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- Feb 9, 2024, 5:15pm
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 245 m
- New ZealandMarlboroughMarlborough DistrictShip CoveTe Ruatarore41°6’22” S 174°13’49” E
Auf MEINEM Weg
February 9 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C
Der Queen Charlotte Track ist übrigens nicht nach mir benannt (leider😉) sondern nach einer deutschen Prinzessin, die durch Heirat mit König Georg III. zur Königin von Großbritannien und Irland wurde.
Unser erster Zeltplatz ist wunderschön gelegen, direkt am Wasser und mit Blick auf die gegenüberliegende Küstenlandschaft. Schnell bauen wir alles auf und „decken“ den Tisch fürs Abendessen. Es gibt die üblichen Fertiggerichte, doch Andreas und Danny gönnen sich - zumindest am ersten Abend - noch den Luxus einer Büchse Bier.
Susi ist mit den Beinen im flachen Wasser und hält nach Stachelrochen Ausschau, die hier in der warmen Abendsonne besonders oft zu sehen sind. Ich schaue mir das aus sicherer Entfernung vom Ufer aus an, denn vor Stachelrochen habe ich großen Respekt, um nicht zu sagen Angst. Doch dann winkt mich Susi mit einer Geste zu sich. Sie hat nicht nur einen sondern gleich mehrere Stachelrochen entdeckt. Zögernd und ganz langsam laufe ich Schritt für Schritt ins Wasser. Erst erkenne ich gar nichts, doch dann sehe ich einen, nur wenige Meter von mir entfernt. Ruhig und entspannt liegt er da und genießt wahrscheinlich so wie wir die warme Abendsonne. Wir versuchen beide, ihn vor die Kamera zu bekommen, aber diese Tiere sind tatsächlich sehr scheu. Sobald man mit seinen Füßen ein wenig den Sand aufwühlt, flüchten sie. Mir gelingt es, diesen „Fluchtmoment“ zu filmen und ich bin sooo entzückt, wie anmutig und grazil sie sich im Wasser fortbewegen. Fast sieht es so aus, als ob er uns zum Abschied winkt.
Das Abendlicht beginnt sich in einen magischen Glanz der Dämmerung zu verwandeln und wirft einen rosafarbenen Farbton auf das türkisfarbene Wasser in der Bucht. Wir treffen Davie aus York (England), der uns erzählt, dass die Wasseroberfläche hier nachts magisch funkeln und leuchten soll, ausgelöst durch spezielle Algen. Ich möchte gern so lange aufbleiben, doch die Geräusche von Wind, Wasser und Vögeln wiegen mich in den Schlaf. Danny hat sich den Wecker gestellt, aber am nächsten Morgen erzählt er mir, dass er nichts funkeln gesehen hat und ich damit nichts verpasst hätte.
Insgesamt 4 Tage laufen wir auf dem einzigartigen Queen Charlotte Track mit seinen atemberaubenden Aussichten auf die Marlborough Sounds, Küsten- und Buschlandschaft. Und weil der Weg so einzigartig und schön ist, gehört er zu den sogenannten „Great Walks“ und muss damit bezahlt werden. Man braucht einen Queen Charlotte Pass und mit uns Te Araroa Wanderern sind etliche Tagestouristen unterwegs, die nur einen kleinen Rucksack haben. Ihr schweres Gepäck lassen sie von Campingplatz zu Campingplatz transportieren, während wir unsere großen Rucksäcke mit uns rumschleppen. Ein wenig irritierend ist es schon, wenn man dann noch überholt wird.
Am letzten Tag geben Danny und ich alles. Nach einem sehr anstrengenden und steilen Anstieg am Morgen verläuft der Weg weitestgehend flach und bergab. Wir ziehen an allen vorbei und man sieht förmlich nur noch die Rauchwolken hinter uns. Wir überholen einen älteren Mann, der mit 3 Frauen unterwegs ist. Er fragt, ob wir den Te Araroa Trail laufen und als wir „Ja“ sagen, wird er schneller und läuft ein Stück mit uns mit. Er erzählt uns, dass er den Weg auch gern einmal gelaufen wäre, er jetzt aber zu alt dafür ist. Er hätte großen Respekt vor uns und unserem Unterfangen. Das sei eine ganz große Leistung, das wir es bis hierher geschafft hätten. Wir sind sehr gerührt und freuen uns wie kleine Kinder über dieses Lob.
In Anakiwa endet der Queen Charlotte Track offiziell. Dort steht auch schon ein kleiner Wohnwagen, der Snacks verkauft. Wir gönnen uns Eis, Cola, Kaffee und Chips. Dann gehen wir ans Ende vom Bootsanleger und springen ins türkisfarbene Wasser.Read more