• Die wahrscheinlich schönste Küstenstraße

    November 23 in South Africa ⋅ 🌬 19 °C

    Von Hout Bay starten wir direkt auf den berühmten Chapman’s Peak Drive, eine nur neun Kilometer lange Strecke mit ihren legendären 114 Kurven, die vor über 100 Jahren regelrecht in die Felswände gemeißelt wurde. Schon die ersten Meter zeigen, warum sie zu den spektakulärsten Küstenstraßen der Welt zählt: rechts breitet sich der tiefblaue Atlantik aus, links türmen sich die rot-goldenen Felsen des Chapman’s Peak auf, und die Straße klebt wie ein schmaler Balkon zwischen Himmel und Meer.

    Der Wind hat heute allerdings beschlossen, im Overdrive zu laufen. Die Straße könnte gleich geschlossen werden – zu starke Böen, zu gefährlich. Wir haben Glück, dürfen fahren. Hinter jeder Kurve ein neuer Wow-Moment: schäumende Wellen, die gegen die Klippen knallen, Felsen, die in der Sonne glühen, und eine Aussicht, die fast nicht real wirkt.

    Trotz des Wind-Theaters genießen wir jeden Meter. Es ist warm, die Sonne brennt auf die Felswände, und alles wirkt wie eine Mischung aus Roadmovie, Postkarte und Naturdokumentation. Sobald wir Noordhoek erreichen, beruhigt sich die Strecke ein wenig, die Landschaft öffnet sich – und wir fahren weiter Richtung Cape Point und Kap der Guten Hoffnung.

    Auf dem Weg Richtung Cape Point begegnen wir dann noch den eigentlichen Locals der Kaphalbinsel: den Pavianen. Sie tauchen plötzlich am Straßenrand auf, als würden sie den Verkehr regulieren – oder ignorieren, eher das. Einer läuft uns fast vors Auto. So schön es ist, sie zu sehen, so schade ist es auch, dass ihr Lebensraum immer kleiner wird. Der Mensch drängt sie Stück für Stück zurück, und trotzdem halten sie sich tapfer, streunen in kleinen Gruppen über die Hänge und erinnern daran, dass diese Halbinsel ihnen schon lange gehört hat, bevor wir hier entlanggefahren sind. Wir sind jedenfalls froh, ihnen noch begegnet zu sein.
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