑🥐🍌🍒🍉Nix darf dabei, zur großen Freude unserer Studentengeldbörsen, mehr als 5€ kosten 💸Getrost kann man also Preiskalkulation in der Entscheidungsfindung ignorieren und ganz seinem Geschmack folgen. Lieber der vegane Tofu Burger von Mecklenbörger, ein klassisches Handbrot, Offenpizza oder doch eine Käsebutter überbackene Offenkartoffel mit Topping namens Kumpir vom Jacket Potato (Ups, schleichwerbung, aber definitiv empfehlenswert ;)
    Viele haben sogar 24/7 geöffnet, yeah!

    MUSIK
    Ähnlich vielseitig wie das Essen ist definitiv das musikalische und kulturelle Angebot auf der Fusion, welches im Volksmund ja häufig auf ein "Techno-Festival" reduziert wird.
    Die Existenz von 25 Bühnen lässt bereits anderes verlauten. Von Goa und Hard Tech DJs, über Hip Hop und Rapinterpreten bis hin zu deftigem Rock ist alles geboten.
    Mein persönliches Highlight (also neben dem Essen ;) war, die dank Rokky von Anfang bis Ende genossene Show von Großstadtgeflüster. Die rotzige Rapgöre Jen Bender ist mittlerweile über 40 und dennoch absolut frech, charmant und unterhaltsam. Absolut sehenswert.
    Auch, wenn die Leute auf der Fusion, da die wenigsten aus der Rockszene kommen, zu meiner Missgunst nicht pogen können...🎶

    SPECIALS
    Keine Polizei seit 22 Jahren: auch wenn dieses Jahr ein politischer Kampf bewältigt werden musste, damit dies auch so bleibt, wurde die Regel, die das Festival auszumachen scheint weiterhin beachtet 👮‍♂️Überall war die Freude über diese Errungenschaft in Form von "keiner muss Bulle sein", "no cops" oder "fuck the police" Graffitis und Schriftzügen auf Stickern oder Kleidungsstücken zu erkennen. Einerseits ziemlich extrem, doch es lässt erkennen, dass die Fusion vom Anarchie-Ideal und kommunistischen Werten geprägt ist. Sehr viel politischer als ich bei einem so großem Festival erwartet hätte. Cool.

    Kunst: Neben politischen Kunstwerken in Form von Graffiti oder fanden sich auch Installationen, Performance, Walking Acts und Bühnengestlaltung vom Feinsten🎨🎉🎈🌈

    Kinder: sind erlaubt, ab 14 sogar ohne Eltern. Meistens safe and sound im Familycamp, aber dennoch auch das ein oder andere Mal im Maxi Cosi vor der Techno Bühne 👶🏼🙌🤙

    Klean Driver: Die vollgepinte Wand des Infoboards lässt erahnen, dass zahlreiche Menschen sehr spontan überlegen, wie sie von der Fusion weg kommen und sehr viele einen Clean Driver benötigen, dem sie entweder ihr Auto bis zum Zielort oder bis nach der Polizeikontrolle überlassen oder dem sie sogar Geld für diesen Service zahlen. Wenn man tatsächlich fit une fähig fürs Fahren ist, kann man damit theoretisch sein Festival ganz gut finanzieren 🛣 während auch wir am Sonntagabend noch nicht wussten wie wir Montag morgens aus der Einöde nach Kassel kommen. Glücklicherweise ergab sich Dank besagter Pinnwand in selbiger Nacht noch eine Fahrgemeinschaft mit 3 Kasselern und aus einem durch Netzprobleme schwierigen SMS Verlauf resultierte eine letztlich aberwitzige Fahrt im Luxusauto des Vaters von Hannah, welches uns mit 200kmh zügig nach Kassel transportierte. Dabei wurde mir sehr viel Dankbarkeit für meine Fahrtüchtigkeit entgegen gebracht, während ich selbst unfassbar dankbar war, keine Spritkosten sowie eine derart entspannte Fahrt mit Mc Donalds Abstecher (der uns leider die vegane fair-trade Bilanz des Wochenendes versaute;)
    Erleben zu dürfen 🚗

    Kostenlose Duschen und ein sogenannter Shower Tower: mitten auf dem Gelände sorgen dafür, dass Menschen freizügig in der Öffentlichkeit duschen, weswegen auch der oder besser gesagt die ein oder andere grundsätzlich oben ohne unterwegs ist #rightsforerveryone 🚿 🚻

    WARTEZEITEN
    In den Genuß der soeben erwähnten Duschen konnte man allerdings selten ohne für meine Ungeduld viel zu lange Wartezeit kommen 🕰
    Selbst an den Wasserauffüllstationen herrschen krasse Schlangen und es ist definitiv das Mitbringen einer Solarshower zu empfehlen.
    Nachdem ich einen Morgen knapp 3h meine hängenden Freunde davon überzeugt hatte doch duschen zu gehen, mussten wir uns erstmal Shampoo im sogenannten "Konsum" Zelt kaufen, wo die Schlangen bereits endlos lang sind. Was gar nicht schlimm ist, wenn man nicht so stinkt wie wir, denn das Konsum Zirkuszelt ist nicht nur Quelle aller lebens/festivalnotwendigen Waren sondern auch schillernd bunt dekoriert und erfüllt von elektronischer Chillmusik. Nachdem wir das Shampoo hatten, lief ich zum Shower Tower, in der Hoffnung auf geringere Wartezeit, weil Menschen dort so öffentlich duschen. Diese waren endlos lang, ich erhaschte auf dem Weg immerhin ein paar Blicke auf die Flic Flac-reifen Artisten, um die sich eine Menge von hunderten Menschen versammelt hatte. Im Camp zurück füllte ich nach Wartezeit am Wasserspender meine Solarshower um dem lang ersehnten Duschplan nach gut 5 h nachzukommen. Die Jungs hatten es derweil an anderen Orten ebenfalls noch nicht geschafft zu duschen und Carol nahm freudig meine Solarshower, um das gemeinsam zu beenden, wozu es wohl nicht kommen sollte, den sie platze unversehens auf😣

    Auch beim Einlass am Mittwoch mussten wir 4h (!) warten, bis wir ein Festivalbändchen bekamen und endlich aufs Gelände konnten.
    Diesbezüglich wirklich schlecht organisiert..

    NIGHTLIFE
    Was für einen Menschen wie mich, der am liebsten die Nacht zum Tag macht und nachts oft viel fitter ist, wie geschaffen scheint, habe ich dieses Jahr kaum genutzt.
    Vielleicht lag es an Rokkys Geburtstag, der noch in den Knochen saß. Vielleicht an ihrer Anwesenheit und dem viel zu gemütlichen Black and white Wurfzelt von Quechua, was dort btw gefühlt jeder Dritte hatte (was nicht bedeutet, dass man jemanden findet, der es abbauen kann, weil das offenbar alle überfordert ;). Vielleicht lag es auch einfach daran, dass Rokky und ich am Tag alles erkundeten und Schlaf eine schöne Sache ist, vielleicht daran, dass wir keine aufputschenden Substanzen zu uns nahmen, so wie viele andere. Vielleicht war uns nachts wach sein zu Mainstream. Jedenfalls lagen wir meist vor 2 Uhr im Bett und ignorierten oft sämtliche Wecker, die uns wieder ins Nachtgetümmel bringen sollten. Achtung: Kuscheln kann einem die Freude am ganzen Festival nehmen 😂 Spaß.
    Die meisten machten nachts durch, tanzten bis um 12 und schliefen mittags ein paar Stunden, bevor es abends wieder steil ging 💃
    Macht auch Sinn, wenn man bedenkt dass die großen Bühnen um 12 ein bis zwei Stunden eine Musikpause einlegen :D
    Naja, jeder nach seinem Rhythmus, seinem Flow. Das ist was zählt. Das Hier und Jetzt. Nicht zu viel darüber zu schreiben. Der Space, den die Fusion schafft ist wie ein Wunderland.
    Und aus diesem sollte man nicht zu viel nach außen transportieren. Deswegen
    That's the End ☄️
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  • Viel Feel

    July 14, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Viel Gefühl und wieder mal viel Vielseitigkeit erwartete mich am vergangenen Wochenende auf dem Feel Festival.
    Zwar war ich aufgrund der aktuellen Klausurenphase, die in Kombination mit meiner Arbeit und Wochenendplanung nach wie vor wuchtig ist, zum ersten Mal in meinem Leben nur knappe 2 Tage auf einem Festival. Denn ich kam Freitagabend in Gesellschaft von 4 echt inspirierenden Bla Bla Car Fahrern erst gegen 18 Uhr an und musste Sonntag zu selbiger Zeit den 4h, bei meinem Fahrstil inklusive traditioneller McDonaldsPause 6h dauernden Trip in Mamas Auto wieder antreten, da erneut Bla Bla Car Fahrer auf mich zählten und Herr Müller auf meine Anwesenheit bei der Grammatiklausur am Montagmorgen.
    Doch was ich zwischen besagter Klausur und der Vorbereitung am Freitagvormittag erleben durfte, war unbezahlbar. Und tatsächlich unbezahlt. Denn aufgrund der tüchtigen Arbeit, die Freundin Rokky im Aufbauteam des Feel Festivals absolviert hatte, erarbeitete sie nicht nur ein sondern glatt 3 Festivaltickets. Herzlichen Dank dafür! ♥

    Das Feel Festival, direkt am Fuße der Braunkohlebaggerriesen F60 sowie angrenzend an den Bergheider See bietet eine unvergleichliche Festivallocation, die mich nostalgisch und euphorisch an die paradiesischen Orte der Fullmoonparty in Koh Phangan, Thailand zurück denken ließ. Nur leider war es nicht so warm... ☔ Doch wenn man bedenkt, dass in meinem Heimatdorf ganze Straßen überflutet wurden, will ich mich nicht darüber beschweren, dass wir barfuß im Fieselregen tanzten 💃
    Darüber hinaus ist das Feel für mich die optimale Kombination aus folgenden Festivals wegen den dahinter stehenden Faktoren:

    Open Flair Eschwege - selbe Größe (nicht zu groß und nicht zu klein) von rund 20.000 Besuchern (sodass man sich easy wiederfindet) und genau so dreckig, wie der Campingplatz dort... Was der einzige und schwerwiegende Kritikpunkt ist, zumal das Feel inmitten eines Waldes stattfindet und dazu ermahnt, sorgsam mit der umgebenden Natur umzugehen 🗑🍃

    Waldfrieden Wonderland- mit diesem Goa Festival teilt das Feel sich nicht nur die teils verbreite Goamenschenmentalität und daran angepasste Workshops 💆‍♀️(Yoga, Akrobatik, Makrame Workshop...) sondern auch die lässigen Richtlinien bzgl. Camppositionierung und die liebevolle Campgestaltung.
    So stellten alle kreuz und quer ihre Zelte auf, teilweise überlappten diese sich und es entstanden herrlich verwinkelte und süß dekorierte Camps und Ecken. Wir mussten sowieso, um zu unserem Camp zu gelangen, durch eine Art Dschungel aus Birkenwald, eine Baumsorte, deren Name uns noch brennend interessiert, und Zeltschnüren.

    Fusion - obwohl nur ein Viertel der Menschenmasse steht die Feel der Fusion in Sachen Angebot in kaum etwas nach: auch hier gab es an die 20 Bühnen, Workshop Areas, leckere und teilweise dieselben Essensstände (wenn auch fleischlastiger und mit einem Preisaufschlag, der einen ärgert, wenn man dasselbe vor 2 Wochen für 2€ weniger hat essen können ;), Hippiestände, ein Kino und ganz viel Kunst und Spiel Möglichkeiten🤹‍♂️ Juhuuuu
    Auch wenn wir im Internet angekündigte Halfpipe und Wasserrutsche leider nicht gefunden haben, gibt es definitiv Pluspunkte für das Bällebad, zahlreiche Rutschen, Schaukeln und den kleinen Dingen auf die es im Leben ankommt😊
    Desweiteren absolut eindrucksvoll, war die detaillreiche Bühnengestaltung, die unter den Künstlern bereits im Voraus ein wahres Battle hervorrief, wie Rokky uns von hinten den Kulissen verriet. Offenbar trieb es diese demnach zu ihrem besten Schaffen an, sodass ich schier beeindruckt war vom bunten Goa Moa Floor oder der Piratenschiffbühne, bei der man durch eine Schatztruhe in den Schiffsbauch klettern kann und plötzlich buchstäblich die Menschen einem auf dem Kopf rum tanzen. Apropos tanzen, mit der Erwartung funkig abzuzappeln begaben wir uns am Samstagabend ins Zirkuszelt namens Manege zu den Funky Monkeys, nichtsahnend, dass sich hinter diesem Wort eine weltklasse Akrobatengruppe verbirgt (und keine Funkband mit Blasinstrumenten;) 🎷

    Feelseitig war das Feel abgesehen von gebotener Akrobatik, Bands und DJs auch, wenn man die kirmesflairverbreitende Existenz des Autoscooters oder eines Kettenkarussels 🎠 mit ebenso stumpfer Rummelplatzmusik bedenkt.
    In eine ähnliche Richtung ging die Disco del Mar, eine mit bunten Girlanden und Plastikpalmen geschmückte Bühne am Strand, die nicht nur aussah, wie ein Junggesellenabschied- oder Mallorcafans-Nirwana, sondern eben jene mit Aktionen wie Songbingo, Speeddating, Schnapsyoga oder Völkerball lockte 😃

    Paradox war die Lage des Festivals am ehemaligen Braunkohle Abbaugebiet, wenn man beachtet, dass es zahlreiche Workshops zum Thema "Klimagerechtigkeit" und in Richtung "Umweltbewusst Leben" dort gibt. Nimmt dem Ganzen allerdings nicht die Faszination, die man verspürt, wenn man ehrfürchtig auf Acts wie Milliarden (Rockband) unterm Bagger vor der Hauptbühne tanzt.

    Meine Highlights waren
    🤸‍♀️das morgendliche Rumtollen auf dem Sandstrand Richtung Wasser,
    🌊das Abkühlen im viel zu eisenhaltigen See (da der Bergheider See ja mal ein Kohleabbaugebiet war, was geflutet wurde;),
    🌮das Essen,
    ☕ der Chai an einem Stand an der Bühne Fata Morgana ,
    🤸‍♂️die Funky Monkeys,
    🎊das Bällebad,
    🤘barfuß mit Rokky pogen (zum Leidwesen ihres nun gebrochenen Zehs, "aber", O-Ton "das wars Wert!"),
    🎤der andere Galaxien herbei singende Auftritt von Alice Phoebe Lou (die ich bis zum nächsten ernüchternden Morgen für die vor 2 Jahren auf dem Open Flair gesehenen Künstlerin Phela hielt, weswegen ich mir den ganzen Abend den Kopf zerbrochen hatte, wie sie sich SO verändern konnte ;)
    und mein Gesamteindruck von dem Fe(el)stival.

    Gerne wieder, dann aber im Dekoteam, damit ich das Backstage Bändchen, was mir aus Versehen gegeben wurde, weil Rokky für mich gearbeitet hatte (sie selbst hatte aber keins - oups!) auch rechtmäßig verdiene 🎠💛
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  • Zuhause ist immer auch hier:OF Eschwege

    August 1, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    "Zuhause ist immer auch hier", was sich meinerseits ganz auf das Festival übertragen lässt, singt die rockige 2-Mann Band "Das Lumpenpack" die genauso wie ich, auf dem Festival groß geworden ist.
    Das Open Flair in Eschwege, welches im Jahr 2015 mein erstes Musikfestival war, mit seinen 20.000 übersichtlichen Besuchern, seinem vielfältigen Kultur und Rockprogramm und dem pittoresken Festivalgelände, welches sich durch die Altstadt Eschweges schlängelt ist und bleibt ein Teil von mir, wie ich erfreut in den letzten beiden Wochen feststellen durfte.

    Aber von vorne:
    Warum 2 Wochen, denkt ihr?
    Das liegt daran, dass wir beim Aufbau des Campingplatzes 4 Tage je circa 6 Stunden Zäune und Steine schleppten sowie Campingareale "abflatterten" und und und, um uns das Ticket zu finanzieren.
    Dabei trafen wir dieses Jahr dieselbe Truppe vom letzten Jahr, die uns, neben weiteren zahlreichen von mir angeworbenen Freunden, herzlich empfingen 👭👬👫
    3 Tage Leiharbeiterfeeling wurden dieses Jahr erschwert durch anfangs noch nicht gelieferte Dixies und entsprechend prekärer Toilettensituation 🚽 (gut, dass wir nicht so zimperlich sind), quasi inexistentes veganes Essen 🍽 (weswegen ich doch mal zum ethisch unvertretbareren Schnitzelbrötchen greifen musste), immer mal wieder aufkommenden Regen ☔ und unklare Ansagen unseres Teamleiters 💭 (weswegen Gruppenfaulheit sich einstellte). Auch bekamen wir hingegen des letzten Jahres weder VIP Pässe noch Zutritt zum Getränkewagen und dem selbstgebauten Pool, in dessen Genuss dieses Jahr leider nur Teamleiter kommen durften 🏊 🍻
    Denn aus dem in Maßen zu genießenden Feierabendbier wurden letztes Jahr auch durch mich Massen. Ups. Entschuldigung, künftige Helfer!
    Dennoch genossen wir die Tage stumpfe Arbeit, die in einem kühlen Eschweger ausklang und die Abende im Campingstuhl, die bereits auf das Festival einstimmten.
    Nach einem Touritag mit der Reisegruppe aus Portugal (Rokky, Ally und Lou:) durch Bad Sooden Allendorf, in dessen Seniorentherme wir ein letztes Mal Sauberkeit genossen, startete am Dienstag das Campen auf dem Festivalcamlingplatz (statt auf dem sehr lahmen und Flunkyball verbietenden Mitarbeitercamp;)

    Als wir unser "Pfefficamp" aufgebaut hatten und nach und nach alle Freunde eintrudelten, stellte sich erst richtig das Gefühl von Heimat und Campfamilie ein. Mal wieder genoss ich die Tage, die von Flunkyballturnieren mit campingkaltem Bier , Erkundungstouren über den viele Überraschungen und interessante Menschen bereithaltenden Campingplatz sowie durch Eschwege flanieren, durchzogen waren ☀
    Es gab sogar ein Camp mit Spülmaschine, Mikrowelle, Slushmaschine... Es ist teilweise ein bizzares Campgestalten und Übertrumpfen, aber dennoch urig, wie auf keinem anderen Festival.
    Während die Menschen, die Kunst und Musik auf Fusion und Feel eher abgespacet waren, sind hier die Menschen (ok, abgesehen von gerade erwähntem Camp vielleicht oder einfach auf eine andere Art und Weise) bodenständig, simpel und chillig.
    Überforderung, die mich auf den diesjährigen bisherigen Festivals teils überwältigte aber teils auch belastete, wich hier einem Gefühl des entspannten Angekommenseins...

    Pogenermöglichende Rockkonzerte und tanzbarer Deutschrockpop wechseln sich mit Kleinkunst ab von Poetry über, Rap, Alcopop (Musikrichtung von meiner Lieblingsband Suchtpotenzial) bis hin zu Comedy 🎶🎤🤹‍♂️
    Besonders toll war es die Entwicklung der beiden Künstler Lumpenpack und Suchtpotenzial zu sehen, die zu Beginn meiner Open Flair Beteiligung noch auf winzigen Bühnen spielten und sich beide dieses Jahr an einer ekstasischen Masse Fans auf großer Bühne erfreuten. Schön zsm. groß zu werden. So groß, dass unser Moshpit neben dem sonst älteren und sitzenden Publikum bei Suchtpotenzial gar nicht mehr so auffiel wie sonst 💃 Und so groß, dass ich bei Lumpenpack innerhalb eines Liedes bei bunt schillerndem Konfetti 2 Mal crowdsurfte 🎊 Unfassbar!!!
    Ebenso unfassbar und erstaunlich waren crowdsurfende Rollstuhlfahrer, Alex Mofa Gangs Frontsänger, der auf der Menge surfte und dann mit Salto in diese jumpte, dass ich pogen auf den Schultern des 2m großen Christians im Moshpit von den Toten Hosen überstand und die bei gleichem Konzert geschossenen Konfettimassen, die alles bisher gesehene Konfetti übertrafen (was in Punkto Nachhaltigkeit wirklich zu überdenken ist...!) 🎊🎊🎊
    Außerdem erstaunlich, dass fast täglich jemand aus unserem Camp wegen mangelhafter Ernährung, Hitzeschlag oder zu brutalen Moshpits bei den Sanitätern vorbeischaute und wir trotzdem sagen würden; DAS war es wert! 👩‍⚕️👨🏼‍⚕️
    Hm... manchmal scheint es einen schmalen Pfad zwischen Selbstverwirklichung, wenn man es denn so nennen mag, und Selbstzerstörung zu geben.

    Abgesehen davon, hatten wir dieses Jahr viele Highlights:
    eine campeigene Flagge (s.u), 3
    Geburtstage im Freundeskreis, eine Mottowoche und die Scavenger Hunt, eine Art Schnitzeljagd, bei der Aufgaben erledigt und in Form von Fotos und Videos festgehalten werden sollten. Doch die knappe Zeit und das enge Line Up sowie die unverzichtbare Campingplatzfeierei ließen kein Vervollständigen der 61 (!) Aufgaben zu. Dennoch ermöglichte es uns, ebenso wie die selbst gewählten Mottos, witzige Momente. Diese waren übrigens eine miese Idee, wenn man bedenkt, dass Mottos zum Wetter und Konzertangebot passen sollten..👨‍🎨👯‍♂️🐄🐱👷‍♂️🙎‍♂️👩‍🎤👩‍🎓👨‍🍳

    Auch ein Highlight war, dass meine Mom die am ihrem 50. Geburtstag etwas skeptisch von mir entgegen genommene Flair Karte nun dankbar und begeistert zelebrierte. Ab und an trafen wir uns und teilten unsere Freude über Künstler, Klang und kreative Camper 👪

    Auch war es dieses Jahr etwas nachhaltiger und sauberer als die Jahre zuvor und das Festival sensibilisiert zunehmend für die Achtsamkeit der Natur 🍃, was sich am Montagmorgen zeigte, als viele ihre Camps besser aufräumten als die Jahre zuvor. War nur schade für so neugierige Leute wie uns und die Pfandflaschensammler, die weniger im Müll entdecken konnten, weil schlichtweg weniger da war. Aber das ist es wert ;)

    Schweren Herzens und nachdem die ersten Tränen darüber vergossen waren, dass man nicht mehr täglich gemeinsam im Camp über das Leben philosophiert, mit schlechten Schlagern wie "Kenning West Alda" um 8 Uhr morgens geweckt wird und den Tag mit einem Radler startet, hieß es Montagmorgen auch für uns nach Hause fahren.
    "Doch wie soll man nach Hause fahr'n, wenn man schon zuhause ist?" 🎶
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  • Open Flair Camping Corona Edition

    August 7, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 32 °C

    Als Open Flair Crew der letzten Jahre ließen wir es uns dieses Jahr nicht nehmen, trotz dem Ausfall des offiziellen Festivals mit einer kleineren Truppe nach Eschwege zum gemeinsamen Campen zu fahren und zumindest das Beisammensein und das Flair der Stadt zu genießen.

    Es gab zwar ersatzweise das "Insel OF Flair", welches Freitag und Samstag je zwei Konzerte und Schnick Schnack für 250 Menschen auf dem Open Flair Mainstage Areal versprach, doch dafür hatten wir keine Tickets bekommen. Zum Glück, wie sich herausstellten sollte...

    Das erste Glück hatten wir jedoch bei Ankunft auf dem Naturcampingplatz Meinhardsee. Denn dieser, uns als idyllischer Familienort angekündigte Platz, entpuppte sich als Open Flair Unterstützer und verfrachtete uns direkt auf einer Wiese fernab der ruhigen Urlauber zu Gleichgesinnten. Nur Menschen, die wegen den Konzerten abends oder aber für "Vegan" aus autobatteriebetriebenen Boxen Hören und 5- Minuten Terrinen aus Campingstühlen schnabulieren und für Flunkyballturniere gekommen waren.
    So perfekt!
    Wir brauchten zwar eine ganze Stunde zum offiziellen Gelände, wo wir eigentlich nur mal einen Blick über den Zaun erhaschen wollten, (siehe 3. Foto) aber das war es wert! 🎵
    Und dort lauerte das zweite Glück, indem wir die ganzen Eschweger Mädels und Jungs, die uns seit 2 Jahren den Aufbau ermöglichen, trafen. Diese standen auf einem LKW Lader sowie einer Busdachterasse, auf die sie uns (aber maximal 10 Leute gleichzeitig!) direkt hoch boten🚌

    Das Überragende war nicht nur, die altbekannten Gesichter und Freunde wieder zu sehen, sondern ebenso gut die Bühne erblicken und im Gegensatz zu den 50€ für n Ticket Zahlenden, die nicht permanent vom Tisch weg durften , auch Tanzen zu können. Danke nochmal an die Eschweger 😍
    Die nach Konzerteende die Stimmung mit Zieharmonika und Gitarrenspiel am Laufen hielten🎸🎹.
    Laufen hieß es auch für uns danach und die 1, 5h, inklusive Verlauf- und alle anderen Verlierenzeit, machten uns neben den heißesten Temperaturen des Jahres wirklich zu schaffen ☀ Naja, geschafft haben wir dennoch sowohl Weg als auch den Einbruch in mein eigenes Zelt, welches so asbach war, dass die Reißverschlüsse nicht mehr aufgingen.
    -Was wir daraus lernen: Wenn Mama sagt, man soll die Zelte Zuhause aufbauen, um sie auf Vollständigkeit zu überprüfen, dann hat das einen Grund!!!-
    Aber Taschenmesser regelt und zu dritt bei den Temperaturen war es definitiv trotz offener Zelttür nicht zu kalt 😂🏕
    Um uns tagsüber zu erfrischen, bot sich der See direkt am Camp an, der auch gar nicht so blaualgenverseucht war, wie manch anderes Eschweger Gewässer. Und fortschreitend von SUPs und überdimensional großen Aufblas- Flamingos und Einhörnern durchquert wurde. Schon witzig!
    Ebenso farbenfroh und prächtig war auch das Abschlussfeuerwerk am Samstagabend.
    Sonntag hieß es leider schon wieder Abfahren, nicht jedoch bevor Festivalfreundin Carmina (seit 7 Jahren! :) und ich noch unsere berühmt berüchtigte Abschiedsrunde über den Platz drehten 🏕 (siehe 5. Foto). Eine etwas kürzere und schmächtige Runde, bei der ich in Ermangelung an Tanzpartnern (social distancing undso) soeben mit der Musikbox einen Tanz aufs Parkett legte 🎶

    Es war also alles etwas anders als sonst;
    2 Tage verglichen mit sonst 2 Wochen viel zu kurz, 4 Konzerte verglichen mit sonst 14 Acts, 8 Leute im Camp statt 28.
    Aber hey, Qualität vor Quantität 🌟
    Und so genoss man das, was es gab umso mehr, lernte die 8 Menschen neu und intensiver kennen und erfreute sich auf jeden Fall über eins, was sich in der Kombination mit den richtigen Menschen (und einem so schönen Ort) immer sofort einstellt: das Gefühl Zuhause angekommen zu sein! ♥
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